Benutzer:SchrammA./Spielwiese

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EcoTransIT EcoTransIT[1] ermittelt die Umweltwirkungen beliebiger Transporte im Güterverkehr weltweit. Dabei können der Energieverbrauch, der CO2- und Schadstoffausstoß von Transporten mit Bahn, Lkw, Schiff und Flugzeug sowie beliebiger Kombinationen bilanziert werden.

Allgemeine Informationen

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Der wichtigste Einflussfaktor für die ökologischen Auswirkungen des Güterverkehrs ist die Wahl des Verkehrsmittels, diese Wahl bestimmt die Unterschiede im Energieverbrauch, Kohlendioxidemissionen und in den Abgasen. Mit EcoTransIT ist es möglich, die diversen verfügbaren Verkehrsmittel in dieser Hinsicht vergleichend zu beurteilen Lkw, Eisenbahn, Binnenschiff, Hochseeschiff und Flugzeug. Immer mehr Logistikunternehmen und für den überregionalen Markt produzierende Firmen interessieren sich für die ökologischen Auswirkungen von Transporten mit den verschiedenen Verkehrsmitteln, um diese Auswirkungen reduzieren zu können. Zu diesem Zweck haben das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), Heidelberg, und die Rail Management Consultants GmbH (RMCon) ein objektives Tool mit dem Namen 'EcoTransIT' entwickelt, um die Emissionen des Güterverkehrs quantifizieren zu können.. Seit 2000 bringen alle Projektpartner ihre Datenbestände in die gemeinsame Arbeit ein und entwickeln das Tool ständig ihren nationalen Richtlinien und dem Stand der Technik entsprechend weiter. EcoTransIT erfüllt damit die Voraussetzungen für ein Standardwerkzeug zur weltweiten Berechnung von CO2-Fußabdrücken und Umweltwirkungen. EcoTransIT identifiziert die Auswirkungen des Güterverkehrs in Bezug auf den direkten Energieverbrauch und die Emissionen beim Betrieb von Fahrzeugen zum Transport von Gütern. Die Berechnungen beziehen aber auch den indirekten Energieverbrauch und die indirekten Emissionen mit ein, die bei Erzeugung, Transport und Verteilung der Energie anfallen, die für den Betrieb der Fahrzeuge benötigt wird. Es gibt viele determinierende Faktoren für den Grad der ökologischen Auswirkungen des Güterverkehrs. Ein umfassendes Raster der Einflussfaktoren dient als Basis bei der Berechnung der Auswirkungen. Der Benutzer kann daher die Faktoren über die Benutzeroberfläche von EcoTransIT an die individuellen Bedingungen anpassen, die für sein Unternehmen gelten. Die Ergebnisse der einzelnen Berechnungen werden in Form von Diagrammen präsentiert. Darin werden Energieverbrauch und Emissionen der verschiedenen Umweltschadstoffe miteinander verglichen und es wird zwischen den ausgewählten Verkehrsmitteln unterschieden. So kann der Benutzer auf einfache Weise die Routen und das Verkehrsmittel mit den geringsten ökologischen Auswirkungen auswählen. Aufgrund der wissenschaftlichen Basis der Daten und der beteiligten unabhängigen Partner führen die Berechnungen von EcoTransIT zu zuverlässigen Ergebnissen, die sich in der Umweltbilanz der Unternehmen positiv niederschlagen. Es unterstützt die Entwicklung einer nachhaltigen Energiestrategie, bei der effiziente Produktionsprozesse, Logistiklösungen mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt und ein vernünftiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen zusammengeführt werden.

Berücksichtigte Einflussfaktoren

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Es gibt viele Faktoren, die den Grad der umweltschädlichen Auswirkungen des Güterverkehrs determinieren. EcoTransIT berücksichtigt folgende Einflussfaktoren: • Verkehrsmittel und Fahrzeugtyp • Antriebsart • Verkehrsnetz • Auslastung der Ladekapazität der Fahrzeuge • Energieverbrauchskette vor dem Transport • Güterverkehr • Spezielle Merkmale des internationalen Gütertransports Anhand dieser Einflussfaktoren kann der Benutzer die Berechnungen an seine spezifischen Anforderungen anpassen. Im Folgenden werden alle möglichen Modifikationen erläutert.

Berücksichtigte ökologische Auswirkungen des Verkehrs

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Der Transport von Gütern hat diverse Arten von Auswirkungen auf die Umwelt. Einige Kategorien, die in diesem Zusammenhang genannt werden müssen, sind Ressourcenverbrauch, Landverbrauch, Treibhauseffekt, Schädigung der Ozonschicht, Übersäuerung, Überdüngung von Gewässern, Öko- und Humantoxizität (toxische Effekte auf Ökosysteme oder Menschen), Sommersmog und Lärm. Während sich viele Systeme zur Berechnung der Umweltbilanz auf das Treibhausgas CO2 konzentrieren, berücksichtigt EcoTransIT auch andere, die oft eine Vorstufe von Ozon und Sommersmog erzeugen. Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenfassung der ökologischen Auswirkungen jener Umweltschadstoffe und Faktoren, die in die Berechnung durch EcoTransIT einfließen.

