Benutzer:Smart0433/Danwitz (Adelsgeschlecht)
Danwitz (auch Danewitz, Danawitz, Dannwitz oder Dannewitz) ist ein altes Adelsgeschlecht mit schlesischem Ursprung.
Ursprung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schlesische Linie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut überlieferter Familientradition begleitete der Stammvater dieses Geschlechts Kaiser Karl IV von Österreich aus dem Haus Luxemburg, der 1368 Schlesien erworben hat, bei einer Eberjagd in Schlesien. Ein verwundeter Eber brachte Karl in Lebensgefahr. Danwitz rettete Karl, indem er durch ein beherztes Zugreifen mit seiner gepanzerten Faust den Eber festhielt, sodass er von den anderen Begleitern getötet werden konnte. Als Dank wurde der Retter in den Adelsstand erhoben und ihm wurde das Wappen verliehen.[1]
Die Familie hat noch lange den Beinamen Semislowski geführt und kamen ursprünglich aus Polen nach Schlesien.[2] Sie sind mit dem Adelsgeschlecht derer von Stwolinsky und Michelsdorf aus einem Geschlecht, sie führen das gleiche Wappen.[3][4] Spätestens ab 1493 sind sie als fürstliche Beamte (Balthasar von Danwitz, Hauptmann und herzöglicher Rat zu Brieg) und Grundherren in den Herzogtümern Oels, Breslau, Liegnitz, Ratibor und Oppeln verzeichnet.[3][4]
Güter der Danwitz in dieser Region waren unter anderem
- Michelsdorf (Liegnitz)
- Ellguth (Kreuzburg)[1]
- Goschütz (Wartenberg)
- Johnsdorf (Liegnitz)
- Karbischau (Falkenberg)
- Odersch (Ratibor)
- Steinersdorf (Namslau)
- Reinersdorf (Brieg)
- Ohnsdorf
- Bischofsdorf
- Lippen
1661 ist Joachim von Danwitz in der Pfarrkirche zu Brieg begraben worden, damit ist die schlesische Linie ausgestorben.
Niederösterreichische Linie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mindestens seit dem 16. Jahrhundert existierte ein Zweig der Familie in Niederösterreich. So war Balthasar II. von Danwitz, Herr zu Aichbichl, aus Karbischau (Schlesien) bereits 1589 Obrist, Kuchelmeister und Stapelmeister bei den Erzherzögen Mathias und Maximilian zu Österreich.[2] 1593 begab er sich mit Erzherzog Matthias über Köln in die Niederlande. Weitere Mitglieder der Familie waren bei den Erzherzögen in Diensten.
Niederrheinische Linie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ludwig von Danwitz war nach seiner Zeit mit Erzherzog Matthias in den Niederlanden 1584 Kommandant der kurkölnischen Besatzung der Burg Clörath. Er heiratete Anna von Hüls, die Erbin des Etgenhofs (Gelleshof). Mit diesem Hof wurde er belehnt. Damit wurde eine weitere Linie am Niederrhein gegründet. Neben dem Gelleshof kamen noch weitere Höfe, die allerdings keine Rittersitze waren, in den Besitz der Familie.
Gelleshof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Danwitz am Niederrhein ist eng mit dem Lehen des Ritterguts Etgenhofs, später Gelleshof genannt, in Kehn verbunden. Lage: ⊙
Der Gelleshof war ein Adelssitz und wurde als solcher von den Kurkölnischen Herzögen belehnt. In fett sind die Lehnsmänner des Gelleshofs dargestellt. Nach dem Anschluss von Kurköln an Frankreich wurde das Lehnswesen abgeschafft, der Hof wurde allodiziert. In kursiv sind die Eigentümer des Hofs dargestellt.[5] Vor dem Gelleshof fiel schon der Huverhof in die Familie und wurde Alterssitz von Ludwig und Anna.
