Benutzer:Meier99/Analogien und Differenzen zwischen Coriolis- und Lorentzkraft

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Zusammenfasssung (ganz kurz)

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Die Corioliskraft ist formelmäßig identisch zur Lorentzkraft im Magnetismus; aber es wäre verfehlt, daraus auf weitergehende Analogien zu schließen.

Analogien und Differenzen zum Magnetismus

Es gibt Analogien und Differenzen zum Magnetismus. Dies betrifft nicht nur direkt die Corioliskraft selbst, die formal ganz analog zur Lorentzkraft der Elektrodynamik ist, . (Diese Kraft betrifft in einem nicht beschleunigten System die Bewegung elektrisch geladener Teilchen (Ladung ), die sich mit Geschwindigkeit in einem Magnetfeld mit der Induktion bewegen, was zunächst mit der Corioliskraft nichts zu tun hat. Allerdings gilt die Formel für auch für nichtkonstantes Mathematisch besteht jedenfalls die Korrespondenz und und zwar nicht nur mit konstantem , sondern mit den vollen orts- und zeitabhängigen Magnetfeldern der Elektrodynamik. Diese Analogie hat bereits zwei bemerkenswerte nichttriviale Konsequernzen, die im Zusammenhang mit der Lorentzkraft wohlbekannt sind, aber bei der Corioliskraft, für die sie genauso gelten, ebenfalls erwähnt werden sollten. weil sie dort weitgehend unbekannt sind:

  • Erstens leistet die Corioliskraft, wie von der Lorentzkraft wohlbekannt ist, keine Arbeit.[1], und
  • beide Kräfte können nicht wie gewohnt aus der Potentiellen Energie abgeleitet werden, sondern man benötigt wie bei der Lagrangefunktion einen komplizierteren Zusammenhang mit einer orts- und geschwindigkeitsabhängigen effektiven Größe.[2] Den Fall der Corioliskraft erhält man formelmäßig für konstantes Magnetfeld, wo z. B. für das Vektorpotential der Induktion die Beziehung gilt.

Ferner gilt eine weniger mathematische Analogie, die mit dem Begriff der Vortizität (Wirbelbildung) zusammenhängt und vor allem im Wettergeschehen sichtbar wird. Einerseits ist ja die magnetische Induktion eine formal ganz mit Wirbeln verknüpfte Größe, da wogegen gilt. Andererseits gibt gerade die Corioliskraft, obwohl sie im Gegensatz zu keine Feldgröße darstellt, doch im Wettergeschehen und in vielen anderen Zusammenhängen Anlass zu großräumigen Wirbelstrukturen, wie sie vom Wettergeschehen aus Satellitenbildern bekannt sind, siehe oben. Aber es besteht doch ein qualitativer Unterschied: Beim Wettergeschehen etwa ist die typische Ausdehnung einer Wirbelstruktur, die sog. Längenskala eines Wirbels, ungefähr fixiert, etwa auf die halbe Entfernung zwischen korrespondieren Zentren von Hochdruck- und Tiefdruckgebieten, etwa auf typische Entfernung zwischen, beispielsweise, Tunesien und Norditalien. Im Magnetismus gibt es mathematisch nur Wirbelstrukturen, auf allen Längenskalen, unter Umständen auf verschiedenen Skalen gleichzeitig, von atomaren Entfernungen bis zu makroskopischen oder halb-mikroskopischen Skalen, je nach dem betrachteten Problem.

Anmerkungen
  1. Die Begründung ist, dass Kraft und Geschwindigkeit in beiden Fällen senkrecht zueinander gerichtet sind
  2. Dies entspricht im Falle der Lorentzkraft dem allgemeingültigen Prinzip der sog. minimalen Kopplung des Magnetfeldes an die nichtmagnetischen Größen, formelmäßig , wobei ein Vektorpotential der magnetischen Induktion ist, und wobei der Impulsvektor ist, siehe Lorentzkraft#Wirkungsprinzip.


Das Resümee ist ganz einfach und kann mathematisch-streng gezeigt werden: 1.) Aus der Identität zweier Kräfte kann noch lange nicht geschlossen werden, dass die zugrundeliegende Physik der beiden Fälle irgendwie zusammenhängt. 2.) Das ist mathematisch sofort einzusehen: aus der Identität der Kräfte ist man geneigt, formal mit zu identifizieren, was aber mathematisch von vornherein unmöglich ist, weil einerseits gilt, andererseits ist, mit der nicht identisch-verschwindenden elektrischen Stromdichte j .