Benutzer:Tannenhaus/Grundbodenbearbeitung

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Zum Bereich der Grundbodenbearbeitung oder Primärbodenbearbeitung zählen die Arbeiten des Wendens, Lockerns und Mischens des Bodens. Üblicherweise wird hier auf Krumentiefe gearbeitet. Sie gehen der Saatbettbereitung bzw. Saat voraus, auch wenn sie zum Teil in einem Arbeitsgang erledigt werden können. Übliche Arbeitstiefen liegen zwischen 15 cm und 35 cm

Wendende Bodenbearbeitung

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Die wendende Bodenbearbeitung ist Teil der Lockerbodenwirtschaft. Das dafür notwendige Gerät ist der Pflug in seinen vielfältigen Ausführungen. Sie bewirkt das Wenden, Lockern Krümeln und Durchlüften des Boden. Sie hinterlässt eine saubere Bodenoberfläche, da sie Dünger, Ernterückstände, Bewuchs durch das Wenden tief einbringt. Daher leistet sie auch einen wichtigen Beitrag zur Beikrautregulierung, Schädlings- und Krankheitsbekämpfung. Obwohl die Bearbeitungsform zu einem wesentlichen Teil für die Bodenerosion veranwortlich ist, ist sie die Standardform der Grundbodenbearbeitung zur Vorbereitung der Hauptsaat. Nicht vergessen werden sollte der starke Eingriff in die Bodenfauna, vor allem die Schädigung der Regenwürmer. Die Krumentiefe betrug anfangs des 20. Jahrhunderts etwa 10-15 cm bei den verbreiteten Gespannpflügen. Mit Aufkommen der Mähdrescher und dem Verbleib des Strohs auf dem Acker musste die Furchentiefe gesteigert werden, um eine ordentliche Sekundärbodenbearbeitung zu gewährleisten. Allerdings wird heutzutage die optimale Pflugfurche von meist ca. 25 cm oftmals überschritten. Die dadurch entstehenden Unterbodenverdichtungen sind nur mehr schwer zu beseitigen.

nichtwendende Bodenbearbeitung

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Die nichtwendende Bodenbearbeitung ist Teil der konservierenden Bodenbearbeitung. Der Aufstieg dieser Bodenbearbeitungsform begann mit der steigenden Traktorleistung, da die Arbeitsbreite der Maschinen mindestens die Schlepperbreite sein muß. Die typischen Maschinen sind der Schwergrubber, in seltenen Fällen auch der Meißelgrubber oder auch Meißelpflug genannt. Um die Erosion zu vermindern wird bewusst auf die Bodenwendung verzichtet. Dadurch wird wegen der weitgehenden Erhaltung des Bodenhorizonts und der Bodenfauna die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Sie ist heute die übliche Methode beim Anbau von Zwischenfrüchten. Wegen der problematischen Bodenerosion beim Maisanbau wird hier verstärkt auf die nichtwendende Bodenbearbeitung gesetzt. Der pfluglose Ackerbau erfordert konsequente Krankheits-, Schädlings- und Bekrautregulierungsstrategien. Deswegen ist er meist nur im Wechsel mit der Pflugfurche anzutreffen.

  • 'Die Landwirtschaft: Band 1 - Pflanzliche Erzeugung', 11. Auflage. BLV Verlagsgesellschaft, München, ISBN 3-405-15445-6]