Benutzer:Peterwuttke/Franz Binder

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Franz "Bimbo" Binder (* 1. Dezember 1911 in St. Pölten; † 24. April 1989 in Wien) war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer. Der großgewachsene Stürmer war insbesondere für seinen gewaltigen Schuss und seine Kampfkraft berühmt. Franz Binder, der ins seiner Karriere als Spieler über 1.000 Tore für den SK Rapid Wien erzielte, gilt als einer der größten Legenden des Vereiens. Er spielte 19 Mal für die österreichische, und während des Zweiten Weltkrieges 9 Mal für die reichsdeutsche Nationalmannschaft.

In seinen fast zwanzig Jahren bei Rapid konnte er als bislang einziger Spieler sechs Mal Torschützenkönig der österreichischen Liga werden. Sein wohl bekanntestes Spiel absolvierte er am 22. Juni 1941: Rapid stand vor 100.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion im Finale der deutschen Meisterschaft gegen den FC Schalke 04. Die Mannschaft geriet 0:3 in Rückstand, konnte jedoch dank eines lupenreinen Hattricks von Franz Binder das Spiel drehen und 4:3 gewinnen.

Kindheit und Jugend in St. Pölten

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Franz Binder wuchs ein eher bescheidenen Verhältnissen im Arbeiterbezirk der niederösterreichischen Stadt Sankt Pölten auf. Die Familie Binder wohnte in einer Werkswohnung der Kunstseidefabrik „Erste Österreichische Glanzstoff-Fabrik AG“ am Mühlweg im so genannten „Glasscherbenviertel“. Nach dem Ersten Weltkrieg standen die Maschinen aus Kohle- und Rohstoffmangels oft Monate lang still. Franz Binders älterer Bruder Karl Binder gründete zu diesem Zeitpunkt im Jahre 1919 den Werksverein Sturm 19. Das erste Spiel verloren die Arbeiter am 7. September 1919 mit 6:1 gegen den gut bürgerlichen St. Pöltner Sportklub.

Fußball blieb lange Zeit die Lieblingsbeschäftigung der Glanzstoff-Arbeiter, die angesichts der Weltwirtschaftskrise viel Zeit hatten ihrem Hobby nachzugehen. Franz Binder debütierte 1926 im Alter von 15 Jahren in der Kampfmannschaft von Sturm 19. Die Ergebnisse des Vereins besserten sich, 1930 entdeckte Dyonis Schönecker von Rapid den Stürmer bei einem Gatsspiel seines Vereins in St. Pölten. Binders Vater verbot seines Sohn allderings ein Angebot von Rapid anzunehmen und ließ sich erst nach längeren Debatten mit den Geschäftsführern Rapids überreden. Sein Sohn sollte allerdings in St. Pölten wohnen bleiben. So pendelte Franz Binder anfangs stets mit seinem gelihenn Motorad zwischen der Hütteldorfer Pfarrwiese und dem St. Pöltner Mühlweg hin und her.

Über 1000 Tore für Rapid

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Franz Binder konnte sich rasch in die Sturm-Reihe der Grün-Weißen einfügt. Sein Debüt im Rapid-Dress gab er am 20. Septmeber 1930, in seinen ersten drei Testspielen soll er 13 Treffer erzielt haben. Seine Spielweise stand allerdings im starken Gegensatz zur "Wiener Schule" um Matthias Sindelar, die die Zuschauer durch eine technische Perfektion am Ball verzückten. Franz Binder stezte stets auf seine Kraft und seine starken Schuss über den man sich in Wien zahlreiche Geschichte erzählte. Bei der Rapid bekam Franz Binder bekam der "G' scherte" zunächst seinen wenig schmeichelhaften Spitznamen "Bimbo" - dieser resultierte aus einer augenfälligen Aänlichkeut Franz Binders mit einem schwarzafrikanischen Schauspieler. Der Stürmer trug diesen Spitznamen jedoch bald mit Würde.

