Benutzer:Transfer 2015/Baustelle/Orbe–Chavornay-Bahn

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Betriebseröffnung: 17.4.1894

Betriebslänge Orbe-gare-Chavornay: 3,898 km

Gesamtlänge aller Geleise inklusive Anschlußgeleise: 7,670 km

Maximale Steigung: 25%

Minimaler Kurvenradius: 150 m

Stromsystem: Gleichspannung 700 V

Rollmaterialanstrich: Personenfahrzeuge violett/creme, Gütertriebfahrzeuge gelb

Nachdem beim Bau der großen Durchgangslinien das topographisch ungünstig gelegene Städtchen Orbe links liegengelassen worden war, drängte sich die Einrichtung einer Anschlussbahn an die Bahnstrecke Lausanne–Yverdon–Biel geradezu auf. Zusammen mit dem Bau eines Elektrizitätswerkes am Orbe-Fluss konnte dieser Wunsch der Ortschaft, wo sich inzwischen verschiedene Industrien eingerichtet hatten, verwirklicht werden. Um den Güterverkehr anstandslos bewältigen zu können, fiel die Wahl auf eine Normalspurbahn. Als erste Normalspurbahn der Schweiz wurde die Orbe–Chavornay-Bahn (OC) für den elektrischen Betrieb eingerichtet, da das Elektrizitätswerk, dem die Bahn gehört, genügend und billigen Strom zu liefern imstande war. Anfänglich wurde Gleichspannung von 600 V verwendet, später wurde die Spannung auf 700 V erhöht.

Die Bahnstrecke der OC führt von der SBB-Station Chavornay, wo wegen des unterschiedlichen Stromsystems nur eine Geleiseverbindung, aber keine gemeinsame Geleiseanlage vorhanden ist, durch die «Plaine» nach Les Granges, wo sich die Strecke verzweigt. Während die Hauptlinie mit einer 25-Promille-Rampe an der Haltestelle St-Eloi vorbei und mittels einer Eisenbrücke und durch einen Tunnel nach der Station Orbe führt, zweigen zwei Nebenlinien zur Nestlé-Fabrik und nach einer Mühle ab. In Les Granges besteht eine Rangieranlage, wo die Güterzüge für die Überfuhr nach Chavornay formiert werden.

Der Triebfahrzeugpark umfaßte zunächst je einen Ce 2/2, CFe 2/2 und Fe 2/2 (die Zahl der letzteren wurde bald auf drei erhöht). 1915/1920 traten zwei vierachsige Triebwagen die Nachfolge der alten Zweiachser mit den offenen Plattformen an, so daß der Ce 2/2 zu einem Anhänger umgebaut werden konnte, der sich kaum vom bereits vorhandenen unterschied. In den fünfziger Jahren wurden die Triebwagen modernisiert. Nach längerer Unsicherheit über die Zukunft des Bahnbetriebes (erwogen wurde Dieseltraktion für den Güterverkehr und Autobus für den Reiseverkehr fiel die Wahl auf zwei 620-PS-Gleichstromtraktoren für die Verbesserung des Güterdienstes, während die beiden Triebwagen vorläufig weiterhin auf jeden SBB-Zug einen Anschluß ver-vermitteln.

Das Depot befindet sich in Orbe-Gare, während in einer Remise in Les Granges ein Gütertriebwagen und die von 1894 stammenden Reservepersonenwagen untergebracht sind.