Benutzer:Sandra Uhling/Barrierearme Computer- und Videospiele

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Unter Barrierearme Computer- und Videospiele versteht man Computer- und Videospiele, die keine vermeidbaren Barrieren enthalten. Dies bedeutet, dass der Hersteller beim Design und bei der Entwicklung alles in seiner Möglichkeit getan hat, Barrieren zu vermeiden. Dies könnten zum Beispiel fehlende Untertitel in einem Spiel mit Dialogen oder fehlende Konfigurierbarkeit der Steuerung sein.


Allgemein wird Barrierearme Computer und Videospiele folgendermaßen definiert:

Computer- und Videospiele sind dann barrierearm, wenn sie keine vermeidbaren Barrieren enthalten und sie somit von möglichst vielen Spielern, mit und ohne Behinderung, in der für sie üblichen Weise gespielt werden können. [1]


Computerspiele sind heute ein wichtiger Bestandteil des soziokulturellen Lebens und gehören mittlerweile zum Alltag dazu. Die besonderen Eigenschaften dieses neuen Mediums sind die Interaktivität und die Herausforderung der Spieler. Die oft hohen Anforderungen an die Fähigkeiten und Sinneswahrnehmungen des Spielers können die Nutzung für viele Menschen erschweren oder unmöglich machen.

Barrierearme Computer- und Videospiele berücksichtigen die unterschiedlichen Fähigkeiten der Nutzer. Es wird überlegt, welche Unterstützungen und Alternativen optional angeboten werden können, damit möglichst viele Menschen die Möglichkeit haben, an der Computerspielkultur aktiv teilzuhaben. Das ursprüngliche Spiel wird durch diese Hilfen nicht geändert, es sei denn, der Spieler möchte es. Betrachtet werden dabei visuelle, auditive, motorische, kognitive und sprachliche Einschränkungen der Fähigkeiten der Spieler.


Barrierearme Computer- und Videospiele sind wichtig

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Im Jahr 2009 hatten 11,7% der Einwohner in Deutschland eine Behinderung. [2] Gerade für diese Benutzergruppe haben Computerspiele oft eine besondere Bedeutung. Für manche sind sie das Fenster zur Welt. In der virtuellen Welt können viele Spieler mit einer Behinderung Dinge tun, die sie in der realen Welt nicht machen können. Für viele ist es auch eine gute Möglichkeit ihren Alltag zu vergessen, soziale Kontakte zu pflegen oder einfach einer unter vielen anderen zu sein. Ob andere Spieler von der Behinderung erfahren sollen, kann jeder selbst entscheiden.

Mittlerweile werden Computerspiele nicht nur für die Unterhaltung, sondern auch für ernste Themen wie Bildung, Arbeit und Gesundheit eingesetzt. Gerade in diesen Bereichen sollten Computerspiele möglichst barrierearm sein. Da dieses neue Medium sehr komplex und interaktiv ist, lässt sich eine Barrierefreiheit kaum realisieren. Deswegen wird die Bezeichnung barrierearm anstatt barrierefrei verwendet.


Im Bereich des Internets hat sich beim Thema Barrierefreiheit bereits sehr viel getan. Es gibt offizielle Richtlinien für Webdesigner und Webprogrammierer (BITV), wie Barrierefreiheit realisiert werden kann. Der Computerspielebereich steht leider noch am Anfang. Die Richtlinien der BITV können nicht verwendet werden, da sie die besonderen Eigenschaften der Computerspiele nicht beachten. Deshalb benötigt die Gamesbranche speziell entwickelte „Empfehlungen zur Vermeidung von Barrieren in Computer- und Videospielen“, die die besonderen Eigenschaften dieses Mediums, die Möglichkeiten und Grenzen der Spieleentwicklung, der -programmierung und des -designs berücksichtigen. Nur dann wird dieses Thema in angemessener Qualität und mit geregelten Standards umgesetzt werden können.

Übersicht über die Einschränkungen

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Visuelle Einschränkungen

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Für Spieler mit einer Sehschwäche ist es z.B. wichtig, dass der Kontrast angepasst werden kann und dass wichtige Spielelemente vergrößert werden können. Schriften und Symbole sollten gut erkennbar sein. Blinde Spieler können auch einige Computerspiele sehr gut nutzen, wenn die wichtigen Informationen über eine Sprachausgabe oder akustische Rückmeldung vermittelt werden und sie mit Tastatur gespielt werden können. Für Spieler mit einer Farbenblindheit sind z.B. ein einstellbarer Kontrast und alternative Farbpaletten hilfreich. Wichtig ist, dass Informationen nicht allein über Farbe vermittelt werden.

Auditive Einschränkungen

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In manchen Situationen ist das Verstehen von akustischen Rückmeldungen oder der Sprachausgabe erschwert oder unmöglich, wie z.B. bei Schwerhörigkeit, Gehörlosigkeit oder in lauter Umgebung. In solchen Fällen ist es nötig, dass alle wichtigen akustischen Informationen alternativ dargestellt werden können.

Motorische Einschränkungen

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Motorische Einschränkungen können sehr vielfältig sein. Es gibt Spieler, die können nur einen oder wenige Knöpfe auf der Steuerung verwenden. Andere Spieler können nur die Maus verwenden. Wiederum andere sind auf Computerspiele mit Bewegungssteuerung angewiesen. Eine Augensteuerung könnte für alle Spieler interessant sein.

Kognitive Einschränkungen

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Auch hier können Einschränkungen sehr vielfältig sein. Es gibt Menschen, die mehr Zeit zum Überlegen und Handeln brauchen. Für sie sind einfachere Schwierigkeitsgrade und Trainingsmöglichkeiten wichtig. Andere benötigen einfachere visuelle Informationen oder Karten der Spielwelt, die bei der Orientierung helfen. Generell sind diese Hilfen auch sehr nützlich für Anfänger oder für Spieler, die wenig Zeit zum Trainieren haben und einfach nur das Spiel und die Story genießen möchten.

Sprachliche Einschränkungen

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Bei einer Sprach- oder einer Sprechbehinderung können z.B. Spracherkennungsfunktionen nur eingeschränkt oder gar nicht verwendet werden. Auch die sprachliche Kommunikation in Teamspielen kann problematisch sein. Wichtig sind hier alternative Steuerungen und Textchats für die Kommunikation.

Vorteile von barrierearmen Computer- und Videospielen

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Sie ermöglichen vielen Menschen das Spielen. Erleichtern vielen Menschen das Spielen, verbessern die Benutzerfreundlichkeit und die Benutzerfreundlichkeit. Darüber Hinaus bringen sie Ideen für Innovationen.

Einzelnachweise

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<references>

  1. Sandra Uhling, http://www.gameaccessibility.de/de/introduction/game-accessibility/
  2. Statistische Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung Nr.187 vom 12.05.2011