Benutzer:Pulszkyterezia/Militärkunstwörterbuch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das von dem ungarischen Soldat Károly Kis herausgegebene Militärkunstwörterbuch war das erste zweisprachige (deutsch-ungarisch, ungarisch-deutsch) Militärfachwörterbuch in Ungarn.

Geschichte

Die Entwicklung der ungarischen Militärkunstsprache begann Ende des 18. Jahrhunderts und am Anfang des 19. Jahrhunderts, mit der Magyarisierung (Ungarisierung) der Sprache von anderen Wissenschaften. Der Offizier, Militärhistoriker und Militärwissenschaftler Károly Kiss hat schon früh erkannt, dass mit der Unterdrückung der nationalen Bestrebungen und ohne selbständige ungarische Armee, die ungarische Militärterminologie abhanden gekommen ist. So hat er seit 1825 in seinen militärwissenschaftlichen Werken die militärischen Kunstwörter bewusst ins Ungarische übersetzt und sie somit auch oft erstellt. Während dieser Arbeit ist er darauf gekommen, dass es nötig wäre, ein, die gesamte militärwissenschaftliche Terminologie erfassendes Wörterbuch zu schreiben. Nach etwa vierjähriger Arbeit, erwähnte er bereits in einer seiner Arbeiten, dass er in der Zukunft vorhat, so ein Werk zusammenzustellen. Die Arbeit wurde im Rahmen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften begonnen (die in dieser Zeit Ungarische Gelehrtengesellschaft hieß). In der ersten Versammlung, der im Jahr 1831 frisch gegründeten Akademie, wurde die Entscheidung über die Zusammenstellung eines allgemeinen ungarischen Großwörtebuches getroffen. Als Vorarbeit dieses Werkes wurden Fachwörterbuchschriften zu Grunde gelegt.

In diesem Lexikografieprogramm wurde die Sammlung der militärwissenschaftlichen Terminologie eingeordnet. Mit der Arbeit wurde im Juni 1831 Károly Kiss als Korrespondent von der Versammlung beauftragt. Nach den Standpunkt der Akademie gehört die Militärwissenschaft zur Domäne der Mathematik, so werden die von Károly Kiss gesammelten Wörter Teil des Mathematikwörterbuches werden. Károly Kiss hat schon in der ersten Phase der Wörtersammlung eingesehen, dass die präzise Sammlung und Wortschöpfung in den gegebenen Wissenschaftsbereichen absolute Kentnisse erfordet. So hat er die Akademie um Experten für die verschiedenen Bereiche gebeten. Diese Bereiche waren: militärischer Ritt, Pferdeheilung, Hammerschmied, Waffenfertigung, Wagenfertigung, Brückenerstellung, Schießpulvererstellung, Kanonengießen, Schifffahrt.Von der Akademie wurden damit drei Offiziere beauftragt. Die so gefertigte, 1750 Wörter enthaltende Handschrift, wurde Anfang 1832 eingereicht. Das Mathematikwörterbuch erschien im Jahre 1834, in dem ein bedeutender Teil von Kiss Wörtern ausgelassen wurde. Deswegen wendete er sich in einem Brief an die Akademie. In der Antwort wurde ihm versichert, dass die fehlenden Wörter ins allgemeine Großwörterbuch und in das gerade gefertigte Taschenwörterbuch eingebracht werden. Trotzt des Versprechens hat er im Jahr 1836 eine Kritik eingereicht, in der er darauf hinwies, dass es nötig wäre, ein gesondertes Militarkunstwörterbuch zu erstellen. Daraus ergab sich, dass Károly Kiss, Gusztáv Szontag und Sándor Tanárky beauftragt wurden, ein gesondertes Militärkunstwörterbuch zu schreiben.

Das gemeinsame Ziel der Verfasser war es, das Werk baldmöglichst bereitzustellen, da sie fühlten, dass sie damit der ungarischen Sprache zur Anerkennung als Amtssprache helfen könnten. Die Arbeit beschleunigte den Umstand, dass in dem Landtag die Angelegenheit der ungarischen Sprache wieder auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Leider ist der Mitarbeiter, Sándor Tanárky noch im selben Jahr gestorben. Die Akademie betraute Károly Kiss mit seiner Arbeit. Trotzdem wurde schon im April 1840 der erste Teil an die Akademie geschickt, dann folgte der zweite im November, der dritte und letzte, im Februar 1841. Die Prüfung des Werkes wurde 1842 beendet und zur Herausgabe als geeignet befunden. In dieser Zeit hatte aber die Akademie finanzielle Probleme und es gab viele Auseinandersetzungen darüber, was herausgegeben werden sollte. Die Herausgabe des Militärkunstwörterbuches wurde aufgeschoben. Da der Landtag sich näherte,in dem die Angelegenheit der ungarischen Sprache erörtert werden sollte, beschloss Károly Kiss das Wörterbuch selbst herauszugeben. Im Jahr 1843 erschien das Militärkunstwörterbuch, das eigentlich das erste Militärfachwörterbuch Ungarns war.

Quelle

  • Károly Kiss: Hadműszótár.
  • Tibor Ács: Tudós és Katona, Zrínyi Katonai Kiadó, Budapest, 1982.