Benutzer:Manuela Reinbold/Oldershausen (Marschacht)/Geschichte

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500 – 900 n chr. Altsiedelland

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Aus den naturräumlichen Gegebenheiten leiten sich die siedlungsgeographischen Voraussetzungen der Entstehungsgeschichten von Oldershausen ab. Das Dorf befindet sich im sog. „Altsiedelland“, das bereits vor der im 8. Jahrhundert einsetzenden Ausbauperiode kontinuierlich besiedelt war.

Oldershausen und auch Horburg sind dagegen bereits als Siedlungen der Binnenmarsch anzusprechend, wobei erhöht liegende Sandhöhen die hochwasserfreien Wohnplätze darstellten, die im Laufe der Zeit zudem künstlich erhöht wurden. Vielfache Funde in der unmittelbaren Umgebung wie Steinwerkzeuge aus der mittleren und jüngeren Steinzeit sowie vor allem Gräber und Grabbeigaben aus der späten Jungsteinzeit, der Bronzezeit bis in die römische Kaiserzeit belegen auch im Bereich der Gemarkungen dieser Dörfer eine viel frühere Siedlungstätigkeit, ohne dass aber eine Siedlungskontinuität zu belegen ist. Auch wenn bisher eine gezielte historische Aufarbeitung nicht erfolgt ist, lässt sich – unter Verweis auf die Ausführungen von Reinstorf („Elbmarschkultur“,1929) - die bisherige Siedlungsentwicklung wie folgt skizzieren.

Die Ursprünge der Orte können aufgrund der unsicheren Quellenlage und der weitgehend unterbliebenen mittelalterlichen Überlieferung nicht erhellt werden. Nach der Ortsnamenskunde ist die Gründung der -husen / -hausen / -sen Orte in geschichtlich sehr früher Zeit zu datieren, durch welche ausgedehnte Bereiche bereits im frühen Mittelalter unmittelbar nach der Völkerwanderung der landwirtschaftlichen Nutzung (wieder) erschlossen wurden. Entsprechend dieser Eingliederung ist die Entstehung von Oldershausen in die sächsisch-fränkische Zeit (um 500 – 900 p.C.n.) zu datieren, als die Langobarden ihr Stammland verließen, das nachfolgend von den von Norden hervorrückenden Sachsen neu besiedelt wurde.

Die Neubesiedlung des Raumes erfolgte zunächst im Bereich der Gunstlagen innerhalb der südlich gelegenen Geest, von der aus die Besiedlung zunächst auf die Randbereiche und schließlich auf die Marschgebiete ausging. Das Belegen die verknüpft miteinander liegenden Ländereien im Randbereich der Naturräume, die gleiche Bauart der Gebäude („Sächsische Haus“ bzw. „Mittellängsdielenhaus“) sowie die gleiche Kultur und Sprache. Die ursprünglich unregelmäßig angeordnete Flureinteilung lässt den Ort eindeutig der älteren Siedlungsnahme in der Binnenmarsch zuordnen.

In Bezug auf den Ort ist zunächst von Einzelhofsiedlungen auszugehen; denn die Benennung einer Siedlung als Dorf deutet bereits an, dass eine größere Anzahl von Bauern an der Gründung beteiligt war. Der Ortsname von Oldershausen lässt dabei auf einen Personennamen schließen, womit ein „Aldward“ - evtl. ein sächsischer Sippenhäuptling - als namensgebend angenommen werden kann.

In typischer Weise für die älteren Siedlungen im gesamten Landkreis Lüneburg weisen die hier betrachteten dörflichen Siedlungen keine geplante Struktur auf. Charakteristisch ist dabei die unregelmäßige Anordnung der Hofanlagen auf unterschiedlich geformten Grundstücken, die in Oldershausen der Ilmenau folgten.

Das Dorf bestand gemäß der allgemeinen Siedlungsgeschichte des Raumes in ihren Grundformen aus mehreren Plog- bzw. Vollhöfen, die gemäß dem nach römisch-fränkischen Recht eingeführten Villikations- oder Fronsystem durch einen vom Grundherrn eingesetzten Meier (nach lat. maior) verwaltet wurden. Eingesetzt vom Landesherrn verpachteten die Grundherren ihre Eigentümer an die Bauern, die quasi in einem Leibeigenschaftsverhältnis standen. Für das Mittelalter ist aber zumindest für die Ploghöfe ein relativ hoher Viehbesatz und z.T. auch eine große Flächenausstattung (Oldershausen: 1 Hof mit 59 ha) überliefert.

1358 Auswirkungen der Pest

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Etwa ab Mitte des 14. Jh. kam es infolge von durch Klimaverschlechterung ausgelösten Missernten, Handelseinbußen und durch die Auswirkungen der Pest (1358) zu einem gravierenden Einschnitt in die bis dahin bestehende Wirtschafts- und Herrschaftsordnung. Durch Bevölkerungsverlust und durch Aufgabe zahlreicher unrentabel wirtschaftender Höfe kam es zur hochmittelalterlichen Wüstungsperiode, wobei etwa 1/3 der bestehenden Siedlungen (überwiegend jüngere, nachgesiedelte Dörfer) auch im Bereich der Geest sowie der Binnen- und Elbmarsch aufgegeben wurden. Zur Verbesserung der Bedingungen wurde nun die persönliche Hörigkeit durch das neue Meierrecht beendet, wenngleich die wirtschaftliche Abhängigkeit verblieb. Nach wie vor bestand für den Bauern lediglich ein Nutzrecht, das trotz eingeführtem Erbrecht noch nicht zu einem Eigentum führte. Die Abgaben an den Grundherrn beliefen sich auf eine gleichbleibende Höhe von etwa 5 % des Ertrages, wobei außerdem Steuern und Hand- oder Spanndienste zu leisten waren. Zusätzlich bestand der „Zehnte“, der ursprünglich von den Franken als eine 10 % Abgabe an die Kirche eingeführt wurde.

