Benutzer:Orik/Otto Liebmann ( Verleger )

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Otto Liebmann, ( * 28. April 1865 in Mainz, † 13. Juli 1942[1] in Berlin), der Begründer des Unternehmens Verlag Otto Liebmann - Buchhandlung für Rechts - und Staatswissenschaften, war auch Schriftleiter und Herausgeber der seit 1896 existierenden renommierten Zeitschrift für Recht, der Deutschen Juristen-Zeitung ( DJZ ).[2]Liebmann, der einer Familie jüdischen Glaubens entstammte, wurde gleich zu Beginn der Machtergreifung 1933 als „Jude“ verfolgt. Nationalsozialisten drängten sich in seinen Verlag und vor allem in seine renommierte Zeitschrift. Liebmann wurde schon Ende 1933 gezwungen, sein Eigentum an der Zeitung und an seinem Verlag aufzugeben. Er musste unter Druck verkaufen.

Liebmann wurde aus Interesse Verlagsbuchhändler. Er hatte 3 Kinder. Nach der Schulzeit diente Liebmann als Einjährig-Freiwilliger beim Leibdragoner-Regiment 24 in Darmstadt. Danach unternahm er Reisen in viele andere Länder und in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Nach seiner Rückkehr gründete er 1890 den Verlag in Berlin.
1896 hob er mit 3 sehr fähigen Juristen zusammen die Deutsche Juristen-Zeitung aus der Taufe. Bis ins Jahr 1933 war er Herausgeber und auch zeitweise Redakteur der Zeitschrift. Neben seiner Verleger- und Redakteurstätigkeit war er auch schriftstellerisch tätig und gab viele Festschriften für verschiedene Institutionen heraus. [3] Liebmann war sehr konservativ gesinnt, was ihn nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten veranlasste, zur Rettung seines Verlages und seiner Zeitschrift zunächst den Versuch zu machen sich mit den Nationalsozialisten zur arrangieren. [4]Sein Nachfolger als Herausgeber der Zeitung wurde Adolph Baumbach im Dezember 1933.

Deutsche Juristenzeitung

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Am 1. Januar 1986 veröffentlichten Liebmann und seine Herausgeber der Staatsrechtslehrer Paul Laband, der Reichsgerichtsrat M. Stenglein und der Anwalt Hermann Staub die erste Nummer der Deutschen Juristen-Zeitung ( DJZ ). Die DJZ war eine Zeitung für Juristen aller Berufsparten und das wohl repräsentativste Organ des gesamten Juristenstandes. [5]

Der Kern des Unternehmens war die Herausgabe der DJZ. Darum herum entwickelt sich ein solides juristisches Verlagsprogramm. Der Liebmann Verlag hatte eine sehr gefragte Reihe von rechtswissenschaftlichen Büchern auf den Markt gebracht, die Liebmannschen Kurzkommentare.[6]

Der Verleger OL erfand die Ktegorie des Taschenkommentars. Später Liebmanns Kurzkommentare - also kleineres Eräuerungswerk Willoweit S. 18 S. 19 Adolf Baumbach Taschenkommentar ZPO für profess. Gebrauch

Gesellschaftliches Engagement

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Liebmann war 1. Schriftführer der Rechtsabteilung der zwischen 1915 und 1918 existierenden Waffenbrüderlichen Vereinigung unter ihrem Vorsitzenden Eugen. Die waffenbrüderliche Vereinigung strebte zu einer Zeit, als die meisten Deutschen noch an einen Sieg des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg glaubten, einen freiwilligen Zusammenschluß der Staaten Mitteleuropas unter deutscher Führung an. Weiterhin fungierte er als 1. Schriftführer der 1915 gegründeten Freien Vaterländischen Vereinigung unter ihrem Vorsitzenden Wilhelm Kahl. Er war außerdem Mitglied zahlreicher juristischer Gesellschaften.

