Benutzer:MECFS-Autor/MECFS-Ursachen

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Ursachen und Pathophysiologie

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Die Ursachen und die Entstehung von ME/CFS sind in weiten Teilen ungeklärt. Während mehrere Auslöser bekannt sind, mangelt es insbesondere an Wissen darüber, wodurch genau sich die Erkrankung ausgehend von diesen Auslösern herausbildet.[1][2] In Bezug auf den Beginn der Erkrankung ist ein plötzliches Auftreten sowie ein Einsetzen der Symptome über einen längeren Zeitraum möglich.[3][4]

In der deutlichen Mehrzahl der Fälle stellen Infektionskrankheiten den Auslöser von ME/CFS dar.[5][6][4] Hierbei entfällt ein Großteil auf virale Infektionskrankheiten wie das Pfeiffersche Drüsenfieber, Influenza (Grippe), COVID-19, Erkrankungen durch andere Herpesviren und Erkrankungen durch Enteroviren.[5][6][7][8] Weniger oft entwickelt sich ME/CFS infolge bakterieller Infektionskrankheiten wie der Lyme-Borreliose und dem Q-Fieber.[5][8]

Aufgrund des Auftretens im Anschluss an akute Infektionskrankheiten weist ME/CFS Überschneidungen mit der Gruppe der postakuten Infektionssyndrome (englisch post-acute infection syndromes, PAIS) auf.[9]

Als weitere, im Vergleich zur Kategorie der Infektionskrankheiten seltenere Auslöser von ME/CFS sind Ereignisse massiver persönlicher Belastung, Operationen, Unfälle und die Verwendung von Arzneimitteln beschrieben.[5][6][8][10] Bei manchen Betroffenen kann kein Auslöser festgestellt werden.[4]

Bekannte Risikofaktoren für ME/CFS sind das weibliche Geschlecht (siehe Abschnitt Verbreitung nach Geschlecht) und häufige Infekte.[11] Zusätzlich werden genetische und umweltmedizinische Einflüsse diskutiert, wobei gesicherte Erkenntnisse hierzu jedoch fehlen.[3]

Pathophysiologie

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ME/CFS ist eine Multisystemerkrankung mit physiologischen Störungen auf mehreren Ebenen.[12][5] Zu den Krankheitsmechanismen liegen zahlreiche Beobachtungen und darauf aufbauende Hypothesen, aber keine gesicherten Erklärungen vor.[2] Angenommen werden vor allem Fehlfunktionen des Immunsystems, des Stoffwechsels und des Nervensystems.[8]

  1. Müdigkeit, S3-Leitlinie, AWMF-Register-Nr. 053-002, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Dezember 2022, S. 59 f., abgerufen am 16. April 2024.
  2. a b Herbert Renz-Polster, Carmen Scheibenbogen: Post-COVID-Syndrom mit Fatigue und Belastungsintoleranz: Myalgische Enzephalomyelitis bzw. Chronisches Fatigue-Syndrom. In: Die Innere Medizin. Band 63, Nr. 8, August 2022, ISSN 2731-7080, S. 832 f., doi:10.1007/s00108-022-01369-x (springer.com [abgerufen am 15. April 2024]).
  3. a b Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome: Clinical Overview of ME/CFS. Centers for Disease Control and Prevention, 10. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.
  4. a b c Kathryn Hoffmann, Astrid Hainzl, Michael Stingl, Katharina Kurz, Beate Biesenbach, Christoph Bammer, Uta Behrends, Wolfgang Broxtermann, Florian Buchmayer, Anna Maria Cavini, Gregory Sacha Fretz, Markus Gole, Bettina Grande, Tilman Grande, Lotte Habermann-Horstmeier, Verena Hackl, Jürg Hamacher, Joachim Hermisson, Martina King, Sonja Kohl, Sandra Leiss, Daniela Litzlbauer, Herbert Renz-Polster, Wolfgang Ries, Jonas Sagelsdorff, Carmen Scheibenbogen, Bernhard Schieffer, Lena Schön, Claudia Schreiner, Kevin Thonhofer, Maja Strasser, Thomas Weber, Eva Untersmayr: Interdisziplinäres, kollaboratives D-A-CH Konsensus-Statement zur Diagnostik und Behandlung von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom. In: Wiener klinische Wochenschrift. Band 136, S5, 14. Mai 2024, ISSN 0043-5325, S. 105, doi:10.1007/s00508-024-02372-y, PMID 38743348, PMC 11093804 (freier Volltext) – (springer.com [abgerufen am 14. Mai 2024]).
  5. a b c d e Müdigkeit, S3-Leitlinie, AWMF-Register-Nr. 053-002, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Dezember 2022, S. 60, abgerufen am 16. April 2024.
  6. a b c Stephanie L. Grach, Jaime Seltzer, Tony Y. Chon, Ravindra Ganesh: Diagnosis and Management of Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome. In: Mayo Clinic Proceedings. Band 98, Nr. 10, Oktober 2023, S. 1545, doi:10.1016/j.mayocp.2023.07.032 (elsevier.com [abgerufen am 16. April 2024]).
  7. Myalgische Enzephalomyelitis / Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS) – Aktueller Kenntnisstand, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, 17. April 2023, S. 226-229, abgerufen am 16. April 2024.
  8. a b c d Chronisches Fatigue-Syndrom. In: Pschyrembel Online. Abgerufen am 16. April 2024.
  9. Jan Choutka, Viraj Jansari, Mady Hornig, Akiko Iwasaki: Unexplained post-acute infection syndromes. In: Nature Medicine. Band 28, Nr. 5, Mai 2022, ISSN 1546-170X, S. 911–923, doi:10.1038/s41591-022-01810-6 (nature.com [abgerufen am 31. Mai 2024]).
  10. Hayley E. Arron, Benjamin D. Marsh, Douglas B. Kell, M. Asad Khan, Beate R. Jaeger, Etheresia Pretorius: Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome: the biology of a neglected disease. In: Frontiers in Immunology. Band 15, 3. Juni 2024, ISSN 1664-3224, S. 9, doi:10.3389/fimmu.2024.1386607 (frontiersin.org [abgerufen am 3. Juni 2024]).
  11. Sarah J. Annesley, Daniel Missailidis, Benjamin Heng, Elisha K. Josev, Christopher W. Armstrong: Unravelling shared mechanisms: insights from recent ME/CFS research to illuminate long COVID pathologies. In: Trends in Molecular Medicine. Band 30, Nr. 5, Mai 2024, S. 445, doi:10.1016/j.molmed.2024.02.003 (elsevier.com [abgerufen am 28. Mai 2024]).
  12. Myalgic encephalomyelitis (or encephalopathy)/chronic fatigue syndrome: diagnosis and management, NICE guideline NG206, National Institute for Health and Care Excellence, 29. Oktober 2021, S. 9, abgerufen am 16. April 2024.