Benutzer:Siggi1985/Spielwiese 2

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Bund der Kommunisten Jugoslawiens

Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens (bis 1952 Kommunistische Partei Jugoslawiens) war von 1945-1990 die regierende Partei der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawinen. Ideologisch ausgerichtet war die Partei, seit der Abkehr vom Stalinismus 1948, im Zuge der Kominform-Büro Krise, am Modell der Arbeiterselbstverwaltung.

Königreich SHS und Jugoslawien 1919-1941

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Gegründet wurde der Bund der Kommunisten Jugoslawiens im Jahre 1919, als Sozialistische Arbeiterpartei Jugoslawiens, ab 1920 Kommunistische Partei Jugoslawiens. Sie war eine der wenigen gesamtjugoslawisch ausgerichteten Parteien, in der von ethnischen Parteizugehörigkeiten geprägten Parteienlandschaft des im Jahre 1918 gegründeten Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen. Im Gegensatz zur fast zeitgleich gegründeten Sozialdemokratischen Partei Jugoslawiens, die auf Zusammenarbeit mit den anderen parlamentarischen Gruppen setzte, trieb die Kommunistische Partei Jugoslawiens die Idee einer sozialistischen Revolution und damit die Beseitigung des monarchischen Systems und die Einführung der sozialistischen Gesellschaftsordnung an. Mit diesem Konzept konnte die KPJ durchaus Erfolge erzielen. Bei den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung am 28. November 1920 wurde sie mit 12,4 Prozent der Stimmen viertstärkste Kraft. Allerdings ließ sich dieses Mandat nicht wirklich nutzen, da die Arbeitsmöglichkeiten der Partei seit dem 29. Dezember 1920 durch die sog. Bann-Verordnung (Obznana) stark eingeschränkt wurde. Schließlich wurde die KPJ durch das Staatsicherheitsgesetz (Zakon o zaštiti države) vom 01. August 1920 endgültig verboten. Da die Partei ab diesem Zeitpunkt nur noch aus dem Untergrund heraus operieren konnte, sank die Mitgliederzahl rapide ab und dürfte 1932 nur noch knapp 400 Mitglieder betragen haben, von denen die meisten im Exil lebten. Unter diesen Umständen mussten auch alle Parteikongresse im Ausland abgehalten werden. Dies geschah bis 1926 in Wien und 1928 in Dresden. 1928 erlangte Josip Broz Tito als Politischer Sekretär des Zentralkommites der KPJ in Zagreb politischen Einfluss in der Gesamtpartei, konnte diesen aber noch nicht für sich nutzen, da er im Zuge von mehreren Aufstandsversuchen mit anderen hochrangigen Mitgliedern der KPJ verhaftet und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Bezeichnend für die Existenz der KPJ im ersten Jugoslawien, sind erbitterte innerparteiliche Grabenkämpfe um die Durchführung der Revolution und die Gestaltung des neu zu schaffenden sozialistischen, jugoslawischen Staates. Auch der Einfluss auf die Bevölkerung im ersten Jugoslawien war eher gering. Die Wählerschaft die der KPJ noch 1920 dieses sehr gute Wahlergebnis verschaffte, rekrutierte sich vor allem aus den unterwickelten südlichen Regionen, also hauptsächlich aus Makedonien und Montenegro, des Königreiches. Nachdem Tito 1934 aus der Haft entlassen wurde und in das Politbüro der KPJ aufgestiegen war, begann er seine Führungsposition auszubauen, indem er die Führung der KPJ verjüngte und nach und nach seine politischen Gegner ausschaltete. Im Jahre 1937 wurde Tito schließlich auch Parteivorsitzender der KPJ. Diesen Posten hielt Tito bis zu seinem Tode im Jahre 1980. Nach dem Königsmord 1939 von Marseille, dem Köngig Alexander zum Opfer fiel, begann sich die KPJ in der Erwartung eines baldigen Zusammenbruchs des Staates für eine Machtübernahme zu rüsten und gründete in den Regionen des Königreiches Jugoslawien, jeweils eigene Kommunistische Parteien als Unterorganisationen. Auf dem V. Parteitag im Jahre 1940 in Zagreb, wurde denn auch der Beschluss gefasst, ein neues Jugoslawien auf föderalistischer Grundlade, nach dem Modell der Sowjetunion, zu schaffen.

