Benutzer:TombT/Maisbier

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Maisbier ist ein vergorenes, alkohol- und kohlensäurehaltiges Getränk, dessen Hauptbestandteil Mais ist.

Die aus der Maisstärke gewonnene zuckerhaltige Maismalze ist wesentlich für den Gärprozess des Biers. Dabei wandeln Enzyme die Stärke in Zucker um, der anschließend von der Hefe vergoren wird. Die weiteren Inhaltsstoffe eines Maisbiers sind neben Mais, Malz, Hefe, Hopfen und Wasser.

Der bekannteste zeitgenössische Repräsentant, welcher auch in Europa gerne konsumiert wird, ist das mexikanische Corona Bier. Der Alkoholgehalt von Maisbier liegt bei Corona beispielsweise bei 4,5%.

Die Farbe des Maisbiers kann stark variieren und sowohl gelbliche, als auch pinke, bzw. violette Farbtöne annehmen. Für die Farbe ist vor allem die für die Brauung verwendete Maissorte verantwortlich. Um beispielsweise die typische violette Färbung der chicha morada zu erhalten, eignet sich besonders die Maissorte maiz murado.

Die Herstellung von Maisbier hat in vielen Teilen der Welt, wie Südamerika oder Afrika eine lange Tradition und war beispielsweise bereits in Peru fester Bestandteil der Inka-Kultur.

Nach der Entdeckung Amerikas wurde Mais auch in Europa angebaut. Mais zeichnet sich besonders durch seine Resistenz gegen anhaltende Dürre, bzw. Hitze aus. Desweiteren gab es durchschnittlich höhere Erträge und geringere Ernteausfälle. Nachdem Mais in Osteuropa billiger produziert werden konnte, als die bis dahin für den Brauprozess verwendete Gerste, wurde es auch in Europa zu einem beliebten Ersatzmittel des Gerstenmalzes in der Bierfabrikation.

Die chemische Zusammensetzung des Maises, insbesondere das Verhältnis von stickstoffhaltigen und stickstofffreien Substanzen, ist der des Gerstenmalzes um einiges ähnlicher als bei vergleichbaren Gerstenmalz-Ersatzmitteln. Dies zeigt sich auch bei der Hefe, die während des Hauptgärungsprozesses entsteht. Die Hefe des Maisbieres verhält sich gleich wie die aus einer Gerstenmalzwürze gewonnenen Hefe. Dadurch ist Maisbier hinsichtlich der Farbe, des Geschmacks, des Glanzes und der Haltbarkeit, dem aus Gerstenmal gewonnenen Bier ähnlicher als vergleichbare Biere aus anderen Getreidesorten wie Reis, Weizen oder Roggen.

Die traditionelle Zubereitung von Maisbier kann in fünf Schritte unterteilt werden[1]:

  1. Im ersten Arbeitsschritt müssen die Maiskörner nach der Ernte, vom Maiskolben getrennt werden. Im anschließenden Mälzungsverfahren werden diese eingeweicht und dadurch zum Keimen angeregt. Eine weitere Möglichkeit ist das Eingraben des Maises in die Erde, bis zum Eintritt der Keimung.
  2. Sobald die Phase des Mälzens abgeschlossen ist, wir der Mais erneut gewaschen und zum Trocknen aufgelegt. Nachdem der Mais vollständig getrocknet ist, wird er fein gemahlen oder zumindest stark zerkleiner.
  3. In der nächsten Phase wird der gemahlene Mais mit heißem Wasser vermengt und aufgekocht. Bei der Kochdauer gibt es starke regionale Unterschiede, wobei sie sich von wenigen Stunden, bis zu mehreren Tagen hinziehen kann. Zusätzlich dazu muss der Sud laufen gerührt werden, um ein Festkleben beziehungsweise Anbrennen zu verhindern. Dies würde sich negativ auf den Geschmack des Bieres auswirken.
  4. Der letzte Schritt vor der eigentlichen Gärung besteht aus der Filterung des Suds. Dies kann passiv erfolgen, wobei gewartet wird bis sich die Überreste des gemahlenen Maises am Boden absetzen oder aktiv, durch Hilfsmittle wie geflochtenen Körbe oder gewebte Stoffe.
  5. Während der Gärung wird der Sud in Gefäßen gelagert, bis der Zucker vollständig vergoren ist. In der Regel ist spätestens nach ca. 2 Wochen das Maisbier zum Verzehr geeignet.

Chibuku - Shake Shake - Sambia (Afrika)
Chicha - Peru (Südamerika)
Corona - Mexiko (Südamerika)
Hwahwa - Simbabwe (Afrika)
Sonnenbräu - Schweiz (Europa)