Benutzer:NearEMPTiness/Johanna K. Eichhorn

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Johanna K. Eichhorn, geb. Philipp (* 13. Februar 1945 in Frankenthal; † 20, März 2017) war eine deutsche Kostümmalerin, Malerin und Zeichnerin.

Leben und Wirken

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Johanna Eichhorn, geb. Philipp, absolvierte nach ihrer Schulzeit in der Galerie Meister in Koblenz eine kaufmännische Ausbildung zur Kunsthändlerin. In dieser Zeit erstellte sie ihre ersten Zeichnungen und Gemälde, woraufhin sie sich ab 1964/65 bei Professor Alfred Kiehl malerisch ausbilden ließ. Von 1974 bis 1979 fokussierte sie sich in ihrer künstlerischen Arbeit auf textile Techniken. 1980–1981 besuchte sie die Abendschule des Städelschen Kunstinstituts bei Peter Engel.

Ab 1982 war sie in Kroatien an der Westküste der Halbinsel Istrien Mitglied der Künstlerkolonie Rovinj, wo sie auch an der Gruppenausstellung Grisia in Rovinj teilnahm. Im Jahr darauf, 1983, begann sie zyklisch mit themenbezogenen Arbeiten.

Sie arbeitete für 23 Jahre von 1983 bis 2005 als Kostümmalerin für Oper und Schauspiel in Frankfurt am Main, und stellte in diesem Zeitraum ihre Gemälde und Zeichnungen bei mehreren Einzel-und Gruppenausstellungen im In-und Ausland sowie in Einzelausstellungen in der Galerie Schamretta aus.

Die von ihr vorgenommene Gruppierung ihrer Werke in die Bilderzyklen »Begegnungen«, »Verbindungen«, »Winterwege«, »Tänzer und König«, »Haus Tisch Bett Stuhl«, »mein Dorf«, »meine Stadt«, »Landschaften«, »Sprache der Bäume«, »kleine Ungeheuer«, »Paare« und »Zeichnungen« verdeutlichen den thematischen Zusammenhang ihrer Arbeiten. Die oft großformatigen, farbigen, meist abstrakten Gemälde von 100 × 70 cm bilden dabei einen Gegenpol zu den kleineren, ein- oder zweifarbigen figürlichen Zeichnungen von 20 × 30 cm.[1] Die Themen und Formate der unterschiedlichen Zyklen ergänzen sich aber untereinander zu einer Einheit.[2]

Seit 2009 widmete sie sich neben der Malerei auch der Fotografie, wobei sie autodidaktisch vorging und Bilder schuf, deren Inhalte, Farbgebung und Strukturen eine deutliche Verwandtschaft zu ihrer Malerei dokumentieren.[2]

Die abstrakten Gemälde und figürlichen Zeichnungen von Johanna Eichhorn spiegeln den Flair der Frankfurter Theater- und Opernbühne wider.[2] In den Bilderzyklen »meine Stadt« und »mein Dorf« setzt sie sich mit dem Wechsel vom städtischen ins ländliche Leben auseinander. Der Umzug von der Stadt aufs Land und der Wandel von der Theaterarbeit in den Ruhestand haben bei ihr eine große Zerrissenheit und Sehnsucht ausgelöst. Die Malerei ermöglichte ihr den Dialog mit der Landschaft, die sie als Suchende durchstreifte und die sie zu ihrer neuen Heimat werden ließ.[3]

Ihre Bilder sind eigentlich keine Malereien sondern eher Gouachen oder Mischtechniken, wie sie es selbst beschrieb. Erkennbar sind verschiedene Verfahren des Auftragens, Wischens, Fließenlassens von Farben unterschiedlicher Konsistenz und grafische Techniken wie Zeichnen, Schraffieren, Kritzeln und Kratzen. Das Papier oder der Karton waren sowohl Aktionsfläche als auch Bildhintergrund. Die hinterlassenen Spuren sind das Wesentliche.[4]

Abstrakte Landschaften waren ein immer wichtiger werdendes Motiv in Eichhorns Arbeit. Ihre großformatigen Arbeiten sind sehr aussagekräftig, lassen sich gelegentlich aber nur auf den zweiten Blick entschlüsseln. Die Oberflächen sind durch Kerben gekreuzt. Faltungen, Schnitzereien, die an Schriftzüge und Schilder erinnern, enthalten rätselhafte Botschaften. Ihre Symbole und Zeichen, wie z.B. Kreuze und Leitern, entsprechen wie Chiffren der Mystik, die uns umgibt.[2] Leitern sah Johanna Eichhorn nicht nur als schöne Formen, sondern nutzte sie auch als Brücken. Ihre Leitern sind zwar noch als Wegweiser zu erkennen, aber sie sind schon in die Landschaft eingewachsen.[3]