1371-1388 Lüneburger Erbfolgekrieg

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Die nahe Lage zur Elbe als wichtige strategische Verkehrsachse führte zu zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen zunächst zwischen den Herzogtümern Lüneburg und Lauenburg und anschließend zum Lüneburger Erbfolgekrieg (1371-1388), der die Siedlungen in der Elb- und Binnenmarsch vielfachen kriegerischen Einwirkungen aussetzte.

15. Jahrhundert Siedlungsentwicklung

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Als Folge der Wüstungen in umliegenden Orten, aber auch als Ausdruck einer allmählichen Siedlungsentwicklung treten ab dem 15. Jahrhundert zu den alten Ploghöfen auch Kötner- und später Brinksitzer- bzw. Anbauerstellen. Damit setzte eine erste Verdichtung und gewisse Erweiterung der Ortslagen mit gemäß ihrer sozial nachgestellten Bauernklasse wirtschaftlich kleineren Bauernhöfen ein. Diese Betriebe mussten sich am Rande der alten Flur neue Ackerflächen urbar machen und wurden aufgrund des kleineren Grundbesitzes z.T. als Handwerker (Zimmerer, Grobschmiede, Leineweber, Schneider oder Höker) oder als Landarbeiter tätig.

1530 Reformation

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Nach der Reformation fielen die Orte 1530 wie die gesamte Region unter herzoglich - lüneburgischen Besitz.

1569 Elbkarte Ortsname Oldershusen

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Die ersten Aufzeichnungen gibt es von unserem Ort aus dem Jahre 1569. Hier wird in einem Ausschnitt aus der Elbkarte im Staatsarchiv in Hannover von Oldershusen gesprochen.

1619 Eindeichung Schlaugenfeld, Entstehung des Mühlendeichs (heute Katendeich)

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(Verlauf des 30-jährigen Krieges 23.05.1618 – 1648)

1627 Zerstörung von dänischen & kaiserlichen Truppen

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(Verlauf des 30-jährigen Krieges 23.05.1618 – 1648)

Wie im gesamten Land kam es im Verlauf des 30-jährigen Krieges zu einem erheblichen Einschnitt, als die Dörfer der Region im Jahre 1627 zunächst von den dänischen Truppen und anschließend von den kaiserlichen Kriegstruppen weitgehend zerstört und die Bevölkerung grausam misshandelt wurde.

1631 Zerstörung von schwedischen Truppen

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(Verlauf des 30-jährigen Krieges 23.05.1618 – 1648)

1631 wiederholte sich die Zerstörung unter den schwedischen Truppen; und für die folgenden Jahrzehnte ist in vielen Dörfern vorübergehend ein Leerstehen zahlreicher Hofstellen belegt.

1695 Oldershausen und seine Hausmarken

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In der Winser Marsch gehörte zu jedem Bauernhause eine Hausmarke, mit der alles Gerät was zu demselben gehörte, gezeichnet wurde. Sie wurde auch den Kühen in die Hörner gebrannt, den Gänsen und Enten in die Schwimmhaut geschlagen usw. Selbst Schriftstücke wurden damit unterzeichnet.

Folgende Familiennamen waren zu der Zeit hier ansässig:

1. Jürgen Brandt 8. Pauel Klodt
2. Peter Harms 9. Dietrich Bleken
3. Karsten Ahrens 10. Bartel Pordt
4. Hans Behn 11. Carsten Mehen
5. Peter Klodt 12. Jochim Blecken
6. Peter Harms 13. Johan Roggenbuck
7. Johan Bleken 14. Peter Brandt

1756 - 1763 Belastungen & Einbußen im Siebenjährigen Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch während des 7-jährigen Krieges wie auch unter der napoleonischen Besatzung ergaben sich durch die zahlreichen Durchmärsche und Belegungen fremder Heeresteile erhebliche Belastungen und Einbußen. Allerdings unterblieben mutwillige Zerstörungen, so dass die Hofstellen im Laufe der Zeit wieder aufgesiedelt wurden und noch einige weitere Anbauern bis in das 19. Jahrhundert folgten. Diese siedelten sich überwiegend im Zuge der ortsauswärts führenden Straßen an, die sich als Hauptverkehrswege herausbildeten. Eine Ausnahme stellt in diesem Zusammenhang aber die Besiedlung am Katendeich in Oldershausen dar; die frühere Bezeichnung Mühlendeich verrät den Grund für die Errichtung dieser Siedlungszeile. Kennzeichnend für die Entwicklung der mittelalterlichen Landwirtschaft war die Umwandlung der Laubwälder, der durch den Holzbedarf der Lüneburger Saline entscheidend Vorschub geleistet wurde. Auf den wenigen lehmigeren Standorte in der Umgebung der Ortslagen wurden die Eichen-Buchenwälder überwiegend in Ackerland umgewandelt.