Am 10.12.1908 verlieh ihm die Universität Heidelberg den Grad Doktor jur. ehrenhalber. 1930 verlieh die Universität Gießen den Dr. rer.pol ehrenhalber.
1920 verfassten führende deutsche Juristen Beiträge für die Festgabe für Dr. jur. h.c. Otto Liebmann, den Begründer, Verleger, Schriftleiter und Herausgeber der Deutschen Juristen-Zeitung. Zum 25. Jahrgange gewidmet von Freunden des Blattes. Berlin, Otto Liebmann 1920. (Mit Beträgen zum Kriegsrecht-Friedensvertrag, Strafrecht, Finanz- und Steuerrecht u.a.). [7] Zu den Autoren gehörten Ernst von Beling, Max Hachenburg, Reinhard Frank, Wilhelm Kahl, Franz Klein (Minister) und Ernst Zitelmann. Von 41 Autoren, die zu der Festgabe Beiträge lieferten stammten 11 von Juristen „jüdischer “Herkunft.
Liebmanns sechzigsten Geburtstag feierte die DJZ mit einer Sonderausgabe mit dem Titel Jus und Jux. Eugen Schiffer

Veröffentlichungen

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  • Die juristische Fakultät der Universität Berlin von ihrer Gründung bis zur Gegenwart in Wort und Bild, in Urkunden u. Briefen : Mit 450 hs. Widmungen. Hrsg. von Otto Liebmann. Festgabe der Deutschen Juristen-Zeitung zur Jahrhundertfeier der Friedrich-Wilhelms-Universität 1810-1910, O. Liebmann, Berlin 1910
  • Zum 25jährigen Regierungsjubiläum : Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm II / Untertänigst dargebr. Namens d. Deutschen Juristen-Zeitung von Otto Liebmann. Verlag Otto Liebmann, Berlin 1913
  • Fünfzigjahr-Feier des Reichsgerichts. Vorwort: Erwin Bumke. Hrsg. Schwarz ; Otto Liebmann, Verlag Otto Liebmann, Berlin 1929



  • Deutscher Wirtschaftsverlag (Hrsg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 2 L-Z. Mit einer Einführung von Ferdinand Tönnies, Berlin 1931.
  • Horst Göppinger: Juristen jüdischer Abstammung im "Dritten Reich". Entrechtung und Verfolgung, 2. Aufl., München: C.H. Beck, 1990, ISBN 3-406-33902-6.
  • Helmut Heinrichs u.a. (Hrsg.): Deutsche Juristen jüdischer Herkunft. München 1993, ISBN 3-406-36960-X
  • Klaus Slapnicar: „Der Wilke, der später Palandt hieß – 60. und 50. Jubiläum des Beck’schen Kurz-Kommentars im Jahre 1999“.Neue Juristische Wochenschrift 2000, 1692 bis 1699
  • Dietmar Willoweit (Hrsg.): Rechtswissenschaft und Rechtsliteratur im 20. Jahrhundert. Mit Beiträgen zur Entwicklung des Verlages C. H. Beck. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55820-7.

Einzelnachweise

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  1. s. Horst Göppinger: Juristen jüdischer Abstammung im "Dritten Reich". Entrechtung und Verfolgung, 2. Aufl., München: C.H. Beck, 1990, ISBN 3-406-33902-6. S. 376
  2. Peter Landau: Juristen jüdischer Herkunft im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Dem Andenken Ernst Landsbergs. in Helmut Heinrichs u.a. (Hrsg.): Deutsche Juristen jüdischer Herkunft. München 1993, ISBN 3-406-36960-X, S. 152.
  3. Alles nach Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. s. Literatur
  4. Peter Landau: Juristen jüdischer Herkunft im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Dem Andenken Ernst Landsbergs. in Helmut Heinrichs u.a. (Hrsg.): Deutsche Juristen jüdischer Herkunft. München 1993, ISBN 3-406-36960-X, S. 152.
  5. Peter Landau: Juristen jüdischer Herkunft im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Dem Andenken Ernst Landsbergs. in Helmut Heinrichs u.a. (Hrsg.): Deutsche Juristen jüdischer Herkunft. München 1993, ISBN 3-406-36960-X, S. 152
  6. Alles nach Dietmar Willoweit (Hrsg.): Rechtswissenschaft und Rechtsliteratur im 20. Jahrhundert. Mit Beiträgen zur Entwicklung des Verlages C. H. Beck. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55820-7.
  7. Dietmar Willoweit (Hrsg.): Rechtswissenschaft und Rechtsliteratur im 20. Jahrhundert. Mit Beiträgen zur Entwicklung des Verlages C. H. Beck. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55820-7. Seite 67