Benutzer:Virtualiter/Kāve

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Kaveh (Zeitschrift)11

Kāve war eine 1916–1922 herausgegebene persischsprachige Exilzeitschrift von Iranern in Berlin.

Der Name bezieht sich auf eine vorislamische legendäre Figur (Schmied in Ferdausis Schāhnāme) im Iran, die einen Aufstand gegen den arabischen Usurpator Zahāk und seine Gewaltherrschaft angeführt haben sollte.

Die Verfassungsrevolution (1906—1911) hatte viele iranische Intellektuelle ins Exil gezwungen und 1915 fand sich die Gruppe „Persisches Komitee“ zusammen (siehe auch: Nachrichtenstelle für den Orient). Kāve beschäftigte sich ausführlich mit Modernisierungsmodellen Irans. (Darunter Arbeiten von Tim Epkenhans und Keivandokht Ghaghari) Zielgruppe waren einflussreiche Personen in Persien. Gefördert wurde sie vom deutschen Auswärtigen Amt. Kāve hatte ca. 1000 Abonnenten und erschien bis zu finanziellen Problemen im Jahr 1921 halbmonatlich, danach monatlich.

In der frühen Phase bis Ausgabe 35 vom 15. August 1919 galt es als eine germanophile propagandistische Zeitung; mit Beiträgen von Taqizāde, Mohammad Qazvini, Sayyed Mohammad Ğamālzāde, und europäischen Orientalisten wie Oskar Mann, Eugen Mittwoch und Edward G. Browne.

In der jüngeren Phase schrieben Taqizāde (alias Mohassel; kultur– und sozialkritische Leitartikel) und Ğamālzāde (wirtschaftlichen, sozialkritischen und politischen Themen) sowie seine Frau Žozi Ğamālzāde („Das Fundament der sozialen Revolution: Bildung der Frauen“). Zur iranischen Geschichte schrieben Mohammad Qazvini und Abbas Eqval Ašiyāni. Ziel war, die nationalen Gefühle des iranischen Volkes zu wecken.

zahlreiche Exemplare der 60 Ausgaben aus der Zeit 24. Januar 1916 – 30. März 1922 befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin. Nach der Einstellung von Kāve gab Hoseyn Kāzemzāeh Irānšahr in Berlin die Nachfolge-Zeitschrift Irānšahr heraus; 1925–1928 Āyande (die Zukunft) von Mahmud Afšar. 1963 versuchte Mohammad Asemi in München, Kāve neu zu beleben.