Benutzer:SFfmL/Liste von in der SBZ und der DDR aus Parteien ausgeschlossenen Personen

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Diese Liste führt Personen auf, die zwischen 1945 und 1990 in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands oder der DDR aus politischen Parteien ausgeschlossen wurdenn.

Vor der In der Nachkriegszeit betraf dies Personen, die gegen die zunehmende Gleichschaltung opponierten, ferner Personen, die in die westlichen Besatzungszonen bzw. die Bundesrepublik Deutschland geflohen waren. Nach dem Aufbau der SED-Diktatur wurden bis zur Friedlichen Revolution vor allem Personen ausgeschlossen, die gegen die SED-Politik opponierten. Ab dem Herbst 1989 wurden prominente Vertreter der Diktatur wie Erich Honecker und Erich Mielke aus ihren Parteien ausgeschlossen; ferner Personen, denen nachgeweisen wurde, dass sie als Inoffizielle Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet hatten, wie Wolfgang Schnur (Demokratischer Aufbruch).

Es werden auch Personen aufgeführt, die nicht ausgeschlossen, sondern "gestrichen" wurden

Ausschlüsse bis zur friedlichen Revolution

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Name Partei Datum Anmerkungen
Gerhard Schütze CDU 19. März 1949 Der Ausschluss erfolgte wegen Verlassens der Ostzone. Schütze war stellvertretender Landesveorsitzender der CDU Brandenburg und und Vizepräsident des Landtags von Brandenburg.<[1]
Erich Fascher CDU 9. April 1950 „unklare politische Haltung“ sowie Flucht in den Westen<[2]
Fritz Schwob CDU 9. April 1950 „unklare politische Haltung“ sowie Flucht in den Westen<[3]
Adolf Negatsch CDU 31. Januar 1950 „parteischädigendes Verhalten“ [4]
Gerhard Rohner
Herbert Fiering LDPD Mai 1948 Verstoß gegen die Fraktionsdisziplin: Fiering hatte sich bei einer Abstimmung über die Verstaatlichung der Kinos der Stimme enthalten und so die von der SED befürwortete und von der CDU und der LDP abgelehnte Verstaatlichung der Kinos ermöglicht.[5]
Richard Kunisch CDU Februar 1950 Entlarvung als angeblicher „amerikanischer Angent“.[6]
Brunislaus Warnke CDU Februar 1950[7]
Siegfried Witte CDU Februar 1950 Grund war angeblich „parteischädigendes Verhalten“ . [8] Witte war bis Ende Januar 1950 Wirtschaftsminister von Mecklenburg gewesen
Peter Bloch CDU März 1950[9] Bloch, der stellvertretender Vorsitzender der CDU Brandenburg gewesen war, war im März 1950 nach Westberlin geflohen.
Hugo Hickmann CDU Mai/Juni 1950[10] Hickmann war bis Ende Januar 1950 Vorsitzender der CDU Sachsen gewesen.
Arno Häntzschel CDU Mai/Juni 1950[11] Häntzschel war bis Februar 1950 Landtagsabgeordneter in Sachsen gewesen
Carl Günther Ruland CDU Mai/Juni 1950[12] Ruland war bis Februar 1950 Landtagsabgeordneter in Sachsen gewesen
Herbert Freitag CDU Juni/Juli 1950[13] Grund des Ausschlusses war offiziell „parteischädigendes Verhalten“ sowie Nichtanerkennung von Parteibeschlüssen. Ihm wurde auch sein Landtagsmandat aberkannt.
Heinrich Gillessen CDU August 1950[14] Grund war die Flucht Gillessens in den Westen. Gillessen war von 1948 bis Juli 1950 Minister für Handel und Versorgung in Thüringen gewesen.
Helmut Brandt CDU 12. September 1950[15] Brandt war Staatssekretär im DDR-Justizministerium. Grund war offiziell die „Verquickung“ der amtlichen Tätigkeit Brandts mit Geschäftsinteressen. Brandt hatte zuvor insbesondere die Waldheimer Prozesse CDU-intern sowie bei Justizminister Max Fechner (SED) kritisiert. Brandt war mit kurzer Unterbrechung bis zu seinem Freikauf durch die Bundesrepublik 1964 in Haft.
