Benutzer:Roland Rattfink/ČZ 180 Roland

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ČZ
180 Roland (125 Roland)
Hersteller ČZ-Cagiva, a.s., Strakonice
Produktionszeitraum 1995 bis 1997
Klasse Motorrad
Bauart Enduro
Motordaten
Einzylider-Zweitaktmotor, luftgekühlt
Hubraum (cm³) 176 (123)
Leistung (kW/PS) 9,5–11 / 13–15
(7/9,5)
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 102–110 (90)
Getriebe 4 Gänge
Antrieb Kette
Bremsen vorne Scheibenbremse, hinten Trommelbremse
Sitzhöhe (cm) 75,0–78,0
Leergewicht (kg) 128–130
Vorgängermodell ČZ 175 Trail
(ČZ 125 Trail)
Nachfolgemodell keines

Die ČZ 180 Roland ist ein für den öffentlichen Straßenverkehr konzipiertes Motorrad-Modell des tschechischen Herstellers ČZ-Cagiva, a.s. mit Sitz im tschechischen Strakonice unter der traditionsreichen Marke ČZ; es wurde nur von 1995 bis 1997 hergestellt, überwiegend in einem Subunternehmen in der benachbarten Slowakei. Für den Export waren auch die Schreibweisen CZ (ohne Hatschek auf dem „C“) und Čezet (in einfacher Lautschrift) gebräuchlich, als Modellbezeichnung auch 180 Enduro Sport (180 ES), in ersten Veröffentlichungen auch 175 Roland.

Es ist ein leichtes, anspruchsloses Geländemotorrad im Stil einer Enduro beziehungsweise einer „Funduro“ für Motorrad-Einsteiger und besonders kostenbewusste Motorradfahrer. Es hat einen luftgekühlten Einzylinder-Zweitaktmotor mit 176 Kubikzentimeter Hubraum. Ein hubraumschwächeres Modell wurde parallel als ČZ 125 Roland vermarktet. Das Geländemotorrad war das letzte in Serie gefertigte Modell der Marke ČZ, deren Motorradproduktion 1997 wegen finanzieller Probleme des italienischen Mutterkonzerns nach insgesamt 65 Jahren eingestellt wurde.

Hintergrund und Entstehungsgeschichte

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Übersicht und Entwicklungsgeschichte

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Die ČZ 180 Roland und die ČZ 125 Roland wurden während der regulären Serienproduktion allein unter der traditionsreichen tschechoslowakischen beziehungsweise tschechischen Marke ČZ vermarktet, auch wenn sie bei dem Unternehmen Moto Yuropa in der Slowakei endmontiert wurden. Im Gegensatz zu einzelnen anderen Modellen, die ab 1993 bei ČZ gebaut wurden oder dort als Prototypen entstanden, trugen sie auch keine Embleme von Cagiva (als Mutterkonzern ab 1993) bzw. von ČZ-Cagiva (dem als Joint Venture für 1993 neu gegründeten Herstellerunternehmen).

Präsentiert wurde das leichte Geländemotorrad erstmals 1992, damals noch unter der Bezeichnung ČZ 175 Roland. Rahmen und Antrieb wurden von den bekannten zeitgenössischen Straßenmotorrädern (Roadstern) ČZ 175 beziehungsweise ČZ 180 und ČZ 125 übernommen. Das Konzept für die „Roland“ wurde von dem Designer und späteren Unternehmer Roland Kolláth entwickelt, der auch die „Roland“-spezifischen Verkleidungs- und Anbauteile entwarf.

Intern trug die ČZ 180 Roland die Typenbezeichnung 487.4.3.5. Für das hubraumschwächere Modell ist keine spezielle Typenbezeichnung überliefert, ausgehend von der Rahmen/Motor-Kombination müsste sie – analog zum reinen Straßenmotorrad / Roadster ČZ 125 Typ 488.4 – Typ 488.4.3.5, lauten. Beide Modelle sind damit Teil der ab 1982 gefertigten Typenreihen 487 und 488. Die ČZ 180 Roland nutzt den leicht vergrößerten, erst 1986 eingeführten 180er-Motor; dieser geht jedoch im Wesentlichen auf einen 175er-Motor zurück, den ČZ von 1956 durchgängig bis 1977 und nochmal von 1982 bis 1985 fertigte. Der 125er-Motor der ČZ 125 Roland basiert sogar auf einem Triebwerk, das ČZ schon von 1947 durchgängig bis 1977 und wieder ab 1982 produzierte.