1802 Auflösung der Gemeinheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1842 Verkopplung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1855 Sturmflut & Deichbrüche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abschrift Bericht Augenzeuge aus Fahrenholz Sturmflut 1855[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1855 am neuen Jahrestage ist ein schrecklicher Sturm gewesen und sind fast alle Felder von Stade bis hierher die Deiche durch gebrochen. Mensch und Vieh sind dabei ertrunken und ist das Elend und der Schande kaum mit einer Feder zu beschreiben.  Aber  kurz darauf hat es angefangen zu frieren und ist die Elbe so fest  zu gegangen das kein Wasser herunter kommen konnte und wir den ganzen Winter kein niedrig Wasser wieder  kriegten, und hat man ist hier in der Marsch mit Pferde und Wagen gleich aus dem Hause auf dem Eise über Dämme und Deiche nach Winsen gefahren.

Im Anfang März wurde es tauen  und zum Unglück eher obenauf der Elbe als hier unten und nun stieg das Wasser bei uns sehr hoch das es fast bei uns in den meisten Häusern stand da erhob sich am 19. März ein  furchtbarer Sturm und brachte die dicke Eismasse in den Feldern in Bewegung und stürzte viele Bäume und mehrere Häuser um. Es sind in Tönnhausen auf dem Deiche die Häuser alle beschädigt und Peter Eggers sein Haus ganz umgestochen. In Mover wurde Peter Zeien sein Haus beschädigt und sein Spieker ganz weggetrieben.

Hier in Fahrenholz hat es sehr grausam gewütet, da sind 4 Gebäude umgestochen und 2 Wohnhäuser stark beschädigt. Heinrich Schröder seine Scheune ist umgestochen mit samt sein Wohnhaus und ist ein Pferd mit einem Füllen darunter befallen. Auch Heinrich Gerdau sein Spieker und sein Wohnhaus ist vom Eise umgestochen und alles darin geblieben an Möbeln und Vieh und ist kein Stein auf den anderen geblieben aber die Menschen hat Gottes Vorsehung alle daraus gerettet. Und Christoph Peters seine Scheune seine Scheune ist auch umgestochen, die hat der liebe Gott als Schanze vor seinem Hause aufbergen lassen in dem sie sich vor dem Mist und dem Haus warf und so eine fürchterliche Masse Eis zusammen drückte das es ein hoher Berg wurde, das mehrere tausend Fuder auf einen Berg zusammen lagen. Und sind die  großen Pappeln an meine Scheune mit Wurzeln und Stamm aus der Erde gerissen und in meinem Hause ist es an der Westseitentür herein gebrochen und ist weder Ständer noch Riege stehen geblieben und ist meine Vordiele bis oben an den Boden voll Eis geschoben doch Gottlob sind Menschen und Vieh alle unbeschädigt geblieben auch sind mir um meinen Hause wohl 80 Stück Bäume, an wilden Bäumen und Obst Bäumen  umgestochen. Auch Nicolaus Maier hier selbst sein Haus fast ganz niedergestochen vom Eise erst an der Westseite und 2 Tage später von der Ostseite und ist ein Schwein und eine Kuh darin vom Eise getötet aber die Menschen sind alle gesund daraus entflohen und davongekommen.

Auch bei Sangenstedt auf dem Hohenfelde sind mehrere der 100 große Eichen von dem Eise umgestochen davon sind mehrere mit Stamm und Wurzeln aus der Erde und mit weggedrängt, die wohl 100 Jahre gestanden haben. Wer es nicht gesehen hat was so eine Eismasse vom starken Winde getrieben für Kraft hat, der kann es nicht glauben es ging schnellen Schrittes und so waren in 5 Minuten viele viele Bäume und die hier genannten Häuser umgestochen . Hier in Vievelde belegen es war morgens 10 Uhr, nachmittags  um 4 Uhr trieb der starke Nordwestwind das Eis im Hörstenfelde vorwärts und stieß in Oldershausen 6 Gebäude über die Hälfte um und 4 ganz vom Fleck. Und haben in Niecolaus Mohrmann seinem Hause, dessen Mutter und Schwester ihr Leben darin eingebüßet. Dies war der 19. März 1855. Am 20. März ist zu Artlenburg ein großes Elbbrack gegangen und auch mehrere Häuser mit weggetrieben und nun bahnte sich die Elbe über Marienthal und so hier der Marschengegend herunter und Riss alle Deiche mit dem Überlaufe meist vom Pflecken auch ist an dem Abend das Elbfeld vollgelaufen und ist der Deich an mehreren Stellen durchgebrochen in Achterdeiche und sind auch Oben die Deiche der Elbe an mehreren Stellen durchgebrochen. Am 21. März brachte der Strom, der von der Elbe hier durchfloß, das Eis in dem Hörstenfelde in Bewegung. So vom Strome fortgerissen stürzte es in Hunden 7 Gebäude die Seiten ein und auch in Mover ebenfalls 2 Gebäude die Seiten ein. Auch in Tönnhausen sind 2 Scheunen und Wohnhäuser, nämlich Hein Reimers und Martin Detje, davon ist der große Tür Ende des Wohnhauses niedergestochen.

In Laßrönne sind einige Häuser die Seiten eingestürzt. Dies  geschah bei stiller und guter Witterung hätte da der liebe Gott einen starken Ostwind wehen lassen, das Strom und Wind überein kam, so wären in einem Augenblick wohl die meisten Häuser in der  Marsch zusammen gestürzt, dieweil das Wasser immer höher stieg, es war jetzt in allen Häusern und es war ein großes Elend mit dem Viehe, dasselbe so hoch zu bringen, das es aufs trockene stünde, denn gegen diesen Eises war es nicht von einem Hause zum anderen vielweniger nach die Geest zu fahren.