Josef Rambo CDU 12. September 1950[15] Rambo war Nachfolger des zuvor ausgeschlossenen Hickmann als Vorsitzender der CDU Sachsen sowie Vizepräsident der provisorischen Volkskammer. Offiziell war der Grund „sittenwidriges Verhalten gegenüber weiblichen Angestellten der Partei“ sowie seine Flucht nach Westberlin.
Paul Nowak CDU September/Oktober 1950[16] Grund war die „Entlarvung als amerikanischer Agent“. Nowak hatte für die CDU in der Volkskammer gesessen.
Arno Wolfrum CDU September/Oktober 1950[17] Grund war die „parteischädigendes Verhalten“ und „Sabotage des demokratischen Aufbaus“. Wolfrum war Zweiter Bürgermeister von Leipzig gewesen
Rudolf Baumann LDPD Februar 1950[18] Baumann war Landtagsabgeordbeter in Brandenburg. Grund des Ausschlusses war angeblich „parteischädigendes Verhalten“
Max Gaedecke LDPD Februar 1950[18] Gaedecke war Landtagsabgeordneter in Brandenburg. Grund des Ausschlusses war angeblich „parteischädigendes Verhalten“
Josef Halbey CDU Februar 1950[19] Halbey war Landtagsabgeordbeter in Brandenburg. Grund des Ausschlusses war angeblich „parteischädigendes Verhalten“
Walter Rücker CDU 24. Oktober 1950[20] Rücker war thüringischer Minister für Handel und Versorgung. Grund des Ausschlusses war, dass er, versucht habe, die Partei zu wechseln, um Minister bleiben zu können und dadurch die CDU geschädigt habe.
Georg Dertinger CDU Januar 1953 Grund war angebliche feindliche Tätigkeit gegen die DDR. Dertinger war im Januar 1953 festgenommen worden und wurde 1954 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, jedoch 1964 später begnadigt.[21]
Reinhard Uhle LDPD 3. April 1950 Grund war seine Flucht in den Westen. Uhle war bis März 1950 Landwirtschaftsminister von Sachsen gewesen.[22]
Carl-Hubert Schwennicke und andere LDP 10. Februar 1948 Der Berliner Landesverband der LDP unter Schwennicke, der sich gegen die weitere Unterordnung unter die SED im Rahmen der Volkskongreßbewegung ausgesprochen hatte, wurde aus der LDP der Sowjetzone ausgeschlossen und allein die „Arbeitsgemeinschaft Berlin der LDP“ als Teil der LDP anerkannt. [23] Die LDP unter Schwennicke entwickelte sich zur West-Berliner FDP
Willi Hein LDP 6. Januar 1950 Der brandenburgische Landtagsabgeordnete Hein hatte sich gegen die zunehmende Gleichschaltung gewandt[24]
Franz Priefert LDP 6. Januar 1950 Der brandenburgische Landtagsabgeordnete Priefert hatte sich gegen die zunehmende Gleichschaltung gewandt[25]
Helene Orthmann LDP 6. Januar 1950 Die brandenburgische Landtagsabgeordnete Orthmann hatte sich gegen die zunehmende Gleichschaltung gewandt[26]
Alfred König LDP 19. Januar 1950 Dem Direktor der Deutschen Investitionsbank in Thüringen wzrde vorgeirfeb, versucht zu haben, das land Thüringen durch das Verheimlichen von Hypothekenakten zu schädigen[27]
Leonhard Moog LDP Januar 1950 Dem in den Westen geflohenen damaligen Finanzminister von Thüringen wurde vorgeworfen, im westlichen Auftrag die Wirtschaft Thürigens sabotiert zu haben.[28]
Curt-Christian Elster LDP 13. April 1949 Der ehemalige Generalsekretär der LDP Thüringen war nach Westberlin geflohen
Matthias Schnee LDP Februar 1950 Grund für den Ausschluss waren angeblich „kriminelle Vergehen“. Schnee war bis zu seinem Ausschluss Bürgermeister von Arnstadt gewesen.[29]
Wolfgang Kressner LDP März 1950 Es wurde behauptet, Kressner sei „ein Agent in angloamerikanischen Diensten“. Kressner zuvor Bürgermeister von Zwickau und Kreisvorsitzender der LDP in Zwickau gewesen.[30]
Karl Wendelburg LDP März 1950 Angeblicher Grund für den Ausschluss war „parteischädigendes Verhalten“. Wendelburg war Landtagsabgeordneter in Mecklenburg gewesen[30]
Karl Dannemann LDP April 1950 Dannemann wurde vorgeworfen, er habe sich durch sein „reaktionäres Verhalten in WIderspruch mit der LDP-Parteileitung gesetzt“[31]
Ferdinand Fritz LDP April 1950 Fritz wurde vorgeworfen, er habe sich durch sein „reaktionäres Verhalten in WIderspruch mit der LDP-Parteileitung gesetzt“[31]
Paul Reinhold LDP April 1950 Grund für den Ausschluss waren angebliches reaktionäres und parteischädigendes Verhalten. Reinhold war Bürgermeister von Cottbus gewesen[32]
Günter Stempel LDP September 1950 Stempel war zuvor wegen der Ablehnung der Wahl der Volkskammer nach der Einheitsliste verhaftet worden.[33]
Karl Hamann LDP 14. Dezember 1951[34] Dem bisherige Handelsminister Hamann wurde Sabotage der Versorgung der Bevölkerung vorgeworfen
Erich Gniffke SED 30. Oktober 1948 Gniffke hatte sich gegen die zunehmende Stalinisierung und die Verdrängung ehemaliger Sozialdemokraten aus Führungspositionen in der SED eingesetzt; der Parteiausschluss kam seinem Austritt zuvor.
