Benutzer:Olegschwarz/Albert Coers

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Albert Coers (*1975 in Lauingen) ist ein deutscher Künstler und Kurator. Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit sind Installationen mit Fundstücken und sprachbezogenem Material, Künstlerpublikationen und Projekte für den öffentlichen Raum.

Coers' Großvater mütterlicherseits war der Architekt Hans Beckers, sein Vater Schriftgrafiker und Kunsterzieher. Coers besuchte das Johann-Michael-Sailer Gymnasium in Dillingen/Donau bis zum Abitur 1994. Zunächst studierte Coers Germanistik und Klassische Philologie, Italienisch und Kunstgeschichte an der LMU München und der Universität Pisa. Seine Magisterarbeit beschäftigte sich mit Begriff und Problem des Dilettantismus bei Goethe und Thomas Mann.[1]

Ab 1998 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München bei Heribert Jakob Sturm und Albert Hien mit Schwerpunkt Bildhauerei/Installation. Kunstwissenschaftliche Veranstaltungen besuchte er bei Wolfgang Ullrich, Walter Grasskamp und Florian Matzner. 1999/2000 verbrachte er ein Studienjahr an der Kunstakademie Carrara. 2004 legte er das Staatsexamen für Kunsterziehung ab. 2005 war er in Genua am Goethe-Institut tätig und entwickelte eigene Ausstellungsprojekte. 2008 hielt er sich mit einem DAAD-Stipendium in Alexandria auf, ebenso in namensverwandten Städten, Alexandria in Virginia und in Alessandria in Italien. 2009 zog er nach Berlin, 2012 hatte er eine Einzelausstellung im Kunstverein Tiergarten.

An der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe promovierte er 2012 in Kunstwissenschaft und Medienphilosophie mit einer Arbeit zum Ausstellungskatalog als künstlerisches Medium.[2] Nach Tätigkeiten als Lehrer und Dozent, Übersetzer ist er als freier Künstler, Kurator und Autor tätig. Seit 2017 nimmt er regelmäßig an Künstlerbuchmessen wie der Miss Read, Berlin teil.

Schwerpunkte von Coers' künstlerischen Arbeit sind Installationen mit Fundstücken, konzeptuelle Arbeiten mit sprachbezogenem Material und Künstlerpublikationen. Seine Installationen haben oft biografischen Hintergrund, etwa Collezione privata (2002), bei dem er den Inhalt eines Kellerraumes, eine von seinem Vater zusammengetragene Sammlung, in einem Galerieraum skulptural verwendete. Mit Depots, Archiven und Fundstücken beschäftigte Coers sich auch in einer Reihe darauffolgender Installationen, wobei Schrift, Beschriftung und Sprache eine Rolle spielten. Ab 2004 rückte das Medium Buch in den Vordergrund;

In der Diplomausstellung 2005 an der Kunstakademie München führte Coers das Projekt Biblioteca collettiva durch, wofür er aus verschiedenen Bibliotheken Bücher zu einem bestimmten Begriff (in dem Fall "Geschichte") zur zweckentfremdenen Gebrauch in einer architektonischen Installation verwendete. Diese Methode der Ausleihe verwendete er auch in weiteren Installationen, etwa 2011 in Biblioteca Vitale (Kleine Homboldt-Galerie, Berlin).

Mit ENCYCLOPEDIALEXANDRINA

Ab 2014 entstehen Installationen unter Verwendung von gefundenem Bildmaterial, v.a. Wörtern der Gebärdensprache.

