Benutzer:Stoerte/Schmierzettel

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ursprünglich aus Meyers 1888

Montaigne (spr. mongtannj oder -tennj), Michel Eyquem de, geistreicher franz. Skeptiker und Moralist, geb. 28. Febr. 1533 auf dem Schloß M. in Perigord, ward gelehrt erzogen, so daß er schon als Kind geläufig lateinisch und griechisch sprach, studierte die Rechte, erhielt 1554 die Stelle eines Rats im Parla- ment zu Bordeaux und machte sich als Schriftsteller zuerst durch eine treffliche Übersetzung der natürlichen Theologie des Raimund von Sabunde (Par. 1569) bekannt. Nach dem Tod seines Vaters legte er sein Amt nieder und zog sich, nachdem er 1580 Deutschland, Italien und die Schweiz bereist hatte, aufsein Stammschloß zurück, wo er sein berühmtes Werk "Les Essais de messire Michel, seigneur de M." schrieb. Er starb 13. Sept. 1592. Seine "Essais", von denen er 1580 zwei Bücher, 1588 das dritte Buch selbst veröffentlichte (in erweiterter Gestalt erschienen sie nach seinem Tod, Bordeaux 1793), gehören zu den bedeutendsten moralistischen Werken und stellen eine wahre Philosophie für "Weltleute" dar. M. wird zu den besten Schriftstellern Frankreichs gezählt; doch ist sein Stil weder korrekt noch eigentlich edel, wohl aber einfach, lebhast und kraftvoll. Als Philosoph war er in theoretischer Hinsicht dem Skeptizismus ergeben (daher seine Devise: Que sais-je.',), in praktischer dem Epikureismus. Seine Ansichten von der Welt und der Menschheit stellte er in seinem Haupt-werk, vermischt mit interessanten Reflexionen über sich selbst, verbunden auch mit frivolen Derbheiten, dar. Von seinen "Essais" gibt es zahllose Ausgaben; von den neuern sind hervorzuheben die von Leclerc (1826-27, 5 Bde.; 1865-66, 4 Bde.), Courbet und Royer (Par. 1873 ff., 6 Bde.), von Motheau u. Jouaust (1886-88,7. Bde.), von Dezeimeris und Barckhausen (Bordeaux 1874, 2 Bde.). Eine deutsche Übersetzung gab Bode unter dem Titel: "Montaignes Gedanken und Meinungen" (Berl. 1793, 6Bde.). Sein "Jour-11al du voyage de Michel M. en Italle, par la Sulsse et l'Allemagne" ward durch Guerloii (Par. 1774) veröffentlicht. Vgl. Alph. Grün, La Vie publique de MlchelM. (Par. 1855); Payen, Documents inédits....ur M. (das. 1847, neue Folge 1856); Malvezin,. Michel de M., son origine, sa fainille (das. 1874)*,. Leveaux, Études surles Essais de M. (das. 1870); Voizard, Étude sur la langue de M. (das. 1885); Réaume, Rabelais et M. pédagogues (das. 1886).

Herakleitos (Heraklit), griech. Philosoph aus Ephesos, wegen der Dunkelheit seiner Lehre Skoteinos (der "Dunkle"), nach seiner finstern Gemütsart der "Weinende" genannt, im Gegensatz zum lachenden Demokrit, blühte um 500 v. Chr.; doch ist von seinem Leben wenig bekannt. Nach seiner Angabe war er Autodidakt, nach andern Schüler des Xenophanes; wieder andre zählen ihn zu den ionischen Kosmophysikern. Das Resultat seiner Forschungen waren die "Musae", ein Werk über die Natur der Dinge, in einem durchgehends von physischen Bildern hergeholten, dunkeln Stil abgefaßt. Die Bruchstücke desselben haben Schleiermacher, später Bernays gesammelt; neuerlich wurden sie herausgegeben von Schuster in Ritschls "Acta societatis philol. Lipsiensis", Bd. 3 (Leipz. 1873), besser von Bywater (Oxf. 1877). H. nimmt das Feuer als die Ursache alles Seins und Werdens an; daher ist alles im Werden, "im Fluß" (weshalb seine Anhänger spottweise die"Fließenden" hießen). Die doppelte Richtung des Werdens nennt er den Weg nach oben und unten; das Entstehen aller Veränderungen beruht auf Gegensatz; über allen aber waltet das Gesetz der Notwendigkeit. Daher ist ihm die Welt ein lebendes, in steter Ordnung sich entzündendes und verlöschendes Feuer und der Weltenlauf ein harmonisches, aber notwendiges Wechselspiel von Entstehen und Vergehen der Dinge aus und durch Feuer (Weltverbrennung). Ebenso ist das Feuer der Grundstoff alles Denkens und Empfindens, die durch das ganze Weltall verbreitete höhere, geistige Kraft, die Seele oder gleichsam die Gottheit des Alls; die Seelen der Menschen und Tiere sind aus jener entstandene, feurige, eingeatmete Wesen, die sich beim Tod wieder mit ihr vereinigen. Vgl. Lassalle, Die Philosophie H.' des Dunkeln (Berl. 1858, 2 Bde.); Teichmüller, Neue Studien zur Geschichte der Begriffe, Heft 1 (Gotha 1876); Mohr, Über die historische Stellung Heraklits von Ephesos (Würzb. 1876); Pfleiderer, Die Philosophie des Heraklit von Ephesus im Lichte der Mysterienidee (Berl. 1886).