Die eigentliche Serienproduktion startete erst 1995. Die Gründe für die Verzögerung sind nicht näher belegt. In diese Zeit fielen aber die Gründung und der Aufbau des neuen Herstellerunternehmens ČZ-Cagiva und die friedliche Aufteilung der Tschechoslowakei in die Tschechische sowie die Slowakische Republik zum 1. Januar 1993, ferner die Schaffung von Fertigungskapazitäten für die neuen Kunststoff-Teile parallel zum bisherigen Lieferprogramm und die Auslagerung der Endmontage auf ein slowakisches Unternehmen. Die eigentliche Serienfertigung endete 1997, nachdem der italienische Mutterkonzern Cagiva in finanzielle Schwierigkeiten geraten war sowie neu strukturiert und drastisch verkleinert werden musste. Versuche von ČZ, Geldgeber für eine eigene Fortsetzung der Produktion oder einen neuen Kooperationspartner zu finden, schlugen fehl. Auch Versuche des slowakischen Montagebetriebs, die Produktion in Eigenregie fortzuführen, wozu „Roland“ zur eigenen neuen Marke erhoben werden sollte, scheiterten. Möglicherweise entstanden jedoch einzelne, letzte Fahrzeuge noch 1997 oder später, um vorrätige Teile aufzubrauchen.

ČZ-Cagiva als Hersteller der „Roland“-Modelle

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Hersteller der seriengefertigten ČZ 180 Roland und der 125 Roland war das Joint Venture ČZ-Cagiva. Laut Handelsregister lautete der vollständige Firmenname Zo Os Kovo ČZ-Cagiva, a.s., mithin eine Aktiengesellschaft nach tschechischem Recht (Akciová společnost); es wurde am 28. Januar 1992 gegründet und zum 31.Januar 1998 aufgelöst. Nach anderen Quellen lautete die Firmierung ČZ Cagiva, s.r.o., Strakonice, mithin eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach tschechischem Recht (Společnost s ručením omezeným). Das Unternehmen nahm den Betrieb zum 1. Januar 1993 im tschechischen Strakonice auf, parallel zur Teilung der Tschechoslowakei. ČZ hatte darin seine ausgegliederte Motorradsparte eingebracht und hielt 49% der Anteile, Cagiva kaufte sich mit einem Anteil von 51% ein. Ziel war, die bisherigen Einrichtungen der ČZ-Motorradabteilung und neue Betriebe zu nutzen, um nach dem Ende des Ostblocks und der „Samtenen Revolution“ in der Tschechoslowakei von 1989/90 kostengünstig Motorräder und Motorradkomponenten für den Cagiva-Konzern mit den Marken Cagiva, Ducati, MV Agusta, Husqvarna und ČZ zu fertigen; neben allgemeinen Kosteneinsparungen sollten dadurch die Märkte, auf denen ČZ bisher maßgeblich tätig war, namentlich die Märkte Tschechiens, der Slowakei und der Sowjetunion beziehungsweise ihrer Nachfolgestaaten, für die weiteren Konzernmarken erschlossen und umgekehrt ČZ als preisgünstige Marke auf den westlichen Märkten etabliert werden.

Die Modelle 180 Roland und 125 Roland sollten dabei eine Alternative zu den bisherigen, technisch eng verwandten reinen Straßenmotorrädern/Roadstern bieten und mit „frischerer“ Optik und längeren Federwegen gezielt Käufer ansprechen, die im Altersdurchschnitt jünger waren oder in unwegsameren Regionen lebten.

Die Vermarktung als reines ČZ-Modell

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Beide „Roland“-Modelle wurden – untypisch für diese Periode – allein unter der Marke ČZ vermarktet; zu erklären ist dies damit, dass sie zu wesentlichen Teilen bereits vor dem Joint Venture in der Konstruktionsabteilung des tschechoslowakischen, dann tschechischen Betriebs entworfen und weitgehend zur Serienreife gebracht worden waren und aus früheren Jahren und Jahrzehnten bekannte ältere Technikkomponenten nutzten. Andere, parallel bei ČZ gebaute Modelle erhielten hingegen den neuen Markennamen ČZ-Cagiva, so der von 1993 bis 1997 produzierte Cruiser ČZ-Cagiva Roadster 125 (Typ 866, mit modernerem, kurzhubigen Einzylinder-Zweitakter) (in Italien als Cagiva Roadster 521 vermarktet) und das von 1995 bis 1997 gefertigte Schwestermodell ČZ-Cagiva Roadster 200 (Typ 869, mit modernem, kurzhubigen Einzylinder-Viertakter (in Italien als Cagiva Roadster 4T beziehungsweise Roadster 621 vermarktet).

