Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Noraly Schoenmaker

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Noraly Schoenmaker (* 30. Juni 1987 in Nieuwerkerk) ist eine niederländische Autorin, YouTuberin und Weltreisende, die seit 2018 unter dem Namen Itchy Boots einen YouTube-Kanal betreibt und eine Internetseite unterhält, auf denen sie selbst produzierte Reisevideos veröffentlicht. Schoenmaker legte von 2018 bis 2024 als Alleinreisende mit dem Motorrad in sieben Touren mehr als 130.000 km in Europa, Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika zurück und fuhr dabei durch etwa 50 Staaten. Ihr YouTube-Kanal hatte im September 2024 mehr als 2,3 Mio Abonnenten.[1]

Schoenmaker kam 1987 in der niederländischen Provinz Zeeland zur Welt. Sie absolvierte ein Studium der Geochemie an der Universität Utrecht. Bis zu ihrem 30. Lebenjahr arbeitete Schoenmaker – mit einigen Unterbrechungen durch längere Reisen – unter anderem als Geologin für verschiedene Minenbetreiber in Australien und Neuseeland sowie für Nassbaggerprojekte auf den Bahamas, in Brasilien, Kasachstan, Kuwait, Marokko und Panama. Im Sommer 2018 gab sie ihre bisherige Arbeit auf und wechselte zum Reisejournalismus.[2]

Schoenmaker wurde durch ausgedehnte Soloreisen mit dem Motorrad bekannt, zu denen sie zahlreiche Videos mit Filmaufnahmen von den Fahrten veröffentlichte. Sie fährt vielfach abseits gut ausgebauter Überlandrouten und bevorzugt unasphaltierte Nebenstrecken (Dirt Tracks). Sie fährt so weit wie möglich unbegleitet. Gruppenfahrten unternahm sie bislang nur dann, wenn das – wie in Myanmar oder Thailand – zwingend vorgeschrieben ist oder wenn Sprachbarrieren eine Alleinreise ausschließen. Letzteres betraf ihre Fahrt durch Madagaskar Anfang 2024.

Schoenmaker führt ihr Gepäck selbst auf dem Motorrad mit. Sie setzt keine Begleitcrew ein und übernimmt auch das Filmen und Editieren selbst.

Von Indien in die Niederlande

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Royal Enfield Himalayan

Schoenmakers erste Motorradreise begann im Herbst 2018 in Indien und endete im Sommer 2019 in den Niederlanden. Die gesamte Reise erstreckte sich über 36.000 km. Reisemotorrad war eine gebrauchte Royal Enfield Himalayan BS4 („Basanti“), die Schoenmaker in Indien gekauft hatte.

Die Fahrt bestand aus zwei eigenständigen Strängen. Der erste Teil führte Schoenmaker von Indien nach Malaysia. Er dauerte zwei Monate, in denen Schoenmaker etwa 11.000 km zurücklegte. Die Fahrt begann in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Schoenmaker fuhr durch den Nordosten Indiens am Südhang des Himalaya über den Distrikt Darjeeling bis nach Sikkim. In Moreh im Bundesstaat Manipur überquerte sie die Grenze zu Myanmar, um einige Tage später nach Thailand weiterzufahren. In Thailand fuhr sie, an den Verlauf der Route 4 angelehnt, nach Süden bis Bukit Kayu Hitam, wo sie die Grenze zu Malaysia überquerte. Endpunkt dieses Reisestrangs war die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur.

Höchster Punkt dieser Tour: Ak-Baital-Pass

Von Malaysia ließ Schoenmaker ihr Motorrad und das Gepäck per Flugzeug nach Maskat in Oman bringen, wo sie die Fahrt im März 2019 nach zweiwöchiger Unterbrechung fortsetzte. Nach einer Rundfahrt durch den nordöstlichen Teil Omans einschließlich einer Wüstenpassage fuhr sie bis Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Von setzte sie mit einer Fähre nach Bandar Abbas über. Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt im Iran überquerte sie Anfang April 2019 die Grenze zu Turkmenistan, wo ihr lediglich eine drei Tage dauernde Durchreise auf einer vorgegebenen Strecke erlaubt war, und setzte von dort aus die Fahrt durch die zentralasiatischen Staaten Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Kasachstan fort. In Tadschikistan fuhr sie in östlicher Richtung der Wachankette folgend unmittelbar an der Grenze zu Afghanistan, reiste aber nicht nach Afghanistan ein. Über den Pamir Highway und den 4655 m hohen Ak-Baital-Pass ging es nach Kirgistan und Kasachstan, dessen südlichen Teil Schoenmaker in ost-westlicher Richtung innerhalb von zwei Wochen durchquerte. Danach ging die Reise weiter nach Westen durch Russland, für das Schoenmaker ein siebentägiges Transitvisum hatte, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, die Türkei, Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Österreich und Deutschland zurück in die Niederlande.[3]

Von Südamerika nach Alaska (Teil 1)

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Start: Patagonien (Argentinien)

Im Oktober 2019 begann Schoenmaker eine Fahrt von Patagonien nach Alaska. Die Tour war auf eine Dauer von eineinhalb Jahren angelegt und sollte von Argentinien bis an den Arktischen Ozean gehen. Als Reisemotorrad übernahm Schoenmaker in den Niederlanden eine fabrikneue Royal Enfield Himalayan BS4 („Dhanno“).

