Benutzer:Pessottino/Paolo Casarin

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Pessottino/Paolo Casarin
Persönliches
Name Pessottino/Paolo Casarin
Geburtstag 12. Mai 1940
Geburtsort Venedig, Königreich Italien
Spiele nach Spielklasse
Jahre Spielklasse Spiele
1968–1988
1971–1988
1979–1988
1979–1988
Serie B
Serie A
Länderspiele
Europapokal
134
200
18
29
Turniere
Endspiele
Casarin (links) beim Derby della Mole am 3. April 1977; außerdem im Bild (v. l. n. r.) Romeo Benetti, Francesco Graziani und Gaetano Scirea

Paolo Casarin (* 12. Mai 1940 in Venedig) ist ein ehemaliger italienischer Fußballschiedsrichter, Sportfunktionär und opinionista.

Casarin war ab 1958 als Schiedsrichter aktiv. Nachdem er nach Mailand gezogen und in die dortige Abteilung der Associazione Italiana Arbitri (AIA) eingetreten war, gab er sein Serie-A-Debüt am 23. Mai 1971 bei der Partie FC Bologna gegen Torino Calcio. Seine ersten internationalen Spiele datieren aus dem Jahr 1979. Als FIFA-Schiedsrichter leitete er bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien das Gruppenspiel Frankreich gegen die Tschechoslowakei (1:1) und die Zweitrundenbegegnung Deutschland gegen Spanien (2:1).

Am 15. Mai 1985 pfiff Casarin im De Kuip in Rotterdam das Finale im Europapokal der Pokalsieger 1984/85 zwischen dem FC Everton und dem SK Rapid Wien (3:1). Außerdem leitete er das Halbfinalrückspiel im Europapokal der Landesmeister 1985/86 zwischen dem FC Barcelona und dem IFK Göteborg (3:0 im Camp Nou in Barcelona) und das Halbfinalrückspiel des UEFA-Pokals 1983/84 zwischen den Tottenham Hotspur und Hajduk Split (1:0 an der Londoner White Hart Lane).

Auf nationaler Ebene wurde Casarin 1977 mit dem Premio Giovanni Mauro ausgezeichnet. Er leitete vier Finalpartien der Coppa Italia und insgesamt 200 Spiele in der Serie A, darunter zahlreiche „Klassiker“ wie neunmal Juventus Turin gegen AS Rom, fünfmal das Derby della Mole, das meisterschaftsvorentscheidende Spiel der Saison 1981/82 zwischen der AC Florenz und Juventus[1] und das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Serie A in der Saison 1986/87 zwischen der AC Cesena und der US Lecce (2:1). Aufgrund der Regelung, dass der Schiedsrichter nicht derselben Sektion angehören darf wie die Mannschaften, die den Schiedsrichter stellen, konnte er ausnahmsweise nur ein Derby della Madonnina leiten.

Casarins 200. und letztes Spiel in der Serie A war die Partie Juventus Turin gegen die AC Florenz am letzten Spieltag der Serie A 1987/88; bei der darauffolgenden Europameisterschaft in der Bundesrepublik Deutschland leitete er sein letztes Länderspiel – den 3:1-Sieg der Niederlande über England im Gruppenspiel im Düsseldorfer Rheinstadion. Am 19. Juni 1988 folgte sein endgültiger Abschied mit der Leitung der Partie Piacenza Calcio gegen die US Catanzaro am letzten Spieltag der Serie-B-Saison.

Im Laufe seiner Schiedsrichterkarriere wurde Casarin vom italienischen Schiedsrichterverband mehrfach disziplinarisch gemaßregelt: 1981 und 1983 wurde er wegen unerlaubter Interviews mit der Presse für einige Monate gesperrt[2]. 1987 wurde er nach einem ähnlichen Vorfall nur „verwarnt“.[3]

Im Jahr 1990, zwei Jahre nach dem Ende seiner aktiven Zeit, wurde Casarin zum Schiedsrichterbeauftragten der Serie A und B ernannt. Er übte dieses Amt bis zu seiner Ablösung durch Fabio Baldas 1997 aus. Während dieser förderte er zahlreiche junge Schiedsrichter, Robert Boggi, Stefano Braschi, Piero Ceccarini, Graziano Cesari, Pierluigi Collina und Marcello Nicchi. In dieser Zeit war Casarin auch in den Schiedsrichterkommissionen der UEFA und der FIFA aktiv.

Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 1994 geriet Casarin bei der Benennung der Spielleiter in Konflikt mit dem damaligen FIFA-Präsidenten João Havelange. Dieser forderte, dass auch er ein Mitspracherecht bei den Benennungen haben sollte: Die Wahl des Schiedsrichters für das Endspiel im Rose Bowl Stadium in Pasadena zwischen Brasilien und Italien, der Ungar Sándor Puhl, war ein Kompromiss zwischen den beiden starken Persönlichkeiten.