Gustav Leißner SED 3. August 1948[35] Der ehemalige Oberbürgermeister von Dresden wurde ausgeschlossen, da er angeblich „bei der Parteiarbeit Schwierigkeiten gemacht und die Zahlung des Mitgliedsbeitrags abgelehnt“ hatte
Günter Kröber LDPD 1962[36] Kröber war wegen Verstoßes gegen das Passgesetz der DDR zu zwei Jahren Haft verurteilt worden
Erwin Dumont SED November 1948[37] Der ehemalige Widerstandskämpfer und Angehörige der Strafdivision 999 war wegen trotzkistischer Betätigung ausgeschlossen worden.[38]
Peter Ackers CDU Februrar 1950 Ackers war von 1946 bis 1950 Bürgermeister von Erkner.[39][40]
Paul Merker SED August 1950 Merker wurde Zusammenarbeit mit dem angeblichen amerikanischen Spion Noel Field vorgeworfen. Merker wurde 1952 verhaftet und 1955 zu einer achtjährigen Zuchthausstrafe wegen Kriegs- und Boykotthetze verurteilt. 1956 wurde er entlassen, rehabilitiert und wieder in die SED aufgenommen.
Leo Bauer SED August 1950 Bauer wurde Zusammenarbeit mit dem angeblichen amerikanischen Spion Noel Field vorgeworfen. Er wurde 1952 wegen Spionage zun Tode verurteilt, aber zu 25 Jahren Lagerhaft in Sibirien begnadigt. 1955 wurde er aus der Haft entlassen und in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben, wo er u. a. Berater Willy Brandts war. 1990 wurde er von der PDS posthum rehabilitiert.
Bruno Goldhammer SED 3. August 1948 Goldhammer wurde Zusammenarbeit mit dem angeblichen amerikanischen Spion Noel Field vorgeworfen. Er war zuvor Chefredakteur des Deutschlandsenders gewesen.
Willi Kreikemeyer SED August 1950 Kreikemeyer war Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn. Ihm wurde Zusammenarbeit mit dem angeblichen amerikanischen Spion Noel Field vorgeworfen. Kurz nach dem Parteiausschluss kam er unter ungeklärten Umständen entweder durch Suizid oder Mord ums Leben.
Lex Ende SED 3. August 1948[41] Ende war bis 1949 Chefredakteur des Neuen Deutschlands gewesen. Diese Stellung hatte er als West-Emigrant im Zuge des Kampfes gegen den Titoismus verloren. Ihm wurde Zusammenarbeit mit dem angeblichen amerikanischen Spion Noel Field vorgeworfen. Er starb kurze Zeit später. Am 29. November 1989 wurde er von der SED rehabilitiert.
Maria Weiterer SED August 1950 Weiterer war hohe Funktionärin des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands. Ihr wurde Zusammenarbeit mit dem angeblichen amerikanischen Spion Noel Field vorgeworfen. Sie wurde 1954 wieder in die SED aufgenommen und 1956 rehabilitiert.