Seine erste erfolgreiche Saison in Hütteldorf spielte 1932/33, in der erstmals mit 25 Toren in 20 Meisterschftspartien österreichischer Torschützenkönug wurde. Franz Binder sorgte in dieser Saiosn insbesondere um Aufsehen als er einen 1:3-Rückstand gegen die Admira mit sechs Treffern drehte und erinnerte so an die Rapid-Legende Josef Uridil, dem selbiges gegen den WAC ein Jahrzehnt zuvor mit 7 Treffern gelungen war. Mit einem Titel gewinn mit dem Verein sollte allerdings voertes nicht klappen, der Stürmer beedente die Saison mit den Grün-Weißen auf dem 2. Rang hinter der Vienna und auch 1934 wurde Franz Binder "nur" Vizemeister mit den Hütteldorfern. Im Cup-Finale erlitt Binders Team nochdazu eine 8:0-Demütigung gegen den Meister Admira. 1935 gelang schließlich der erste Meisterschaftsgewinn für Franz Binder, Rapid blieb ungeschalgen, nur in der Torschützenliste war mit Matthias Kaburek noch ein Rapidler vor ihm, wie bereits ein Jahr zuvor Josef Bican.

Zwei Jahre nach dem Meistertitel 1935 musste Rapid in der Meisterschaft erstmals in der Vereinsgeschichte mehr Niederlagen als Siege hinnehmen, Franz Binder gelangen in dieser Saiosn jedoch 29 Treffer in nur 22 Spielen. Er war damit zum zweiten Mal Torschützenkönig geworden, allerdinsg zum letzten Mal "österreichischer" Torschützenkönig. Am 12. März 1938 marschierten die ersten deutschen Soldaten über die österreichische Grenze und das Land wurde Teil des Deutschen Reiches. Zahleiche Vereine wurde aufgelöst, Spieler und Funktionäre wurden verhaften. Rapid konnte als Arbeiterverein diese Zeit vergleichsweise unbeschadet überstehen. In Österreich erstetze die auf Amateur-Basis ausgerichtete "Gauliga XVII" die professionelle österreichischen Nationalliga, die noch bis Juni fertig gespielt werden durfte. Franz Binder wurde in dieser Liga noch Meister mit Rapid und abermals Torschützenkönig.

Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges kam es in den Spielen um die deutschen Cup und Meisterschaft zum Aufeinadertreffern der österreichischen Vereine mit dem damals unbeliebten deutschen Mannschaften, bei denen die Schiedsrichter nicht immer unparteisch blieben. In dieser Atmosphäre konnte Franz Binders Rapid den deutschen Cupwettbewerb 1939 für sich entscheiden. Im Finale am 8. Jänner 1939 traf man im Berliner Olympiastadion auf FSV Frankfurt. Die Frankfurter konnten schon früh mit 1:0 in Führung gehen und hielten diese bis zur 80. Minute. In der Rapidviertelstunde sicherte man sich jedoch mit Treffern von Schors, Hofstätter und Binder den 3:1-Sieg und somit den Titel - Rapid war deutscher Pokalsieger.

In der Spielsaison 1939/40 sicherte sich Rapid erstmals den Gewinn der Gauliga und durfte an der deutschen Meisterschaft teilnehmen. Hier musste man sich erst in der Verlängerung des Halbfinales unglücklich dem Dresdner SC mit 1:2 geschlagen geben, schließlich sicherte man sich mit dem Gewinn des kleinen Finales den dritten Platz. Im Cup scheiterte man ebenfalls im Halbfinale. In der folgenden Saison konnten die Hütteldorfer erneut die Gauliga gewinnen. In der deutschen Meisterschaft gewannen die Grün-Weißen erneut ihre Gruppe und schafften damit die Qualifikation für das Halbfinale. In Beuthen traf man wiederum auf Dresden. Dieses mal konnten sich die Wiener mit 2:1 durchsetzten - beide Tore schoss Franz Binder. Im Finale der deutschen Meisterschaft traf man vor 100.000 Zuschauern im Olympiastadion auf Schalke 04. Der Serienmeister der damaligen Zeit war Rapid lange Zeit überlegen - nach 60 Minuten stand es 3:0, Franz Binder hatte zum diesem Zeitpunkt bereits einen Elfmeter vergeben. Binnen zehn Minuten konnten die Grün-Weißen allerdings das Spiel mit einem Treffer von Schors und einem lupenreinen Hattrick von Franz Binder drehen und gewannen 4:3. Der Sieg im Endspiel in Berlin gilt als einer das berühmteste Spiel Franz Binders und trägt bis heute maßgeblich zu seiner Popularität bei.

