Benutzer:Murkey90/ClaudiaKent

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Claudia Kent

Claudia Kent (geb. 16.06.1989 in Varberg) ist eine schwedische Fotografin. Sie wuchs in der Nähe von Göteborg auf, verbrachte ihrer Kindheit zum Teil aber in Malaysia und Spanien. Später lebte sie in verschiedenen europäischen Städten unter anderem in Prag, Berlin, Kopenhagen und Göteborg. In Ihren Arbeiten beschäftigt sie sich vorrangig mit Geschlechtsidentitäten, Körpern und Sexualität. Sie nutzt dazu sowohl analoge als auch digitale Techniken. Neber ihrer Tätigkeit als Fotografin arbeitet sie seit 2016 ehrenamtlich für eine schwedische Organisation für sexuelle Aufklärung (Riksförbundet för Sexuell Upplysning) – RFSU[1]

Kent war schon früh interessiert an Körpern, Nacktheit, Geschlecht und Sexualität und an den Auswirkungen, die diese Faktoren auf die Ausprägung unserer Persönlichkeiten und Identitäten haben. Ihr Aufenthalt in Berlin, Prag und Kopenhagen und der Kontakt mit der LGTBQ-Szene prägte ihre Interesse am Thema Gender-Identität nachhaltig. [2] Kent ist homosexuell. Heute lebt und arbeitet sie Malmö und studiert dort Psychologie und Psychotherapie.

2009 studierte sie im Studiengang „Gender Studies“ an der Universität Göteborg in Göteborg. Von 2011 bis 2013 besuchte sie verschiedene Fotografie Akademien in Europa. Zunächst beschäftigte sie sich an der Fatamorgana Akademie in Kopenhagen mit Dokumentarfotografie, im Jahre 2012 mit Fotografie und Film an der FAMU - Academy of perfoming arts in Prag. 2013 zog sie nach Berlin und besuchte dort die Ostkreuzschule für Fototgrafie. Parallel zu ihren Aufenthalten in Kopenhagen, Prag und Berlin war sie an der Akademie Valand in Göteborg in den Studiengang „fine art photogarphy“ eingeschrieben. Den Studiengang schloss sie im Jahre 2016 ebenfalls mit dem Bachelor of Arts ab.

Gothenburg University

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Bachelor of Gender Studies

Gothenburg 2009-2017

Akademin Valand

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Bachelor in fine art photography

Gothenburg 2013-2016

Ostkreuzschule fur Fotografie

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Photography

Berlin 2013

FAMU– Academy of performing arts

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Photography and film

Prague 2012

Art and documentary photography,

Copenhagen 2011[3]

In ihren Werken beschäftigt sich Claudia Kent vorrangig mit Geschlechtsidentität. Sie portraitiert ihre Modelle oft nackt und schafft in ihren Fotografien direkte Intimität zischen dem Betrachter und den abgelichtet Personen. Ihre Fotografien sind meist im dokumentarischen Stil und werden oft in den privaten Räumlichkeiten der abgelichteten Personen angefertigt. Kent gibt den portraitierten oftmals die Möglichkeit sich nach ihren Vorstellungen zu inszenieren. Sie lässt ihre Protagonisten entscheiden, welche Kleidung sie tragen, wie sie posieren, ob sie mit ihren Partner und Freunden oder alleine fotografiert werden möchten. So versucht sie dem Moment der Aufnahme und den Geschehnissen, die währenddessen zwischen den Modellen und ihr als Beobachter passieren möglichst viel Raum zu geben. Der Hauptaspekt ihrer Arbeit und die größte Gemeinsamkeit ihrer Modelle ist, dass sie den allgemeinen Erwartungen von Geschlechterrollen und Sexualität nicht entsprechen.