Curt Slowinszky SPD 19. März 1946 Swolinzky war Kreisvorsitzender der SPD in Berlin-Tempelhof hatte gegen den vom Zentralausschuss der SPD getragenen Kurs der Vereinigung von SPD und KPD in der Ostzone opponiert. Nachdem der Zentralausschuss die Kontrolle über die Westberliner SPD verlor, konnte Swolinsky der SPD wieder beitreten und spielte in der Westberliner SPD eine einflussreiche Rolle, bis er 1955 aufgrund von Korruptionsvorwürfen zum Austritt gedrängt wurde.
Wilhelm Bachem CDU 16. Januar 1950 Bachem war u. a. Ministerialdirektor im im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Landes Thüringen, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr der DDR und Geschäftsführer der Zentralen Vermögensverwaltung der CDU gewesen. Im Januar 1951 floh er nach West-Berlin. Offizieller Grund für den Ausschluss waren neben seiner Flucht „Vorgänge[n] in der zentralen Vermögensverwaltung“[42]
Lena Fischer SED 1953 Offizieller Grund für den Ausschluss Fischers, die Mitglied des Zentralkomitees der SED gewesen war, war ihr angeblicher Verrat von Kommunisten an die Geheime Staatspolizei während der NS-Zeit.[43] Im September 1953 wurde sie vom Bezirksgericht Rostock zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt, jedoch nach einem Gnadenerlass erlassen. 1957 wurde sie nicht öffentlich rehabilitiert.
Fritz Uschner SED 1953 Offizieller Grund für seinen Ausschluss war sein „unmoralischer Lebenswandel“.[44] 1956 wurde er rehabilitiert und wieder in die SED aufgenommen
Adalbert Hengst SED 14. Juli 1953 Hengst war Sekretär des Zentralkomitees der SED gewesen. Während des Aufstands vom 17. Juni 1953 ging er teilweise auf die Forderungen von Aufständischen eingegeangen. Er wurde daraufhin wegen „Kapitulation und faktischer Unterstützung von Provokateuren“ aus der SED ausgeschlossen.[45] 1955 wurde er und wieder in die SED aufgenommen.
Otto Reckstat SED 1950 Reckstat wurde 1950 als „Parteifeind“ ausgeschlossen, nachdem er unter anderem die Unterschrift unter dem Stockholmer Appell zur Ächtung der Atombombe verweigert hatte. [46] Beim Aufstand vom 17. Juni 1953 war er Streikführer. Nach dreijähriger Haft kam er 1956 frei und floh 1957 in die Bundesrepublik
Wilhelm Zaisser SED 1953 Zaisser war ab 1950 Minister für Staatssicherheit sowie Kandidat des Zentralkomitee der SED. Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 versuchte er gemeinsam mit Rudolf Herrnstadt, dem Chefredakteur des Neuen Deutschlands, Walter Ulbricht zu stürzen. In Reaktion darauf wurden Zaisser und Herrnstadt aus der SED ausgeschlossen. Zaisser wurde zu Lebzeiten nicht rehabilitiert.
Rudolf Herrnstadt SED 1953 Herrnstadt war ab 1949 Chefredakteur des Neuen Deutschlands sowie ab 1950 Mitglied des Zentralkomitee der SED. Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 versuchte er gemeinsam mit dem Minister für Staatssicherheit Wilhelm Zaisser Walter Ulbricht zu stürzen. In Reaktion darauf wurden Zaisser und Herrnstadt aus der SED ausgeschlossen. Herrnstadt wurde zu Lebzeiten nicht rehabilitiert.
Max Fechner SED 1953 Fechner war Justizminister der DDR gewesen. Nach der Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni 1953 hatte sich Fechner für eine milde BBehandlung der Beteiligten, was zu seinem Ausschluss aus der SED führte. Er war bis 1956 in Haft; anschließend wurde er rehabilitiert.
Paul Baender SED 1952 Baender war Staatssekretär im Ministerium für Handel und Versorgung der DDR. 1952 wurde er im Rahmen der Field-Affäre verhaftet, aus der SED ausgeschlossen und seiner Funktionen enthoben. 1956 wurde er begnadigt und rehabilitiert. 1957 wurde der Parteiausschluss aufgehoben.