Machiavelli (spr. mackjawélli), Niccolo di B ernardo dei, einer der größten Staatsmänner und Geschichtschreiber Italiens, geb. 5. Mai 1469 zu Flo-renz aus einer alten, aber verarmten Patrizierfamilie, deren Glieder zu den höchsten Staatsämtern der slo-rentinischen Republik gelangt waren, ward Cancel-liere (Kanzler) sowie nach der Vertreibung der Medi-ceer 1494 Staatssekretär der slorentinischen Republik und mehrmals mit Missionen an die Höfe von Frankreich, Österreich und Rom betraut, über welche er ausgezeichnete Staatsschriften au seine Behörde sandte. Als die Mediceer 1512 nach Florenz zurückkehrten, wurde M. von der Staatsverwaltung entfernt und, der Teilnahme an der Verschwörung von Boscoli und Capponi gegen den Kardinal Giovanni de' Me-dici verdächtig, eingekerkert und dann aus Florenz verbannt.

Nachdem Giovanni de' Medici als Leo X. den päpstlichen Stuhl bestiegen hatte, durfte M. nach Florenz zurückkehren, wo er aber nur z.u unbedeuten-den Sendungen verwendet wurde und seine Zeit poetischen und historischen Arbeiten widmete. Der Kardinal Julius schenkte ihm zwar sein Vertrauen, als er unter dem Namen Clemens VII. Papst geworden war; die Gunst seiner Mitbürger vermochte er jedoch nicht wiederzugewinnen. Er starb 22. Juni 1527 in Florenz. Seine Komödien ("Clizi.....", "Mandragola" u. a.), Nachahmungen des Plautus, zeichnen sich durch scharfe Charakteristik und witzigen Dialog aus, sind aber äußerst anstößig. Die "Istorle fiorentine" (Flor. 1532; deutsch von Neuniann, Berl. 1809, 2 Bde., und von Reumont, Leipz. 1846, 2 Bde.) von 1215 bis 1492 sind eins der vorzüglichsten Werke der italienischen Prosa, lebendig, anschaulich, in edlem Stil. Obwohl Popolare, beurteilt M. doch die Me- diceer, von denen er eine Pension von 100 Dukaten bezog, sehr mild. Machiavellis berühmteste Werke sind seine "Discorsi sopra la prima decade di Tito Livlo" (Wien 1532 und 1630; deutsch von Grüzmacher, Berl. 1871), worin er die Verfassung des alten Rom als die vorzüglichste preist, "Del..' arte della guerra sette llbri" und sein Hauptwerk: "Il Prlnclpe" (Rom 1535 u. öfter; lat., Leiden 1643;^ deutsch neuerlich von Eberhard, 2. Aufl., Berl. 1873; von Grüzmacher, das. 1870), 1514 abgefaßt und an Lorenzo de' Medici gerichtet, worin M. einen Fürsten schildert, der, wie Cäsar Borgia, ohne Rücksicht auf Moral und Religion, durch Klugheit und konsequen-tesHandeln in dem von ihm unterjochten Staat seine Alleinherrschaft zu begründen weiß..Man nennt da-her eine Staatskunst, der alle sittliche Grundlage sehlt, und welche die Klugheit zur einzigen Richischnur ihres Handelns macht, Machiavellismus oder machiavellistische Politik. Friedrich II. erklärte in seinem "Antimachiavell" jene Schrift für eine der gefährlichsten. Da aber die im "Princlpe" ausgesprochenen Ansichten den Grundsätzen, zu denen sich M. in seinen andern Werken und in seinem Leben bekannte, durchaus widersprechen, da uns die Zeit-genossen M. als einen geschichts- und weltersahrenen und dabei redlichen Mann, als einen warmen Freund des Vaterlandes schildern, so sehen Neuere, namentlich Herder, Macaulay und Ranke ("Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber", 2. Aufl., Leipz. 