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Chlor wurde 1774 von Carl Wilhelm Scheele durch Einwirkung „muriatischer Säure (Salzsäure) auf Pyrolusit (Braunstein) hergestellt. Der elementare Charakter des Chlors blieb lange Zeit umstritten, da führende Chemiker der damaligen Zeit das entstandene gelbgrüne Gas als „oxidierte Salzsäure“ auffassten. Erst am 12. Juli 1810 führte Humphry Davy in einem Vortrag vor der Royal Society in London den Nachweis über die elementaren Eigenschaften der „acide muriatique oxygènè“ und schlug den heute noch gebräuchlichen Namen Chlor vor.

MnO2 + 4 HCl → MnCl2 + 2 H2O + Cl2
Bildung von Chlor durch Einwirkung von Salzsäure auf Braunstein in der Wärme

Weitere wichtige Entdeckungen waren die Bleichwirkung des Chlors durch Berthollet (1785), das Eau de Javelle und das Eau de Labarraque, sowie der Chlorkalk durch McIntosh und Charles Tennant 1799 als Bleich- und Desinfektionsmittel.

Grundlage der Alkalihydroxid- und Chlorproduktion im 19. Jahrhundert war das LeBlanc-Verfahren zur Herstellung von Soda (Natriumcarbonat) und den Nebenprodukten Natriumsulfat, Natriumsulfid und Salzsäure. Weldon-Verfahren und Deacon-Verfahren dienten zur Chlorerzeugung aus Salzsäure und Kaustifizierung zur Gewinnung von Natriumhydroxid aus Natriumcarbonat.

Mit Aufkommen des Solvay-Verfahrens ab 1863 mussten neue Verfahren zur Herstellung von Chlor gefunden werden. William Cruickshank hatte schon um 1800 erstmals Chlor auf elektrolytischen Wege erzeugt. Erst die Dynamomaschine von Werner von Siemens 1866 schuf die energetische Grundlage für eine industrielle Nutzung. Ab ca. 1890 enstanden weltweit mehrere großtechnische Anlagen zur elektrolytischen Chlorerzeugung, wie sie prinzipiell auch noch heute erfolgt.