Bereist kurz nach dem Sieg über Schalke wurde Franz Binder als Soldat eingezogen und an die Ostfrontgeschickt. Heute ist über diese Zeit nur wenig bekannt, da Franz Binder selbts nie darüber sprach. Zu Kriegsende kehrte Franz Binder nach Österreich ein, blieb allerindgs in der französischen Besatzungszone des geteilten Landes hängen und war so drei Monate lang als Spielertrainer beim FC Kufstein tätig, ehe er wieder nach Wien zurückkehren konnte.

Schon wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die österreichische Fußballliga wiederbelebt. Rapid-Kapitän Franz Binder konnte seine Mannschaft zum 15. Österreichischen Meistertitel sowie zum 4. Cupsieg und somit zum 3. Double führen. Im Cupfinale gegen die Vienna erzielt er beide Treffer beim 2:1-Sieg. Das Interesse am Fußball war in der damaligen Zeit extrem groß - insgesamt über 800.000 Zuschauer wollten in dieser Saison Rapid sehen. In dieser Zeit entwickelte sich ein regelrechter Starkult um den Stürmer. Von 1946 bid 1949 - zu diesem Zeipunkt war er gar nicht mehr aktiv - wurde er zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt, wobei die Wahl 1947 auf Grund einer im Nachkriegsösterreich herrschenden Papierknappheit gar nicht durchgeführt werden konnte. Man war allerdings der einhelligen Meinung, das der Sieger sowieseo von Vornherein festgestanden hatte. Seinen letzten Titel als Spieler gewann er 1948 in der Meisterschaft mit Rapid, un konzentriete sich von nun an auf seinen Posten als Sektionsleiter der Grün-Weißen, den er bereits seit 1946 inne hatte.

Trainertätigkeiten

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Franz Binder gilt noch nur als Stürmer-Legende der Rapid, er gilt auch als Schöpfer der berühmten grün-weißen Mannschaft der 50er Jahre, die weitgehend den österreichischen Fußnall dominierte. Unter seiner Regie entstand die Mannschaft mit mit Zeman im Tor, Merkel und Happel in der Verteidigung; Hanappi, Gernhardt, Golobic im Mittelfeld sowie Körner I, Riegler, Dienst, Probst und Körner II. im Sturm. 1951 verließ er jedoch vorerst "seinen" Verein und ging nach Deutschland, wo er zunächst bis 1954 den SSV Jahn Regensburg trainierte, führte den Verein zurück in die Erstklassigkeit. Anschließend trainierte Franz Binder schchs Jahre lang den 1. FC Nürnberg - bis heute ein Rekordwert. Die von ihm aufgebaute Mannschaft wurde ein Jahre nach seinem Abgang deutscher Meister.

Nach zwei Saisonen beim PSV Eindhoven wurde er von der in sportlichen Problemen steckende Rapid nach Hütteldof zurückgerufen. Er brachte gemeinsam mit Robert Körner den Verein auf die Siegsstraße zurück, wurde 1964 zum mittlerweile 10. Mal österreichischer Meister mit den Grün-Weißen, verließ Hütteldorf allerdings 1965 nach Unstimmigkeiten. Franz Binder ging vorerst zu Jahn Regensburg zurück und beendete 1970 nach einer Saison mit 1860 München seiner Trainerkarriere. Doch die Hütteldorfer baten ihr "Idol" 1975 noch einmal als Sektionsleiter gemeinsam mit Robert Körner einzuspringen. So konnte er noch einen österreichische Cuptitel seiner hinzufügen. Nach dieser Saison trat er nun endgültig in den Ruhestand, blieb seinem Verein allerdings lebenslang verbunden. Er verstarb 1989, kurz nachdem er an der 90-Jahre-Rapid-Feier teilgenommen hatte.

Bewerb Spiele Tore
Auswahlspiele
Österreichische A-Fußballnationalmannschaft 19 16
Deutsche A-Fußballnationalmannschaft 9 10
Österreichische B-Fußballnationalmannschaft 2 2
Ostmarkauswahl 9 8
Wiener Auswahl 16 27
Europapokal
Mitropapokal 10 13
Meisterschaft
Österreichische Meisterschaft 244 269
Deutsche Meisterschaft 17 26
Niederösterreichische Meisterschaft
Cup
ÖFB-Cup 31 62
DFB-Pokal 15 25
NÖ-Cup
SK Rapid Wien II
Zweite Mannschaft SK Rapid Wien 44 110