Deutsche Besatzung und Zweiter Weltkrieg 1941-1945

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Die Zeit während der Deutschen Besatzung in Jugoslawien im Zuge des Zweiten Weltkrieges ist hauptsächlich durch den Partisanenkampf gegen die deutschen und italienischen Besatzer und deren Marionettenregimen in Kroatien und Serbien gekennzeichnet. Den Kommunisten gelang es relativ schnell innerhalb der Partisanenbewegung eine Führungsrolle zu übernehmen und den Kampf letztendlich auch für sich zu entscheiden. Hier kämpften die Kommunisten weniger gegen die Okkupationsmächte, als vielmehr gegen die inneren Feinde. Da sich neben dem kommunistischen auch ein bürgerlicher Wiederstand, vor allem bestehend aus ehemaligen Offizieren der königlich jugoslawischen Armee, gebildet hatte und sich Tschetniks nannte, wurde das Schlachtfeld Balkan immer mehr zu einem Schauplatz eines innerjugoslawischen Machtkampfes um die Zukunft eines neuen Jugoslawien nach dem Ende des Krieges, und damit unweigerlich zum Bürgerkrieg. Jedoch vollzog sich dieser Prozess eher schleichend, denn anfänglich arbeiteten Kommunisten und die bürgleriche Tschetnikbewegung noch zusammen, waren diese ja auch die offiziellen Representanten der jugoslawischen Exilregierung in London und wurden von den Alliierten, sowohl finanziell als auch waffentechnisch unterstützt. Allerdings waren die großserbisch geprägten Vorstellungen der Tschetnikbewegung und die Vorstellungen der Kommunisten von einer sozialistischen Revolution in Jugoslawien unvereinbar. Zudem begannen die Tschetnikverbände immer offener und intensiver mit den Besatzungstruppen und den kroatischen Faschisten den sog. Ustaša zu kolaborieren. Als die Deutsche Besatzungsmacht nach dem schnellen Zusammenbruch und der Eroberung Jugoslawiens im Jahre 1941, in Kroatien einen faschistischen Marionettenstaat, den Unabhängigen Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska) auch NDH-Staat genannt gründeten gründete sich in der kroatischen Stadt Sisak die erste kommunistisch dominierte Partisaneneinheit. Die Partisanen konnten in den Anfangsjahren des Widerstandes einige Erfolge verbuchen, wurden aber durch die Kolaboration der Tschetniks, vor allem mit der deutschen Besatzungsmacht und der immer noch fließenden Unterstützung durch die Alliierten die kommunistischen Partisanen im Winter 1941/42 aus Serbien vertreiben. Die KPJ hatte ihren Sitz 1941 nach Belgrad verlegt, erstens als Reaktion auf die Gründung des NDH-Staates und zweitens in dem Glauben, das Schicksal Jugslawiens würde sich auf den serbischen Schlachtfeldern entscheiden. Die Partisaneneinheiten in Serbien und Montenegro wurden fast vollständig aufgerieben und lediglich 4.500 der ehemals 55.000 Kämpfer konnten sich nach Bosnien absetzen. Die Niederlage war allerdings zu großen Teilen auch Hausgemacht, denn die Kommunisten hatten direkt nach dem Bruch mit den Tschetniks begonnen in ihren Reihen mit dem Klassenkampf zu beginnen. So wurden alle nicht kommunistischen Offiziere, meist Liberale und Christlichsoziale, sowie Wohlhabende Bauern aus den eignen Reihen gesäubert. Dies trieb vor allem die serbischen Bauern, die der kommunistischen