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Jörg Müller (*1964 in Anhalt geboren, verheiratet mit Ute Müller, Vater von drei Kindern) ist Gründungsgesellschafter und Vorstandsvorsitzender der ENERTRAG Aktiengesellschaft[1] und Träger des Verdienstordens des Landes Brandenburg.[2]

Seine berufliche Laufbahn begann Jörg Müller nach der Hochschulreife 1983 mit dem Studium der Kernphysik und des Kraftwerksbaus am Energetischen Institut in Moskau, Russland. Ein geplantes Praktikum sollte im Juni 1986 im Kernkraftwerk Tschernobyl beginnen, fand aber nicht statt, da am 26. April 1986 der Reaktor des Blocks 4 explodierte. Seine Diplomarbeit[3] schrieb Jörg Müller 1989 trotzdem oder gerade deswegen zum Thema Reaktorsicherheit.

Kraftwerks- und Anlagenbau AG

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Nach seinem Studium war er ab 1989 zunächst bei der Kraftwerks- und Anlagenbau AG in Berlin im Bereich Reaktorsicherheit tätig und wirkte am Sicherheitsbericht des daraufhin geschlossenen Kernkraftwerks Lubmin mit. 1991 beteiligte er sich als Ingenieur für Kraftwerks- und Anlagenbau an einer Windenergiestudie für das Land Brandenburg zur Entwicklung erneuerbarer Energie. Dabei entstand die erste Windkarte für das Bundesland Brandenburg.

Uckerwind Ingenieurgesellschaft mbH

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Jörg Müller verfolgte früh das Ziel einer sicheren und klimafreundlichen Energieversorgung, die ohne die umweltschädliche Verbrennung fossiler Energieträger und ohne die Risiken der Kernkraft auskommt.[4] Denn bereits als Jugendlicher erkannte er, dass die Kernspaltung als Brückentechnologie für die Kernfusion mit Abfallproblemen und Betriebsrisiken nicht rechtzeitig in den Griff zu bekommen ist. So wurde er selbständiger Entwickler von erneuerbaren Energiesystemen und gründete 1993 die Uckerwind Ingenieurgesellschaft mbH und 1996 als geschäftsführender Gesellschafter die Uckerwerk Energietechnik GmbH. Seine erste noch heute arbeitende Windenergieanlage nahm er 1993 in Betrieb. Bis heute geht es ihm darum, eine vollständig erneuerbare Energieversorgung aufzubauen.[5]

ENERTRAG Aktiengesellschaft

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Seit 1998 ist Jörg Müller Gründungsgesellschafter, Hauptanteilseigner und Vorstandsvorsitzender der ENERTRAG Aktiengesellschaft[1] und entwickelt, baut und betreibt Energiesysteme für die Nutzung von Wind- und Sonnenkraft zur Erzeugung erneuerbarer Energie. Im unternehmenseigenen Erneuerbaren Kraftwerk mit eigenem Einsammelnetz und Umspannwerk wird bereits seit 2011 Power-to-X betrieben und zur Energiespeicherung auch Wasserstoff produziert. Windenergieanlagen und PV-Anlagen liefern neben erneuerbarem Grünstrom auch Wärme (Power-to-Heat).

Als Treiber der Energiewende und Förderer erneuerbarer Energiesysteme erhielt Jörg Müller im Jahr 2012 für seine unternehmerischen Leistungen den Verdienstorden des Landes Brandenburg.[2]

ENERTRAG beschäftigt rund 680 Mitarbeiter[6] (Stand 2020), konnte seit der Gründung 1998 bereits 704 Windenergieanlagen errichten und produziert mit eigenen Anlagen jährlich rund 1,68 TWh. Strom aus Windenergie.

Für die nächste Phase der Energiewende[7] nach dem Ausstieg aus Kohle und Atom ist die Aufgabe zu bewältigen, ohne Großkraftwerke auszukommen und das Netz stabil zu halten. Die Lösung dafür stellt für Jörg Müller das von ENERTRAG bereits seit 2011 erfolgreich betriebene Erneuerbare Verbundkraftwerk dar. Auf einer Fläche von 40x40 km² werden aus Wind und Sonne Strom und grüner Wasserstoff erzeugt, eingespeist und gespeichert. In diesem Energiesystem ist es möglich, die Fluktuationen drastisch zu reduzieren und planbare Einspeisungen ins Netz zu gewährleisten.

Erneuerbare Windwärme in Nechlin

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Auf Jörg Müllers Initiative geht der Windwärmespeicher[8] in Nechlin[9] zurück. Nechlin ist ein Ortsteil der Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark in Brandenburg und experimentiert bereits seit 1999 mit integrierten Energiekonzepten.

Aus einer kostengünstigen zentralen Windspeicherheizung, die einem großen Wassertank aus überschüssigem Windstrom elektrisch erzeugte Wärme speichert, fließt die Windenergie über ein eigenes Nahwärmenetz in die Häuser der Gemeinde. Der Windwärmespeicher wurde durch die SINTEG-Verordnung des BMWi möglich, um „Nutzen statt Abregeln“ im Reallabor zu erproben.[10]

Einzelnachweise

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  1. a b Unternehmenswebsite ENERTRAG Aktiengesellschaft. Abgerufen am 27. September 2020.
  2. a b Brandenburgs Verdienstorden geht an Jörg Müller für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. In: Windkraft-Journal. 13. Juni 2012 .
  3. Wer verbirgt sich hinter ENERTRAG? In: Youtube. ENERTRAG
  4. Klimapioniere - Wie Windenergie rentabel wird. In: Der Spiegel. 9. Dezember 2009 .
  5. Podiumsdiskussion des BDEW „Smart Renewables 2014“ über das „Kraftwerk der Zukunft: Das Zusammenspiel zwischen EE-Erzeugung und Speicher“. In: Youtube. BDEW
  6. ENERTRAG - Unternehmen. Abgerufen am 27. September 2020.
  7. 3 Phasen: Die Energiewende besteht aus drei Phasen. In: Energiepolitischer Blog des Jörg Müller. Abgerufen am 27. September 2020.
  8. Windstrom: die smarte Energie auch für Nahwärmenetze. In: ENERTRAG. Abgerufen am 27. September 2020.
  9. Nechlin - ein Dorf voll Energie. Abgerufen am 27. September 2020.
  10. „Wir könnten mit Windstrom im ganzen Nordosten heizen“. In: WindNODE.