Benutzer:Nilakos Lasch/Entwurf Siebengegen

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Die Sieben gegen Theben (Tragödie)

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Die Sieben gegen Theben ist eine, von Aischylos verfasste Tragödie. Sie wurde als dritter Teil der Thebanischen Tetralogie 467 vor Chr. uraufgeführt. Die beiden vorangegangenen Stücke: Laios und Oidipus sicht nicht mehr erhalten; ebenso das abschließende Satyrspiel Sphinx.

  • Eteokles
  • Ein Späher als Bote
  • Antigone
  • Ismene
  • Ein Herold
  • Chor der thebanischen Jungfrauen

Aufbau und Inhalt

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  • Prolog (Vers 1-77)

Eteokles, der Herrscher Thebens, spricht von dem bevorstehenden Angriff auf Theben. Ein Bote erscheint und berichtet, dass die Argeier sich mit Opfern auf den Angriff vorbereiten.

  • Parodos (Vers 78- 170)

Der aus jungen thebanischen Frauen bestehende Chor singt von seiner Angst vor dem bevorstehenden Angriff und ruft die Götter um Hilfe an.

  • 1. Episodion (Vers 171-274)

Eteokles wirft den thebanischen Frauen vor mit ihrer Hysterie, den Feind noch zu unterstützen. Anschließend versucht er sie zu beruhigen, was ihm auch teilweise gelingt.

  • 1. Stasimon (Vers 275-355)

Der Chor, nun etwas ruhiger, malt in seinem Lied aus, was mit einer besiegten Stadt und dessen Einwohnern passieren kann.

  • 2.Epeisodion (Vers 356-707)

Das zweite Epeisodion stellt den Mittel- und Höhepunkt des Dramas dar. Ein Bote erscheint und berichtet von den sieben Helden der Argeier, die sich an den sieben Toren der Stadt positioniert haben. Eteokles sucht für jeden einen Gegener aus seinen Reihen aus. Der Chor kommentiert jede Entscheidung. Die Gespräche gipfeln darin, dass der Bote berichtet, dass Polyneikes als siebenter Held bereit steht und Eteokles entscheidet selbst gegen ihn anzutreten. Der Chor, dem der Fluch des Vaters bekannt ist warnt Eteokles, doch dieser lässt sich nicht abbringen.

  • 2. Stasimon (Vers 708-779)

Der Chor singt von dem Erbfluch, der seit Laios über den Kadmeiern hängt und, dass es unmöglich ist diesem zu entrinnen.

  • 3. Epeisodion (Vers 780-807)

Ein Bote erscheint und berichtet vom Ausgang des Kampfes. Die Stadt Theben wurde verteidigt, aber die beiden Brüder haben sich im Zweikampf gegenseitig umgebracht.

  • 3. Stasimon (Vers 808-833)

Der Chor bezieht sich vor allem auf die Nachricht über den Tod der Bruder und beginnt ein zu trauern und zu klagen.

  • 4. Epeisodion (Vers 834-997)

Antigone und Ismene, vom Chor begleitet beklagen den Tod ihrer Brüder.

Ob die folgende Schlussszene und der Exodos noch zu dem ursprünglichen Stück gehören, oder in einer späteren Bearbeitung hinzugefügt wurden ist in der Literaturwissenschaft umstritten. [1]

  • Schlussszene (Vers 998-1046)

Die Ein Bote berichtet vom Verbot Polyneikes zu bestatten. Antigone äußert ihre Absicht sich über dieses Verbot hinwegzusetzen.

  • Exodos (Vers 1047-1072)

Der Chor teilt sich auf. Jeweils ein Halbchor geht trauernd mit der Leiche eines Bruders ab.

politisch-historisch

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Eine ältere Deutungstradition sieht in Eteokles den idealen Herrscher, der als reiner Verteidiger Thebens gegenüber seinem Bruder im Recht ist. Eteokles handelt als kluger, tapferer Feldherr, der für jeden der Angreifer, einen entsprechenden Gegner auswählt und der am Ende sogar bereit ist sein eigenes Leben zu opfern um die Stadt vor dem Untergang zu bewahren. [2] Zeitgeschichtlich gesehen, kann man hierin eine „Rechtfertigung des militärischen Führungsanspruchs Athens“ [3] erkennen, die so im Theater zehn Jahre nach der Einrichtung des Attischen Seebundes formuliert wird oder auch eine Erinnerung an die Perserkriege, die zwanzig Jahre früher mit dem Sieg der Athener geendet haben.

Anthropologisch

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Ein Hauptaspekt bei der literaturwissenschaftlichen Untersuchung des Stückes ist auf die Entscheidung des Eteokles, selbst gegen seinen Bruder zu kämpfen, gelegt worden. Wobei versucht wurde zu klären, ob er sich aus freiem Willen dazu entscheidet oder ob die Götter dies entscheiden. [4] Für die These, die Entscheidung als etwas schicksalhaft Vorbestimmtes zu sehen gibt es eine Reihe von Argumenten. So lastet neben dem Erbfluch der von Laios stammt, der Fluch ihres Vaters Ödipus auf Ihnen, aber auch in dem Namen „Polyneikes“ (der Streitsüchtige) ist die Feindschaft der beiden schon angedeutet. Für eine freie Entscheidung spricht, dass Eteokles bei der Entscheidung gegen seinen Bruder anzutreten im Präsens spricht, also die Entscheidung gerade erst trifft, wohingegen er bei der Auswahl der vier vorangegangenen Gegner im Perfekt gesprochen hat also, die Wahl schon getroffen hatte. Ein weiteres Argument ist die Kriegerehre, die Eteokles als Grund für das nicht Zurückweichen können, anführt. Abschließend lässt sich auf jeden Fall sagen, dass göttliche Vorbestimmung und menschlicher Entschluss zusammen fallen und nicht voneinander zu trennen sind, was als typisch für die aischyleeische Tragödie angesehen werden kann.