Ideologie sowieso nicht nahestanden, in die Arme der Tschetniks, so dass die Partisanen schon durch eigene Säuberungsmaßnahmen imense Verluste erlitten. Erst als man dazu überging die Partisanenarmee nach dem Volksfrontprinzip zu organisieren und die kroatische Ustaša begann auch massiv gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen, hier vor allem gegen die Serben in Kroatien, aber auch politisch andersdenkende Kroaten, konnte die Partisanenbewegung unter der nun unangefochtenen Führung der KPJ wieder zulauf verbuchen. Auch die Tatsache das die Alliierten die immer intensiver werdende Kolaboration der Tschetniks nicht mehr hinnehmen wollte und ab etwa Mitte 1943 ihre Unterstützung einstellte und diese nun den Partisanen zukommen ließ brachte den entscheidenden Vorteil auch im innerjugoslawischen Bürgerkrieg. Im Jahre 1943 kontrollierten die Partisanen bereits Teile Westbosniens und das dalmatinische Hinterland um die Stadt bosnische Bihać, welches etwa der Größe der Schweiz entsprach. Zudem begannen die Kommunisten unter Tito neben der weiteren Straffung ihrer Armee aauch druch die Schaffung entsprechender politischer Strukturen für eine Festigung iher Macht einerseits und für einen zukünftigen jugoslawischen Staat nach dem Sieg über die Besatzungstruppen vorzusorgen. So wurde auf einer Versammlung der Partisanen am 27. und 28. November 1943 der Antifaschistische Rat zur Volksbefreiung Jugoslawiens (Antifašističko vijeće nardno oslobođenje Jugoslavije) AVNOJ gegründet, der eine Art Übergangsparlament darstellte. Auf die Gründung staatlicher Institutionen wurde mit Rücksicht auf sowjetische Vorbehalte vorerst verzichtet. Allerdings wurde ein Exekutivrat mit der Ausführung der Beschlüsse des AVNOJ beauftragt und damit eine Art Übergangsregierung unter der Kontrolle der KPJ gegründet. Außerdem beschloss der AVNOJ die Gründung von regionalen Volksberfreiungsräten in den einzelnen Regionen Jugoslawiens. Damit wurde auch schon der föderale Charakter des zukünftigen jugoslawischen Staates festgelegt. Diese Beschlüsse wurden auf einer zweiten Sitzung des AVNOJ vom 29. bis 30. November 1943 in der bosnischen Stadt Jajce bekräftigt und konkretisiert, sowie Regelungen für den Umgang mit den Kolaborateuren getroffen. Diese zweite Sitzung wurde von den Kommunisten als die Geburtstunde des neuen Jugoslawien festgelegt. Die Partisanenarmee, seit der Gründung des AVNOJ 1942 Jugoslawische Volksbefreiungsarmee, hatte 1944 eine stärke von fast 650.000 Mann erreicht. Dies vor allem durch die Beschlüsse des AVNOJ von 1943 in Jajce gemachten großzügigen Verprechungen zur Gleichberechtigung der Volksgruppen, etc. die die Partisanen für weitere Bevölkerungsgruppen öffnete. Durch die Massive Unterstützung der Roten Armee, konnte denn auch 1944 Belgrad befreit werden. 1945 fiel auch Zagreb und Ljubljana in die Hände der Partisanen, nachdem die Ustaša Regierung mit den sich zurückziehenden Truppen der Wehrmacht und Teilen ihrer Heimwehr geflohen war. Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht und der Eroberung der restlichen Gebiete Jugoslawiens durch die Partisanen endete auch der Bürgerkrieg in Jugoslawien.