Endlich am Sonnabend, den 23. März, öffnete sich zuerst eine Fahrt zwischen dem Eise durch nach Rottorf. Nun fingen die Leute an auszuwandern und so kamen dann auch große Schiffe von Amtswegen zugesendet und brachten Brot, weil hier kein Brot wegen des hohen Wassers mehr vorhanden war und luden dann ihre Schiffe wieder voll von Vieh und Möbeln und fuhren es  ans Land nach der Geest dem Landschersee, wo sonst die Wagen fuhren fahren jetzt  die großen Schiffe,  bei Clus unter dem Scherseebaum durch und so landeten sie neben Wittorf beim Hittendahl an. Ja selbst die Geestdörfer Rottorf, Handorf und Wittorf wanderten aus mit ihrem Vieh und auch viele Menschen. Es waren hier in Fahrenholz noch in 4 Häusern einige Menschen nämlich bei Lohrens, Twesten, Hein Junge, Christian Meier und Christoph Peters. Bei Christoph Peters hier in Fahrenholz, in dessen Hause sind 6 Kühe stehen geblieben, das ist alles Vieh was hier in Fahrenholz geblieben ist, ausgenommen einige Kälber und Ziegen, die sie auf den Boden gebracht hatten. Das Wasser wurde so hoch, dass es 18 Zoll hier in den höchsten Häusern in der Stube stand. In den niedrigsten Häusern lief es aus den Fenstern.

Nun wurde hier in der Marsch eine schlechte Zeit, denn das Wasser blieb immer noch hoch das die ganze Saatzeit so vorüber ging und hier fast anders nichts mehr gesät wurde als Gersten.  Es wurden auch noch Kartoffeln gepflanzt, die aber kaum das Auskriegen wert waren und so ging es auch mit dem Hafer, der im Juni erst gesät wurde, da sah man hier in der Marsch eine bedrückte Zeit entgegen. Denn die vielen Wüstungen, die hier an Gebäuden und Deiche und Dämme geschehen waren, mussten doch so viel als möglich wiederhergestellt werden. Denn der Frühling und Sommer waren fast so vergangen und das meiste war nur noch zu tun, da erhielten wir Gott sei Lob und Dank noch einen guten Nachsommer das noch für das Vieh reichliche Fütterung eingeerntet wurde, und es noch besser ging, wie man es kaum erwartete.

Es wurde das Korn sehr teuer der Himten Roggen kostete 2 thr 6 ggl, der Hafer Himt 1 rS, die Kartoffeln waren nun wegen der allgemeinen Seuche auch teuer der Himt 16 gg 18gg.

Auch sind hier in Fahrenholz bei diesem hohen Wasser am ersten heiligen Ostertage 4 Junggesellen ein Opfer des Todes geworden, es waren nämlich Joachim Gehrke sein ältester und sein jüngster Sohn und Lorenz Twesten sein ältester Sohn, die eine Lustreise mit einem kleinen Schiffe nach Winsen machten, um ihren Bruder Dietrich Gehrke zu holen, und so trafen sie denn ihren Bruder und deren Kollegen aus Harburg und nun stiegen die 5 wieder in das Schiff und segelten frohen Mutes wieder von Winsen fort. Es dauerte aber nicht lange, da erhob sich auf einmal ein plötzlicher Sturm, der warf ihr Schiff um und da mussten die 4 blühenden Jüngliche ihr Leben einbüßen, nämlich die 3 Gehrken und Twesten, ihr Kollege aus Harburg Namens Peter Lüt, der ist im Wasser wieder auf das Schiff gekommen und ist mit Gottes Hilfe gerettet worden. Darum wer heute frisch gesund und stark liegt morgen Tod wohl gar im Sarg.

Anno 1885 Große Wassernot im Kirchspiel Handorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitungsausschnitte Winsener Anzeiger

=== 1878 - 1879 Melirosationsprojekt - Bau Neetze Kanal ===

1885 Überführung in den Landkreis Harburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oldershausen war dagegen der Vogtei Marsch im Amt Winsen zugeordnet, das ebenso 1885 in den Landkreis Harburg überführt wurde.

02.10.1886 – 1888 Bau Ilmenau Kanal & Friedrichsbrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bau des Ilmenau Kanal 1886[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle Abschrift: Chronik Schule Oldershausen von Lehrer Heinrich Meyn

In der Chronik der Schule Oldershausen findet sich eine Beschreibung der Vorbereitungen für den Bau des Ilmenau Kanals. Der damalige Lehrer Heinrich Meyn stellt die Vorgänge eingehend und anschaulich dar:

„Im Oktober des Jahres 1886 wurde endlich mit der Ausführung des großen Meliorationsprojektes, der Entwässerung der Ilmenau Niederung begonnen. Dassele umfasst die Gegend, an der Ilmenau von Bardowick bis zur Elbe und erstreckt sich seitwärts bis nach Wendisch und Garlstorf im Kreise Bleckede. Das ganze Areal von 15000 ha leidet, unter dem Hochwasser der Elbe und der Ilmenau, welches in die Seitenzuflüsse der Neetze und Ilau zurücktritt und ihren Abfluss hindert. Man rechnet, dass jede fünfte bis siebente Sommerernte verloren geht und dass daneben durchschnittlich ¼ der jährlichen Ernte mehr oder weniger geschädigt wird. Es hat sich eine Genossenschaft auf Grund eines Projektes gebildet, wonach mit einem Kostenaufwand von 1882000 Mark, die Ilmenau und teilweise auch die Ilau und Neetze korrigiert, eingedeicht und gegen das Unterwasser durch Schleusen abgeschlossen werden sollen.

