Benutzer:Tommes/Parkbrauerei Bad Muskau

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http://www.klausehm.de/Page105.html Parkbrauerei Bad Muskau 1865 gegründet 1868 Brauerei Johann Tobias Lederer 1870 Brauerei Hike 1880 Brauerei Gebr.Plötz 1902 Gräfl.Arnimsche Brauerei 1907 Schloßbrauerei Schaar & Albrecht 1909 Schloßbrauerei August Albrecht 1916 Oberlausitzer Unionsbrauerei GmbH 1950 Parkbrauerei Wilhelm Gloyna 1970 VEB Parkbrauerei 1982 VGB Cottbus BT Weisswasser PB Bad Muskau

http://www.lr-online.de/regionen/weisswasser/Gebaeude-mit-viel-Geschichte;art13826,4656930 Regina Weiß Weißwasser 02. Juli 2014, 02:56 Uhr

Gebäude mit viel Geschichte Brauerei in Bad Muskau steht am heutigen Mittwoch wieder zur Versteigerung

Bad Muskau Im Amtsgericht Görlitz kann man am heutigen Mittwoch Besitzer der ehemaligen Brauerei von Bad Muskau werden. Gläubiger ist die Volksbank Spree-Neiße. Schon einmal ist die Zwangsversteigerung gescheitert.

Gebäude mit viel Geschichte

Am Niederländischen Hof und der Brauerei hat mächtig der Zahn der Zeit genagt. Foto: Regina Weiß

Die Brauerei in Bad Muskau macht ihrem Namen schon lange keine Ehre mehr. Bier ist dort Jahrzehnte nicht mehr gebraut worden. Dabei hat genau das in der Stadt eine lange Tradition. Schon im 15. Jahrhundert unter Wenzel II. erhielt Muskau das Privileg, Gerstensaft zu brauen. An die 90 Haushalte gab es, die das taten. "Sie konnten das Bier auch verkaufen, mussten eine Abgabe zahlen", so Sophie Geisler, Volontärin der Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau. Jüngst konnte sie, Bürgermeister Andreas Bänder (CDU) und der Bad Muskauer Detlef Chmurek interessierte Bürger durch die leeren, aber geschichtsträchtigen Räume führen.

Produktion eingestellt

In der Brauerei wurden ab den 1960er-Jahren Malzbier gebraut und alkoholfreie Getränke abgefüllt. "1992 wurde die Produktion eingestellt", weiß Andreas Bänder ganz genau. Denn er war von 1978 bis 1990 Abteilungsleiter in dem Betrieb, der einst VEB Parkbrauerei Muskau hieß. Er gehörte wie ein weiterer Betriebsteil in Weißwasser zum Kombinat Getränkebetrieb Cottbus. Mehr als 20 Jahre steht der Gebäudekomplex an der Berliner Straße bereits leer. Am heutigen Mittwoch soll er im Amtsgericht Görlitz versteigert werden.

Zum zweiten Mal bereits. Im April 2013 kam das Vorhaben nicht zustande, weil die Volksbank Spree-Neiße das Angebot des einzigen Bieters nicht akzeptieren wollte. Ein nächster Versteigerungstermin wurde vom Gericht abgesagt. Nun ist das 4316 Quadratmeter große Grundstück samt Gebäuden – teils denkmalgeschützt, teils abrissreif – wieder zu haben. Der Verkehrswert liegt bei 24 000 Euro. Die Stadt Bad Muskau wird nicht mitbieten, wie der Bürgermeister der RUNDSCHAU versichert. Zum einen würde es der Stadt schon schwerfallen, den Verkehrswert aufzubringen, zum anderen reicht der der Bank nicht aus. Es hieß immer, dass das Ganze nicht unter 130 000 Euro weggeht. Die Bank will aber aus dem Areal kein Spekulationsobjekt machen, wie Vorstand Stephan Menzebach versichert.

"Es braucht jemand mit einer guten Idee und dem nötigen Geld", wünscht sich Bänder für das Objekt, das an der Ortsdurchfahrt nicht zu übersehen und auch geschichtlich wichtig ist für die Parkstadt.

Pückler setzte dort den Wunsch nach einer großen Brauerei und Restauration um. 1845 wurde der Komplex fertig. Damals hieß es noch Hotel Düsseldorf. Unter Standesherrn Prinz Friedrich der Niederlande wurde daraus der Niederländische Hof. Bis in die 20er-Jahre hielten auch die von Arnims an ihrem Besitz fest. Dann veräußerten sie es an einen Wilhelm Gloyna aus Lugnitz (heute Leknica). Bis zur Enteignung blieb es auch so.

Schinkel-Schüler

Im Krieg trug der Gebäudekomplex Schäden davon. So ist beispielsweise von den Zinnen nichts mehr zu sehen. Diese gehörten zur Handschrift von Ludwig Persius, einem Schüler von Karl Friedrich Schinkel. "Es handelt sich um den normännischen Stil", kann Sophie Geisler erläutern. Vom Park aus konnten die Besucher den Niederländischen Hof erreichen. Dieser Zugang ist nur noch von Eingeweihten zu erkennen. Die Fürst-Pückler-Thermen und Gesundheitsresort GmbH wollten mit ihren Plänen die alte Fassade des Hofes aufleben lassen. Doch das Ganze blieb buntes Papier.

Apropos Papier. Beim Blick ins Archiv der Stiftung fand Sophie Geisler einen RUNDSCHAU-Beitrag aus dem Jahr 1973. Sechs Kilometer Flaschen über dem Plan wurden damals vermeldet. Dabei wussten die Muskauer bei der Rohstofflage manches Mal nicht, wie sie die Flaschen füllen und wie sie sie verteilen sollten. Gerade in heißen Sommern gab es dann "Prügel" von allen Seiten, erinnert sich Bänder.