Benutzer:Sonntag80/Artikelentwurf

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Simon Simonett (* 7. Juli 1980 in Davos-Wiesen) ist ein zeitgenössischer schweizerischer Holzbildhauer.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Leben 2 Werk 3 Werkauswahl 3.1 Kunst im öffentlichen Raum 3.2 Kunst in Museen 4 Auszeichnungen 5 Ausstellungen 6 Einzelnachweise 7 Weblinks Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Simon Simonett wuchs in Davos-Wiesen, Schweiz als ältester von drei Kindern in einer Bauernfamilie auf. Schon mit 12 Jahren begann er, die Ziegen und Kühe auf dem Hof nachzuschnitzen und stellte sie in verschiedenen Geschäften im Dorf aus oder nahm an Märkten teil. Nach der Volksschule besuchte er das Lehrerseminar in Schiers wo er sich zum Primarlehrer ausbilden liess. Später bildete er sich an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern zum Lehrer für die Sekundarstufe 1 aus, unter Anderem im Fach Technisches Gestalten. Während dieser Zeit begann er erste grössere Skulpturen zu schnitzen und diese in Galerien im Raum Graubünden auszustellen.


Simonett lebt in Chur und Meisenthal in Lothringen und hat ein Atelier in Berlin[3] und Kassel.[4]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Balkenhol arbeitet in Skulpturen, Reliefs, Zeichnungen und graphischen Techniken wie Lithographie und Siebdruck. Seine grob gehauenen und farbig bemalten Holzskulpturen sind sein Markenzeichen. Er stellt Menschen, Tiere und Architekturen dar, zuweilen surreal kombiniert. Der Mensch steht im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Er entwickelt Grundtypen, die er vielfältig variiert. Sein bekanntester Figurentypus ist der Mann mit schwarzer Hose und weißem Hemd. Kleidung und Haltung der dargestellten Menschen deuten auf die Gegenwart. Sie zeigen keine eindeutigen Emotionen, sie blicken scheinbar ins Leere oder auf – für den Betrachter – unbekannte Punkte. Die Figuren bleiben distanziert, anonym und rätselhaft.

Holz ist Balkenhols wichtigstes Arbeitsmaterial. Weiche Holzarten wie Pappel oder Wawaholz erlauben dem Künstler ein präzises Herausarbeiten der Gesichter seiner Figuren. Bei den meisten Skulpturen ist die Figur so aus dem Holz herausgearbeitet, dass Figur und Sockel als ein Stück verbunden bleiben. Das Material bleibt in seinen Werken deutlich erkennbar und auch die Bearbeitung bleibt in der groben Struktur unter der Farbfassung sichtbar. Material und sichtbare Spuren des Arbeitsprozesses sind damit Teil des Kunstwerkes.


Der Arm vor dem Deutschen Schiffahrtsmuseum „Meine Skulpturen erzählen keine Geschichten. In ihnen versteckt sich etwas Geheimnisvolles. Es ist nicht meine Aufgabe, es zu enthüllen, sondern die des Zuschauers, es zu entdecken.“

– Stephan Balkenhol Er gibt seinen Figuren bewusst einen indifferenten Ausdruck, damit dem Betrachter Deutungsmöglichkeiten bleiben. Ein Lächeln oder ein anderer Gemütszustand würde zu sehr „eingefroren“ wirken. Er arbeitet an mehreren Skulpturen gleichzeitig und fertigt ungefähr 100 Skulpturen pro Jahr. Bei Holzfiguren wird der Rundholzsockel festgeklemmt. Die Figuren wachsen aus dem Rundholz mit der Arbeit und werden durch den Sockel auf Höhe gehalten.[2]

Seine bisher höchste Skulptur, der sechs Meter hohe Männertorso aus Zedernholz Sempre più („Immer mehr“), wurde 2009 temporär im Caesarforum in Rom aufgestellt.[5]

2012 sorgte eine Balkenhol-Skulptur auf dem Turm der Sankt-Elisabeth-Kirche in Kassel für Streit. Die Leiterin der documenta 13, Carolyn Christov-Bakargiev, kritisierte die katholische Kirche für die Aufstellung dieses Kunstwerks im Vorfeld der documenta. „Es stört erheblich. Die künstlerische Leiterin fühlt sich von dieser Figur bedroht, die mit der documenta (13) nichts zu tun hat,“ ließ documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld verlauten. Die Kirche hielt dessen ungeachtet an der Balkenhol-Ausstellung und Installation fest.[6] Die Skulptur wurde im Anschluss an die Ausstellung vom Künstler der Sankt-Elisabeth-Kirche geschenkt.