10. September 1886 – Deputierten Versammlung der Entwässerungs- Genossenschaft der Ilmenau Niederung

Am 10. September obigen Jahres wurde auf geschehene rechtzeitige Ladung im Schießgraben zu Lüneburg eine Deputiertenversammlung der Entwässerungs- Genossenschaft der Ilmenauniederung abgehalten. Zu derselben waren außer dem Direktor Friedrichs zu Lüneburg, dem Herrn Baurat Heß aus Hannover und dem Herrn Regierungsrat v. Ellerts als Vertreter der Königlichen Regierung 55 stimmberechtigte Deputierte erschienen.

Nachdem die Anwesenheit der einzelnen Herren durch namentlichen Aufruf festgestellt war, trat man in die Tagesordnung ein. Hauptgestand der Verhandlungen bildete die Beschlussfassung über die Frage , ob man nun , nachdem alle Vorarbeiten erledigt (seien) und vor allem festgestellt sei, wie hoch sich die höchstens zu zahlenden Beiträge der einzelnen Interessenten stellten, mit der Ausführung des großen Unternehmens beginnen wolle oder nicht.

Nach längeren eingehenden Verhandlungen, in welchen sich neben anderen namentlich die Herren Hofbesitzer Zeyn – Stove, Lodders – Drage und Harms – Hunden für, dagegen die Herren Hofbesitzer Peters – Elbstorf, Kraßmann – Bütlingen und Grimm – Hittbergen gegen die Ausführung ausgesprochen hatten, während der Herr Direktor Friedrichs den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit erläuterte, hob der Regierungsrat hervor, wie der in Aussicht gestellte Staatszuschuss ein verhältnismäßig hoher sei und wie überhaupt die sämtliche Verhältnisse augenblicklich so günstig lägen, dass er nur warm den Begin der Arbeiten befürworten könne.

Darauf stellte der Herr Direktor folgenden Antrag zur Beschlussfassung : Die Deputierten – Versammlung beschließt auf Grund der allgemeinen Sachlage und der eingeleiteten Submission Beginn der Ausführungsarbeiten der Melioration der Ilmenau Niederung nach den Heß ‘schen Plänen von 1879 und 1884 und überlässt dem Vorstande die Auswahl der eingereichten Offerten, sowie die Abschlüsse der Kontakte mit den einzelnen Unternehmen und Lieferanten.

Da kein Widerspruch erfolgte, wurde über diesen Antrag namentlich abgestimmt und es ergab sich als Resultat, dass 31 Herren mit „Ja“, 24 dagegen mit „nein“ stimmten. So ist also damit die Ausführung endgültig beschlossen und wie wir zuversichtlich hoffen, so wird dieselbe zum Besten für unsre Landwirtschaft wie auch zur Förderung der Ilmenau Schifffahrt und zum Wohle der Stadt Lüneburg gereichen. Nach Schluss der Versammlung, wie am folgenden Tage, wurde dann noch über die Ausführung und baldige Inangriffnahme der Arbeiten verhandelt und beschlossen, die Ausführungen sämtlicher Erdarbeiten dem Bauunternehmer v. Höppen in Düsseldorf zu übertragen.

Deputierten Versammlung am 2. Oktober 1886 um 2 Uhr - erster Spatenstich

Am 2. Oktober 1886 fand zu Tönnhausen bei Winsen an der Luhe die Feier des ersten Spatenstichs zur Ausführung der Ilmenau Korrektion statt. Dieser Tag wird für alle Zeiten ein Gedenktag für unsre Nachkommen bleiben. Um Mittag versammelte sich dort in dem Blecken‘ schen Gasthause der Vorstand der Entwässerungs- Genossenschaft der Ilmenau Niederung zu einer Sitzung, der sich um 2 Uhr einer Versammlung der Deputierten anschloss. Nach rascher Erledigung der Tagesordnung meldete der die Bauarbeiten leitende Ingenieur, zugleich Compagnon des Unternehmers Herrn von Köppen, der Herr Apetz, es sei alles zur Ausführung des ersten Spatenstichs am Ilmenau Kanal bereit.

Die Deputierten, andere Interessenten und einige Freunde des großen Unternehmers aus dem Kreisen Lüneburg, Winsen und Bleckede zogen nun hinaus nach dem westlich von Tönnhausen liegenden Gemeindeanger, wo durch beflaggte Stangen die Lage des neuen Flussbettes bezeichnet war. Hier wurde dem Genossenschafts- Direktor, Herrn Friedrichs, ein neuer, mit einem schönem Blumen Strauß geschmückter, Spaten überreicht.