Verstärkt agierte Coers im öffentlichen Raum; 2018 gewann Coers einen Wettbewerb für ein Denkmal für Thomas Mann und seine Familie am Salvatorplatz München.[3]

Einzelausstellungen (Auswahl)

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Gruppenausstellungen (Auswahl)

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Kuratorische Projekte

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  • 2013 Inside the Box, Ausstellung in Schließfächern; Lenbachhaus, Kunstbau, Ägyptisches Museum, Alte Pinakothek München;
  • 2017 Faktor X - das Chromosom der Kunst
  • 2018 PAUSE (prelude), mit Alexander Steig, Courtenay Smith, Ausstellung im Haus der Kunst 22.–29.07.2018, Künstlerverbund im Haus der Kunst München e.V.
  • 2021 Beautiful Formula Collective, ep.contemporary, Berlin

Förderungen und Stipendien (Auswahl)

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Publikationen (Auswahl)

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Künstlerpublikationen, Kataloge, Monografien

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  • Books to Do, Hatje Cantz: Berlin 2022, Texte: Markus Krajewski, Jörg Scheller, Annette Gilbert, Albert Coers; Gestaltung: Andreas Koch mit Albert Coers, ISBN 978-3‑7757-5427‑9
  • Sacred Distancing, Argobooks Berlin 2021
  • Schöppinger Schläger, Salon Verlag Köln 2021, ISBN
  • Albert Coers / Carsten Lisecki: TT, Icon Verlag München 2021
  • Albert Coers: Englisch-Wörter. 1990/2020, Salon Verlag Köln 2020, ISBN 978–3‑89770–551‑7
  • Gasteig-Encounters. Erscheint zur Ausstellung JAJA NEINNEIN VIELLEICHT, 15. RischArt_Projekt, Gasteig München. Text: Albert Coers, München: icon Verlag 2020, ISBN 978-3-946803-62-1
  • Straßen Namen Zeichen. Erscheint zu zwei Projekten im öffentlichen Raum, Kunst-Insel Lenbachplatz München und Celibidacheforum / Gasteig, icon Verlag München 2018, ISBN 978-3-928804-82-0
  • Gartenbilder-Bildergarten. Text: Albert Coers. Erschienen anlässlich der Austellung Secret Garden, Zug, icon Verlag München, 2017
  • Länderkennzeichen. Text: Albert Coers, icon Verlag, München 2016
  • Müde Bücher. Text: Wolfgang Ullrich, Salon Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-89770-412-1
  • I SOLITI TITOLI. Texte: Wolfgang Ullrich, Astrid Mayerle, Diana Ebster, Gerhard Schebler, Kerber, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-86678-539-7
  • Deposito provvisorio. Texte: Eva Troelenberg, Wolfgang Ullrich, Jörg Scheller, Leo Lecci, Massimo Palazzi, erschienen anlässlich der Ausstellung Debutanten, Galerie der Künstler, 2008, : extra Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-938370-26-1
  • René Hirner (Hg.): Albert Hien: Ortobotanico/Albert Coers: Biblioteca Botanica. Texte: René Hirner, Kat. Ausstellung Kunstmuseum Heidenheim 2006, ISBN 978-3-929935-29-5

Herausgeberschaft

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  • Arbeit an der Pause (mit Alexander Steig/Courtenay Smith). Texte: Lars Blunck, Friederike Sigler, Wolfgang Ullrich, Joanna Warsza, Lambert Wiesing. Walther König, Köln 2019, ISBN 978-3-96098-604-1
  • Faktor X – das Chromosom der Kunst, 3. Biennale der Künstler im Haus der Kunst München (mit Alex de Vries).Texte: Larissa Kikol, Siri Hustvedt, Niña Weijers, Daniel Hornuff, Jörg Scheller, Albert Coers, Eva-Maria Troelenberg, Dorothea Frigo, Alex de Vries, Revolver Publishing, Berlin 2017, ISBN 978-3-95763-394-1
  • essentials., Ausstellung Haus der Kunst; München: Icon Verlag, München 2016, ISBN 978-3-928804-39-4
  • Inside the Box. Text: Albert Coers, Revolver Publishing, Berlin 2014, ISBN 978-3-95763-027-8

Aufsätze (Auswahl)

