Benutzer:Thinkbeta/Entwurf-Einkaufsgemeinschaften

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Einkaufsgemeinschaft bezeichnet horizontale oder vertikale Kooperationsformen des Handels zum Zwecke der Ökonomisierung.

Begriffliche Eingrenzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine eindeutige begriffliche Eingrenzung wird durch die vielfältigen Erscheinungsformen in der wirtschaftlichen Praxis erschwert, dies wird durch die Vielzahl der verwendeten Begrifflichkeiten verdeutlicht. In der Handelsliteratur sind zahlreiche Begriffe bekannt, wie z.B. Integriertes Handelssystem, kooperierendes Handelssystem, Handelskooperation, kooperierende Gruppe, Verbundgruppe, Einkaufsvereinigung, Einkaufsgemeinschaft, Einkaufskontor, Einkaufsverband, Einkaufsgenossenschaft.[1] Darüber hinaus bestehen Brancheneigene Bezeichnungen, ein Beispiel hierfür sind Möbelverbände.

Entstehung und Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende des 19. Jahrhunderts verschlechterte sich die Wettbewerbssituation von Kleinen und Mittelständischen Handelsbetrieben durch aufkommende Konkurrenz von Konsumgenossenschaften, Waren- und Kaufhäusern oder Filialbetrieben.[2] Um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können wurde die Warenbeschaffung gemeinschaftlich organisiert, was die Einkaufspreise der Handelswaren senkte. Die gemeinschaftliche Beschaffung von Waren hat auch heute noch eine zentrale Bedeutung bei dem Betrieb von Einkaufsgemeinschaften.

Mehrheitlich wurden Einkaufgemeinschaften gemeinsam von Ihren Mitgliedern getragen (Eigenkapitalgeber), aus diesem Grund firmierten Einkaufsgemeinschaften anfänglich vorwiegend mit genossenschaftlicher Rechtsform. Aus diesem Grund, hat sich umgangssprachlich der Begriff Einkaufsgenossenschaften etabliert. Mit Hilfe des Genossenschaftsgesetzes wird der Betrieb von Genossenschaften geregelt.

Seit Anfang der 20er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurden Einkaufsgemeinschaften in anderen Rechtsformen gegründet oder sogar umgewandelt. Kapitalgesellschaften bedürfen nicht zwingend Eigenkapitalbeteiligungen von Mitgliedern und können auch von Einzelpersonen geführt und besessen werden. In der Folge haben sich zahlreiche Abstufungen und Mischformen gebildet die unterschiedlichste Dienstleistungen, neben dem gemeinschaftlichen Einkauf, anbieten.

Heutige Erscheinungsformen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinungsformen sind freiwillige Kooperationen auf Horizontaler oder Vertikaler Ebene. Horizontale Einkaufsgemeinschaften verbinden Einzelhändler oder Großhändler untereinander, Verknüpfungen von Groß- und Einzelhändlern werden als vertikale Kooperationen bezeichnet.

FullService Kooperationen (werden noch integriert)

Ziele und Aufgaben von Einkaufsgemeinschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einkaufsgemeinschaften haben die grundlegende Aufgabe Skaleneffekte für Kooperationsmitglieder zu realisieren, der Umfang der Aufgaben geht dabei weit über die Funktion der verbilligten Warenbeschaffung hinaus, umfassende Dienstleistungsangebote sind heute selbstverständlich. Die Aufgabenbereiche umfassen die Ökonomiesierung der Beschaffung über die Größendegression, Ökonomiesierung innerbetrieblicher Arbeitsabläufe über die Verfahrensdegression sowie Ökonomiesierung des Absatzes durch Wirkungsprogression der absatzpolitischen Instrumente.[3]

Einkaufsgemeinschaften sprechen bei der Erfüllung der Ökonomiesierung in den Mitgliedsunternehmen zentrale Unternehmensbereiche, wie den Einkauf, das Marketing, das Personalwesen, die Finanzierung und den Rechtsbereich an.[4]

Unternehmensbereich Dienstleistung
Einkauf Erarbeitung von Marketing-Konzeptionen; Kooperative Werbung und Verkaufsförderung; Umfassende Marktinformation; Gestaltung des Point-of-Sale; Schaffung von Handelsmarken; Preispolitische Koordination; Erzeugung einer Gruppen-Corporate Identity; Vorstrukturierung des Sortiments
Bildung und Personal Ausbildung und Schulung; Personalvermittlung; Personalberatung
Finanzen Beratung; Finanzierung und Kapitalbeschaffung; Del credere; Factoring; Zentralregulierung
Rechtsbereich Beratung
Marketing Erarbeitung von Marketing-Konzeptionen; Kooperative Werbung und Verkaufsförderung; Umfassende Marktinformation; Gestaltung des Point-of-Sale; Schaffung von Handelsmarken; Preispolitische Koordination; Erzeugung einer Gruppen-Corporate Identity; Vorstrukturierung des Sortiments

Aktuelle Beispiele

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der stark angestiegenen Energiepreise bildeten sich seit Mitte der 2000er Jahre Einkaufsgemeinschaften zum gemeinsamen Energieeinkauf. Im April 2006 wurde die erste Einkaufsgenossenschaft zum gemeinsamen Einkauf von Erdgas gegründet, die Gas- und Energiegenossenschaft Ost- und Mitteldeutschland eG (GEG). Ab Anfang 2008 gründeten sich weitere Einkaufsgemeinschaften wie die Energiegenossenschaft Rhein-Ruhr, die Energiegenossenschaft Delmenhorst und die Erdgas-Einkaufsgenossenschaft enPlus.

Auch für andere Energieträger wurden Einkaufsgemeinschaften gebildet, zum Beispiel für Holzpellets.

  • Barth, K; Hartmann, M.; Schröder, H. (2007) “Betriebswirtschaftslehre des Handels” Dr. Th. Gabler Verlag, ISBN 9783409433266
  • Boshold, K. (1984) “ Kooperationsgruppen im Möbeleinzelhandel” Kirche u. Le-ben Vertrieb u. Anzeigen Verlag Regensberg, ISBN 3792305259
  • Grafe, C. (1991)"Handelsmarken von Einkaufsvereinigungen des Einzelhandels", Botermann u. Botermann Verlag, ISBN: 3924361991
  • Liebmann, H.; Zentes, J; Swoboda B. (2008) "Handelsmanagement", Vahlen Verlag, ISBN 9783800635399
  • Maas, R. (1999) "Verfahren zur Erarbeitung von Internationalisierungskonzepten für (Einkaufs-)Kooperationen des Einzelhandels" Lang, Peter Frankfurt, ISBN 9783631351581

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Barth, K; Hartmann, M.; Schröder, H. (2007) “Betriebswirtschaftslehre des Handels” Dr. Th. Gabler Verlag, ISBN 9783409433266
  2. Grafe, C. (1991) "Handelsmarken von Einkaufsvereinigungen des Einzelhandels" Botermann u. Botermann, ISBN 9783924361990
  3. Barth, K; Hartmann, M.; Schröder, H. (2007) “Betriebswirtschaftslehre des Handels” Dr. Th. Gabler Verlag, ISBN 9783409433266
  4. Maas, R. (1999) "Verfahren zur Erarbeitung von Internationalisierungskonzepten für (Einkaufs-)Kooperationen des Einzelhandels" Lang, Peter Frankfurt, ISBN 9783631351581