Auf der EDCH-Conference im Jahre 2018 war sie als Sprecherin geladen und sagte:

„I´ve always been interested in the body and how our sex and sexuality affects us as individuals. But also how it impacts us as society. I believe that sex, both as gender and as practice, plays a huge part in our lives and there is really no way of escaping. The Impact of social expectation has us. Weather its our family expecting us to have children or our partner expectations us to have a certain type of sex […]. This pressure and all this expectations, i believe, has a profound impact of our sense of self and our creation of identity.“


Deutsch:

„Ich war immer daran interessiert wie der Körper, unser Geschlecht und unsere gelebte Sexualität uns als Individuen beeinflusst. Ich glaube das Geschlecht, aber auch die Art wie wir Sex haben, eine große Rolle spielt in unserem Leben und es gibt kaum einen weg sich dem zu entziehen. Die Auswirkungen von Erwartungen unseres sozialen Umfelds auf unsere Persönlichkeitsentwicklung sind allumfassend. Ob es nun unsere Familien sind, die von uns erwarten, Kinder in die Welt zu setzen oder unsere Partner:innen die sich eine bestimmte Art von Sex wünschen […] Dieser Druck und diese Erwartungen, glaube ich, haben einen starken Einfluss auf unsere Selbstwahrnehmung und unsere persönliche Identität.“

Sie fragt in ihrer Arbeit danach in welcher Art und mit welchen Mitteln Menschen ihrer Abweichung von gesellschaftlichen Normen, in Bezug auf die Geschlechtsidentität, Ausdruck verleihen. Kent erforscht in ihrem Werk was zwischen Beobachter und Modell passiert, wenn die Modelle mit heteronormativen und bipolaren Konventionen in Bezug auf Geschlechtsidentitäten brechen und diesen Bruch durch die körperliche Erscheinung sichtbar machen. Die Intention hinter ihrer Arbeit beschreibt sie selbst als den Versuch die Diversität von Geschlechteridentitäten, Sexualität und Nacktheit in der  öffentlichem Wahrnehmung sichtbarer zu machen. Sie möchte damit einen Beitrag zur Normalisierung von queeren Identitäten und deren visuellen Erscheinungen leisten.


„I think that everyone who has ever experienced to be different know how important belonging is. You receive a feeling of empowerment and recognition when you see yourself or you experiences reflected in others. This might be by finding a group or a subculture or just seeing people similar to you in films or in media. So my hope is that these images can provide at least some people with that sense of recognition seeing someone else similar to you being unapologetically proud of their bodies. So these pictures are for those people that are constantly reminded that they are wrong through how they express themselves or how they have sex or how they form relationships.“

Deutsch: „Ich denke das jeder Mensch, der die Erfahrung gemacht hat anders zu sein, weiß  wie wichtig Zugehörigkeit ist. Man bekommt ein Gefühl von Stärke und fühlt sich gesehen, wenn man sich selbst oder die eigenen Erfahrungen auch in anderen Menschen sieht. Das kann eine Gruppe, eine Subkultur oder auch einfach Menschen in Filmen oder in den Medien sein. Meine Hoffnung ist also, dass diese Bilder zumindest einigen Menschen das Gefühl der Anerkennung vermitteln können, wenn jemand wie sie, ohne Scham stolz auf ihren Körper ist. Diese Bilder sind für die Menschen, die ständig daran erinnert werden, dass die Art wie sie sich ausdrücken, Sex haben oder Beziehungen eingehen, falsch ist.“

Kent verwendet sowohl analoge als auch digitale Fotografie. Teilweise nutzt sie abgelaufene Filme, um zufällige Störungen in ihren Bildern zu erzeugen. Sie fotografiert überwiegend mit natürlichem Licht und nutzt mittelformatige Analgogkameras und digitale Kameras. Ihrer Fotografien beschreibt sie als technisch einfach umgesetzt, da sie möglichst wenig inszenieren möchte. [4]

Veröffentlichungen

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„Its Just Sex“

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Hrsg.: Art And Theory Piblishing | Claudia Kent | Hardcover, 144 Seiten | 21.7 x 1.8 x 34.6 cm |

978-9188031808 | August 2019

Diese Serie wurde später als Buch herausgegeben. Sie nahm ihren Anfang in der Zeit als Kent in Berlin lebte und dort in die queer-feministische Sex-Club Szene Berlins eintauchte und dort immer wieder in Berührung mit den  unteren Rändern des sexuellen Spektrums kam. Ihr stellte sich die Frage, wo die Grenze zwischen allgemein anerkannter erotischer Kunst und der als abtrünnig und negativ konnotierter pornografischer Darstellungen liegt.