1874), im "Prin- cipe" ein politisches Musterwerk für die italienischen Fürsten damaligerZeil, in ihrem Geschmack nach ihren rundsätzen zu dem Zwecke geschrieben, Italien von den Barbaren zu befreien. "M. suchte die Heilung Italiens, doch der Zustand desselben schien ihm so verzweifelt, daß er kühn genug war, ihm Gift zu verschreiben" (Ranke). Gesamtausgaben von seinen Werken erschienen seit 1550 öfter, so zu Florenz 1813, 8 Bde., 1826, 10 Bde., und in Einem Band 1833; von Parenti, das. 1843; von Polidori, das. 1857. Die erste kritische und vollständige Gesamtausgabe veranstaltete die "Socletà itallana per l'incremento degll studj" durch Passerini, Fanfani u. a. (Flor. 1873 ff.). Eine deutsche Übersetzung lieferte Ziegler (Stuttg. 1832-41, 8 Bde.). Eine Sammlung von Machiavellis Briefen veranstaltete Leo (Berl. 1826). Ein Band Gesandtschaftsberichte erschien zu Florenz 1858. Vgl. Villari, N. M. und seine Zeit (deutsch, Leipz. 1877-83, 3 Bde.); Amico, La vlta dl Niccolò M. (Flor. 1877 ff.); Tommasini, La Vita e gll scrittl d1 N. M. (Rom 1883 ff.); Triautafillis, Nuovl studli su N. M. (Vened. 1878).

2) Arthur, berühmter deutscher Philosoph, Sohn der vorigen, geb. 22. Febr. 1788 zu Danzig in reicher Handelsfamilie, bildete sich auf Reisen sowie in England und Frankreich für den Kaufmannsstand, entschied sich nach dem Tod seines Vaters für die Gelehrtenlaufbahn, ließ sich in Göttingen, 21 Iahre alt, als "Philosoph" immatrikulieren, studierte daselbst, in Berlin, wo Fichte ihn abstieß, und in Jena, ging nach Vollendung seines Hauptwerks: "Die Welt als Wille und Vorstellung (Leipz. 1819), nach Italien, habilitierte sich dann an der Universität Berlin ohne Erfolg und zog sich, dadurch gegen die "Philosophieprofessoren" erbittert, seit 1831 nach Frankfurt a.M. ins Privatleben zurück, wo er ausschließlich seiner philosophischen Schriftstellerei lebte und 21. Sept. 1860 am Lungenschlag starb. Seine Hauptschriften sind außer dem oben genannten Hauptwerk, das bei der 2. Auflage (1844; 6. Aufl. 1887, 2 Bde.) um einen zweiten "unentbehrlichen" Band vermehrt erschien: seine Promotionsschrift "Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grund " (Rudolst. 1813; 4. Aufl.. Leipz. 1875), welche das Fundament seiner Logik, "Über den Willen in der Natur" (Frankf. 1836; 3. Aufl., Leipz. 1867), welche seine Naturphilosophie enthält, und "Die beiden Grundprobleme der Ethik" (Frankf. 1841; 3. Aufl., Leipz. 1881), zwei Abhandlungen, deren eine über das Mitleid als Fundament der Ethik, die andre über seine (deterministische) Ansicht von der Willensfreiheit handelt; ferner "Über das Sehen und die Farben" (das. 1816, 3. Aufl. 1870); Über den Willen in der Natur" (Frankf. 1836; 4. Aufl., Leipz. 1878). Die größte Verbreitung haben seine unter dem Titel: "Parerga und Paralipomena" (Berl. 1851; 6. Aufl. 1888, 2 Bde.) gesammelten kleinern geistreich-barocken Schriften gefunden, unter denen der Aufsatz gegen die "Philosophieprofessoren" durch seine maßlose Heftigkeit, jener "Über das Geistersehen" durch die darin sich offenbarende Neigung zur Mystik berühmt geworden ist. Als Sonderausgaben erschienen: "Aphorismen zur Lebensweisheit" (aus "Parerga und Paralipomena", 1886, 2 Bdchn.) und "Über den Tod und sein Verhältnis zur Unzerstörbarkeit unsres Wesens an sich"; "Leben der Gattung"; "Erblichkeit der Eigenschaften" (aus seinem Hauptwerk, 1886). Die "Sämtlichen Werke" des sich selbst mit Stolz so bezeichnenden "Oligographen" sind von Frauenstädt nach Schopenhauers Tod in 6 Bänden (Leipz. 