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  • King Kong, Queen Kong. Größenwahn und Ruschpartie (King Kong, Queen Kong. Megalomania and slipping about). In: Albert Coers/Alex de Vries (Hg.): Faktor X – das Chromosom der Kunst, Berlin: Revolver Publishing 2017, S. 59–65, engl. S. 66–73. ISBN 978-3-95763-394-1
  • Frequent Flyers – One-Way-Rafts: Aspects of Possession, Production and Transportation in Contemporary Art. In: Anna Markowska (Hg.): Sustainable art. Warschau: Polish Institut of World Art Studies 2015, S. 143–149. ISBN 978-8-3627-3789-5
  • „… statt Lesen“ – künstlerische Zweckentfremdungen des Buches. In: David Keller/Maria Dillschnitter (Hg.): Zweckentfremdung. ‘unsachgemäßer Gebrauch’ als kulturelle Praxis, Paderborn: Wilhelm Fink 2016, S. 233–252, ISBN 978-3-7705-5891-9
  • Das Buch des Künstlers als Künstlerbuch. In: Eric Otto Frihd (Hg.): Produktion/Reproduktion. Ein Buch für Gerhard Theewen zum 60. und zum 20-jährigen Bestehen seines Salon Verlags. Köln: Walther König 2015, S. 197–205, ISBN 978-3-8633-5668-2
  • Katalogisch: Satz, Spiegel und Fliegendes Blatt. In: Peter Dobroschke: So. Berlin: Revolver 2014, S. I‑IV. ISBN 978-3-95763-022-3
  • „È una bella materia il libro.“ Künstlerische Buchzerstörung seit Ende der 1960er Jahre. In: Christine Haug/Vincent Kaufmann (Hgg.): Kodex. Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft, Nr. 3, Wiesbaden: Harrassowitz 2013, S. 79–98. ISBN 978-3-447-10025-0
  • „of course, an interview with the artist.“ – Das Interview als Medium zwischen Konvention und Innovation in Ausstellungskatalogen. In: kunsttexte.de, E‑Journal für Kunst- und Bildgeschichte, Sektion Gegenwart, Ausg. 2/2012.[1]

  1. Thomas Mann Autorenseite. Abgerufen am 12. August 2020.
  2. Albert Coers: Kunstkatalog - Katalogkunst: Der Ausstellungskatalog als künstlerisches Medium am Beispiel von Thomas Demand, Tobias Rehberger und Olafur Eliasson. De Gruyter, 2014, ISBN 978-3-11-033219-3 (degruyter.com [abgerufen am 18. August 2020]).
  3. Landeshauptstadt München Redaktion: Denkmal für die Familie Mann. Abgerufen am 18. August 2020.
  4. Baeckerei - Ausstellungen. Abgerufen am 18. August 2020 (deutsch).
  5. Rückblick. Abgerufen am 18. August 2020 (deutsch).
  6. Kurt-Kurt Archiv. Abgerufen am 18. August 2020.
  7. animalibri. Abgerufen am 18. August 2020 (deutsch).
  8. Albert Coers – Kunstmuseum. Abgerufen am 18. August 2020 (deutsch).
  9. 15. RischArt_Projekt JAJA – NEINNEIN – VIELLEICHT. Abgerufen am 18. August 2020.
  10. The Big Sleep. Künstlerverbund im Haus der Kunst München e.V., abgerufen am 18. August 2020.
  11. Ausstellungs- und Vermittlungsprojekt: Secret Garden – Zug Kultur. Abgerufen am 18. August 2020.
  12. The Order Of Things. In: Soy Capitán. Abgerufen am 18. August 2020.
  13. superurbanvillage. Abgerufen am 18. August 2020 (deutsch).
  14. sagen und zeigen Schrift in der Kunst. Abgerufen am 10. August 2020 (deutsch).
  15. Domestic Space 4. Abgerufen am 18. August 2020.
  16. ARCHIVING | manière noire. Abgerufen am 18. August 2020.