Die ČZ 180 Roland und die 125 Roland stehen in der Tradition der einfach konstruierten, unterhaltsgünstigen und soliden Gebrauchsmotorräder der Marke ČZ, eine Tradition, die bis zu dem von 1932 bis 1933 gebauten Motorrad ČZ 76 Kaktus zurückreicht. Hingegen bestehen keine nennenswerten Parallelen zu dem langjährigen zweiten Standbein der ČZ-Motorradabteilung, den hochgezüchteten, leistungsfähigen, teils innovativen Motorrädern für den Rennsporteinsatz: Mit ihnen erzielten Fahrer auch aus westlichen Ländern zahlreiche internationale Erfolge bei Motocross-, Enduro- sowie Straßenmeisterschaften und profitierten dabei auch von Maschinen mit Wasserkühlung, alternativ mit obengesteuerten Viertakt-, statt Zweitaktmotoren und ausgeklügelten, fortschrittlichen Hinterradschwingen mit Monofederbein.

Die Fertigung / Endmontage in der Slowakei

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  • Moto Yuropa

Parallelen zu anderen Motorradmodellen von ČZ

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Parallelelen zu anderen 175er-, 180er- und 125er-Modellen

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Die Modellbezeichnungen „180“ beziehungsweise „125“ ergeben sich – wie bei ČZ üblich – aus dem (aufgerundeten) Hubraum des Motors. Die Bezeichnung „180“ nutzte ČZ ununterbrochen seit 1986, bis zur „180 Roland“ jedoch nur bei reinen Straßenmotorrädern (Roadstern) mit den Typen 487/3, 487/4 und 487/4.5. Die neue Bezeichnung hatte sich 1986 ergeben, als die Zylinderbohrung geringfügig von 58,0 auf 58,75 Millimeter vergrößert wurde, wodurch sich der Hubraum der bisherigen „175“er von 171,7 auf 176,2 Kubikzentimeter erhöhte. Hintergrund war, dass zwischenzeitlich national wie international die – früher auch für den Motorsport bedeutsame – 175er-Klasse wirtschaftlich weitgehend, sportlich sogar gänzlich ihre Bedeutung verloren hatte; oberhalb der 125er rangierten auf dem Markt nun vereinzelt 200er oder direkt 250er. Zugleich konnte ČZ mit der geringfügigen Hubraumvergrößerung Leistungsverluste kompensieren, die sich aus zwischenzeitlichen und kommenden Verschärfungen der Vorschriften zum Lärmschutz und Schadstoffausstoß ergaben.


Von diesen luftgekühlten Zweitakt-„180“ern sind die OHC-Viertakt-„180“er des Herstellers mit anderen Zylinderabmessungen zu unterscheiden: ČZ 180 OHC Bagpiper 1994 ČZ-Cagiva 180 Blues 1994 ČZ-Cagiva 180 typ 487.6

Parallelen zu anderen CZ-Modellen der Typen 487 und 488

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Bezüge zu früheren Trail- und Enduromodellen

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Der Namenszusatz „Roland“

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  • Roland / Designer Roland Kolláth / C.S.M. s.r.o. (Pocket MX Bikes)

Die ČZ 180 Roland ist sehr einfach und klassisch aufgebaut; viele konzeptionelle Details wurden aus den späten 1960er- bis 1980er-Jahren übernommen. Im Vordergrund stehen niedrige Herstellungs- und Unterhaltskosten, Robustheit, Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit.

Die ČZ 180 Roland hat einen einfach aufgebauten, stehend montierten Einzylinder-Zweitaktmotor mit Luftkühlung und klassischer Gemischschmierung, also noch ohne Getrenntschmierung. Die Zylinderbohrung beträgt 58,75 Millimeter, der Kolbenhub 65,0 Millimeter. Daraus ergibt sich ein Hubraum von 176,2 Kubikzentimetern. Die Nennleistung wurde zeitweilig mit 11 Kilowatt (15 PS) angegeben, zeitweilig – vermutlich als Reaktion auf strenger gewordene Emissions-, insbesondere Abgas-Bestimmungen – nur noch mit 9,5 Kilowatt (13,0 PS), jeweils bei 5500 Umdrehungen pro Minute und einem Verdichtungsverhältnis von 1:8,6. Für die Gemischbildung sorgt ein Vergaser von Jikov Typ 2926 S80. Der Motor ist mit einem fußgeschalteten Viergang-Schaltgetriebe verbunden, der Endantrieb erfolgt per Kette. Gestartet wird der Motor per Kickstarter, die Zündung erfolgt elektronisch. Die Stromversorgung übernimmt eine Lichtmaschine mit einer Leistung von 100 Watt bei einer Nennspannung von 12 Volt. Das Zweitaktgemisch wird mittels Pumpe zum Motor befördert.