Paul Szillat SED 1950 Szillat war u. a. Vorsitzender der Zentralen Revisionskommission des SED-Parteivorstandes und Oberbürgermeister von Rathenow. Ab Juni 1950 wurde ihm vorgeworfen, noch sozialdemokratischen Ideen anzuhängen. In der Folge wurde er aus der Partei ausgeschlossen und wegen verschiedener Vorwürfe zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 1956 wurde er begnadigt. Daraufhin ging er in den Westen
Rudolf Rüther CDU 1950 Szillat war u. a. Vorsitzender der Zentralen Revisionskommission des SED-Parteivorstandes und Oberbürgermeister von Rathenow. Ab Juni 1950 wurde ihm vorgeworfen, noch sozialdemokratischen Ideen anzuhängen. In der Folge wurde er aus der Partei ausgeschlossen und wegen verschiedener Vorwürfe zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 1956 wurde er begnadigt. Daraufhin ging er in den Westen
Walter Janka SED 1957 Janka hatte im Rahmen der sog. Gruppe Harich Ideen für Reformen entwickelt und war in der Folge zu einer fünfjährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden. 1960 wurde er entlassen. 1972 wurde er wieder in die SED aufgenommen.[47]
Robert Havemann SED Februar 1964 Havemann, der Professor für angewandte physikalische Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin war, hatte im Rahmen einer Vorlesungsreihe Kritik an der SED-Herrschaft geübt. Daraufihin wurde er aus der SED ausgeschlossen und als Professor entlassen. [48]
Johannes Döhler SED 1980 Döhler war von Januar 1963 bis Juni 1971 Mitglied des ZK der SED gewesen und war ferner Mitglied des und des Landwirtschaftsrats der DDR gewesen. .[47]
Walter Markov SED Januar 1950 Markov war Professor für Neuere Geschichte an der Karl-Marx-Universität Leipzig Er wurde wegen angeblichem Titoismus ausgeschlossen .[49]. Er wurde im Februar 1990 von der Zentralen Schiedskommission der PDS rehabilitiert.[50]
Gerhard Gundermann SED 1984 Der Liedermacher Gerhard Gundermann war zunächst 1977 aus der SED ausgeschlossen worden, dieser Ausschluss wurde jedoch in eine schwere Rüge umgewandelt. 1984 erfolgte wegen „prinzipieller Eigenwilligkeit“ ein erneuter Ausschluss.[51]
Rainer Kirsch SED 1973 Der Schriftsteller Rainer Kirsch wurde aufgrund seiner Komödie Heinrich Schlaghands Höllenfahrt aus der SED ausgeschlossen[52]. Er wurde im Februar 1990 von der Zentralen Schiedskommission der PDS rehabilitiert.
Johannes Holm SED Juni 1952 Johannes Holm wurde im Rahmen von Parteisäuberungen aus der SED ausgeschlossen, aber 1956 im Rahmen der Entstalinisierung rehabilitiert. [53].
Helmut Eschwege SED zuletzt 1958 Eschwege hatte sich als Historiker für die Erforschung des Judentums des Eingesetzt und war unter anderem Abteilungsleiter im Museum für Deutsche Geschichte gewesen

Ausschlüsse ab der friedlichen Revolution

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Name Partei Datum Anmerkungen
Günter Mittag SED 23. November 1989 Mittag war als ZK-Sekretär der SED für Wirtschaftsfragen für die Lenkung der DDR-Wirtschaft verantwortlich gewesen.[47]
Hans Albrecht SED 3. Dezember 1989[54] Albrecht war Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Suhl sowie Mitglied des nationalen Verteidigungsrates gewesen. Im Rahmen der Mauerschützenprozesse wurde er später zu fünf Jahren und einem Monat Haft verurteilt.>
Erich Honecker SED 3. Dezember 1989 Honecker war von 1971 bis 1989 Generalsekrätär der SED und von 1976 bis 1989 Vorsitzender des Staatsrats der DDR gewesen.[54]
Werner Krolikowski SED 3. Dezember 1989[54] Krolikowski war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED, des Nationalen Verteidigungsrats der DDR sowie einer Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR und Mitglied des Staatsrats der DDR gewesen.
Günther Kleiber SED 3. Dezember 1989[54] Kleiber war stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates, Mitglied des Politbüros des ZK der SED und Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates gewesen. Ferner war er ständiger Vertreter der DDR beim RGW . Im Rahmen der Mauerschützenprozesse wurde er später zu drei Jahren Haft verurteilt
Erich Mielke SED 3. Dezember 1989[54] Mielke war als Minister für Staatssicherheit der DDR maßgeblich für den Unterdrückungsapparat verantwortlich gewesen. Mielke war ferner Mitglied des Politbüro und des Nationalenverteidigungsrates gewesen. 1993 wurde er wegen zweier Morde an Polizisten im Jahr 1931 zu sechs Jahren Haft verurteilt, aus der er 1995 entlassen. Das Verfahren wegen Verantwortlichkeit für den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze wurde wegen Verhandlungsunfähigkeit eingestellt.