Im Jahr 2000 trat Casarin aus der Associazione Italiana Arbitri aus, weil er über die von der AIA-Justiz verhängte Strafe (Ausschluss in erster Instanz, Suspendierung von vier Monaten in zweiter Instanz) im Zusammenhang mit einer weiteren unerlaubten Zusammenarbeit mit dem Presseorgan Rigore empört war.[12]

Abseits des Fußballplatzes

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Nach seinem Ausscheiden aus dem italienischen Schiedsrichterverband übernahm Casarin 2003 die Leitung des FC Parma. Danach arbeitete für Rai, Tuttosport, Sky Italia (2003-2005), La7 (2006) und den Corriere della Sera als Experte. Von 2006 bis 2010 war er regelmäßiger Gast in der Fernsehsendung Controcampo auf Rete 4, seit September 2015 ist er Experte in der Rai-2-Sendung Quelli che il calcio.

Neben dem 1977 erhaltenen Premio Giovanni Mauro erhielt Casarin 1996 von der FIFA den prestigeträchtigen FIFA Referee Special Award.[4]

Im Jahr 2012 wurde er zusammen mit seinem Kollegen Luigi Agnolin in die Hall of Fame des italienischen Fußballs in der Kategorie Schiedsrichter aufgenommen.

Einzelnachweise

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  1. https://www.juworld.net/partita.asp?idm=3450
  2. Vorlage:Cita web
  3. Vorlage:Cita web
  4. https://refereeingworld.blogspot.com/p/fifa-referee-awards.html


Kategorie:FIFA-Schiedsrichter (Italien) Kategorie:Person (Novara Calcio) Kategorie:Sportler (Novara) Kategorie:Italiener Kategorie:Geboren 1898 Kategorie:Gestorben 1946 Kategorie:Mann








Rinaldo Barlassina (* 2. Mai 1898 in Novara; † 23. Dezember 1946 in Bergamo) war

Rinaldo Barlassina absolvierte er eine Ausbildung zum Landvermesser und war später in der Versicherungsbranche aktiv. 1917 wurde er Mitglied des FBS Novara, von dem er als Schiedsrichteranwärter zum Fußballverband geschickt wurde.

Ab 1920 war Barlassina als Schiedsrichter aktiv. Den ersten seiner etwa 200 Einsätze in der Italienischen Fußballmeisterschaft absolvierte er 1924. Im Jahr 1931 pfiff Barlassina das Finalrückspiel im Mitropapokal zwischen dem First Vienna FC und dem Wiener AC, das auf der Hohen Warte mit 2:1 für die Vienna endete.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 im eigenen Land leitete Barlassina drei Spiele: das Achtelfinale UngarnÄgypten (4:2) in Neapel, das er mit mehreren umstrittenen Entscheidungen prägte[1], sowie das Viertelfinale Deutschland gegen Schweden (2:1) im Mailänder San Siro und das Halbfinale Tschechoslowakei gegen Deutschland im Römer Stadio Nazionale del PNF (3:1).

Im August 1936 leitete Rinaldo Barlassina eine Partie bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin. Das von ihm gepfiffene Achtelfinale Peru gegen Finnland auf dem Hertha-Platz endete 7:3 für die Südamerikaner. Im September des Jahres schiedste Barlassina das Finalrückspiel im Mitropapokal 1936 zwischen Sparta Prag und dem FK Austria Wien, das im Prager Masaryk-Stadion 1:0 für die Gäste endete.

Im Jahr 1937 wurde er mit dem Premio Giovanni Mauro als bester Schiedsrichter der vorangegangenen Saison ausgezeichnet. Auch bei der Weltmeisterschaft 1938 war Barlassina bei einer Partie im Einsatz: er leitete im Stade Victor Boucquey in Lille das Viertelfinale Ungarn gegen die Schweiz, das 2:0 endete. Im Jahr 1940 pfiff Barlassina der Finale der Coppa Italia zwischen der AC Florenz und dem CFC Genua, das die Gastgeber im Stadio Giovanni Berta mit 1:0 gewannen.

Barlassina beendete seine Schiedsrichterlaufbahn auf nationaler Ebene am 28. Februar 1943 mit der Serie-A-Partie AGC Bologna gegen Juventus Turin (2:2).[2] Wenig später, am 3. Mai 1943, leitete er im Stadion Üllői úti in Budapest vor 38.000 Zuschauern mit dem Freundschaftsspiel Ungarn gegen Deutschland (3:5) sein letztes Länderspiel.

Beruflich war Barlassina von 1932 bis 1942 für die Assicurazioni Generali in Venedig tätig. Außerdem stellte er viele Jahre lang für die Assicurazioni Generali in Zusammenarbeit mit der La Gazzetta dello Sport das überaus populäre Fußballjahrbuch Agendina del calcio zusammen, das im Volksmund „La Barlassina“ genannt wurde.

Rinaldo Barlassina starb am 23. Dezember 1946 in einem Krankenhaus in Bergamo im Alter von 48 Jahren an den Folgen eines Autounfalls.[3][4]

  1. Amr Shaheen: 1934: The flying Egyptian. In: BBC Sport Online, Kairo. 3. Mai 2002, abgerufen am 6. Oktober 2021 (englisch).
  2. Bologna-Juventus 2-2. In: juworld.net. Abgerufen am 11. September 2024 (italienisch).
  3. Notiziario in La Stampa vom 24. Dezember 1946, S. 2. (italienisch)
  4. Storia. Abgerufen am 10. September 2024 (italienisch).