Benutzer:Pistazienfresser/Wing

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Board elections 2009

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Hallo Pistazienfresser,

für mein Verständnis hat das Kuratorium hauptsächlich drei Aufgaben: Die Tätigkeiten der Stiftung zu kontrollieren, für allen Projekten wichtigen und gültigen Regeln zu erlassen und über die Zukunft der Stiftung nachzudenken und zu entwerfen.

  • Die Stiftung arbeitet mittlerweile mit einem sehr professionellen Stab sehr effizient und auch sehr selbständig. Eine der drei wichtigsten Aufgaben des Kuratoriums ist, diese Tätigkeit zu überwachen, dafür zu sorgen, dass die Tätigkeiten mit dem Ziel der Stiftung übereinstimmt und alles im Rechten sind. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel die die Finanzplanung. Es ist die Aufgabe des Kuratoriums, zu fragen, ob angesichts einer Wirtschaftkrise es nicht extravagant und überheblich ist, davon auszugehen, dass wir im nächsten Jahr eine Erhöhung des Budgets um 43% uns leisten kann; oder wie viel aus dieser Erhöhung tatsächlich unserer Projekte, Community und Ziele zur Gute kommen; oder warum fällt die Ausgabe im Bereich Rechtsabteilung, anstatt sie zu steigern, usw usw. Es ist die Aufgabe des Kuratoriums, zu kontrollieren, dass die Planung Hand und Fuss hat, dass sie sinnvoll ist, dass sie unsere Ziele weiter bringen. Ein anderes Beispiel ist zum Beispiel wenn die Stiftung Spenden über einem bestimmten Betrag nur mit Zustimmung des Kuratoriums annehmen darf und Verträge über einem bestimmten Umfang nur mit Zustimmung des Kuratoriums abschließen darf. Das Kuratorium hat hier die Aufgabe, zu überprüfen, ob die Verträge irgendwelche Klausel enthält, die uns (ideel und finanziel) schaden könnte. Ein Beispiel hierfür ist die Spende der Stanton Stiftung, die zur Erhöhung der Usability des MediaWiki Softwares benutzt werden soll. Eine solche Spende ist auch mit Bedingung verbunden, und hier heißt die Bedingung, dass das Projekt erfolgreich sein muss. Sollte dies fehlschlagen, könnte dies zum Beispiel Auswirkungen für zukünftige ähnliche Spende oder Kooperationen haben. Als IT Spezialist bin ich natürlich daran interessiert, wie in diesem Vertrag "erfolgreich" definiert ist, welche Messungsmaßnahme festgehalten wird. Dabei ist es nicht meine Aufgabe, die Verträge zu verhandeln, ich muss aber durch Kontrolle das Gefühl gewinnen, dass die hier festgeschriebenen Maßnahmen in Ordnung sind, dass sie für uns machbar sind, dass der Stab, der den Vertrag ausgehandelt hat, sich sorgfältige Gedanken darüber gemacht haben. Ich habe alle Verträge durchgelesen und in diesen Hinsichten geprüft, die vom Kuratorium zustimmungspflichtig sind.
  • Es gibt ein Regel in der WikiMedia Stiftung, und das ist die Autonomie der Projekte. Es gibt nur sehr wenige Regeln, die global von der Stiftung erlassen und für allen Projekten gültig sind. Im vergangenen Jahr ist zwei solcher Regeln vom Kuratorium erlassen worden. Das eine ist die Resolution über Lizenzwechseln und das andere ist die Resolution über Biographie lebenden Personen. Ich werde später in einem anderen Zusammenhang über den Lizenzwechseln schreiben, hier möchte ich die Resolution über BLP etwas schreiben. Die ursprüngliche Fassung dieser Resolution war viel regider mit konkreten Maßnahmen versehen. Diese wurden auf Wunsch der von der Community gewählten Mitglieder des Kuratoriums zugunsten der Projekt-Autonomie abgeschwächt. Die tatsächlich erlassene Resolution enthält hauptsächlich Empfehlungen und überlässt die konkreten Maßnahmen den jeweiligen Projekten. Dafür wurde das Kuratorium auch kritisiert. Ich halte dies jedoch für eine bessere Lösung, da ich glaube, dass die Communities besser Maßnahmen aufstellen können, die für ihren jeweiligen Projekten am Passendensten sind, während das Kuratorium niemals Maßnahmen erlassen können, die für allen Projekten das beste ist. Das beste ist, dass das Kuratorium die Community auf Probleme aufmerksam macht und sie eine Richtung weist.
  • Im letzten Jahr hat die Stiftung sich sehr stabilisiert. Sie ist professionel und effizient geworden. Sie hat angefangen, aktiv Projekte zu treiben, statt nur noch zu verwalten. Es stellt natürlich die Frage, in welche Richtung soll sie weitergehen. Ein Beispiel wäre, soll die Stiftung und wenn ja, wie viel, in Mobile-Software investieren, oder soll sie mehr Anstrengungen in die Dritte Welt leisten, und wenn ja wie viel und in welche Form, oder soll sie Rechtsbeistand in Europa und Amerika an den Community Members leisten, und wenn ja wie und wie viel, und und und. Deswegen hat die Stiftung und das Kuratorium auch beschlossen, mit den Chapters und Community zusammen eine Strategiefindung im nächsten Jahr zu wagen. Es ist ein Innehalten und Nachdenken: Was wollen wir, was wollen wir werden, was ist für uns wichtig und erreichbar, und wie wollen wir dies erreichen. Im Januar und April-Board-Meeting wurden dieses Thema jeweils mit einem halben Tag diskutiert.