Ansprache

In kurzen Worten wies nun der Herr Direktor auf die Bedeutung des Tages hin, erwähnte der vielen Mühen und Anstrengungen, welche aufgewendet werden mussten, um an das nun glücklich erreichte Ziel zu gelangen. Seit dem Jahre 1625 sei wiederholt versucht worden, das Werk auszuführen und stets aus den verschiedensten Gründen die Ausführung unterblieben. Sei nun jetzt auch alles aufs Beste für den Bau vorbereitet, so stehe doch noch eine mühe- und arbeitsvolle Zeit bevor. Und jeder Beteiligte müsse voll und ganz seine Pflicht tun, wenn das Werk gelingen und das werden solle, was man davon erwarte, ein Schutz- und Nutzwerk für die ganze Ilmenau Niederung. Der Redner schloss mit den Worten: Wenn aber jeder seine Schuldigkeit tut, dann kann eine gute Vollendung nicht fehlen. Vor allem aber, meine Herren, bedürfen wir des Allmächtigen Hilfe, lassen Sie uns offen bekennen: An Gottes Segen ist alles gelegen. Seine Hilfe zu diesem Werk erflehen wir, und in Gottes Namen lassen Sie uns das Werk beginnen. In diesem Sinne vollführe ich den ersten Spatenstich und bitte Sie Alle, Beamte, Interessenten, Unternehmer und Arbeiter, mir zu geloben, in solchem Sinne mit an dem Werke arbeiten zu wollen und dies zu bekräftigen durch ein dreimaliges kräftiges Hoch. Das Werk wachse und gedeihe!

Entblößten Hauptes hatten die Versammelten den Worten zugehört und stimmten nun dreimal kräftig in das auf das Werk ausgebrachte Hoch ein. Jetzt folgten sämtliche vereinigte Herren der freundlichen Einladung des Unternehmers nach dem Beckenschen  Gasthause, wo dem ersten Spatenstich entsprechend ein Glas des Herrlichsten Spatenbräues kredenzt wurde.

Frau Beckens bekannte gute Küche hatte mittlerweile einen neuen Beweis ihrer Leistungsfähigkeit geliefert. Auf der großen Tenne, welche salonartig hergerichtet war, stand eine wohlbesetzte Tafel, und ein frohes Mahl vereinigte die Versammelten bis zum späten Abend. Manches bedeutungsvolles Wort wurde hier noch in Bezog auf das Werk, die Genossenschaft, die Bedeutung und Ausführung gesprochen, und jeder Teilnehmer wird mit großer Befriedigung der Feier beigewohnt haben, welche bewies, dass nunmehr die Hauptbeteiligten in Einigkeit und mit vereinten Kräften an die Ausführung des großen Werkes gehen, in der besten Zuversicht, dass es für weite Kreise ein segensreiches werde. Allgemein wurde bedauert, dass der Leiter des Baues, Herr Baurat Heß in Hannover, an der Feier nicht teilnehmen konnte.  Während des Mahles langte ein Telegramm desselben an, in welchem der Genossenschaft ein herzlicher Glückwunsch zum Beginn des Werkes ausgesprochen wurde mit dem Zusatz, dass der heutigen Feier des ersten Spatenstichs, am 2. Oktober 1886, die Eröffnung des neuen Kanals folgen möge.

Mancher Interessierte mag wohl bei der Bedeutung des Werkes für die großen beteiligten Kreise eine großartige Feier des ersten Spatenstichs erwartet haben, namentlich auch die Beteiligung der Königlichen und der betreffenden städtischen Behörden. Eine größere und eigentlich offizielle Feier war jedoch von dem Vorstande mit Absicht vermieden worden. Den Veranstaltern der stilleren Feier im engsten Kreise werden alle Beteiligten dankbar sein in der Hoffnung, dass das jetzt begonnene Werk der Selbsthilfe glücklich zu Ende geführt werde ohne Überlastung der Interessenten.“

Bericht in den Winsener Nachrichten über eine Besichtigung des Meliorationsgebietes in der Ilmenau Niederung am 1. Juli 1887[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten][5]

„ Zur festgesetzten Zeit mit dem Schnellzuge 9 Uhr 9 Minuten trafen gestern Vormittag der Herr Minister für Landwirtschaft, Domainen und Forsten Dr. Lucius Exzellenz und der Herr Oberpräsident unserer Provinz Exzellenz von Leipziger in Begleitung der Herren Geheimrat von Wilmowsky aus Berlin und Baurat Heß aus Hannover von Hamburg her hier selbst ein, auf dem Bahnhofe Winsen empfangen von den Herren Regierungspräsident Lodemann, Landrat Schulze, Genossenschaft Direktor Friedrichs, Regierung und Baurat Hoebel, Regierungsrat von Ellerts und vielen sonstigen Herren, welche größtenteils mit dem Zuge 7:34 aus Lüneburg hier eingetroffen waren. Nach einem darauffolgenden Vortrag zur Orientierung für die Reise bestieg man um 3/4 10 Uhr die bereitstehenden Wagen, und nun ging's in schneller Fahrt durch die beflaggten Straßen Winsens zum Bau der Pumpstation bei Laßrönne.

Der Zug eröffnete ein Wagen mit dem Herren Direktor Friedrichs und Regierungsbaumeister Recken. Im 2. Wagen, welchem je 2 Reiter vor und nachritten, befanden sich Se. Exzellenz der Herr Minister, Se. Exzellenz Herr Oberpräsident und der Herr Regierungspräsident Lodemann; daran reihten sich die Wagen der Bauunternehmer, der Beamten und der meisten eingeladen sonstigen Teilnehmer. Den Beschluss bildeten wiederum 2 Reiter.

Bei der schön mit Ehrenpforten und Flaggen geschmückten Pumpstation hatte sich der Vorstand der Genossenschaft und viele Genossenschaftsmitgliedern eingefunden, in deren Begleitung nun eine Besichtigung der dortigen Fundierungs- und Ausschachtungsarbeiten und der Gebäude vorgenommen wurde. Im Hintergrunde der Baugrube war, umgeben von Blumen und Gewächsen, in sinniger Weise eine Kaiserbüste angebracht. Sämtliche Bauarbeiten waren natürlich im vollem Betriebe und nahmen das Interesse der Gesellschaft im hohen grade in Anspruch.