Die Rede des Eteokles, in der er vorgibt die jungen Frauen beruhigen zu wollen, die berechtigte Angst haben, spricht er extrem negativ von der Frau im Allgemeinen. In wieweit man darin das generelle Verhältnis der griechischen Männer zu ihren Frauen ablesen kann ist fraglich. Es ist aber auch nicht die einzige negativ-Charakterisierung der Frau in einer Tragödie (vgl. Medeia).

Die Ähnlichkeit der Orestie und der Thebanischen Tetralogie:

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Vor allem strukturell fallen viele Ähnlichkeiten auf. So behandeln beide Inhaltstriologien, den Erbfluch eines Herrschergeschlechtes, der in beiden Fällen mehrere Generationen überdauert aber schließlich gelöst wird, wenn auch in „Den Sieben gegen Theben“ auf eine brutale Art und Weise: Alle männlichen Nachkommen des Geschlechtes sind tot. ref> Joachim Latacz: „Einführung in die griechische Tragödie“ Vandenhoeck Ruprecht. Göttingen. 1993. S.132. </ref>

In Sieben gegen Theben, lässt sich die klassische dramatische Grundstruktur der Tragödie, wie bei den Persern beobachten. Sie besteht aus drei Teilen: Warten- Nachricht- Klage.

Über die genaue Inszenierung ist nichts bekannt, aber aus dem Text der Charaktere lässt sich erahnen, dass der Kriegslärm im Theater nachgespielt und so das Theater zum umkämpften Theben wurde.

Besonders eindrücklich ist die Beschreibung der Gegner vorgenommen, die inklusive ihrer Schilde und Waffen beschrieben werden, was auf den ersten Blick vielleicht undramatisch erscheint, aber die Bedrohung der Stadt konkretisiert und die Klugheit von Theseus Entscheidungen unterstreicht. [5]

Der Chor besteht aus jungen thebanischen Frauen. Während sie anfangs mit ihrer Angst aktiv am Geschehen teilnehmen, übernehmen sie im weiteren Verlaufe des Stückes, einen eher kommentierenden Part.

Venedig 1518. in „Tragodiai hex. Hg. Franciscus Asulanus. Berlin 1914. in „Tragoediae“.Hg. U. v. Wilamowitz-Moellendorf.

Racine, Jean (1664): „la thébaide ou les frères ennemis. » Racine, Jean (1886) : Die Thebais oder die feindseligen Brüder. Übersetzung von Heinrich Welti in: Racines sämtliche Werke. Band 1: Cottasche Buchhandlung. Stuttgart.

Einzelnachweise

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  1. “Feminine Justice: The End of the Seven against Thebes“. Clifford Orwin in: Classical Philology, Vol. 75, No. 3. (Jul., 1980), pp. 187-196. und P. Nicolaus, Die Frage nach der Echtheit der Schlußszene von Aischylos' Sieben gegen Theben (Tubingen, 1967)
  2. „Die Dramatische Handlung Der Sieben Gegen Theben“ Harald Patzer in Harvard Studies in Classical Philology, Vol. 63. (1958), pp. 97-119. S. 100.
  3. Joachim Latacz: „Einführung in die griechische Tragödie“Vandenhoeck Ruprecht. Göttingen. 1993. S.134.
  4. „Die Entscheidung Des Eteokles in Den Sieben Gegen Theben“. Erwin Wolff in: Harvard Studies in Classical Philology, Vol. 63. (1958), pp. 89-95.
  5. Seeck, Gustav Adolf: „Die griechische Tragödie“. Reclam. Stuttgart. 2000, S. 91

Quellen/Bibliografie

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Gustav Adolf Seecck: „Die griechische Tragödie“. Reclam. Stuttgart. 2000.

Joachim Latacz: „Einführung in die griechische Tragödie“Vandenhoeck Ruprecht. Göttingen. 1993.

Feminine Justice: The End of the Seven against Thebes“. Clifford Orwin in: Classical Philology, Vol. 75, No. 3. (Jul., 1980), pp. 187-196.

P. Nicolaus, Die Frage nach der Echtheit der Schlußszene von Aischylos' Sieben gegen Theben (Tubingen, 1967)

Harald Patzer „Die Dramatische Handlung Der Sieben Gegen Theben“ in: Harvard Studies in Classical Philology, Vol. 63. (1958), pp. 97-119.

„Die Entscheidung Des Eteokles in Den Sieben Gegen Theben“. Erwin Wolff in: Harvard Studies in Classical Philology, Vol. 63. (1958), pp. 89-95.