Als von der Community gewählten Kurator ist für mich die wichtigste Aufgabe, ein Bindeglied zwischen der Community und der Stiftung und des Kuratoriums zu sein. Ich kriege zuerst mit, was die Stiftung plant und habe die Aufgabe, diese in die Community weiterzutragen und ich habe die Aufgabe, die Meinung der Communities direkt in das Kuratorium zu tragen. Zum Beispiel habe ich bereits Anfang des Jahres einen sehr ausführlichen Bericht in Village Pump der zh-wp über die Lizenzumstellung geschrieben. Ich denke, dass die relativ zahlreiche Abstimmung aus der zh-wp-Community hat etwas auch damit zu tun. Ich nehme es aber auch als mein Fehler, dass die de-wp-Community so sehr von der Lizenzumstellung überrascht wurde. Ich bin fälschlich davon ausgegangen, dass die de-wp-Community allgemein eine sehr hohe Wahrnehmungsgrad hat, was in der Stiftung vorgeht. Dies ist eine Fehlannahme von mir. Seitdem habe ich auch aktiv damit angefangen, in Kurier über die Stiftung zu berichten.

Ich habe das Glück, dass im Moment das Kuratorium sehr harmonisch ist. Die Mitglieder haben sehr ähnliche Ansichten. Natürlich haben wir zu diesem oder anderen Punkten auch Meinungsunterschiede, aber wir haben am Ende immer sehr aktiv zusammengearbeitet. Alle Resolutionen, die im letzten Jahr getroffen wurden, sind einstimmig verabschiedet worden. Die Atmosphäre der Zusammenarbeit ist sehr kollegial. Über die Meetings kann man vergangengen Protokollen hier einsehen. Wie Du sehen kannst, stehen in den meisten Fällen das Board als ganzes anstatt von einzelnen Mitglieder in den Protokollen.

