Benutzer:Nicolai P./HSG Wissenschaft Humboldt-Universität Berlin

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Die Hochschulsportgemeinschaft Wissenschaft Humboldt-Universität Berlin war ein Sportverein, der organisatorisch zur Humboldt Universität in Ost-Berlin gehörte.

Die HSG Wissenschaft Humboldt-Universität Berlin war vor allem in solchen Sportarten erfolgreich, die im Sportsystem der DDR nicht zentral gefördert wurden und in denen es somit keine übermächtige Konkurrenz durch die professionell arbeitenden Sportclubs gab. Dies betraf in erster Linie nichtolympische Sportarten sowie wenige olympische Mannschaftssportarten, in denen sich die DDR allenfalls mit sehr großem Aufwand Chancen ausrechnete und im Gegensatz zu Sportarten wie Leichtathletik oder Schwimmen selbst im Erfolgsfall nur eine einzige Medaille gewinnen konnte. Die größten Erfolge erzielte die HSG Humboldt in den seit 1969 nicht geförderten Sportarten, allerdings überwiegend vor dieser Entscheidung. So erzielten die Basketballer und die Eishockeyspieler ihre besten Ergebnisse zwischen 1953 und 1961.

Von 1953 bis 1961 gewann die HSG Humboldt-Universität Berlin neunmal in Folge die DDR-Meisterschaft. Das Damen-Team gewann die Meisterschaft 1956 bis 1959 viermal hintereinander.

Zu den nicht geförderten Mannschaftssportarten gehörte der Basketball. Mit dem Verlust der Spitzenförderung 1969 ging ein Ausreiseverbot in nichtsozialistische Länder und empfindliche Einschränkungen bei der Förderung von Talenten, Ausbildungen und Ausstattung einher.[1] Somit konnte die Basketballnationalmannschaft der DDR nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen und verschwandendgültig von der internationalen Bühne.

Anfang der 1950er Jahre entwickelte sich aus einer Studenteninitiative, die sich beim Aufbau der Werner-Seelenbinder-Halle beteiligten und als Lohn ihrer Leistungen Lehrgänge auf dem Eis absolvieren durften, eine Eishockeymannschaft in der Hochschulsportgemeinschaft Wissenschaft Humboldt-Uni Berlin.

Daraufhin meldete der Verein für den Spielbetrieb. In ihrer ersten Spielzeit 1952/53 erreichte die HSG den zweiten Platz in der zweitklassigen Liga hinter der SG Dynamo Berlin. Da die Eishockeymannschaft von Dynamo anschließend aufgelöst wurde, stieg die HSG Humboldt in die höchste DDR-Liga, die Oberliga auf. In der Saison 1953/54 wurde die HSG sechster und somit letzter. Da die Oberliga jedoch zur nächsten Saison auf sieben Plätze aufgestockt wurde, blieb sie trotzdem erstklassig. 1954/55 erreichte die HSG Humboldt den vierten Platz und qualifizierte sich so für die nun wieder auf vier Mannschaften reduzierte Oberliga. In der Folgesaison unterlag die HSG gegen Dynamo Weißwasser mit 1:6 und gegen Wismut Karl-Marx-Stadt mit 1:17. Danach zerfiel das Team und wurde vom Spielbetrieb zurückgezogen.

Auch der Tennissport wurde in der DDR nicht gefördert. So konnte Brigitte Hoffmann in den 1960er und 1970er Jahren in dieser Nischensportart neben einer wissenschaftlichen Karriere an der Humboldt-Universität zu einer der erfolgreichsten Tennisspielerinnen der DDR avancieren. Sie wurde siebenmal DDR-Meister im Einzel und gehörte viele Jahre der Nationalmannschaft an. 1980 wurde sie mit dem Titel Meister des Sports ausgezeichnet.

Einzelnachweise

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  1. Jutta Braun, René Wiese: Zweiklassengesellschaft DDR-Sport, in: Horch und Guck, Heft 51/2005, S. 14-20

[[Kategorie:Hochschulsportgemeinschaft (DDR)|Berlin]]