Durch verschiedene Jobs, unter anderem als Haus-Fotografin des Berliner Nachtclubs KitKatClub oder der Dokumentation von außergewöhnlichen pornografischer Dreharbeiten lernte sie verschiedene Menschen kennen, die portraitierte. Schnell stellte sie fest, dass die reine Darstellung von Sexualität als Praxis sie weit weniger interessierte, als die Vielfalt der geschlechtlichen Identitäten ihrer Modelle und die Auswirkungen auf deren gelebte Sexualität. „Its Just Sex“ zeigt Menschen aus Australien, USA, Deutschland und Schweden, welche mit hetero normativen Geschlechter-Bildern brechen und intime Einblicke in ihre Körperlichkeit geben.

In It's Just Sex the Swedish photographer Claudia Kent explores issues surrounding gender, sexuality, and intimacy. This book is the result of a photographic documentary project conducted between 2013 and 2018 in Germany, Sweden, Australia, and the USA. The featured portraits were taken in the homes of individuals who identify as homosexual, bisexual, trans, non-binary or other, less established, statuses. As varied as they are, they are connected by their shared experiences of being othered, and by the way they challenge societal norms of sexuality or expressions of gender. Kent's purpose with this book is ultimately to inspire viewers to reflect upon the shared humanity that lies beyond our supposed differences.[5]

„New queer photography“

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Hrsg.: Verlag Kettler | Benjamin Wolbergs | Hardcover, 304 Seiten | 30 x 24 cm, en |

978-3-86206-789-3 | Oktober 2020

Fotografien von über 50 internationalen Fotograf:innen.[6]

EDCH CONFERENCE

Idea Conference for Editorial Design,

Visual Storytelling and Digital Content

Munich in March 2018


EROTIKAFTON

Erotic Art Festival

Veranstaltung für erotische Kunst

Malmö in Oktober 2019

March 6

It’s Just Sex

Solo exhibition

Kungsbacka Konsthall

Kulturhuset Fyren

Borgm staregatan 6

434 21 Kungsbacka

SWEDEN


Vörsolange

Group exhibition

Galleri Sl tten

Ahlmansgatan 20A

214 27 Malmö

SWEDEN

April 23

I hear the thunder crashing, the sky is dark

Group exhibition by final year bachelor students of Akademin Valand

R da Sten Konsthall

SWEDEN


April 29

Queer x Desire

Group exhibition

Sprechsaal Gallerie

GERMANY


June 2

The Censored Exhibition

Group exhibition as part of Copenhagen Photo Festival

DENMARK


August 19

I hear the thunder crashing, the sky is dark

Group exhibition by final year bachelor students of Akademin Valand

Landskrona Photo Festival

SWEDEN


September 8

It’s Just Sex

Solo exhibition

Art Space Varberg

SWEDEN

September

‘Its just sex’

Solo exhibition

Other Nature Alternativer Sexladen

GERMANY


July

Budapest Pride

Group exhibition

HUNGARY


June

Queer women* photographing queer women*

Group exhibition

The Club Berlin

GERMANY


June

Mindpirates Art Porn Week

Poetry/projections collaboration

GERMANY


March

COME CLOSER

Solo exhibition

The Club Berlin

GERMANY

October

Urban Outfitters Berlin

Solo exhibition

GERMANY


June

Hvidovre Bibliotek

Group exhibition

DENMARK


January

Galloperiet

Group exhibition

DENMARK


January

Outpost Slootervaak

Group exhibition

NETHERLANDS

December

Urban Outfitters

Copenhagen


June

Dansehallerne

Group exhibition

DENMARK

Einzelnachweise

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  1. Claudia Kent: Home. In: Claudia Kent. Abgerufen am 24. Juni 2021 (britisches Englisch).
  2. EDCH Foundation e.V. - YouTube. Abgerufen am 24. Juni 2021.
  3. Leonallez: About. In: Claudia Kent. Abgerufen am 24. Juni 2021 (britisches Englisch).
  4. Leonallez: About. In: Claudia Kent. Abgerufen am 28. Juni 2021 (britisches Englisch).
  5. CLAUDIA KENT: IT'S JUST SEX. Abgerufen am 28. Juni 2021 (englisch).
  6. Verlag Kettler — New Queer Photography. Abgerufen am 28. Juni 2021.