Wie ich in meine Bewerbung geschrieben habe, habe ich als Mitglied des Kuratoriums an den Kommissionen Kuratornorminierung (NomCom) und Chapter (ChapCom) mitgearbeitet. NomCom hat die Aufgabe, Kandidaten für die Expertensitzen zu empfehlen. NomCom hat im Herbst und Winter vergangenen Jahres sehr intensiv gearbeitet und hat eine kurze Liste an das Kuratorium weitergegeben. Aus unterschiedlichen Gründen konnte keine Kandidatin oder keinen Kandidaten aus der Liste ins Kuratorium aufgenommen werden. Das ChapCom ist die Kommission, die Chapter-Kandidaten in ihre Reifung begleitet und nach festgelegten Kriterien überprüft, bevor eine Organization als Chapter von der Stiftung anerkannt werden kann. Als Kuratoriums- und Kommissionsmitglied bin ich der Bindeglied zwischen beiden. Das heißt, wenn die Kommission Unklarheiten bezüglich der Regel hat, bin ich derjenige, der die Frage beantwortet, ich bin auch der jenige, der die Wünsche und Anweisungen an die Kommission weitergibt. Im vergangenen Jahr bedurften bei zwei Ereignissen besonders die Kommunikation zwischen dem Kuratorium und der Kommission. Das erste ist die Anerkennung des Chapters New York, der erste Chapter, der nicht ein ganzes Land representiert. Es gab deswegen Konfusionen innerhalb der Kommission in Bezug auf ob das ein amerikanisches Sonderfall ist oder welcher Einfluss das eventuell auf anderen Länder haben kann. Der andere Fall ist Brasilien. Brasilien wurde bereits als Chapter anerkannt, hatte aber dann sich nicht mehr als Rechtsperson im Land etabliert, was gegen die Regeln der Anerkennung verstoßt. Dieser Fall liegt im Moment in der Schwebe und Michael Snow, der Vorsitzende des Kuratoriums, hat in foundation-l die Community dazu aufgerufen, darüber nachzudenken, wie wir in Zukunft mit solchen Fällen umgehen sollen.

Ich habe in meine Bewerbung auch über meine Reise mit Jimmy Wales nach Peking geschrieben. Ich betrachte dies nicht als Hauptaufgabe eines Kurators, aber ich denke, wir tun das, was hilft, um unsere Projekte möglichst weiter Verbreitung zu garantieren, und ich möchte auch besonders die Hilfe der in Peking wohnenden Wikipedianer hervorheben, die uns bei unsere Reise sehr geholfen haben, sei es, indem sie uns Hintergrundinformationen geliefert haben, sei es, indem sie uns Tipps gegeben haben, sei es, indem sie uns beim Nachbearbeiten und Analyse geholfen haben. Wikimedia Projekte wurden vor der Olympiade mit vielen anderen Webseiten in China freigegeben. Mittlerweile wurden die meisten freigegebenen Seiten in China wieder geblockt, aber unsere Seiten nicht, ohne dass wir irgendwelche Konzessionen gemacht haben. Ich denke, wir haben gute Aufklärungsarbeit geleistet und den richtigen Ton getroffen. Ich habe auch sehr zeitnah (in der gleichen Nacht) einen Bericht über unserem Treffen mit dem Minister in Village Pump der zh-wp geschrieben, um die Community zu informieren.

Ich denke, es gehört zu einem von der Community gewählten Kurator dazu, dass er weiterhin in der Community bleibt. Auf de-wp habe ich im vergangengen Jahr drei Featured articles aus der zh-wp ins de-wp übersetzt. Ich habe mich in foundation-l, zh-wp oder auch anderen Orten an Diskussionen beteiligt. Ich haben foundation-l, wiki-de, wiki-en abonniert und lese die meisten Beiträge dort durch (oder zumindestens überfliege sie). Ich bin oft auf IRC und bin auch dort meistens von jeden ansprechbar. Ich bin auch auf Skype in diversen Gruppen darin, weil die chinesische Community Skype anderen Mitteln bevorzugen. Seit Anfang des Jahres habe ich einen Wikimedia blog angefangen. Ich denke, das alles ist wichtig.

So, das ist eine etwas längere Antwort geworden. Aber ich hoffe, ich kann Deine Fragen beantworten.--Wing 21:10, 9. Jul. 2009 (CEST)