Neben den Skulpturunikaten und den Zeichnungen hat Stephan Balkenhol auch ein umfangreiches Werk an Bronze-Editionen und druckgraphischen Arbeiten geschaffen, die 2014 und 2015 in zwei Werkverzeichnissen dokumentiert wurden.[7]

Werkauswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Kunst im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mann mit Hirsch

Große Säulenfigur in Lörrach

Mann + Frau in Hamburg vor der Zentralbibliothek der Öffentlichen Bücherhallen

Mann auf Giraffe vor dem Tierpark Hagenbeck

Das Richard-Wagner-Denkmal in Leipzig auf einem Sockel von Max Klinger

Emma, in memoriam Emma Hellenstainer. Bronze, bemalt L'Homme sur sa Bouée, Amiens, Frankreich L'Homme à la Chemise rouge, Amiens, Frankreich La Femme à la Robe verte, Amiens, Frankreich Großer Mann mit kleinem Mann im Palais am Pariser Platz, Berlin-Mitte Bonhoefferkirche, Westhagen Campus der Universität Bayreuth Mann mit Vogel (1996), Bremen, am Martinianleger (bis 2003 am Bredenplatz) Vier Männer auf Bojen in Hamburg. Die Figuren sind aus Eichenholz, wiegen je neun Tonnen und sind jede auf einem Schwimmkörper montiert. Jedes Frühjahr werden sie in der Stackmeisterei auf Finkenwerder von Balkenhol überholt.[8] Die vier Standorte sind: Hamburg-Altona, Elbe bei Övelgönne Hamburg-Bergedorf, Serrahn Hamburg-Mitte, Außenalster, Höhe Sechslingspforte Hamburg-Harburg, Süderelbe Männliche Figur, Singen, Wasserturm der Firma Maggi – Nestlé Deutschland AG Bronzeplastiken Mann + Frau vor der Zentralbibliothek Hamburg (Am Hühnerposten) Bronzeplastiken Mann auf dem Hals einer Giraffe, enthüllt am 26. April 2001 in Hamburg-Stellingen (Am Haupteingang zu Hagenbecks Tierpark, Ecke Lokstedter Grenzstraße und Koppelstraße) Große Säulenfigur auf dem Senser-Platz in Lörrach Mann mit Hirsch, Hannover Mann im Hirschgeweih, Bronzeplastik, Ratingen Angertal, Höhe Parkplatz Steinkothen Neuer Eiserner Mann im „Amphitheater“ in den barocken Gartenanlagen von Kleve MARTa Herford Der Arm vor dem Deutschen Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven Sphaera (Skulptur Mann auf Mozartkugel) in Salzburg Mann mit ausgebreiteten Armen und weißem Hemd, Kaufinger Hof München Balanceakt, Axel-Springer-Hochhaus, Berlin Mann im Turm, Gießener Kunstweg Sempre più im Caesarforum, Rom Mann mit weißem Hemd und schwarzer Hose, La Cartuja, Sevilla Man with Fish, Chicago, Shedd Aquarium, 2001 Richard-Wagner-Denkmal, enthüllt am 22. Mai 2013 in Leipzig Jean-Moulin-Denkmal, enthüllt am 10. Juli 2014 in der Haupthalle des Bahnhofs Metz Emma auf der Passeierpromenade in Meran. Beitrag zum Kunst-Projekt MenschenBilder, April 2015 Kunst in Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Kunstmuseum Basel: 12 Freunde, Relief aus Kiefernholz von 1988 Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main: 57 Pinguine aus Wawaholz von 1991 Museum im Kulturspeicher, Würzburg: Großes Kopfrelief Mann und Frau von 2000, Pappelholz, farbig gefasst Museum Ludwig, Köln Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Stadt Luxemburg: Castle von 2003, Großherzog Jean von 2006, Großherzogin Joséphine Charlotte, Reliefs aus Holz Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] 1983: Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium 1986: Arbeitsstipendium der Freien und Hansestadt Hamburg 1989: Förderpreis zum Internationalen Preis des Landes Baden-Württemberg 1990: Bremer Kunstpreis 2014: Ordre des Arts et des Lettres, verliehen durch die französische Ministerin für Kultur und Kommunikation, Aurélie Filippetti Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] 