Benutzer:Tartsigam/Wiener Gebietsbetreuung Stadterneuerung.

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Baustelle

Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung ist eine Service-Einrichtung der Stadt Wien, die an 12 Standorten und zwei Außenstellen wienweit tätig ist. Sie bietet kostenlose Information und Beratung zu Fragen des Wohnens, des Wohnumfeldes, der Infrastruktur, der Stadterneuerung, des Gemeinwesens und des Zusammenlebens in der Stadt. Die Einrichtung fungiert als Drehscheibe im Bezirk, das Angebot ist abgestimmt auf die jeweiligen Erfordernisse in den einzelnen Bezirken und Grätzeln.

Die Mobile Gebietsbetreuung ist eine spezielle Einrichtung der Wiener Gebietsbetreuung, die Projekte im gesamten Stadtgebiet betreut sowie schwerpunktmäßig im Bereich der MieterInnen-Information tätig ist.

Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung ist im Auftrag der Stadt Wien, MA 25, Stadterneuerung und Prüfstelle für Wohnhäuser, Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung tätig und wird von privaten Auftragnehmern geführt.

Die Geschichte der "sanften" Stadterneuerung in Wien

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Mitte der 1970er Jahre existierten in Wien 300.000 Substandardwohnungen. Ein Drittel der Bevölkerung lebte ohne eigenes Bad und WC. Von einigen sozial engagierten Planern und Beamten ausgehend, hat sich in Wien eine „sanfte“ Stadterneuerung entwickelt. Ihr Instrument war die Gebietsbetreuung, die erste begann 1974 in Ottakring mehrere Blöcke mit intensiver Bürgerbeteiligung zu sanieren.[1]

Damals wurde auch ein Zielkatalog formuliert, der bis heute die Grundsätze der sanften Stadterneuerung definiert.[2]

Der Wiener Weg der sanften Stadterneuerung ist eng mit den Gebietsbetreuungen verknüpft. 2009 begingen die mittlerweile zwölf Wiener Gebietsbetreuungen (plus zwei Außenstellen) ihr 35-jähriges Bestandsjubiläum mit einer multimedialen Ausstellung, die von November 2009 bis Januar 2010 im Wiener Ringturm zu sehen war [3]

Weit über die Sanierung von Häusern hinaus geht es heute vor allem darum, die Qualität des unmittelbaren Wohnumfelds zu verbessern. Dazu zählen Maßnahmen im wirtschaftlichen Bereich - wie z.B. die Sicherung der Nachversorgung, ein lebendiges kulturelles Angebot zur Förderung des Zusammenlebens im Bezirk sowie die Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raumes. Dabei wird die Bevölkerung vor Ort über BürgerInnenbeteiligungsverfahren etc. aktiv in die Entwicklungen eingebunden.

Bauliche Erneuerung

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Die soziale und ökologisch nachhaltige bauliche Erneuerung ist ein wichtiger Pfeiler der sanften Stadterneuerung und ein maßgeblicher Arbeitsbereich der Gebietsbetreuung Stadterneuerung. Bei der Sanierung einzelner Häuser oder Häuserblocks in Gründerzeitvierteln wird eine Verbesserung der umliegenden Infrastruktur sowie die Schaffung neuer Frei- und Grünflächen in den dicht bebauten Grätzeln angestrebt (z.B. durch Hofentkernungen).

Beispiel Aufwertung Brunnenviertel

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Das Brunnenviertel in Ottakring erlebt in den letzten Jahren eine bedeutende Aufwertung. Zahlreiche Wohnhaussanierungs- und Neubauprojekte wurden bzw. werden durchgeführt, international renommierte kulturelle Initiativen wie SoHo in Ottakring entstanden.

Der Aufwertungsprozess wird von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 16. Bezirk seit 2002 begleitet und gefördert. Was als Beteiligungsprojekt für Bürgerinnen und Bürger begann, wird sukzessive in konkrete Maßnahmen überführt: z.B. Neugestaltung des Brunnenmarktes und der Fußgängerzone Brunnengasse, Attraktivierung des Yppenplatzes durch neue Lokale und verbesserte öffentliche Freiflächen, begleitende Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Einführung von Tempo-30-Zonen.

Kunst und Kultur als Beitrag zur Stadterneuerung

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Das Festival SoHo in Ottakring, als wichtigstes Kulturprojekt der sanften Stadterneuerung in Wien, findet im Jahr 2010 zum zwölften Mal statt.[4][5]

Einzelnachweise

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  1. 35 Dolanski, Heinz (2009), 35 Jahre Gebietsbetreuungen, Diplomarbeit [1]
  2. Das Großprojekt der kleinen Schritte. 35 Jahre sanfte Stadterneuerung in Wien von Reinhard Seiß [2]
  3. derstandard.at: Ausstellung: Die sanften Wilden
  4. SoHo in Ottakring auf ORF.at
  5. Kunst und Kultur als Motor zur Stadterneuerung