Schoenmaker ließ das Motorrad von einer Spedition als Gefahrgut von London nach Argentinien fliegen. Dort begann die Fahrt Mitte Oktober 2019. Sie endete, nachdem Schoenmaker durch Argentinien, Chile und Bolivien gefahren war, im April 2020 ungeplant in Peru, das – wie alle südamerikanischen Staaten –als Reaktion auf die beginnende COVID-19-Pandemie Lockdowns verhängt hatten und Ausländer das Land verlassen mussten.

Schoenmaker begann die Tour in Buenos Aires. Von dort fuhr sie, teilweise über die Ruta Nacional 3, etwa 2500 km an der argentinischen Atlantikküste entlang nach Süden bis auf die Große Feuerlandinsel. Die südlichste Stadt dieser Fahrt war Ushuaia, der absolut südlichste Punkt eine Marinestation am Beagle-Kanal.

Island - Dänemark - Schweden - Norwegen

Südliches Afrika

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Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botswana

Von Südamerika nach Alaska (Teil 2)

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Ziel nach 65.000 Kilometern: Prudhoe Bay in Alaska

Am 1. Oktober 2021, zwei Jahre nach dem Start der ersten, pandemiebedingt abgebrochenen Amerika-Tour, nahm Schoenmaker die Fahrt von Südamerika nach Alaska wieder auf. Weil in Peru zu dieser Zeit noch Einreisebeschränkungen für Touristen galten, begann Schoenmaker diesmal in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Die Fahrt endete am 11. August 2022 in Prudhoe Bay am Arktischen Ozean. Dabei legte Schoenmaker etwa 65.000 km zurück. Sie bestritt die Tour mit einer Honda CRF 300 Rally („Alaska“), die sie vor Beginn der Tour in den Niederlanden erwarb und von einer Spedition über London nach Quito bringen ließ.

Schoenmaker fuhr auf dieser Tour durch Ecuador, Kolumbien, Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala, Belize, Mexiko, die USA und Kanada. Den Darién Gap zwischen Kolumbien und Panama, der zu den gefährlichsten Regionen der Welt gehört,[4] durchquerte sie nicht mit dem Motorrad; aus Sicherheitsgründen umging sie die Region mit einer Fähre. In den USA musste sie die Fahrt nach einer unfallbedingten Verletzung für einige Tage unterbrechen.

Afrika-Umrundung

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2023 und 2024 unternahm Schoenmaker den Versuch einer Umrundung Afrikas, bei der sie erneut die Honda CRF 300 Rally („Alaska“) einsetzte. Die Tour begann in der spanischen Hafenstadt Málaga, von wo aus die mit der Fähre nach Marokko übersetzte. Von dort führte sie entlang der afrikanischen Westküste zunächst bis Benin, wo Schoenmaker die Fahrt wegen der beginnenden Regenzeit vorübergehend unterbrach. Nach dem Ende der Regenzeit fuhr sie von Benin bis Angola. Um eine Passage durch die Demokratische Republik Kongo aus Sicherheitsgründen zu vermeiden, setzte Schoenmaker von der angolanischen Exklave Cabinda mit einer Fähre zum Hauptstaatsgebiet Angolas über. Von Von dort aus fuhr sie an die Ostküste Afrikas, wo sie unter anderem mehrere Wochen auf Madagaskar verbrachte. Nach ursprünglichen Planungen sollte das Ende der Tour in Kenia liegen. Das Ziel erreichte sie nicht. Die Fahrt endete im Frühjahr 2024 vorzeitig in Tansania, nachdem sich Schoenmaker nördlich der Stadt Mbeya bei einem Unfall mehrere Frakturen zugezogen hatte, die operativ versorgt werden mussten. Zur Behandlung kehrte sie in die Niederlande zurück.

Schoenmakers Afrika-Umrundung führte sie durch 21 Länder:

Einsatzfahrzeug ab Oktober 2021: Honda CRF 300 Rally („Alaska“)

Publikationsarbeit

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  • Noraly Schoenmaker: Keerpunt: alles achterlaten en jezelf opnieuw uitvinden op een motortocht van 36.000 km, Luitingh Sijthoff, 2024, ISBN ‎978-9021046594

itchyboots.com

Einzelnachweise

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  1. Itchy Boots Youtuber Overview (abgerufen am 12. September 2024).
  2. Selbstdarstellung auf itchyboots.com (abgerufen am 29. Februar 2024).
  3. Darstellung der Reiseroute auf itchyboots.com (abgerufen am 22. August 2024).
  4. On one of the world’s most dangerous migrant routes, a cartel makes millions off the American dream (abgerufen am 25. Juli 2024)