Benutzer:Veinas/Adriana Ivancich

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Adriana Ivancich-Biagini (* 4. Januar 1930 in Venedig, 24. März 1983 in Orbetello) war eine italienische Künstlerin, die über ihre Beziehung zu Ernest Hemingway 1980 in ihrer Autobiografie La torre bianca berichtete.

Sie war die dritte Tochter der von Dora Betti und Carlo Ivancich. Sie entstammte aus einer Adelsfamilie von Reedern mit Dalmatisch-Albanischen Migrationshintergrund in Mali Lošinj die sich um 1800 in Venedig niederließ und in deren Reihen sich Grundbesitzer und Diplomaten fanden, hatte viel von ihrem Vermögen verloren. Die bis zum 8. September 1943 dem König treu ergebene Familie Ivancich bietet alliierten Soldaten und Juden Schutz. Der ältere Bruder Gianfranco ist ein Held des Krieges von Afrika und des Widerstandes. Adriana selbst hilft einem australischen Flieger und war Ansprechperson für Partisanen. Ihre Studien- und Jugendjahre fielen in die Zeit des Zweiten Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit. Auf der en:Brillantmont International School in Lausanne, verbesserte sie ihre Französischkenntnisse die vorlesungsfreie Zeit verbringt sie in Cortina und Capri. In Venedig besaß die Familie einen von Jacopo Sansovino entworfenen Palazzo in Calle del Rimedio sowie den en:Palazzo Ferro Fini. Carlo Ivancich hatte als Bürgermeisterkandidat für Venedig, furchtlos, seine späteren Mörder öffentlich bezichtigt Material, das für die Partisanen bestimmt war zu horten und zu verkaufen, er hatte die italienischen Partisanen aktiv unterstützt. Am 12. Juni 1945 fand der älteste Sohn Gianfranco seinen Vater von Faschisten auf offener Straße hinterrücks ermordet.[1]

Der Schriftsteller traf Ivancich im Dezember 1948, während einer Entenjagdgesellschaft in der Region Venetien zu der er von Nanyuki Franchetti [2] eingeladen war. Adriana wartete im Regen auf die Ankunft der Jagdgesellschaft in Latisana. [3]

In der Nähe besaß ihre Familie eine Tabakfarm in San Michele al Tagliamento. Das nach Plänen von Baldassare Longhena erbaute Herrenhaus wurde 1944 von usamerikanischen Bomben zerstört[4]. Seither lebte die Adelsfamilie: ihre Mutter Dora und ihr älterer Bruder Gianfranco in der Scheune, welche zum Trocknen von Tabak errichtet worden war.

Hemingway verliebte sich in sie und besuchte sie. Das Paar wurde in Venedig und Cortina d’Ampezzo gesehen. Im April 1949 kehrte Hemingway nach Kuba zurück. Von Januar bis März 1950 hielt er sich in Venedig auf, wo die Freundschaft mit Adriana seine Kreativität belebte. Zum Jahreswechsel 1950 1951 verbrachten Adiana und ihre Mutter Dora Betti und ihr älterer Bruder Gianfranco dreieinhalb Monate auf der en:Finca Vigía von Hemmingway in Cuba.

Vom März bis Mai 1954 trafen sie sich Venedig. Um 1955 brach die Beziehung ab. Die Korrespondenz der beiden von 1949 und 1955 befindet sich teiweise in der University of Texas at Austin[5]sowie in der en:John F. Kennedy Presidential Library and Museum.

Adriana Ivancich wurde die Vorlage für Renata, die weiblich Protagonistin des Romans Über den Fluss und in die Wälder was Hemingway anfänglich dementierte, die italienische Ausgabe erschien 1965.

Adriana Ivancich beschrieb in La torre bianca Einzelheiten ihrer Zusammenarbeit mit Hemmingway, beim Entstehen von Über den Fluss und in die Wälder.[6]

en:File:Hemingriver.jpg Adriana Ivancich entwarf das Titelbild für die US-Ausgabe des Romans Across the River and into the Trees (Über den Fluss und in die Wälder).

  • 1953 veröffentlichte sie einen Gedichtband unter dem Titel Ho guardato il cielo e la terra, Mailand im Verlag A. Mondadori.

1957 heiratete sie in England einen Griechen, der ihren Briefwechsel mit Hemmingway verbrennen wollte.[7]

Am 13. Mai 1965 heiratete sie Rudolph Karl-Max Franz Christian Caspar von Rex (2. Juni 1921), mit dem er zwei Söhne, Carlo und Nicola, hatte.[8]

Am 24. März 1983 erhängte sich Adriana auf ihrem Gut im Giardino-Gebiet zwischen Capalbio und Ansedonia. Die Ärzte im Krankenhaus von Orbetello können sie nicht retten.[9]

  1. Wolfgang Hartwig, Ernest Hemingway: Triumph und Tragik seines Lebens: Biografie, Verlag Neues Leben, 1990 - 415 S., S. 337, Kenneth Schuyler Lynn, Hemingway, S. 534, Veduto il decreto n. 223/1 in data 17 gennaio 1931 del Prefetto della provincia dell'Istria con il quale il cognome del sig. Ivancich Giuseppe Gaspare fu Giuseppe e fu Tarabocchia Irene, nato a Lussinpiccolo (Jugoslavia) il 2 aprile 1876 [1] Andrea di Robilant, Autumn in Venice: Ernest Hemingway and His Last Muse, [2], Hanns-Josef Ortheil, Lesehunger - Ein Bücher-Menu in 12 Gängen, [3]
  2. Nanyuki Franchetti was the son of Baron Raimondo Franchetti and Sara Louise de Rothschild. it:Raimondo Franchetti (He had died in a plane crash in 1935) had spent part of his life in Africa; that explained the exotic names he gave to his children (Nanyuki, en:Afdera Franchetti, Simba).
  3. The only woman among Franchetti's guests was Adriana. At the end of a long afternoon of shooting, Hemingway came upon her as she was drying her beautiful black hair before an open fire in the kitchen of the lodge. On learning that she had forgotten to bring a comb with her, he fished out his own from his jacket pocket, broke it neatly in two and handed her half. It was a talismanic gesture on the part of a man who needed a woman in order to feel whole. en:Kenneth S. Lynn, Hemingway, S. 534
  4. [4]
  5. Ein Bündel von 65 Briefen, die Ernest Hemingway in den Jahren 1950 bis 1955 an Adriana Ivancich, eine junge venezianische Adlige, geschrieben hat, versteigerte das Londoner Auktionshaus Christie Ende November 1967. Originally advertised in the Christie's of London catalogue for 29 November 1967 as "The Property of a Gentleman," this series of letters was purchased by a private party and subsequently sold to "The House of El Dieff,"(Lew David Feldman) which in turn sold [5]. Der Spiegel, 04. Dezember 1967, [6]
  6. Hanne Borchmeyer, Das amerikanische Künstlermilieu in Venedig: Von 1880 bis zur Gegenwart, S. 340
  7. Freudhold Riesenharf, Heine hardcore II - Die späten Jahre: Welche sterben, wenn sie lieben, [7][8]
  8. Genealogisches Hans Friedrich von Ehrenkrook, Handbuch des Adels, Band 40, Ostsee, C. A. Starke., 1967, S. 338
  9. Hemingway's Venetian Muse Adriana Ivancich, [9], enciclopedia del le donne, [10]


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