Benutzer:Sabhab/Logophobie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Wort Logophobie leitet sich von den griechischen Wörtern ´"lógos" (=Wort) und "fobos" (=Furcht) ab und ist die medizinisch - psychologische Bezeichnung für Sprechangst.

Im deutschsprachigen Raum wird Logophobie auch häufig mit Begriffen wie: Redehemmung, Lampenfieber, communication apprehension, Publikumsangst, Redeangst, Leistungsangst, Kommunikationsangst, interpersonelle Angst oder Sozialangst in Beziehung gebracht.


Bei der Logophobie handelt es sich um eine psychogene (d.h. seelisch bedingte) Redestörung, welche den normalen Redefluss beeinträchtigt. Logophobie kann als eigenständiges Störungsbild auftreten oder aber als Komponente bei verschiedenen Sprach-, Sprech-, Rede- und Stimmstörungen enthalten sein, insbesondere bei Stottern und Mutismus.

Logophobie bezieht sich auf den Zustand der krankhaften Sprechangst in einer Publikumssituation und ist aufgrund ihrer phobischen Grundkomponente eine unangemessene, dauerhafte und starke Angstreaktion in Sprechsituationen, von denen keine reale Gefahr oder Bedrohung ausgeht.

Die Angstreaktion ist mit Vermeidungs- und Fluchttendenzen verbunden, die in unterschiedlicher Art und Weise reduziert und ausgeglichen werden. Versucht ein Betroffener angstauslösende Sprechsituationen zu meiden, wird es oft unmöglich, dass seine Anliegen und Bedürfnisse verwirklicht werden.


Bei der Angst beim Sprechen können folgende Symptome in einer Redesituation beobachtet werden:

  • Stimme: Sprechstimme ist zu hoch, Dynamik ist zu leise, Melodie ist monoton
  • Redefluss: Wortfindung verzögert, Sprechblokaden, Sprechunflüssigkeit, Pausen sind unpassend, Sprechtempo zu schnell
  • Atmung: gesteigerte Atemfrequenz, Luftschnappen
  • Mund und Kehle: häufiges Räuspern und Schlucken
  • Gesichtsausdruck: kein Blickkontakt, Augenrollen, gespannte Gesichtsmuskultur, Grimassieren, Zuckungen, starrer Gesichtsausdruck
  • Motorik: angespannt, zappeln, bewegungslos, steif, Hände und Füße zittern/schwanken, von einem Fuß auf den anderen treten


Differentialdiagnose: Logophobie vs. Sprechangst

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oft werden die Begriffe Sprechangst und Logophobie gleichgesetzt, doch lediglich bei der Logophobie handelt es sich um eine tatsächliche Krankheit.

Sprechängstlichkeit wird als eine Störung des "normalen" Sprechens einer gesunden Person bezeichnet. Sie erscheint durchaus als berechtigte Angst und unterscheidet sich damit von der Logophobie die als pathologisch übersteigerte, situationsunangemessene Angst auftritt.

Beim Sprechen, und das gilt für nahezu alle Kommunikationssituationen, stellt sich der Kommunikationspartner mit jeder Äußerung der Kritik seiner Gesprächspartner bzw. Hörer. Wird vom Sprecher die Bedeutung mündlicher Kommunikation, die Kritikfähigkeit der Kommunikationspartner berücksichtigt, und ist der einzelne sich selbst gegenüber kritisch geblieben, so führt das nahezu zwangsläufig zum Phänomen Sprechangst.

Logophobie umfasst in der Publikumssituation gegenüber der Sprechangst stärkere, schon klinisch relevantere Ängste, die im Vergleich zur Sprechangst stärker und enger mit der Verhaltensklasse "Flucht/Vermeidung" verbunden sind.


Therapiemöglichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis jetzt gibt es noch keine ganzheitlichen Heilungs- oder Therapiemöglichkeiten für logophobiekranke Menschen. Es können lediglich therapeutische Massnahmen anderer Sprach- und Sprechstörungen angewendet werden, die jedoch keine Heilung sondern nur eine kleine psychische Verbesserung im Leben von logophobischen Menschen einleiten. Bei einer solchen Therapie wird vor allem versucht, den Menschen die Angst beim Reden zu nehmen, wenn es sich um alltägliche und lebensnotwendige Gespräche handelt.