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Mehrreligionenhäuser

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Mehrreligionenhäuser sind Orte der Religionsausübung, des Dialogs oder der Begegnung ohne einheitliches Merkmal.[1]

Spätestens seit den neunziger Jahren lässt speziell sich im deutschsprachigen Raum ein verstärktes Bemühen erkennen, interreligiöse Aktivitäten nicht im Stadium von Einzelbegegnungen zu belassen, sondern ihnen Kontinuität und feste Orte zu verleihen.

Zürcher Institut für interreligiösen Dialog

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Seit 1993[2] existiert in der Schweiz das Zürcher Lehrhaus (seit 2015: Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID)).[3] Seine Tradition reicht zurück bis in das 19. Jahrhundert.[4]

Das Lassalle-Haus (Schweiz) ist ein Zentrum für interreligiöse Begegnung mit den Schwerpunkten Spiritualität, Dialog und Verantwortung. Das gemeinnützige Bildungshaus liegt bei Edlibach (Gemeinde Menzingen) im Kanton Zug.

Stiftung Weltethos

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1995 gründete Hans Küng in Tübingen die Stiftung Weltethos für interkulturelle und interreligiöse Forschung, Bildung und Begegnung.[5][6][7]

Zitat (noch bearbeiten): „Dialog der Religionen und Kulturen, besonders das Wissen um Gemeinsamkeiten im Ethos. Kulturübergreifende Werteerziehung. Schon Kinder müssen lernen, dass friedliches Zusammenleben auf allen Ebenen vom Einhalten elementarer Regeln abhängt. Keine Gesellschaft kann ohne ein verbindendes Wertefundament funktionieren. Ethische und interkulturelle Kompetenz in Wirtschaftsunternehmen. Akteure im internationalen Wettbewerb sind mehr denn je auf kulturübergreifende Normen angewiesen. In Recht und Ethos verankerte internationale Politik: Kooperation und Integration statt militärischer Konfrontation.“ Quelle: https://www.weltethos.org/ueber-die-stiftung/was-ist-weltethos/

Haus der Religionen in Hannover

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Zwischen 2005 und 2008 entstand in Hannover das Haus der Religionen. Es ist ein interreligiöses und interkulturelles Bildungszentrum mit über 50 Einzelgemeinschaften aus neun Religionen und Weltanschauungen (Alevitentum, Bahaitum, Buddhismus, Christentum, Ezidentum, Hinduismus, Humanismus, Islam und Judentum), die in Hannover beheimatet sind.

2010 wurde in Stuttgart nach dem historischen Vorbild des Freien Jüdischen Lehrhauses ein Stuttgarter Lehrhaus ins Leben gerufen.[8] 2014 eröffnete das Haus der Religionen in Bern.

In München entwickelt sich in Räumlichkeiten, die von Evang.-Luth. Kirchengemeinde Immanuel-Nazareth bereit gestellt werden, das Haus der Kulturen und Religionen ein Projekt, das vom „Verein Haus der Kulturen und Religionen München“ (HdKRM e.V.) getragen wird.[9][10]

Das House of One ist ein interreligiöses Dialog- und Bauprojekt in Berlin. Es soll den jüdisch-christlich-islamischen Dialog fördern und damit zum „interreligiösen Friedensprojekt“ werden.[11] Die Baukosten, die mit 43,5 Millionen Euro beziffert werden, kommen etwa zu gleichen Teilen vom Bund, von der Stadt Berlin sowie aus Spenden und aus einer Crowdfunding-Kampagne.

27. Mai 2021 wurde die Grundsteinlegung gefeiert.[12]

„Haus der Religionen“ in Hannover

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Interreligiöses und interkulturelles Bildungszentrum Haus der Religionen (Hannover)

„Campus der Religionen in Wien“

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In der Seestadt Aspern in Wien soll der Campus der Religionen entstehen. Auf einem gemeinsamen Baufeld (10.000m²) für bislang (Stand 2024) acht Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften sollen Kirchen und Bethäuser errichtet werden. Dieses interreligiöse Forum soll dem Prinzip des „Miteinander“ und des „Von-Einander-Lernens“ Ausdruck verleihen.[13][14] Die Idee geht auf das Jahr 2010 zurück und soll „… die Gleichrangigkeit der Religionsgemeinschaften zum Ausdruck […] bringen.“[15]

„House of One in Georgien“ und ein entsprechender Friedenspreis

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Die Republik Georgien hat den Bau in der deutschen Hauptstadt zum Vorbild genommen, nach einem angepassten Architektenentwurf auch ein Gebäude für mehrere Religionen zu unterhalten. Das Motto ist allgemeiner gefasst und heißt „Frieden bauen, Frieden erzählen, Frieden feiern“. Das Gebäude bekam deshalb den Namen Friedenskathedrale (Peace Cathedral). Die sinnbilliche Kopie des House of One in einer ehemaligen Kathedrale ist bereits fertig und eingeweiht worden.[16] [17] Es wurde eine Partnerschaft zwischen den Trägern des Berliner House of One und der Peace Academy geschlossen.[18]

Seit 2023 verleiht das Projekt alle zwei Jahre einen Friedenspreis in Höhe von 9000 Euro. Der erste Preisträger war der georgische Metropolitanbischof von Tbilisi und Botschafter des House of One in Georgien Malkhaz Songulashvili. Er wurde für seinen Einsatz für „Toleranz und Dialog“ ausgezeichnet.[19][20]

Einzelnachweise

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  1. House of One - Gott und seine vielen Orte - Tagesspiegel Specials. Abgerufen am 4. April 2024.
  2. «Die interreligiöse Lunge für die religiöse Landschaft Zürichs». Abgerufen am 1. August 2024.
  3. Webseite des Züricher Instituts für interreligiösen Dialog
  4. Die Geschichte des Zürcher Institut für interreligiösen Dialog. Abgerufen am 1. August 2024 (deutsch).
  5. Website der Stiftung Weltethos
  6. Der Tübinger Theologe Hans Küng legte den Grundstein. 23. Oktober 2020, abgerufen am 14. August 2024.
  7. dpa: Politik: "Stiftung Weltethos" wird 25 Jahre alt. In: Die Zeit. 22. Oktober 2020, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 14. August 2024]).
  8. Website der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus
  9. Haus der Kulturen und Religionen München. Abgerufen am 24. April 2024.
  10. Andrea Schlaier: München: Haus der Kulturen und Religionen sucht Standort. 27. März 2022, abgerufen am 24. April 2024.
  11. Christian Latz: Abbruch und Aufbruch beim House of One in Berlin Mitte. 17. Januar 2019, abgerufen am 21. Januar 2019.
  12. Grundsteinlegung für das House of One im Mai 2021. 17. Dezember 2020, abgerufen am 1. Februar 2021.
  13. Projekt-Detail. Abgerufen am 23. April 2024 (deutsch).
  14. Das Projekt Campus der Religionen. Abgerufen am 16. April 2024 (österreichisches Deutsch).
  15. Harald Gnilsen: „Campus der Religionen“ – ein Experiment. In: www.campus-der-religionen.at. 2020, abgerufen am 16. April 2024.
  16. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Haak.
  17. News from House of One, abgerufen am 4. April 2024.
  18. Partner in Georgien – die Peace Academy, abgerufen am 4. April 2024.
  19. deutschlandfunkkultur.de: Erster Friedenspreis des "House of One" für Bischof aus Georgien. Abgerufen am 18. November 2023.
  20. Georgischer Bischof Malkhaz erhält House of One-Friedenspreis. Abgerufen am 18. November 2023.