Abk. Umweltparameter Ökologische Auswirkungen
PEC Primärer Energieverbrauch Hauptindikator für Ressourcen-Verbrauch
CO2 Kohlendioxidemissionen Hauptindikator für den Treibhauseffekt
NOx Stickoxidemissionen Eutrophierung, Smog, Ökotoxizität, Humantoxizität
NMHC Nichtmethankohlenwasserstoffe Humantoxizität, Smog
PMind+ PMdir Staubemissionen Humantoxizität, Smog
SO2 Schwefeldioxidemissionen Übersäuerung, Ökotoxizität, Humantoxizität

Der primäre Energieverbrauch ist der Schlüsselfaktor für den Verbrauch von Energieressourcen. Er beinhaltet nicht nur den direkten Energieverbrauch durch das Fahrzeug, sondern auch die Prozesse zur Erzeugung und Verteilung der schließlich verbrauchten Energie. Dies ist der einzige Weg, eine echte Basis für Vergleiche zwischen den verschiedenen Transportmitteln mit unterschiedlichen Formen der Energiezufuhr und des Energieverbrauchs zu schaffen (z. B. Diesel- oder Elektroantrieb). Bei der Schätzung ebenfalls berücksichtigt wird der spezifische Charakter kombinierter Energieressourcen für jedes im System enthaltene Land.

Kohlendioxid ist das weltweit dominierende Treibhausgas. Der Güterverkehr ist der einzige Sektor in der EU, in dem die CO2-Emissionen in den letzten Jahren angestiegen sind. Kohlendioxid ist auch in Bezug auf das emittierte Volumen und die Schädlichkeit für Menschen und Umwelt das Haupttreibhausgas. Es dient als Bezugspunkt bei der Berechnung von Auswirkungen und der Formulierung von Ergebnissen.

Stickoxide (NOx) tragen hauptsächlich zur Überdüngung von Boden und Grundwasser bei. Dieser als Eutrophierung bezeichnete Verfallsprozess beschleunigt das Umkippen von Gewässern. Zudem sind NOx-Emissionen teilweise verantwortlich für die Ozonbildung in den unteren Luftschichten der Erdatmosphäre und somit für den Sommersmog.

Kohlenwasserstoffe werden in Methan und Nichtmethankohlenwasserstoffe (NMKW) aufgespalten. Methan ist im Transportsektor ein Treibhausgas von minderer Bedeutung. Es kann daher bei der Berechnung der ökologischen Auswirkungen des Güterverkehrs vernachlässigt werden. Die kombinierten Effekte von Nichtmethankohlenwasserstoffen und Stickoxiden tragen zur Bildung von Ozon in der Stratosphäre bei und sind für Smog verantwortlich.

Staubemissionen insgesamt / Feinstaubemissionen sind eine ernste Gefahr für die Gesundheit. Feinstäube (PMdir), die bei der Verbrennung von Diesel entstehen, werden heutzutage als Krebsrisiko für Menschen angesehen. Sie bilden die Hauptkomponenten der Gesamtstaubemissionen (PMind + PMdir) von Dieselfahrzeugen. Die Staubemissionen von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen entstehen hingegen zur Gänze bei der Energieerzeugung und -verteilung. Während diese Staubemissionen in großer Höhe (zum Beispiel durch Kraftwerksschornsteine) emittiert werden, ist der Weg der Dieselrußpartikel vom Emissionsort zum einatmenden Menschen sehr viel kürzer.

Schwefeldioxid ist die Hauptursache für das Waldsterben und die Übersäuerung von Boden und Grundwasser. Schwefeldioxid kann auch zu Atemwegserkrankungen führen.

Das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), Heidelberg, und die Rail Management Consultants GmbH (RMCon) haben ein objektives Tool mit dem Namen 'EcoTransIT' entwickelt, um die Emissionen des Güterverkehrs quantifizieren zu können. Dieses Projekt wurde von europäischen Eisenbahngesellschaften initiiert. Da das EcoTransIT-Projekt bereits im Jahr 2000 gestartet wurde, haben sich seitdem immer mehr Eisenbahngesellschaften diesem Projekt angeschlossen. Hier erhalten Sie weitere Informationen zur jeweiligen Beteiligung der EcoTransIT-Projektpartner: • DB Schenker Rail GmbH, Deutschland • Schweizerische Bundesbahnen (SBB), Schweiz • Green Cargo AB, Schweden • Trenitalia S.p.A, Italien • Société Nationale des Chemins de Fer (SNCF), Frankreich • SNCB, Belgien • Renfe, Spanien Verantwortlich für die externe Kommunikation ist die International Union of Railways (UIC), ein spezieller Partner und Mentor für EcoTransIT. Die UIC ist der weltweite Dachverband für die internationale Kooperation von Eisenbahngesellschaften und die Kommunikation der Vorteile der Schiene gegenüber anderen Verkehrsträgern.

Wissenschaftliche Unterstützung

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EcoTransIT operiert auf einer gesunden wissenschaftlichen Basis mit Daten, die europaweit akzeptiert werden. Das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), Heidelberg, ist für wissenschaftliche Fragen wie die Umweltdaten verantwortlich. Das Ifeu stützt sich auf das 'Handbuch Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs (HBEFA), auf Daten aus dem Projekt 'Assessment and Reliability of Transport Emission Models and Inventory Systems' (ARTEMIS), die 'ecoinvent'-Datenbank und weitere Quellen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat Daten zur Umweltfreundlichkeit der diversen Verkehrsmittel zur Verfügung gestellt (Pkw oder Lkw, Eisenbahn, Binnenschiff und Flugzeug). Die Entwicklung und technische Implementierung der entsprechenden Software wurde von RMCon durchgeführt.

Einzelnachweise

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  1. EcotransIT: http://www.ecotransit.org/index.de.phtml

Vorlage:UIC