Benutzer:Stefan Dumont/Peter Poul Ferdinand Mourier

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Peter Poul Ferdinand Mourier, auch Pierre Poul Ferdinand Mourier (* 1746 in Kopenhagen; † 1836 in Kopenhagen), war ein dänischer Soldat und Geschäftsmann. Er lebte zeitweise in China und verfasste Werke zum Erlernen von Chinesisch.

Mourier wurde 1746 als Sohn von Jean Ferdinand Mourier geboren, der aus der Schweiz stammte und in Kopenhagen Pastor der reformierten Gemeinde war. Von 1757 bis 1770 diente er in der dänische Armee als Soldat. Von 1766-68 studierte er Latein und Mathematik an der Universität Göttingen. 1768/69 begleitete er den dänischen König Christian VII auf eine Reise nach England und Frankreich.

1770 verließ er, im Rang eines Hauptmanns stehend, die Armee und heiratete Elisabeth Cornelia Courtonne, Tochter eines niederländischen Kaufmanns in Kopenhagen. Mit seinem Schwiegervater, Jaques Salomon Courtonne, reiste er nach Guangdong und Macau. Dort arbeitete er in den Niederlassungen und auf den Schiffen der "Asiatisk Kompagni", der dänischen Asien-Kompagnie. Nach seiner Ankunft in China wurde er Schüler des spanischen Mönches Juan Rodriguez de Sylva und lernte bei ihm Chinesisch.

1784 kehrte er nach Dänemark zurück und wurde ein Jahr später aus der Asien-Kompagnie entlassen. 1786 starb seine Frau; im selben Jahr heiratete er Frederike Christiane Herbst.

1790 war Mourier Mitglied der Naturhistorischen Gesellschaft zu Kopenhagen ("Naturhistorie Selskabet"). Er korrespondierte mit Heinrich Julius Klaproth und schenkte bzw. lieh ihm Bücher für dessen Chinesischstudien. Mourier war mit dem dänischen Historiker Tyge Rothe, Abraham Kall, W.H.F. Avrahamson und P. Rosenstand-Goiske befreundet.

Von Mourier sind keine Werke veröffentlicht, allerdings verfasste er lateinisch-chinesische und chinesisch-spanische Wörterbücher sowie ein Übungsbuch mit chinesischen Wörtern und Erzählungen. Diese Schriften werden in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen aufbewahrt.

  • Henri Cordier: Mourier. Amateur-Sinologue Danois. In: Charles de Harlez (Hg.): Mélanges Charles de Harlez. Leyden: E. J. Brill 1896. (Digitalisat)
  • Knud Lundbæk: Kinesisk con Amore. Danskeren P. F. Mourieres sinologiske Studier i det 18. Aarhundrede. In: Fund Og Forskning I Det Kongelige Biblioteks Samlinger, 11 (1962), 1. (Digitalisat)
  • Hartmut Walravens: Pierre Francois Mourier. In: (Ders.): Zur Geschichte der Ostasienwissenschaften in Europa. Abel Rémusat (1788-1832) und das Umfeld Julius Klaproths(1783-1835). Wiesbaden, Harrasowitz 1999. S. 131-134.