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Lukas Kranzelbinder (* 1988 in Klagenfurt) ist ein österreichischer Kontrabassist und Komponist.

Er ist überwiegend im Jazz-Umfeld tätig, hat sich aber auch als Komponist einer spanischen Oper und Leiter von Projekten in unterschiedlichen anderen Genres einen Namen gemacht. 2016 wurde er als bisher jüngster Künstler für das Eröffnungskonzert des Internationalen Jazzfestival Saalfelden ausgewählt.

Lukas Kranzelbinder wurde 1988 in Klagenfurt, Kärnten geboren und lebt seit 2006 in Wien. Noch während seiner Schulzeit begann er 2005 ein Bachelor-Kontrabass-Studium am Klagenfurter Landeskonservatorium bei Ulrich Langthaler. Nach seiner Matura zog er 2006 nach Wien und setzte sein Studium an der Konservatorium Wien Privatuniversität fort, bevor er 2007 an die Anton Bruckner Privatuniversität wechselte, um bei Peter Herbert zu studieren. Im Oktober 2015 schloss er im Hauptfach Jazz-Kontrabass mit Auszeichnung ab.

Kranzelbinder gründete 2008 sein erstes Quartett Lukas im Dorf mit Wolfgang Schiftner, Phil Yaeger und Christian Grobauer (später auch Jure Pukl und Max Andrzejewski) und veröffentlichte das Album Very live! (2010). Zu diesem Anlass rief er 2010 gemeinsam mit Martin Eberle, Lukas König, Manuel Mayr und Benjamin Omerzell das Label Laub Records ins Leben. Gemeinsam mit dem Trompeter Mario Rom und dem Schlagzeuger Herbert Pirker gründete er 2011 außerdem das Trio Mario Rom’s INTERZONE, dessen Debüt-Album im September 2012 große Aufmerksamkeit in der nationalen und internationalen Presse erzielen konnte und es sogar ins Feuilleton der ZEIT schaffte. Durch den großen Erfolg in den darauf folgenden Jahren ist dieses Projekt mittlerweile zu seiner Hauptband geworden. 2015 veröffentlichte Interzone das zweite Album Everything is Permitted und zeitgleich eine 4-teilige Videoserie, welche u.a. in Mexiko und New Orleans gedreht wurde und einen kontinuierlichen Plot mit Jazzmusik ohne Dialoge verbindet.

Sein bisher umfangreichstes musikalisches Projekt wurde im Sommer 2012 im Rahmen des Festivals Carinthischer Sommer uraufgeführt: MUCHOGUSTO ist eine tragisch-erotische Oper in spanischer Sprache für Gitarre, Hammond Orgel, Electronics, Bass, Schlagzeug, Perkussion, 2 Violinen, 2 Sängerinnen und einem Sprecher/Schauspieler. Das Projekt lässt sich am ehesten mit einer zeitgenössischen Mischung aus musikalischem Theater und Konzertbesuch assoziieren. Mit 23 Jahren steuerte Kranzelbinder sowohl das Libretto, als auch sämtliche Kompositionen bei. Nach den sehr positiven Reaktionen der Presse arbeitete er in weiterer Folge auch verstärkt für diverse Theaterproduktionen. 2015 erhielt Kranzelbinder den Auftrag zur Neugestaltung von Hugo von Hofmannsthals Jedermann. Als Aufführungsort wählte er das Kärntner Schloss Porcia in Spittal an der Drau, welches er für das Bühnenbild mit 20 Tonnen Schotter anfüllen lies. Gemeinsam mit dem Regisseur Georg Schütky konzipierte Kranzelbinder die Musiktheaterperformance Der Jemann mit dem Sprachkünstler Christian Reiner in der Hauptrolle.

Eine weitere, seit 2008 erfolgreich stattfindende Produktion ist das Projekt Almrausch(en), bei dem das Publikum gemeinsam mit den MusikerInnen auf einen Gipfel wandert, um die herkömmlichen Grenzen eines Konzertsaals aufzuheben und neue akustische Entdeckungen zu machen. Im internationalen Bereich realisierte er 2010 und 2011 das Polyamory Sound Festival, ein europaweit organisiertes Netzwerk-Festival für genreübergreifende Musik, welches unterschiedliche MusikerInnen aus jeweils 3 verschiedenen Metropolen zu Konzerten in ebendiesen Städten zusammenbringt und einen künstlerischen Austausch über eine Periode von mehr als 7 Tagen ermöglicht. Die bisherigen Stationen waren Berlin, Köln, London, Paris und Wien.

Im Sommer 2016 wurde Kranzelbinder für das jährlich vergebene Eröffnungskonzert des Jazzfestival Saalfelden ausgewählt, für welches er die Formation Shake Stew, ein Septett mit 2 Bassisten, 2 Schlagzeugern und 3 Bläsern gründete. Außerdem gestaltete er 2016 sowohl das Eröffnungskonzert des Südtirol Jazz Festival Alto Adige, als auch das des Glatt und Verkehrt Festivals, für das er das neapolitanische Gesangstrio Assurd, das Wiener-Lied-Duo Die Strottern und die slowenische Sängerin Maja Osojnik für das Projekt Cantata Viennapoli zusammenbrachte.^[1]

• 2010: Lukas im Dorf – Very Life! (Laub Records)
• 2012: Mario Rom’s INTERZONE – Nothing is true (Laub Records)
• 2013: MUCHOGUSTO – Una Ópera tragi-erótico (Laub Records)
• 2015: Expressway Sketches – Love Surf Music (Klaeng Records)
• 2015: Mario Rom’s INTERZONE – Everything is Permitted (Traumton Records)
• 2016: Shake Stew – The Golden Fang (Traumton Records)

• Everything is Permitted – 4-teilige Videoserie von Mario Rom's INTERZONE

• Eigene Website

• „Musikalische Energie bis weit über's Limit“ - Interview zum Südtirol Jazz Festival
• „Alles muss erlaubt sein“ - Interview für das MICA
• „Tu was du willst, und kling gut dabei“ - Artikel zu Mario Rom's INTERZONE in „Der Standard“
• „Damals in Tanger“ - Rezension zu Mario Rom's INTERZONE in „Die Zeit“

• Artikel zu Muchogusto in „Der Standard“
• Artikel zu Muchogusto in „Der Falter“
• Artikel zu Der Jemann in „Kleine Zeitung“

1. ↑ lukaskranzelbinder.com. 12. Dezember 2015, abgerufen am 9. August 2016. 

Kategorie:Österreicher Kategorie:Geboren 2006 Kategorie:Mann