Benutzer:Rarian/Artikelentwurf

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Anna Veronika Wendland (*1966 in Remscheid) ist eine deutsche Osteuropahistorikerin, Ökomodernistin und Verfechterin von Atomkraftnutzung.

Nach dem Abitur studierte Wendland in Köln und Kiew osteuropäische Geschichte, Politikwissenschaft sowie Slavistik und promovierte 1998 in Köln mit dem Thema "Die Russophilen in Galizien. Ukrainische Konservative zwischen Österreich und Russland 1848-1915". Die Dissertation wurde mit dem Fritz-Theodor-Epstein-Preis des Verbands der Osteuropahistoriker ausgezeichnet. Nach Zwischenstationen in Leipzig und München arbeitet sie seit 2009 im Herderinstitut für historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg, betraut unter anderem mit dem Direktionsbereich Forschungskoordination. Ihre Forschungsinteressen betreffen

  • Nationsbildungsprozesse, Nationalismus, soziale Identitäten in Ostmittel- und Osteuropa vom 18. bis ins 21. Jh. [1]
  • Umwelt- und Technikgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas, insbesondere "Atomstädte", Kernenergie und städtische Lebenswelten in Russland, der Ukraine und Litauen 1965-2011 [2]
  • Erinnerungskulturen, Erinnerungsorte, historische Selbstzeugnisse [3]

Wendland ist Mitglied des Petersburger Dialogs, Mitherausgeberin der Zeitschrift für Ostmitteleuropaforschung und lehrt an der Universität Giessen. Als Teil ihrer Forschung arbeitet Wendland gelegentlich als Reaktoroperateurin in Atomkraftwerken. Wendland ist verheiratet und hat drei Söhne.

Atompolitisches Engagement

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Nach anfänglicher Beteiligung an der Anti-Atomkraftbewegung wandelte sie sich zur Atomkraftbefürworterin[4] und gehört heute zu den profiliertesten Köpfen der deutschen Pro-Atomkraftbewegung.[5] Wendland engagiert sich entsprechend in den Vereinen Nuklearia und Ökomoderne. Sie tritt aus linker Perspektive für Atomkraft ein und grenzt sich von rechtspopulistischer Atomkraftunterstützung ab.[6] Wendland favorisiert eine Verstaatlichung der Energieversorgung. Sie hält die laufende deutsche Energiewende ohne Atomkraft für problematisch und hält für einen erfolgreichen Klimaschutz einen Mix aus Erneuerbaren Energien und Atomkraftwerken für nötig. Letzteres sowohl durch Weiterbetrieb bestehender Atomkraftwerke als auch durch Zubau von Anlagen des neuesten verfügbaren Typs, Generation3+.[7][8]

Einzelnachweise

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  1. A.V.Wendland: Region ohne Nationalität, Kapitale ohne Volk: Das Wilna Gebiet. https://www.comparativ.net/v2/article/download/1081/958
  2. A.V.Wendland: Inventing the atomograd. Nuclear urbanism as a way of life in Eastern Europe, 1970–2011. Fachtagung: The impact of disaster: Social and cultural approaches to Fukushima and Chernobyl, 261-287, 2015 - EB Publishers Berlin
  3. A.V.Wendland: Post-Austrian Lemberg: War Commemoration, Interethnic Relations, and ban Identity in Lľviv, 1918-1939. Cambridge 2003. http://chtyvo.org.ua/authors/Anna_Veronika_Wendland/Post-Austrian_Lemberg_War_Commemoration_Interethnic_Relations_and_Urban_Identity_in_Lviv_1918-1939_a.pdf
  4. A.V.Wendland: Von der Atomkraftgegnerin zur Kernenergiebefürworterin. Dezember 2019. https://www.youtube.com/watch?v=TdXzEhH_YKo
  5. G.Böss, Interview mit A.V.Wendland: Kernenergie war mal ein linkes Fortschrittsprojekt, März 2019, https://www.spiegel.de/politik/technikhistorikerin-kaempft-fuer-die-kernenergie-a-468e08e2-4fed-4986-9fed-3f6937a8feb1
  6. A.V.Wendland: AfD und AKW, Oktober 2019, https://www.salonkolumnisten.com/afd-und-akw/
  7. A.V.Wendland: Technik ist immer politisch. Juli 2019 https://jungefreiheit.de/debatte/forum/2019/technik-ist-immer-politisch/
  8. A.V.Wendland: Nicht ohne mein Kernkraftwerk. Juli 2016, https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/atomenergie-in-osteuropa-nicht-ohne-mein-kernkraftwerk-14311657.html?