Gerhard Müller SED 3. Dezember 1989[54] Müller war war von 1980 bis 1989 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Erfurt und von 1985 bis 1989 Kandidat des Politbüros des ZK der SED gewesen. Ab November 1989 wurde gegen ihn wegen Korruption ermittelt. Im Juni 1990 wurde er zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt.
Alexander Schalck-Golodkowski SED 3. Dezember 1989[54] Schalck-Golodkowski war Leiter des Bereichs Kommerzielle Koordinierung und Staatssekretär im Außenhandelsministerium der DDR. Im Rahmen dieser Tätigkeit war er für die Beschaffung von Devisen verantwortlich. Am 4. Dezember 1989 floh er nach West-Berlin. Nach der Wiedervereinigung wurde er wegen verschiedener Delikte angeklagt und schlussendlich wegen wegen Embargovergehen zu einer 16-monatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
Horst Sindermann SED 3. Dezember 1989[54] Sindermann war von 1973 bis 1976 Vorsitzender des Ministerrates der DDR sowie von 1976 bis 1989 Präsident der Volkskammer gewesen. Ferner war er Mitglied des Staatsrates der DDR sowie Mitglied des Politbüros des ZK der SED.
Willi Stoph SED 3. Dezember 1989[54] Stoph war von 1964 bis 1973 sowie von 1976 bis November 1989 Vorsitzender des Ministerrates der DDR gewesen. Von 1973 bis 1976 war er Staatsratsvorsitzender. Ferner war er Mitglied des Staatsrates der DDR sowie Mitglied des Politbüros des ZK der SED sowie Mitgleid des Nationalen Verteidigungsrates.
Harry Tisch SED 3. Dezember 1989[54] Tisch war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED und Vorsitzender des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes gewesen. Nach der Wiedervereinigung wurde er wegen Untreue zu 18 monaten haft verurteilt.
Herbert Ziegenhahn SED 3. Dezember 1989[54] Ziegenhahn war war Mitglied des Zentralkomitees der SED und 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Gera gewesen
Dieter Müller SED 3. Dezember 1989[54] Müller war 1. Sekretär der SED-Stadtleitung in Karl-Marx-Stadt sowie Kandidat des Zentralkomitees der SED gewesen-
Günter Ehrensperger PDS 10. Februar 1990[50] Ehrensperger war von 1974 bis 1989 Leiter der Abteilung Planung und Finanzen des ZK der SED gewesen.
Fritz Müller PDS 10. Februar 1990[50] Müller war von 1955 bis 1960 Leiter der Abteilung Planung und Finanzen des ZK der SED g. Ab Mai 1960 war er Leiter der Abteilung Kader des ZK. Von April 1979 bis November 1989 war er 1. Sekretär der Zentralleitung der SED-Parteiorganisation im ZK-Apparat.
Hanna Wolf PDS 10. Februar 1990[50] Wolf war Rektorin der Parteihochschule beim ZK der SED und Mitglied des Zentralkomitees der SED gewesen.
Günter Glende PDS 10. Februar 1990[50] Glende war von 1962 bis 1989 Vorsitzender der Revisionskommission der SED-Parteiorganisation beim ZK der SED gewesen. Von 1964 bia 1989 war er fernwe Leiter der Abteilung Verwaltung der Wirtschaftsbetriebe des ZK der SED gewesen.
Heinz Wildenhain PDS 10. Februar 1990[50] Wildenhain war von 1969 bis 1982 stellvertretender Leiter der Abteilung Planung und Finanzen des ZK der SED. Von 1982 bis November 1989 war er Leiter der Abteilung Finanzverwaltung und Parteibetriebe des ZK der SED. Dazu war er Vorsitzender der Lohn- und Gehaltskommission des ZK der SED und ab 1986 Mitglied der Zentralen Kommission des Politbüros zur Betreuung alter, verdienter Parteimitglieder.
Manfred Seidel PDS 10. Februar 1990[50] Seidel war stellvertretender Leiter des Bereichs Kommerzielle Koordinierung gewesen.