In ihren »Zeichungen« zeigen die Ensembles der Figuren die ungestüme Kraft, mit der sie zueinander in Beziehung stehen. Ihre auf Papier oder Glas gemalten, expressiv figürlichen Bilder zeigen mit unterschwelliger Erotik einen Drahtseilakt aus Phantasie und Poesie, Erlebtem und Erinnertem.[5] Der Betrachter benötigt Zeit, um ihre Zeichen- und Formensprache zu entschlüsseln. Unterschiedlichste Interpretationen sind möglich.[2]

Ihr fotografischer Bildzyklus »Die Sprache der Bäume« zeigt die Beziehung zwischen Natur und Kunst auf. Mehrdeutige Landschaften, Figuren und Zeichen, die bereits in ihren Gemälden gezeigt wurden, lassen den Betrachter die Sprache verstehen, die hier gemeint ist. Die Fotos zeigen, dass die Kunst Vorbilder im Reichtum der Naturformen hat.

Johanna Eichhorn heiratete 1968 in Frankfurt den Fotografen, Fotodesigner und Autor Gotthart A. Eichhorn.[6] 1972 wurde die gemeinsame Tochter Anna Carina Eichhorn geboren, die seit 2012 Vorstandsvorsitzende (CEO) der humatrix AG ist, die sie 2001 gegründet hat.[7] Seit 2006 lebte sie mit Gotthart Eichhorn im unterfänkischen Geiselbach-Omersbach zwischen Aschaffenburg und Frankfurt.

  • »Verbindungen« Galerie Schamretta, Frankfurt, 16. Februar 1991 bis 29. März 1991[8]
  • Hessisches Institut für Lehrerfortbildung, Friedberg, September 1993
  • Galerie Schamretta, Frankfurt, März 1994[9]
  • »Begegnungen« Arbeiten auf Papier, Galerie Schamretta, Frankfurt, 12. Mai bis 18. Juni 1996.[4]
  • Bilderzyklen »Meine Stadt« und »Mein Dorf« Klei­ner Kun­straum 21 in Omersbach.[10]
  • Rumpenheimer Kunsttage, 19.–21. September 2014. Offenbach-Rumpenheim.[11][12]
  • Ar­bei­ten zu den The­men »Land­schaft« und »Spu­ren«. Klei­ner Kun­straum 21 in Omersbach.[13]
  • Zyklus »Landschaften« und »Spuren«. Frankfurter Künstlerclub e. V., Nebbiensches Gartenhaus, Frankfurt.[3][14]
  • Arbeiten aus dem Zyklus »Paare«. Klei­ner Kun­straum 21 in Omersbach.[15]

Einzelnachweise

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  1. Bilderzyklen auf www.johanna-k-eichhorn.de.
  2. a b c d e Die Bilderwelt von Johanna Katharina Eichhorn.
  3. a b c Jule Reiner: Landschaften und Spuren.
  4. a b Rainer Claus: Johanna Eichhorn in der Galerie Schamretta: Begegnungen – Arbeiten auf Papier, 12. Mai bis 18. Juni 1996.
  5. Reinhold Gries: Rumpenheimer Kunsttage: Stoff für Entdecker. Offenbach-Post, 19. September 2014 (Digitalisat).
  6. Johanna K. Eichhorn - Vita.
  7. Deutsche Biotechnologietage 2013: Dr. Anna C. Eichhorn. (Memento vom 13. Juli 2013 im Internet Archive)
  8. Galerie Schamretta – Künstler*innen der Galerie.
  9. Andreas Morshäuser: Der Ausbruch aus dem Kerker. Johanna Eichhorn stellt in der Galerie Schamretta aus. Frankfurter Rundschau, 10. März 1994.
  10. »Meine Stadt« und »Mein Dorf«: Bilderzyklen in Omersbach. Main-Echo. 15. Juli 2013.
  11. Rumpenheimer Kunsttage, 19.–21. September 2014.
  12. Wolfgang Uhl: Erinnerungen an die Rumpenheimer Kunsttage 2014.
  13. Durch die Jahreszeiten des Lebens ziehen. Main-Echo. 4. November 2015.
  14. Karin Nedela: Landschaften/Spuren. Malerei von Johanna K. Eichhorn.
  15. »Der aufregende Atem der Opernbühne«. Main-Echo. 21. Juni 2019.


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