Die hierauf in Aussicht genommene Grundsteinlegung zu Ilmenau Schleuse musste ausfallen, da der Baugrund überschwemmt war, und begab man sich nun, auf Wunsch der hohen Herren, zu Fuß durch die Osterwiesen längs des Kanalbaus nach Nettelberg.

Dort war natürlich auch wieder Girlanden und Fahnen geschmückt, und wurde von hier aus, nach Einziehung einiger Erkundigungen durch Herrn H. Eggers über Hochwasserverhältnisse, der Gang nach Tönnhausen auf dem ziemlich fertiggestellten neuen Winterdeiche fortgesetzt.

Beim neuen Tönnhäuser Hafen standen nun die Wagen wieder zur Aufnahme der Gesellschaft, welche sich inzwischen recht vergrößert hatte, bereit, und wurden dieselben bestiegen zur Einfahrt in das prächtig geschmückte Tönnhausen, in welchem jedes Haus mit Flaggen geziert war, schöne Girlanden und Ehrenpforten mit auf den Tag bezüglichen Inschriften überspannten die Straßen, und bei der Schule hatte sich die liebe Schuljugend aufgestellt, welche die Ankommenden mit Hurrarufen und Blumenwerfen empfingen.

Überall fand das schöne Arrangement von Tönnhausen den Beifall der Gesellschaft. Nach Ankunft in Blecken's Gasthaus folgte gegen 11:30 Uhr, also noch weit vor der festgesetzten Stunde, so dass bis zum Beginn des Frühstücks noch einige Zeit übrig war, während welcher die bekanntlich auf der jüngsten Ausstellung zu Frankfurt prämierten Pferde der Herren Hofbesitzer F. Baumgarten und H. Blecken vorgeführt wurden; dieselben sind von prächtigen Körperbau und erregten allgemeine Bewunderung.

Mittleiweile war das ländliche Frühstück auf der schön geschmückten Diele fertiggestellt und man begab sich zur Tafel, an welcher ca. 80 Personen teilnahmen. Die lange Reihe der Toaste wurde eröffnet und durch den Herrn Genossenschaft Direktor Friedrichs mit einem Hoch auf den Landesvater, Se. Majestät unseren Kaiser, es folgte darauf ein Toast desselben Herren auf Se. Exzellenz Herrn Minister; darauf dankte Se. Exzellenz und brachte ein Hoch aus auf die Landwirtschaft, speziell auf die Genossenschaft Herrn Direktor Friedrichs; daran schlossen sich Toaste auf die Se. Exzellenz den Herrn Oberpräsidenten Herr Regierungspräsidenten, Herrn Landrat, die bauleitenden Beamten etc. und zum Schluss verfehlte der Herr Rittmeister von Dassel nicht, die Dankbarkeit der Gäste, für die ausgezeichnete Zubereitung des Frühstücks in einem Hoch auf Frau Blecken, deren Kochkunst sich in wahrhaft glänzendem Licht gezeigt, zum Ausdruck bringen.

Auch Se. Exzellenz der Herr Minister bezeugte dies, als das Glas des so hochgestellten Beamten mit dem Glas der einfachen Bauersfrau hell ertönte. Auch die Bedienung durch die hübschen Tönnhäuser jungen Mädchen wird noch Mancher ein freundliches Andenken bewahren. Bald nach der Aufhebung der Tafel wurde die Reise fortgesetzt, und zwar durch Tönnhausen, teils über Mover, teils über Fahrenholz und durch Oldershausen längst der Baustrecke. bis nahe vor Handorf. Ein Teil dieser Tour vollzog sich unter strömendem Regen, bei der Fahrt durch Oldershausen beschien jedoch schon wieder die liebe Sonne die lange Wagenreihe, welche sich inzwischen auf ca. 30 bis 35 Gespanne vergrößert hatte. In allen Dörfern - Mover, Fahrenholz und Oldershausen - waren zu Ehren der hohen Herren Ehrenpforten gebunden und viele Häuser beflaggt. Von Oldershausen aus fuhr man, wie , die Baustelle entlang bis in die Nähe der Ortschaft Handorf und von hier aus, nach längerer Unterhandlung Se. Exzellenz des Herrn Oberpräsidenten mit den Handorfer und Oldershäuser Einwohnern über die Anbringung der Brücke zwischen diesen beiden Ordschaften, zurück nach Oldershausen, wo selbst im Gräper `schen Gasthaus gemeinsam der Kaffee eingenommen wurde. An der nun folgenden Fortsetzung der Fahrt nahmen die meisten Herren aus der Winsener Elb- und Binnenmarsch nicht mehr teil.