Davon abweichend ist bei Fahrzeugen für den nordamerikanischen Markt die geringere Leistung von 13 PS bei einer Nenndrehzahl von 6000 Umdrehungen pro Minute überliefert. Zündung und Stromversorgung erfolgen hier per Dynamo und Batterie mit einer Nennspannung von nur 6 Volt.[1]

Rahmen, Fahrwerk und Verkleidungsteile

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Der aus Stahlrohr gefertigte geschlossene Rahmen der ČZ 180 Roland folgt einem für die Marke typischen Muster; er kombiniert konzeptionelle Elemente eines Einrohrrahmens mit denen eines Doppelschleifenrahmens: Am Lenkkopf setzen je ein kräftig dimensioniertes Rohr oben und unten an, was die Konstruktion in diesem Bereich besonders verwindungssteif und lenkstabil macht; das leicht nach hinten abfallende Oberrohr dient zugleich als Auflage für den separat aufgesetzten Kraftstofftank aus Metall. Im Bereich zwischen Tank und Doppelsitzbank gabelt sich der Rahmen und wird – ab hier dem Doppelschleifenrahmen entsprechend – mit zwei dünneren Rohren weiter nach hinten und sodann rundlich gebogen zur Aufnahme der Hinterradschwinge heruntergeführt. Auch das Unterrohr gabelt sich, so dass die Motor-Getriebe-Einheit zwischen zwei dünneren Rohren aufliegen kann. Dahinter werden die beiden Rohre gebogen zur Schwingenaufnahme hochgeführt. Dieser doppelt geführte Bereich ist vergleichsweise nachgiebig, was guten Bodenkontakt speziell auf schlechten Straßen und im Gelände ermöglicht. Das Heck besteht aus einem angeschweißten Hilfsrahmen aus Stahlrohr, der den Soziusplatz und den dahinter montierten kleinen Gepäckträger stützt.

Die hydraulische Teleskop-Federgabel hat einen maximalen Federweg von 160 Millimetern, die beiden klassischen hinteren Feder-Dämpfer-Einheiten rechts und links an der Hinterradschwinge jeweils maximal 86 Millimeter. Der vordere Reifen hat die Abmessungen 3.00×21 Zoll, der hintere 3.50×18 Zoll, jeweils aufgezogen auf Drahtspeichenräder. Das Vorderrad wird mit einer Scheibenbremse mit 265 Millimeter Durchmesser verzögert, das Hinterrad mit einer Trommelbremse mit 180 Millimeter Durchmesser und 35 Millimeter Breite. Für das Nordamerika-Modell finden sich auch geringfügig abweichende Angaben: Hinterer Federweg 100 Millimeter durch vierstufig verstellbare Dämpfer mit einstellbarer Vorspannung, dazu schmalere Reifen mit 2,75×21 Zoll vorne und 3.00×18 Zoll hinten,

Untypisch für ein ČZ-Modell ist die großzügige Verwendung von Verkleidungsteilen aus Kunststoff. Dazu zählen eine kleine, mitlenkende Cockpitverkleidung zur Aufnahme eines kleinen Rechteck-Scheinwerfers, ein kleines einfaches Schlagschutzgitter davor und Handprotektoren an den Lenkergriffen. Hinzu kommen eine Verkleidung zur Kaschierung der klassischen Tankform sowie Verkleidungsteile rechts und links des fahrtwindgekühlten Zylinderkopfes, die mit angedeuteten Abluftschlitzen optisch an die Verkleidung eines Wasserkühlers erinnern, tatsächlich aber nur der Luftführung auf die Kühlrippen dienen. Hinzu kommen ferner ein großzügiger Motor- und Rahmenschutz unten sowie für eine Enduro vergleichsweise große Seitenteile unterhalb der Sitzbank mit angedeuteter Aussparung für ein Startnummernfeld. Die seitliche Verkleidung bietet rechts zugleich Schutz vor dem hoch nach hinten geführten Auspuff.

Das Motorrad war in sechs verschiedenen Farben erhältlich: Weiß, Schwarz, Rot, Violett, Grün und Gelb, jeweils mit stark kontrastierenden Farbakzenten, zumeist in violett, türkis und gelb. Am verbreitetsten sind rote und schwarze Fahrzeuge.