1873-74, 2. Aufl. 1877 u. 1888) herausgegeben worden. Schopenhauers Philosophie knüpft an Kants (s. d.) Vernunftkritik an und zwar, wie die Fichtes (s. d.), an deren idealistisches, statt, wie die Herbarts (s. d.), an deren realistisches Element; dieselbe erklärt nämlich, wie Kant, die in Raum und Zeit gegebenen Dinge für bloße Erscheinungen, den Raum und die Zeit, wie dieser, für subjektive (reine, apriorische) Anschauungsformen, verwirft aber, wie Fichte, im Gegensatz zu Kant den (realistischen) Rückschluß von dem Vorhandensein der Erscheinung auf die Existenz eines hinter derselben vorhandenen und dieselbe verursachenden (übrigens seiner Qualität nach unbekannt bleibenden) Dinges an sich als Selbstwiderspruch, weil Kant den Schluß von der Wirkung auf die Ursache für eine dem urteilenden Subjekt als solchem anhaftende (subjektive) Urteilsform (ohne objektive Geltung) erklärt habe. Die vom vorstellenden Subjekt (dem Intellekt) auf Grund (subjektiver) räumlicher und zeitlicher Anschauungsform im Raum und in der Zeit angeschaute und auf Grund der (gleichfalls subjektiven) Kausalitätsform, welche zu jeder Erscheinung eine (reale) Ursache hinzuzudenken nötigt, (fälschlich) als real (objektiv) vorgestellte Welt ist daher (wie bei Fichte) in Wahrheit bloße "Welt als Vorstellung", Erscheinung ohne derselben zu Grunde liegendes Ding an sich, Fiktion des Intellekts oder des (nach S.) mit diesem identischen Gehirns, leeres "Hirngespinst". Geht aber S. (wie Fichte) in dieser (idealistischen) Richtung weit über Kant hinaus, so geht er in der andern (realistischen) Richtung weit hinter denselben zurück, indem er (allerdings auf anderm Weg) nicht nur, wie dieser, die Existenz eines "Dinges an sich", eines Realen, ausdrücklich anerkennt, sondern, was Kant für unmöglich erklärte, die Qualität desselben erkannt zu haben behauptet. Dasselbe wird, sowohl seiner Existenz als seiner Qualität nach, zwar nicht durch den Intellekt, das (nach Kant einzige) Erkenntnisorgan, aber doch und zwar "unmittelbar" als "Wille" erkannt und daher die (reale) "Welt als Wille" von der (imaginären) "Welt als Vorstellung" unterschieden. Während die letztere als "Gehirnphänomen" im und für den Intellekt, also nur im "Bewußtsein" ist, existiert die erstere, das "Ding an sich", ursprünglich ohne Intelligenz und ohne Bewußtsein, als zugleich "dummer"und "blinder" rastloser "Wille zu leben". Dumm ist derselbe, weil (wie S. unabhängig von seinem philosophischen System aus der Erfahrung darzuthun unternimmt) diese Welt (im Gegensatz zu Leibniz' "bester unter den möglichen": Optimismus) die "schlechteste unter den möglichen Welten" (Pessimismus) ist; weil das Leben keinen Wert hat; weil die Summe der durch dasselbe aufgedrungenen Schmerzen weit beträchtlicher ist als jene der durch dasselbe ermöglichten Genüsse; blind ist derselbe, weil das Licht der Intelligenz erst auf der höchsten und letzten Entwickelungsstufe des Willens im menschlichen Gehirn als Bewußtseinsträger entzündet wird. Mit dem Erwachen des Bewußtseins ist aber auch das Mittel gegeben, die "Dummheit" des Willens wieder gutzumachen. Indem der Intellekt zur Einsicht gelangt, daß der unerträgliche Zustand überwiegenden Leidens nur durch den unaufhörlichen Willen zu leben hervorgebracht wird, gewahrt er zugleich, daß eine Heilung desselben (nach buddhistischem Vorbild) durch Lebensflucht, d. h. durch die Verneinung des Willens zu leben, erreicht werden kann. Die Durchführung der letztern, das "Quietiv des Willens", das mit dem Übergang ins buddhistische Nirwana, in die schmerzlose Stille des Nichtseins, verglichen werden kann, ist jedoch, wie S. ausdrücklich betont, keineswegs mit dem Selbstmord gleichbedeutend. Seinen (späten) Erfolg als Philosoph hat S. weniger seinem widerspruchsvollen, die ausschließenden Gegensätze eines extremen Idealismus und eines naiven Realismus unbefangen nebeneinander umfassenden System als seiner mit glänzender Eloquenz durchgeführten Verteidigung einer pessimistischen Weltansicht, seinem zur Schau getragenen Haß gegen die "Schulphilosophie" und seiner (besonders in den kleinern Schriften) von philosophischer Kunstsprache freien, geistreich-populären Darstellungsgabe zu verdanken, wodurch er (wie die von ihm sehr hoch gestellten englischen und französischen Popularphilosophen) vorzugsweise der Philosoph für die "Weltleute" geworden ist. Als solcher hat S. zwar viele dilettantische Anhänger, aber nur wenige systematische Fortbildner gefunden, also im wissenschaftlichen Sinn keine Schule gemacht. Die Zahl der erstern ist Legion, unter den letztern stehen E. v. Hartmann (s. d. 12), der aber kein Pessimist sein will, Bahnsen, Lindner u. a. obenan. Um die Verbreitung, Erläuterung und Herausgabe seiner Werke hat sich vor allen Frauenstädt ("Briefe über die Schopenhauersche Philosophie", Leipz. 1854; "Neue Briefe", das. 1876, und "Schopenhauer-Lexikon", das. 1871, 2 Bde.), um seine Biographie haben sich außer Frauenstädt, der auch "Memorabilien" (bei Lindner, s. unten), "Aus Schopenhauers handschriftlichem Nachlaß" (das. 1864) und "Lichtstrahlen" aus Schopenhauers Werken (6. Aufl., das. 1888) herausgab, E. O. Lindner ("S. Von ihm. Über ihn, Memorabilien etc.", Berl. 1863) und vor allen Gwinner ("S. aus persönlichem Umgang", Leipz. 1862; 2. Aufl. als "Schopenhauers Leben", 1878) verdient gemacht. Neuerlich erschien der "Briefwechsel zwischen S. und J. A. Becker" (Leipz. 1883). In Frankreich ist S. durch Foucher de Careil ("Hegel et S.", Par. 1862; deutsch, Wien 1888), Ribot ("La philosophie de S.", 1874) und neuestens durch die Übersetzungen seiner Hauptschriften von Kantakuzenos, Reinach u. a., in England durch H. Zimmern ("A. S., his life and his philosophy", Lond. 1877) und seitdem durch die Übersetzung seines Hauptwerkes von Haldane und Kemp (das. 1883-86, 3 Bde.) eingeführt worden. Über seine Philosophie vergleiche außer der noch unübertroffenen Rezension Herbarts über die erste Auflage des Schopenhauerschen Hauptwerkes (im 12. Band seiner "Sämtlichen Werke", S.377 ff.): Haym, Arthur S. (Berl. 1864): Busch, Arthur S. (2. Aufl., Münch. 1878); R. v. Koeber, Die Philosophie A. Schopenhauers (Heidelb. 1888). Die umfangreiche S.-Litteratur stellten Laban ("Die S.-Litteratur", Leipz. 1880) und Grisebach ("Edita und Inedita Schopenhaueriana", das. 1888) zusammen.