Benutzer:Pimpinellus/Im Wendekreis von Corona

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Entwurf für den Kurier:

Im Wendekreis von Corona

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Heute früh wollten wir uns mit einer Wikipedia-Neu-Autorin treffen, sicherheitshalber im Freien, in der Cafeteria des Alpinen Museums, - doch sie kam nicht, und reagierte auch nicht auf SMS. Es stellte sich heraus, sie hatte den Termin vergessen. Kein Drama, mir ist das in letzter Zeit auch passiert, sogar ein virtuelles Treffen mit WAF-Freunden habe ich verschwitzt. Und wie ich ringsum bemerke, scheinen sich die Fälle zu häufen. Könnte es sein, dass das Virus Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit beeinträchtigt? Nein, das sicher nicht, aber Corona verändert unser Leben, bis dato bestimmende Elemente wie Verabredungen zu Gesprächen, Tagungen, Stammtischen werden instabil, lösen sich in Luft auf, Begegnungen werden gecancelt oder finden digital statt, verabredete Orte und Zeiten sind vage, auf Wikipediaseiten, die einst voll von Terminen waren, hagelt es Absagen. Hie und da finden sich Ideen und Ansätze, der Krise zu trotzen und doch noch was auf die Beine zu stellen. Ein gutes Beispiel ist der von Münchner WP-Kolleginnen und -kollegen organisierte Besuch der Schackgalerie.

Prosperiert die Artikelarbeit?

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Fakt ist: Das Geschehen rund um Corona verändert uns, verändert die Gesellschaft. Die Hoffnung auf normale Zeiten, vielleicht in einem halben oder einem Jahr, können wir begraben, entsprechend der Erklärung von Angela Merkel „Wir sind am Anfang der Pandemie“, - das sagte sie im März. Angesichts der aktuell dramatisch steigenden Infektionszahlen müssen wir uns darauf einstellen, dass es auf absehbare Zeit keine Beruhigung, keine Stabilität, keine Gewissheit geben wird. Doch für das Gros von uns Wikipedianerinnen und Wikipedianern, die schreiben, redigieren, Bilder bearbeiten und hochladen, scheint sich in ihrem Bemühen um die Bereicherung und Verbesserung der weltumspannenden Wikipedia-Enzyklopädie nicht viel zu ändern. Wie ich sehe, geht es auf den von mir beobachteten Seiten sogar lebendiger zu, es wird mehr korrigiert und geschrieben, und aufgeschobenes wird angepackt. Kann sein, dass ich mich täusche, aber ich habe den Eindruck, dass auch die Stimmung beim revertieren, korrigieren und diskutieren freundlicher geworden ist.

Kreative Nischen fördern

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Jenseits der üblichen Zusammenkünfte, an denen ohnehin nur ein Bruchteil der Wikipedia-Autorenschaft partizipiert, gibt es neue kleine Ansätze. Zwei davon laufen gerade beim WikiAlpenforum Zum einen fördern wir individuelle Besuche von Alpengärten und zum anderen den Austausch von Fachbüchern. Bei dieser Art von Förderung geht es nicht um finanzielle Zuwendungen, WAF fungiert vielmehr als Türöffner für Wikipedianerinnen und Wikipedianer, die im Rahmen des schon länger laufenden WAF-Projekts Alpengärten einen der Gärten in unserer WAF-To-Do-Liste besuchen wollen. WAF kooperiert dabei mit der Arbeitsgemeinschaft Arktisch-alpiner Gärten in Europa, deren Leiter auch Wikipedia-Autor ist. Das geht so: Wer einen von den Alpengärten in dieser Liste besuchen will kriegt die entsprechenden Kontaktdaten und wird akkrediert, so dass er freien Zutritt hat und Informationen bekommt. Der zweite Ansatz, der Austausch von Büchern zu WAF-Themen erfolgt über unsere WAF-Bücherliste in LibraryThing. Dort steht unter dem Stichwort WAFbook etliches an Fachliteratur, die für Wikipedia-Artikel nützlich sein könnte. Hier die Infos zur Vorgehensweise.

Was lehrt uns die Corona-Krise?

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Angesichts der Mühen, die sich viele von uns machen, neue coronakonforme Formate zu kreiieren, möchte ich mir erlauben, eine vielleicht etwas despektierliche Frage zu stellen: Brauchen wir, braucht Wikipedia Real-Life-Formate, auch corona-angepasste Formate? Ja und nein. Ja, weil es schön ist, bisweilen auch hilfreich und gelegentlich produktiv, Gleichgesinnte zu treffen, miteinander an Themen, an Artikeln, an der Bebilderung von Artikeln zu arbeiten. Ja, weil direkte Gespräche, u.a. auch mit Fachleuten, meist mehr bringen als die schriftliche oder virtuelle Kommunikation. Nein, wenn es um den Kern von Wikipedia geht, um die Pflege und inhaltliche Fortentwicklung der Enzyklopädie. Denn dies leisten zum allergrößten Teil Autorinnen und Autoren, die an unseren Treffen nicht teilnehmen, zumeist auf ihre Anonymität wert legen und deren Anteil am Erfolg der Wikipedia leider nicht adäquat wertgeschätzt wird.

Die Chance nutzen

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Corona hat unser Leben verändert, das private, das berufliche, und das ehrenamtliche in Wikipedia, und wird es weiter verändern, vielleicht in Richtung mehr Langsamkeit und Bedächtigkeit. Letztlich bieten die uns durch Corona auferlegten Einschränkungen die Chance, Altgewohntes zu hinterfragen, neue Perspektiven zu entwickeln und zu fördern, und so neue Hoffnung zu schöpfen, um miteinander durch diese historische Krise zu kommen.Pi 25.10 1
(P.S. Die eingangs erwähnte Wikipedianerin hat sich dann doch noch eingefunden, zum anschließenden Weißwurstfrühstück im Wirtshaus am Isartor, die Wartezeit haben wir genutzt und unter dem Motto "Alpines Museum im Corona-Modus" etwas herumgeknipst, hier zu sehen.)