Maße, Gewichte und Fahrleistungen

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Das Leergewicht wurde je nach Quelle mit fahrfertig 128 bis 130,0 Kilogramm angegeben und die Sitzhöhe zumeist mit 78,0 Zentimeter, nur für 1996 mitunter sogar mit nur 75,0 Zentimeter. Als Tankinhalt wurden 13 Liter genannt und als Höchstgeschwindigkeit je nach Quelle 102 bis 110 Kilometer pro Stunde. Für das US-Modell wurden ein Trockengewicht von 110 Kilogramm und ein Tankinhalt von 12,5 Litern genannt.

Die ČZ 180 Roland wird allgemein als Enduro beziehungsweise Offroad-Motorrad eingestuft; dafür sprechen insbesondere die Rahmengeometrie und das niedrige Gewicht, ferner die Rad-/Reifen-Kombination mit einem Vorderraddurchmesser von 21 Zoll und einem Hinterraddurchmesser von 18 Zoll sowie Details wie das hoch montierte, breite vordere Schutzblech. Andere Details wie die wenig profilierten, straßenorientierten Reifen, die vergleichsweise niedrige Sitzhöhe und modische Farbakzente erlauben eine Zuordnung zur Unterkategorie der „Funduros“.

Obwohl die Nennleistung nicht über 11 kW (15 PS) und das Leistungsgewicht unter 0,1 kW/kg liegen, benötigen Fahrer einer ČZ 180 Roland in der Europäischen Union wegen des Hubraums über 125 Kubikzentimeter zumindest den „größeren“ Motorrad-Führerschein A2 und müssen in den meisten Ländern, so auch in Deutschland, mindestens 18 Jahre alt sein.

Die ČZ 180 Roland trat die Nachfolge des gleichfalls straßenzulassungsfähigen Offroad-Modells ČZ 175 Trail an, das von 1976 bis 1978 gebaut worden war; die zwischenzeitlich gefertigten 175er waren hingegen nicht-straßenzulassungsfähige Wettbewerbsmodelle für den Motorsport (ČZ 175 Typ ).

Das hubraumschwächere Schwestermodell ČZ 125 Roland

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Parallel zu dem Modell mit rund 180 Kubikzentimeter Hubraum vermarktete ČZ auch die hubraumschwächere Variante 125 Roland. Hinsichtlich Rahmen, Fahrwerkskomponenten und Anbauteilen entsprach sie vollständig dem stärkeren Modell; Unterschiede betreffen allein den Motor und die Fahrleistungen: Die Zylinderbohrung ist um 6,75 Millimeter auf 52 Millimeter reduziert, der Kolbenhub um 7 Millimeter auf 58 Millimeter. Daraus resultiert ein Hubraum von 123,2 Kubikzentimeter. Die Nennleistung verringert sich auf 7 kW (9,5 PS) bei ebenfalls 5500 Umdrehungen pro Minute. Die Höchstgeschwindigkeit sinkt dadurch um 20 Kilometer pro Stunde auf 90 km/h.[2]

Durch den geringeren Hubraum und die Einhaltung der Grenzen für die Höchstleistung und das Leistungsgewicht darf die ČZ 125 Roland in vielen Ländern der Europäischen Union, darunter Deutschland, mit dem „kleinen“ Motorrad-Führerschein A1 und somit schon mit 16 Jahren gefahren werden. In Deutschland genügt auch der „alte“ Pkw-Führerschein der Klasse 3, wenn er vor dem 1. April 1980 erworben wurde.

Die ČZ 125 Roland trat die Nachfolge des gleichfalls straßenzulassungsfähigen Offroad-Modells ČZ 125 Trail an, das von 1976 bis 1978 gebaut worden war; die zwischenzeitlich gefertigten 125er waren hingegen nicht-straßenzulassungsfähige Wettbewerbsmodelle für den Motorsport (ČZ 125 Typen 516 und 519).

Einzelnachweise

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  1. Zeitgenössischer Prospekt des damaligen Nordamerika-Importeurs für ČZ-Motorräder, American Jawa, Ltd., mit technischen Daten für das Modell 180 Enduro Sport (ES) auf dem Webportal motorky.bazos.cz, abgerufen am 24. Januar 2023 (englisch).
  2. Zeitgenössischer Prospekt der damaligen Vertriebsgesellschaft für ČZ-Motorräder mit technischen Daten für die Modelle 125 Roland und 180 Roland auf dem Webportal autoantikvariat.cz, abgerufen am 24. Januar 2023 (englisch).