Benutzer:Tempeh21/Queere Linguistik

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Die Queere Linguistik (auch Queer Linguistics oder Queerlinguistik, von queer (['kwɪə(ɹ)]) ist eine relativ junge Forschungsrichtung, die bislang insbesondere in den USA vertreten ist. Sie integriert Gedankengut der Queer Theory und verfolgt einen heteronormativitätskritischen Forschungsansatz.[1]

Das Forschungsfeld Queere Linguistik

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Häufig wird die Queere Linguistik auf die Auseinandersetzung mit der Sprache von homosexuellen Menschen oder deren Sprechverhalten reduziert.[2] Das ist aber nicht der Fall.[3] Bei der Queeren Linguistik handelt es sich vielmehr um eine Sprachwissenschaft mit einer interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeitsweise, die auf die Queer Theory basiert. Es besteht kein Anspruch auf eine bestimmte Maxime; einzig eine kritische Haltung gegenüber Heteronormativität und das Ziel, diese zu entlarven, ist den Forschungsansätzen gemeinsam.[4] Das Hauptanliegen ist konkret "das Entlarven von Prozessen, die dazu führen, dass Heterosexualität weithin als die naturalisierte Form begriffen wird"[1] und die "Dekonstruktion bzw. Veruneindeutlichung der beiden wirkmächtigen und sich gegenseitig stabilisierenden Binarismen 'heterosexuell – homosexuell' und 'männlich – weiblich'.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Heiko Motschenbacher: Queere Linguistik: Theoretische und methodologische Überlegungen zu einer heteronormativitätskritischen Sprachwissenschaft. De Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-027290-1, doi:10.1515/9783110272901.87 (degruyter.com [abgerufen am 19. März 2021]).
  2. Fiorella Louisa Seppele: Queere Linguistik – Zur sprachlichen Herstellung von Heteronormativität. Wien Juli 2013, S. 136.
  3. Rusty Barrett: Is Queer Theory Important for Sociolinguistic Theory? In: Kathryn Campbell-Kibler, Robert J. Podesva, Sarah J. Roberts und Andrew Wong (Hrsg.): Language and Sexuality: Contesting Meaning in Theory and Practice. CSLI Publications, Stanford, California 2002, S. 25–43.
  4. William L. Leap, Heiko Motschenbacher: Launching a new phase in language and sexuality studies. In: Journal of Language and Sexuality. Band 1, Nr. 1, S. 1–14.

Kategorie:Sprachwissenschaft