Benutzer:Seby247/Gesundes Kinzigtal

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Gesundes Kinzigtal GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 2005
Sitz Haslach im Kinzigtal, Deutschland
Leitung
Branche Gesundheit
Website www.gesundes-kinzigtal.de

Die Gesundes Kinzigtal GmbH ist eine 2005 gegründete Managementgesellschaft mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung im Kinzigtal zu optimieren. Sie realisiert einen Populationsvertrag der Integrierten Versorgung nach Paragraf 140a ff. Sozialgesetzbuch V und hat dazu die gleichnamige Integrierte Versorgung gegründet. Hier steuert die Managementgesellschaft Gesundes Kinzigtal GmbH, an der das regionale Ärztenetz maßgeblich beteiligt ist, die Versorgung. Dabei kooperiert die Managementgesellschaft eng mit der AOK Baden-Württemberg und der LKK Baden-Württemberg. Beide Kassen haben mit der Managementgesellschaft Versorgungsverträge abgeschlossen, die bis ins Jahr 2015 laufen.

Gründer und Gesellschafter der Gesundes Kinzigtal GmbH sind das Ärztenetz MQNK (Medizinisches Qualitätsnetz – Ärzteinitiative Kinzigtal e.V.) und die in Hamburg ansässige OptiMedis AG. Das Ärztenetz hält 66,6 Prozent der Anteile, die auf Managementwissen und Gesundheitswissenschaften spezialisierte OptiMedis AG hält 33,4 Prozent der Anteile. Sie führt zudem in der Person von Helmut Hildebrandt die Geschäfte der Gesundes Kinzigtal GmbH.

System der populationsbezogenen integrierten Gesundheitsversorgung

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Ziel integrierter Versorgungssysteme ist es, die Schnittstellenprobleme der herkömmlichen, in unterschiedliche Sektoren aufgeteilten Versorgungspraxis durch sektorenübergreifende Vernetzung und optimierte Kooperation der Leistungserbringer zu überwinden und dabei wirtschaftlicher zu arbeiten. Zwischen 2004 und 2008 wurden integrierte Versorgungsverträge entsprechend dem Modernisierungsgesetz der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) aus Mitteln der Regelversorgung im Rahmen einer Anschubfinanzierung gefördert. Dabei sollten nicht nur Verträge gefördert werden, die sich auf eine oder wenige Indikatoren (z.B. ein bestimmtes Krankheitsbild oder eine bestimmte Altersgruppe) beziehen, sondern insbesondere die populationsbezogenen integrierten Versorgungssysteme, welche grundsätzlich für einen Großteil der Indikationen einer definierten Population gelten.

In einem „integrierten“ Versorgungssystem wird versucht, die Kooperation verschiedener Leistungserbringer im Gesundheitswesen auch über Berufs- und Sektorengrenzen hinweg systematisch zu optimieren. Typischerweise soll die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Fachärzten, zwischen Ärzten und Vertretern anderer Berufsgruppen (z.B. Physiotherapeuten, Apothekern, Psychotherapeuten) sowie zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen optimiert werden.

Dies soll zum einen in einer engeren, weil besser abgestimmten Zusammenarbeit münden und damit zu einer qualitativ besseren Versorgung führen; zum anderen sollen damit auch die üblichen Schnittstellenprobleme und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Ineffizienzen des traditionellen Versorgungssystems überwunden werden.

Zu diesem Zweck werden in der Regel auch die üblichen, auf Wahrung der Sektorengrenzen bedachten Finanzierungs- und Vergütungsformen umgestaltet. Gesundes Kinzigtal kann daher auch als integrierte Vollversorgungslösung bezeichnet werden und bildet somit eines der wenigen Systeme dieser Art in Deutschland.

Gesundes Kinzigtal umfasst einen Teil des Kinzigtals inklusive seiner Nebentäler in Baden-Württemberg. Die Region ist Teil des Ortenaukreises und erstreckt sich von Ohlsbach im Nordwesten bis Hornberg im Südosten. Sie liegt im Städteviereck Offenburg, Freudenstadt, Villingen-Schwenningen und Freiburg. Das Mittlere Kinzigtal ist eine ländlich strukturierte Region im Schwarzwald. Sie ist wirtschaftlich vor allem von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt. Hier leben rund 71.200 Menschen. Etwa 45 Prozent der Einwohner sind über die AOK oder LKK krankenversichert und haben so die Möglichkeit, an der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal teilzunehmen

Die Gesundes Kinzigtal GmbH finanziert sich über ein Einsparcontracting, auch Einsparvergütung genannt, das mit den beiden Krankenkassen AOK Baden-Württemberg und LKK vereinbart wurde. Nur wenn die Gesundheitsversorgung mindestens genauso gut gestaltet wie vor der Gründung, eine hohe Patientenzufriedenheit unserer Mitglieder gegeben und ein strukturierteres Vorgehen realisiert worden ist, erhält Gesundes Kinzigtal seine Vergütung – also einen Anteil an den gesparten Ausgaben der beiden Krankenkassen. Weitere finanzielle Bausteine sind Projekt- und Drittmittel – 2013 waren das etwa Mittel aus einem Forschungsprojekt zu Qualitätsindikatoren für die Kassenärztliche Bundesvereinigung, Mittel aus einem Projekt für das Bundesministerium für Bildung und Forschung und diverse Preisgelder.


„Leuchtturmprojekt integrierter Versorgung“ sprechen (vgl. Weatherly et al 2006).

Einzelnachweise

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