Übergangszeit und Aufbau des sozialistischen Jugoslawien 1945-1948

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Als der Zweite Weltkrieg in Europa am 08. Mai 1945 mit der Kapitulation der Wehrmacht zuende ging, ging auch der bewaffnete Kampf in Jugoslawien zu Ende. Tito stellte sich in dieser Phase, in der die Macht der Kommunisten noch keinesfalls komplett gesichert war, die Aufabe die Macht der KPJ endgültig zu stabilisieren. Dies bedeutete einseits die Gegner im eigenen Land zu beseitigen und die immer noch in London residierende und international anerkannte königliche Exilregierung zu entmachten. In beiden Fällen lieferten die Alliierten, direkte und indirekte Hilfestellung. Als sich die Wehrmacht im Laufe des Jahres 1945 aus den besetzten Gebieten des Balkans zurückzog, folgten ihr die Mitglieder der von ihr gestützen Marionettenregime. Regierungsmitglieder und Beamte des NDH-Staates, Teile der kroatischen und slowenischen Heimwehr, sowie liberale und andere bürgerliche Interlektuelle aus Angst vor der Rache der Kommunisten. Sie begaben sich in der nähe der österreichischen Stadt Klagenfurt in britische Kriegsgefangenschaft. Die Briten allerdings lieferten ihre Gefangenen den Partisanen Titos aus. Diese machten kurzen Prozess mit den ehemaligen Gegnern. Die meisten von ihnen kamen bei dem Massaker von Bleiburg um, andere wurden auf Todesmärschen in Arbeitslager in Serbien getrieben und dort zur Arbeit gezwungen, gefoltert oder getötet. Die Offiziere der Tschetnikbewegung wie deren Anführer Mihalovic, aber auch katholische Geistliche die man der Zusammenarbeit mit den kroatischen Ustaša-Faschisten bezichtigte, unter ihnen auch der Erzbischof von Zagreb Alojze Stepinac und andere politische Gegner wurden in Schauprozessen entweder zum Tode verurteilt oder in das berüchtigte Straflager Goli Otok, vor der kroatischen Küste verbannt. Auch Titos zweites und wesentlich wichtigeres Problem, das mit der Exilregierung in London, ließ sich mit indirekter Hilfe der Allierten lösen. Die westlichen Alliierten hatten nämlich freie Wahlen gefordert und mit der neuernannten Regierung ein Zweikammerparlament ausgehandelt. Wohl in der Hoffnung die antikommunistischen Kräfte in Jugoslawien seien stärker, als jene der KPJ. Doch auch hier konnte sich Tito durchsetzen. Tito der inzwischen zum Regierungschef einer einer gemeinsammen Übergangsrgierung aus Mitgliedern der Exilregierung und des AVNOJ, durch den König ernannt worden war, ließ zwar alle Parteien antreten, diese mussten sich aber in die Reihen der von Tito geführten Volksfront einreihen. Für alle anderen gab es eine sog "listenlose Urne", deren Stimmen bei der Auszählung unter den Tisch fallen sollten. Die Wähle hatten also nur die Möglichkeit entweder für Titos Volksfront, oder durch die "listenlose Urne" dagegen zu stimmen. Die Ergbnisse für beide Kammern, der Bundesversammlung und der Nationalitätenversammlung, waren entsprechend. Titos Volksfront gewann die Wahl mit überwältigender Mehrheit, wobei der Anteil der Stimmen die in der "listenlosen Urne" landeten in Kroatien und Slowenien einen nicht unerheblichen Anteil ausmachten und das Ergebnis für die Volksfront dort unter 90 Pronzent blieb. Allerdings hatte Tito seine außenpolitischen Ziele erreicht. Seine Regierung und Politik war "demokratisch" legitimiert und seine kommunistische Regierung international anerkannt. Die Mitglieder der Exilregierung wurden nach der Wahl ausgeschaltet und entfernt. Auch innenpolitisch war die Wahl ein Erfolg und die alleinige Führung des Staates durch die KPJ gesfestigt. Nun wurde damit begonnen die Partei, als auch den Staat nach sowjetischen Vorbild auf und umzubauen. Dabei waren die jugoslawischen Genossen teilweise strikter als jene in der Sowjetunion. In der Verfassung der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien, von 1946 wurde Jugoslawien und die KPJ nach sowjetischem Vorbild föderalisiert, wobei die Strukturen der Partei mit den politischen Strukturen verflochten und streng nach Beldgrad hin ausgerichtet wurden. Die Landwirtschaft wurde zwangskollektivuiert und die kaum vorhandene Industrie verstaatlicht. Zudem trieb man ein Programm der Industrialisierung voran um die FNRJ von einem Agrarstaat in einen Industriestaat zu verwandeln. Die nichtkommunistischen Teile der Volksfront die sich gegen diese Politik wandten landeten in Gefängnissen oder wurden liquidiert. Obwohl der jugoslawische Staats-und Parteiapperat dem sowjetischen nachempfunden war und man sich stark an der Sowjetunion orientierte, legte man doch sehr großen Wert darauf, das Land eingenständig befreit hatte. Dieses selbstbewusste auftreten der jugoslawischen Kommunisten sorgte für Konfliktstoff mit der Sowjetunion, da sich die jugoslawischen Genossen und schwerlich kontrollieren ließen. Allerdings waren das in den Jahren 1946-1948 eher Nebenkriegsschauplätze. Hauptaugemerk lag auf der Konsolidierung der Macht nach innen und hauptsächlich in der Gewinnung der Bauenschaft, die über die Hälfte der Bevölkerung ausmachte. 1948 kam es dann zum Bruch mit Stalin und einer Kompletten ideologischen Umorientierung der Partei auf den jugoslawischen Sonderweg im Zuge der Kominform-Krise. Näheres dazu im Abschnitt über das Verhältnis zur Sowjetunion.

Der jugoslawische Sonderweg 1948-1988

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