Wolfgang Schnur DA 15. März 1990[55] Schnur war Mitbegründer und Vorsitzender der Oppositionsbewegung Demokratischer Aufbruch gewesen. Schnur war überführt worden, von 1965 bis 1989 inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit gewesen zu sein.
Günter Mittag SED 23. November 1989 Mittag war als ZK-Sekretär der SED für Wirtschaftsfragen für die Lenkung der DDR-Wirtschaft verantwortlich gewesen. Ausschluss erfolgte wegen Verlassens der Ostzone. Schütze war stellvertretender Landesveorsitzender der CDU Brandenburg und und Vizepräsident des Landtags von Brandenburg.[47]
Günter Mittag SED 23. November 1989 Mittag war als ZK-Sekretär der SED für Wirtschaftsfragen für die Lenkung der DDR-Wirtschaft verantwortlich gewesen. Ausschluss erfolgte wegen Verlassens der Ostzone. Schütze war stellvertretender Landesveorsitzender der CDU Brandenburg und und Vizepräsident des Landtags von Brandenburg.[47]
Günter Mittag SED 23. November 1989 Mittag war als ZK-Sekretär der SED für Wirtschaftsfragen für die Lenkung der DDR-Wirtschaft verantwortlich gewesen. Ausschluss erfolgte wegen Verlassens der Ostzone. Schütze war stellvertretender Landesveorsitzender der CDU Brandenburg und und Vizepräsident des Landtags von Brandenburg.[47]

Einzelnachweise

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  1. Ausschluß aus der CDU. In: Neue Zeit. 20. März 1949, S. 2.
  2. Ausschlüsse aus der CDU. In: Neue Zeit. 9. Februar 1950, S. 2.
  3. Ausschlüsse aus der CDU. In: Neue Zeit. 9. Februar 1950, S. 2.
  4. Ausschlüsse aus der CDU. In: Neue Zeit. 9. Februar 1950, S. 2.
  5. Ein Partei-Ausschluß. In: Neue Zeit. 25. Mai 1948, S. 2.
  6. Aus der CDU ausgeschlossen. In: Neues Deutschland. 17. Mai 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  7. Aus der CDU ausgeschlossen. In: Neues Deutschland. 17. Mai 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  8. Aus der CDU ausgeschlossen. In: Berliner Zeitung. 26. Februar 1950, ISSN 0947-174X, S. 2.
  9. Dr. Bloch aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit. 14. März 1950, S. 2.
  10. Hickmann aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit Datum=1950-06-03. S. 2.
  11. Hickmann aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit Datum=1950-06-03. S. 2.
  12. Hickmann aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit Datum=1950-06-03. S. 2.
  13. Aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit. 8. Juli 1950, S. 2.
  14. Dr. Gillessen der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit. 27. August 1950, S. 2.
  15. a b Reiner Tisch. In: Neue Zeit. 13. September 1950, S. 3.
  16. CDU trennt sich von Reaktionären. In: Neue Zeit. 5. Oktober 1950, S. 2.
  17. Bürgermeister aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit. 7. Oktober 1950, S. 7.
  18. a b In der öffentlich sprach er anders. In: Neues Deutschland. 10. Februar 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  19. Beschlüsse des brandenburgischen Landesvorstandes. In: Neue Zeit. 21. Februar 1950, S. 2.
  20. Aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit. 26. Oktober 1950, S. 2.
  21. Dietrich Schulz: Aus der CDU ausgeschlossen. In: Neue Zeit. 2. Januar 1990, S. 5.
  22. Gen Westen geflüchtet. In: Neue Zeit. 4. April 1950, S. 2.
  23. Schwennicke-Gruppe ausgeschlossen. In: Neues Deutschland. 20. August 1948, ISSN 0323-3375, S. 2.
  24. Mitteilung der LDP. In: Neues Deutschland. 7. Januar 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  25. Mitteilung der LDP. In: Neues Deutschland. 7. Januar 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  26. Mitteilung der LDP. In: Neues Deutschland. 7. Januar 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  27. In letzter Minute verhindert. In: Berliner Zeitung. 19. Januar 1950, ISSN 0947-174X, S. 2.
  28. Geflüchteter Volksverräter Moog organisierte Sabotage in Thüringen. In: Neues Deutschland. 12. Juli 1950, ISSN 0323-3375, S. 4.
