Benutzer:Regiomontanus/Bearbeitete Artikel/Schädelfund Aroeira 3

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Beim Aroeira-3-Schädel (englisch Aroeira 3 cranium) handelt es sich um einen rund 400.000 Jahre alten homininen Schädel aus dem Mittelpleistozän. Hominine Fossilien aus dieser Epoche werden heute meist als Homo heidelbergensis bezeichnet, einer Chronospezies, die am Übergang zwischen Homo erectus und frühen Neandertalern steht. Die altsteinzeitliche Acheuléen-Kultur, der dieser und weitere Funde in der Gruta da Aroeira in Portugal zuzurechnen sind, ist gekennzeichnet durch die Herstellung von Steinwerkzeugen, namentlich dem Faustkeil, und den Gebrauch des Feuers.

Einzelnachweise

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  • Daura et al.: [http:www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1619040114 New Middle Pleistocene hominin cranium from Gruta da Aroeira (Portugal).] PNAS, Proceedings of the Academy of Sciences of the United States of America, März 2017, abgerufen am 15. März 2017
  • 400.000 Jahre alter menschlicher Schädel in Portugal entdeckt. derStandard.at, Wissenschaft, 13. März 2017, abgerufen am 15. März 2017



Entdeckungsgeschichte

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Entdecker des Swanscombe-Schädels war der britische Arzt und Hobby-Paläontologe Alvan Theophilus Marston (1889–1971), der ab November 1933 in der Kiesgrube Barnfield Pit (Koordinaten der Fundstelle: 51° 26′ 40,5″ N, 0° 17′ 54,4″ O) beim Dorf Swanscombe in der Grafschaft Kent (Borough of Dartford) in England nach Fossilien suchte.[1]

Die Grube Barnfield Pit war seit Jahrzehnten bekannt für die dort auffindbaren Steinwerkzeuge aus der Epoche des Acheuléen und für mittelpleistozäne Tierfossilien. Am 29. Juni 1935 entdeckte Marston das erste Knochenfragment, das er aufgrund seiner Anatomie-Kenntnisse als Hinterhauptbein eines vorzeitlichen Menschen identifizierte. Ein Jahr später, am 15. März 1936, entdeckte Marston am gleichen Fundort das zum selben Schädel gehörende, gut erhaltene linke Scheitelbein.[2] Die Suche von Beauftragten des Royal Anthropological Institute nach weiteren Fragmenten des Schädels blieb zunächst ohne Erfolg.[3] Erst am 30. Juli 1955 wurde schließlich ein drittes Fragment des Schädels entdeckt, das weniger gut erhaltene rechte Scheitelbein.

Die stratigraphische Stellung der Fundstücke sei gemäß einer Publikation des Jahres 1999 wahrscheinlich mit dem Mindel-Riss-Interglazial gleichzusetzen, was von den Autoren mit ungefähr 400.000 Jahren angegeben wurde.[4] Die Schädelkalotte wäre demnach ungefähr so alt wie der sogenannte Mensch von Tautavel aus der Höhle von Arago in der südfranzösischen Region Okzitanien. Hominine Fossilien aus dieser Epoche werden heute meist als Homo heidelbergensis klassifiziert und gelten als enge Verwandte der unmittelbaren Vorfahren des Neandertalers.

International werden europäische Funde von Fossilien der Gattung Homo aus dieser Epoche häufig der Chronospezies Homo heidelbergensis zugeordnet, aus der wiederum die Neandertaler hervorgingen; die Übergänge von Homo erectus, Homo heidelbergensis und frühen Neandertalern sind allerdings graduell, weswegen unterschiedliche Abgrenzungen in der Fachliteratur vertreten werden.

Einzelnachweise

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  1. Alvan T. Marston: The Swanscombe Skull. In: The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland. Band 67, 1937, S. 339–406
  2. Alvan T. Marston: Preliminary Note on a New Fossil Human Skull from Swanscombe, Kent. In: Nature. Band 138, 1936, S. 200–201, doi:10.1038/138200a0
  3. The Swanscombe Skull. In: Nature. Band 143, 1939, S. 187–188, doi:10.1038/143187a0
  4. Chris Stringer, Jean-Jacques Hublin: New age estimates for the Swanscombe hominid, and their significance for human evolution. In: Journal of Human Evolution. Band 37, 1999, S. 873–877, doi:10.1006/jhev.1999.0367, Volltext (PDF; 77 kB)

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