Die übrige immer noch sehr zahlreiche Gesellschaft setzte die Reise fort durch das Schlaugenfeld bis in die Nähe von Dreckharburg (jetzt Horburg), wo selbst ihrer eine angenehme Überraschung harrte. Es lag dort nämlich in der Ilmenau der gleichnamige, vor kurzem neu erbaute Dampfer zur Aufnahme bereit, und wurde nun derselbe zur Weiterfahrt  bis Wittorf benutzt, während die Wagen leer nach dort fuhren. Die Dampferfahrt durch die gut bestandenen Wiesen bei dem herrlichen Wetter war sehr interessant, da man auf derselben einmal recht wahrnehmen konnte, welcher ungeheuren  Krümmungen der Ilmenau in ihrem Laufe macht und wie wichtig die Meliorationsarbeiten  nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Schifffahrt sind. Nach 1 ¼ stündiger Fahrt langte man kurz vor 5 Uhr in Wittorf an, von wo aus nach freudige Begrüßung Se. Exzellenz und Überreichung von Blumen seitens 3er jungen Mädchen in schnellen Tempo die Fahrt nach Bardowick per Wagen, da die Zeit schon drängte, zurückgelegt wurde. In der Kreisgrenze schwenkten die 4 Reiter, welche von Winsen her bis dorthin den Wagen Se. Exzellenz begleitet hatten, ab und wurden ersetzt durch einen Reiter aus Bardowick. In Bardowick selbst aber harrte Se. Exzellenz ein ganz besonderer festlicher Empfang. Am Eingang des Ortes war eine mit zahlreichen Erzeugnissen des Gemüsebaues, mit landwirtschaftlichen Geräten und mit großen und kleinen sogenannten Bardowicker Körben aufs Schönste geschmückte große Ehrenpforte errichtet, von welcher die Gemeindevertretung, die Freiwillige Feuerwehr, mit Fahne, mehrere in alte Bauerntracht gekleidete Bardowicker Mädchen mit Blumenkörben und viele Bewohner des Fleckens sich eingefunden hatten.

Von dem jungen Mädchen wurden Se. Exzellenz Blumen überreicht und derselbe dann von den Flecken Vorsteher Herrn Maak in schlichten Worten in Bardowick willkommen geheißen. Se Exzellenz sprach darauf seinen Dank für den überaus herzlichen Empfang aus und wechselte noch sonstige freundliche Worte mit den anwesenden Gemeinde Vertretern.  Hierauf fuhr man in den Ort ein zur Besichtigung des altehrwürdigen Domes. In kurzer aber erschöpfender Rede gab vor dem Eintritte in den Dom Herr Prediger Hagemann einen Abriss der Geschichte Bardowicks und mit Ehrfurcht betrachtete ein Jeder die gewaltigen Hallen, welche beim Eintritt Se. Exzellenz mächtige Orgelklänge durchbrausten.Inzwischen war die Zeit jedoch soweit vorgeschritten, dass die in Aussicht genommene Wagenfahrt nach Lüneburg unterbleiben und Se. Exzellenz nach dem Bardowicker Bahnhof fahren musste. Die meisten der Regierungsvertreter benutzten ebenfalls zur Rückreise die Bahn.“

Nachtrag:

Mit folgenden Aufschriften auf den Transparenten begrüßten die Tönnhäuser den hohen Gast:

„Festlichen Gruß beugt Eurer Exzellenz Tönnhausens Flur. Glück und Segen folge ihrer Spur!“

„Nicht ist’s Befehl, noch Schein, der uns beseelt zu dieser Festlichkeit, Nein, Liebe ist’s und Dankbarkeit!“

„Den, der mit voller Kraft für unser Wohlsein schafft, den grüßt Tönnhausens Einwohnerschaft!“

„De Ilmenau loopt grad ut, was lange dauert wird endlich gut!“

01.04.1912 Bahnhofs Oldershausen, die Elbmarschbahn nimmt den Betrieb auf.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon vor Fertigstellung der Bahnstrecke Winsen–Hützel gab es im Kreis Winsen Überlegungen, auch eine Strecke an die Elbe zu bauen. Da in Niedermarschacht eine Elbfähre existierte, beschloss der Kreistag 1908 den Bau der Strecke zu diesem Ort. Dazu wurde eine eigene Gesellschaft Kleinbahn Winsen–Niedermarschacht GmbH gegründet. Am 1. April 1912 wurde der Betrieb aufgenommen. Es gab eine Betriebsführungsgemeinschaft mit der anderen Winsener Kleinbahn, bevor 1933 das Niedersächsische Landeskleinbahnamt für die Betriebsführung beider Bahnen zuständig wurde. 1944 gingen beide Winsener Bahngesellschaften in den Osthannoverschen Eisenbahnen auf.

Eine Besonderheit war die kombinierte Straßen-/Bahnbrücke bei Nettelberg über den Ilmenaukanal, 1968 dann wurde eine parallele Straßenbrücke erbaut, so dass die Brücke seitdem nur noch von der Bahn genutzt wurde. 1996 wurde die Strecke von Marschacht nach Niedermarschacht stillgelegt.

1934 Bau der Neetze Brücke an Hauptstraße an der Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1940 Hochwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder aus Oldershausen beim Hochwasser 1940 Ausklappen

1939 – 1945 2. Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1957 – 1958 Bau des Barum Schöpfwerkkanals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1960 Flurbereinigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1972 Gemeinde Marschacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1972 wurde Oldershausen in die Gemeinde Marschacht eingegliedert.

1980 - 1981 Bau der B404[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1990er Flurbereinigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001 Friedrichsbrücke Neubau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2009 - 2020 Bauarbeiten durch den Dorferneuerungsplan von 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 Verlegung der Gasleitung aus Russland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2015 - 2017 Verlegung des Glasfasernetzes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten][1][2][3][4]

  1. Ernst Reinstorf: Elbmarschkultur zwischen Bleckede und Winsen. Selbstverlag des Verfassers, Harburg-Wilhelmsburg 1929.
  2. Hans-Peter Meyn: Unsere Elbmarsch gestern und heute. Hrsg.: Hans-Peter Meyn. ISBN 3-00-016865-6.
  3. Dorfchronik Oldershausen
  4. Schulchronik Oldershausen