1986: Kunstverein Kassel, Kassel 1988: Kunsthalle Basel (mit Marika Mäkelä), Basel 1991: Skulpturen im Städelgarten, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main 1992: Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1994: Nationalgalerie Berlin 1995: Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington 1996: Montreal Museum of Fine Arts, Montreal; Saatchi Gallery, London 1998: Von der Heydt-Museum Wuppertal; Kunstmuseum Wolfsburg 1999: BAWAG Foundation Wien 2000: Museum Kurhaus Kleve 2001: Centro Galego de Arte Contemporánea, Santiago de Compostela; Museum der bildenden Künste, Leipzig 2003: Le Rectangle/Goethe-Institut, Lyon; Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen und Material, Sprengel Museum Hannover 2005: The National Museum of Art, Osaka 2006: Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 2007: PAC, Mailand; Museum der Moderne Salzburg 2008: Deichtorhallen, Hamburg; John Berggruen Gallery, San Francisco 2009: Dogenhaus Galerie, Leipzig 2010: Musée de Grenoble, Frankreich 2011: Essl Museum, Klosterneuburg/Wien 2012: St.-Elisabeth-Kirche, Kassel 2014: Stephan Balkenhol. Kunstmuseum Ravensburg 2014: Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal 2014: Landesgalerie Linz (Oberösterreichisches Landesmuseum), 23. Oktober bis 22. Februar 2015 2015: Leopold-Hoesch-Museum, Düren (mit Jeff Wall) 2016: Fondation Fernet-Branca (mit Philippe Cognée), Saint-Louis/Alsace 2016: Moscow Museum of Modern Art (MMOMA), Moskau Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Hochspringen ↑ „Produktionsmittel waren Spirit-Carbon-Umdrucker sowie zugehörige Geha-Sets (Matrizen). 'Vor Ort' produzierten Herausgeber Peer Schröder und Miterfinder Stephan Balkenhol: Texte und Zeichnungen direkt auf Matrize, diese durch die Maschine gezogen, Rückseite dito, nächstes Blatt (...) alle 'guten Blätter' zusammengesucht (die Maschine hatte ihre Tücken), Titelblatt, an der Seite zusammengeheftet – und manchmal entstanden wirklich kaum mehr Hefte als die Anzahl der schreibenden, collagierenden und zeichnenden Akteure, die am jeweiligen Heft beteiligt waren.“ Michael Kellner: Der Vorderste Westen. 'Loose Blätter Sammlung' und 'Schorli Morli' 1976 – 1979. In: Kasseler Literatur-Spaziergang. Kassel 1997, S. 79. ↑ Hochspringen nach: a b Interview mit Balkenhol im Norddeutschen Rundfunk, NDR Kultur, am 5. Januar 2009 von 10:30-10:45 sowie von 13:00-14:00 Hochspringen ↑ Meldungen: Atelierhaus in Berlin, bei www.baunetz.de Hochspringen ↑ Atelier Balkenhol - Neubau, Tag der Architektur, Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen: Programm 2016. In: www.akh.de. Abgerufen am 26. Juni 2016. Hochspringen ↑ Ute Diehl, Barbarisches Relikt in der Trümmerstätte, art-magazin.de, 2. November 2009 Hochspringen ↑ „documenta stört sich an Balkenhol-Skulptur“, Welt-online am 9. Mai 2012, nach dpa, abgerufen am 15. Mai 2012 Hochspringen ↑ Skulpturengalerie Löhrl (Hrsg.): Stephan Balkenhol. Bronze-Editionen 1992-2014. Mönchengladbach 2014 und Dirk Dobke, Holger Priess: Stephan Balkenhol - Druckgraphik und Photo-Editionen. Hamburg 2015 Hochspringen ↑ Der „Mann auf Boje“ schwimmt wieder. In: Hamburger Abendblatt vom 20. Mai 2010, S. 7 Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stephan Balkenhol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiversity: Stephan Balkenhol: Reliefporträt (2007) – Kursmaterialien, Forschungsprojekte und wissenschaftlicher Austausch

Literatur von und über Stephan Balkenhol im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stephan Balkenhol in der ifa-Datenbank