Benutzer:Oliver S.Y. /Geformtes Fleisch

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Als geformtes Fleisch bezeichnet man in der Lebensmittelherstellung verschiedene Erzeugnisse, bei denen Fleischteile durch den Einsatz von Hilfsmitteln wie z.B. Transglutaminase zusammengefügt werden. Allgemein bezeichnet man es je nach Methode als Klebefleisch oder Formfleisch. Die Hersteller, die politisch Verantwortlichen und Kritiker wie Verbraucherschutzorganisationen schätzen die Herstellung und Verwendung derartiger Erzeugnisse verschieden ein.

Politische und Rechtliche Einschätzungen

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  • Am 21. Oktober 2010 verbot das EU-Parlament die Verwendung von Verbindungsstoffen, sogenannter „Fleischkleber“, wie Thrombin als Lebensmittelzusatzstoff. Als Verarbeitungshilfsstoff dürfen derartige Erzeugnisse weiter verwendet werden.[1]
  • Während der Einsatz bei der Fleischverarbeitung umstritten ist, wird der Einsatz bei anderen Produkten wie Wursterzeugnisse nicht kritisiert.[1]
  • In der EU ist eine Enzym-Verordnung in Vorbereitung, die die Zulassung von einzelnen Enzymen einheitlich regeln soll.
  • Definition von Formfleischerzeugnissen im deutschen Lebensmittelbuch Absatz 2.19 [2]. Klebefleisch wird darin nicht definiert.

Standpunkte der Hersteller

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  • „Es stimmt nicht, dass kleine Fleischstücke zusammengeklebt werden, die sonst unverkäuflich sind, und bei den hygienischen Standards, die wir in Deutschland haben, gibt es auch keine erhöhte Gefahr für Bakterienbefall“ (Thomas Vogelsang, Sprecher des Bundes der deutschen Fleischwarenindustrie)[1]
  • „Es ist technisch notwendig, mit solchen Hilfsmitteln zu arbeiten, um dem Verbraucherwunsch nach gleichgroßen, geschnittenen Fleischscheiben zu entsprechen.“[1]
  • Fleisch ist ein gewachsener Rohstoff, den man in Form bringen müsse.
  • Das Produkt dabei verbessert. „Es wird bei der Herstellung von Fleischprodukten mit Transglutaminase auch entsehnt und damit aufgewertet.“[1]
  • „An einem Schwein sind nur zwei gewachsene Schinken dran“, bei einer so geringen Ausbeute ist verständlich, dass nach Produktionsalternativen gesucht wird, um mehr „Schinken“ vom Schwein zu haben. (Gero Jentzsch, Deutschen Fleischer-Verband)[1]
  • Zur Kennzeichnung: „Die Fleischverarbeitung ist in viele einzelne Arbeitsschritte organisiert. Wenn bei einem frühen Verarbeitungsschritt eine Kennzeichnung erfolgen würde, dass Fleischklebstoffe eingesetzt wurden, kann niemand nachvollziehen, ob diese Kennzeichnung bis zum letzten Verarbeitungsschritt beibehalten worden ist“ (Martin Rücker, foodwatch)[1]
  • Der Vorteil für die Industrie besteht schlicht darin, dass qualitativ schlechteres Fleisch wie ein edleres Stück aussehen und entsprechend verkauft werden kann. Es geht nur um die Optimierung der industriellen Produktion.[1]
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Themenartikel bei faz.net
  2. Deutsches Lebensmittelbuch Abschnitt 2.19

Kategorie:Fleisch