Ebenso wie der Gelleshof exisitert der Huverhof noch heute. Lage: ⊙
Ludwig von Danwitz †1616 Huverhof | ∞ 1584 Anna von Hüls[6] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
∞ Maria tho Conhausen | Görd (Gottfried) Gellofs von Danwitz †1637 Gelleshof | Gertrud von Danwitz | Margaretha von Danwitz[7] | Mathias von Danwitz[8] | ∞ Maria Nicker[9] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ludwig von Danwitz †1647 | Johann von Danwitz | Peter von Danwitz von der Lipp[10] 1620–1698 | ∞ 1. Anna Grungs[11] †1686 ∞ 2. Christine Müllers | Margaretha von Danwitz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann von Danwitz *1658 | Etgen von Danwitz †1684 | Mathias von Danwitz von der Lipp 1662-1726 | ∞ Anna Katharina Dückers †1726 | Gotthard von Danwitz | acht weitere Kinder | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
∞ Maria Heinkes | Wolter von Danwitz gen. Grungs 1688-1752 Grungshof | Peter von Danwitz | Johann von Danwitz †1760 | ∞ 1721 Cunigunde Bücker | Gertrud von Danwitz | Anna von Danwitz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
siehe Grungshof | ∞ Magdalena Stieger | Jakob von Danwitz 1732–1783 | Peter von Danwitz | acht weitere Kinder | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Hubert von Danwitz | Johann Heinrich von Danwitz †1814 | N.N. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
∞ Anna Catharina Balls | Peter Gottfried von Danwitz †1869 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Heinrich von Danwitz 1841–1879 | Peter Michael von Danwitz 1842–1877 | ∞ Mechtilde Schronnes | Peter Jakob von Danwitz 1845–1922 | ∞ 1879 Elise Gierlich 1847–1922 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Hubert von Danwitz war der letzte, der mit dem Gelleshof belehnt wurde. Er hat sich dann noch um die Belehnung des Hauses Donk bemüht, allerdings war dies in der Übergangszeit zur französichen Herrschaft, die das Lehnswesen abgeschafft haben, nicht erfolgreich. Sein Bruder kaufte schließlich den Gelleshof und war somit der erste Eigentümer nach dem Ende des Lehens. Peter Jakob von Danwitz verstarb kinderlos. Der Gelleshof ging so nach seinem Tod der Familie Danwitz ab.
Grungshof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Anna Grungs und deren Hochzeit mit Peter von Danwitz gelangte der Grungshof in die Familie Danwitz. Peter übertrug ihn zunächst an Tochter Etgen, die aber 1684 starb. Im Jahr 1687 übertrug Peter ihn an seinen Sohn Mathias. Mathias vererbte den Grungshof schließlich seinem Sohn Wolter, der später auch Wolter Grungs genannt wurde. Die Besitzer des Grungshofs sind fett dargestellt.
Der Grungshof heißt heute Grundshof und existiert heute noch in Kehn. Lage:⊙
Wolter von Danwitz gen. Grungs 1688-1752 Grungshof | ∞ Maria Heinkes †1744 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Peter (Petrus) von Danwitz 1712–1778[12] †1778 | Heinrich (Henricus) von Danwitz siehe Harterhof | Mathias von Danwitz †1782 | ∞ 1737 Sophia Mennikes | Engen von Danwitz | Belgen von Danwitz | Gertrud von Danwitz †1791 | drei weitere, früh verstorbene Kinder | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann von Danwitz[13] 1750–1796 | Jakob von Danwitz 1793–1843 | ∞ Anna Catharina Heimers | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Wilhelm von Danwitz[14] *1828 | Mathias von Danwitz *1834 | Anna Christina von Danwitz *1830 | Anna Margaretha von Danwitz 1837–1839 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Harterhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erbtochter des Harterhofs in Kehn, Agnes Petronella, heiratete 1737 mit 19 Jahren Henricus von Danwitz. Henricus nannte sich danach Henricus Harter nach seinem neuen Hof. Henricus wurde 1744 als Scheffe der Hohnschaft Kehn gewählt. Andreas von Danwitz war als Erstgeborener ursprünglich vorgesehen als Erbe des Harterhofs. Er heiratete jedoch die Erbin des Nebbershof, Anna Margaretha Pastern. Die Besitzer des Harterhofs sind fett dargestellt.
Der Harterhof existiert heute noch in Kehn. Lage:⊙
Henricus von Danwitz gen. Harter * 1712 | ∞ 1737 Agnes Petronella *1718 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
∞ Anna Margaretha Pastern[15] | Andreas (Andres) von Danwitz[16] 1738–1814 | Johann Mathias von Danwitz[17] *1741 | Anna Maria von Danwitz[18] *1743 | Sibilla von Danwitz[19] *1746 | Anna Gertrud von Danwitz *1748 | Mathias von Danwitz[20] *1752 | Ludwig von Danwitz *1755[21] *1755 | Peter Gotthard von Danwitz *1757 | Henricus (Heinrich) Conrad von Danwitz gen. Harter-Schwyzer [22] 1760–1850 | drei weitere, früh verstorbene Kinder[23] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Andreas von Danwitz gen. Nebbers 1781–1854 | Maria Rahmen †1843 | weitere Kinder siehe Nebbershof | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Conrad von Danwitz[24] *1824 | ∞ 1850 Eva Catharina Sterken *1823 | weitere Kinder siehe Nebbershof | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heinrich Conrad Gustav von Danwitz *1858 | Maria Catherina Alwine von Danwitz *1858 | Christian Joseph Rudolf 1860–1864 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nebbershof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Hochzeit mit Anna Margaretha Pastern erhielt Andreas von Danwitz den Nebbershof in Hüls.