  29. Aus der LDP ausgeschlossen. In: Neues Deutschland. 23. Februar 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  30. a b LDP-Kreisvorstand Zwickau zurückgetreten. In: Neues Deutschland. 28. März 1950, ISSN 0323-3375, S. 2.
  31. a b LDP schließt Reaktionäre aus. In: Berliner Zeitung. 7. April 1950, ISSN 0947-174X, S. 2.
  32. Frischer Wind in Kottbus. In: Berliner Zeitung. 16. April 1950, ISSN 0947-174X, S. 2.
  33. Schreie in der Taubenstraße. LDP-Sekretär samt Frau und Schwiegermutter verhaltet. In: Hamburger Abendblatt. 9. August 1950, S. 1, archiviert vom Original am 8. Juli 2014; abgerufen am 23. Dezember 2018.</
  34. LDP schloß Hamann aus. In: Neue Zeit. 18. Dezember 1952, S. 2.
  35. SED kämmt aus. In: Neue Zeit. 4. August 1948, S. 4.
  36. Sachsens Liberale träumen. In: Neue Zeit. 25. September 1993, S. 25.
  37. Parteischädling ausgeschlossen. In: Neues Deutschland. 19. November 1948, ISSN 0323-3375, S. 2.
  38. Ein junger Trotzkist im Kampf gegen die Nazis. VVN-BdA Frankfurt am Main, 2016, abgerufen am 11. Februar 2023.
  39. Beschlüsse des brandenburgischen Landesvorstands. In: Neue Zeit. 21. Februar 1951, S. 2.
  40. Der schwierige Neubeginn. In: Stadt Erkner (Hrsg.): Amtsblatt der Statt Erkner. Band 14, März 2011, S. 4 (erkner.de [PDF]).
  41. SED kämmt aus. In: Neue Zeit. 4. August 1948, S. 4.
  42. Bachem a. D. In: Neue Zeit. 20. Januar 1951, S. 2.
  43. Kommuniqué der 13. Tagung des Zentralkomitees der SED. In: Neues Deutschland. 16. Mai 1953, ISSN 0323-3375, S. 1.
  44. Über die Auswertung des Beschlusses des ZK der SED zu den „Lehren aus dem Prozeß gegen das Verschwörerzentrum Slansky“ – Beschluss der 13. Tagung des ZK der SED. In: Neues Deutschland. 20. Mai 1953, ISSN 0323-3375, S. 3.
  45. Beschluß des Politbüros des ZK der SED vom 14. Juli 1953. In: Neues Deutschland. 19. Juli 1953, ISSN 0323-3375, S. 5.
  46. Mit Provokateueren wird nicht diskutiert! In: Neues Deutschland. 25. Juli 1953, ISSN 0323-3375, S. 3.
  47. a b c d e f Günter Mittag aus den Reihen der Partei ausgeschlossen. In: Neues Deutschland. 23. November 1989, ISSN 0323-3375, S. 1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Mittag“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  48. Regina Haunhorst/Irmgard Zündorf: Biografie Robert Havemann. In: LeMO-Biografien. Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, abgerufen am 19. Juli 2023.
  49. Ralf Forsbach: Walter Markov (1909–1993), NS-Widerstandskämpfer und Historiker. In: Portal Rheinische Geschichte. 2013.
  50. a b c d e f g 33 Genossen rehabilitiert — Ehemalige Funktionäre der SED ausgeschlossen. In: Neues Deutschland. 12. Februar 1990, ISSN 0323-3375, S. 2.
  51. Kirsch, Rainer. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, abgerufen am 16. September 2023.
  52. Margret Köhler: Kritik: Gundermann. In: Abendzeitung. 24. August 2018, abgerufen am 11. September 2023.
  53. Widerstand fern der Heimat. In: Neues Deutschland. 19. Mai 1990, ISSN 0323-3375, S. 13.
  54. a b c d e f g h i j k l ZK der SED trat zurück. 12 Mitglieder des ZK aus der Partei ausgeschlossen. Ehemaliges Zentralkomitee wird Rechenschaft ablegen. In: Neues Deutschland. 4. Dezember 1989, ISSN 0323-3375, S. 1.
  55. Schnur ist Wahlkandidat trotz Parteiausschlusses. Pfarrer Eppelmann amtiert als DA -Vorsitzender. In: Berliner Zeitung. 16. März 1990, ISSN 0947-174X, S. 2.