∞ Anna Margaretha Pastern | Andreas (Andres) von Danwitz 1738–1814 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Andreas von Danwitz gen. Nebbers 1781–1854 | Maria Rahmen +1843 | Peter Heinrich von Danwitz †auf Nebbershof | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johann Conrad von Danwitz siehe Harterhof | Peter Heinrich Andreas Jakob von Danwitz 1821–1878 | Anna Margaretha von Danwitz 1820–1881 | Anna Sibilla Ludovika[25] 1822–1855 | Johann Mathias Jakob von Danwitz 1825–1852 | Anna Catharina von Danwitz *1828[26] | Gottfried Hubert von Danwitz *1831 | A. Glennes | Catharina Gertrud von Danwitz[27] | Andreas Heinrich Ludwig von Danwitz[28] 1827–1901 | Conrad Andreas von Danwitz>[29] 1832–1888 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der schlesischen und österreichischen Familie zeigt im weißen Schilde einen gebogenen roten Arm, dessen Hand über sich einen schwarzen Schweinskopf bei den Kinnbacken zum Schlage fasst: auf dem Helm befindet sich ein ganz weißer Schwan.[3] In Österreich ist im Wappen der Familie der Eber und der Schwan nach rechts ausgerichtet.[4]
Weitere Mitglieder des Adelsgeschlechtes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl-Ludwig von Danwitz (* 1958), deutscher Politiker (CDU)
- Ludwig von Danwitz (1910–1981), deutscher Journalist und Rundfunkredakteur
- Thomas von Danwitz (* 1962), deutscher Rechtswissenschaftler
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preussischen Monarchie. Rauh, 1854.
- ↑ a b Franz Karl Wissgrill: Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI.Jahrhundert an,bis auf jetzige Zeiten: Bd.I-V. gedrucktbey F.Seizer, 1795.
- ↑ a b c Titel Geschlechts-, Namen- und Wappensagen des Adels deutscher Nation. Dresden 1876.
- ↑ a b c Schlesische Curiositäten, darinnen die ansehnlichen Geschlechter des Schlesischen Adels mit Erzehlung des Ursprungs, der Wappen, Genealogien (etc.). Fleischer, 1720.
- ↑ Rittergüter Haus Donk und Gelleshof. In: Heimathskunde : Zeitschr. für niederrhein. Geschichte u. Altertumskunde. Lentzen, Fischeln 1879.
- ↑ Erbin des Gelleshof
- ↑ Heiratete Jakob tho Conhausen vom Conhäuserhof.
- ↑ unter dem Namen Kauertz Scheffe der Hohnschaft Kehn
- ↑ Erbin des Kauertzhofs. Lage:⊙
- ↑ Peter von Danwitz wie auch sein Sohn Mathias legten sich den Namen von der Lipp zu, da sie Ansrpcuh aufdas schlesische Gut Lippen erhoben, da dort das Geschlecht Danwitz ausgestorben ist.
- ↑ Erbin des Grungshofs
- ↑ Petrus von Danwitz heiratete 1732 Margarethe Kappertz, die Erbin des Kappertzhofes, der so an ihn fiel. Lage: ⊙
- ↑ Hochzeit mit Anna Maria Hoff
- ↑ Alle Geschwister hatten gemeinschaftlich den Heimershof und Spenneshof.
- ↑ Erbin des Nebbershof.
- ↑ Hochzeit mit Anna Margaretha Pastern auf dem Nebbershof(Hüls)
- ↑ Hochzeit mit Ww. Gierlichs auf dem Gierlichshof (Hüls) 1776
- ↑ Hochzeit mit Conrad Dommers 1767
- ↑ Hochzeit mit Johannes Jakobs am Stock 1776
- ↑ Hochzeit mit Elisabeth Gierlings auf dem Gierlingshof (Benrath) 1790
- ↑ Vikar in Vorst, daher formale Übernahme des Dommerhofs von Conrad Dommers 1779
- ↑ Henricus Conrad war ebenso wie sein Vater Scheffe in der Hohnschaft Kehn.
- ↑ Ludwig von Danwitz (1739–1740), Wolter von Danwitz (1750–1789), Gotthardus Joseph von Danwitz (1764–1769)
- ↑ Henricus Conrad starb kinderlos, der Harterhof ging als Erbe an seine Geschwister Mathias, Anna Maria, Andreas und deren Kinder. Der Sohn von Andreas, Johann Conrad erhielt dessen Drittel. Die übrigen Erbteile kaufte er oder erhielt er geschenkt, so dass er den Harterhof komplett übernehmen konnte.
- ↑ Verheiratet mit P.J. Levkes auf dem Levkeshof, heute Lefkeshof genannt in Hüls. Lage:⊙
- ↑ Verheiratet mit Edmund Schleuper auf dem Wegerhof (Vorst).
- ↑ Ebenso Levkeshof (Hüls).
- ↑ Verheiratet mit Luise Esser, 1843–1912 zu Großheide bei Mönchengladbach.
- ↑ Verheiratet mit Anna Catharina Loers auf dem Dommershof (Vorst).