Benutzer:Lord van Tasm/Pöhla-Globenstein Mine

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Pöhla-Globenstein Mine
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Abbautechnik Untertagebau
Seltene Mineralien Uran, Zink, Kupfer, Silber, Magnetit, Cadmium
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende Gesellschaft Saxony Minerals & Exploration (SME)
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Zinn/Wolfram/Indium/Flussspat
Abbau von Wolfram
Abbau von Indium
Abbau von Flussspat
Geographische Lage
Koordinaten 50° 29′ 24″ N, 12° 47′ 24″ OKoordinaten: 50° 29′ 24″ N, 12° 47′ 24″ O
Pöhla-Globenstein Mine (Sachsen)
Pöhla-Globenstein Mine (Sachsen)
Lage Pöhla-Globenstein Mine
Standort Pöhla, Globenstein
Gemeinde Schwarzenberg/Erzgeb., Breitenbrunn/Erzgeb.
Landkreis (NUTS3) Erzgebirgskreis
Land Freistaat Sachsen
Staat Deutschland

Die Pöhla-Globenstein Mine ist ein im Bau befindliches Bergwerk auf Zinn, Wolfram und Indium

Die Lagerstätte Pöhla-Globenstein befindet sich geologisch im westerzgebirgischen Teil der Fichtelgebirgs-Erzgebirgs-Antiklinalzone und ist teil der überregionalen Gera-Jáchymov-Störungszone. Geologisch wird die Lagerstätte überwiegend von kristallinen Schiefern umrahmt und von Graniten unterlagert. Im Lagestättenbereich stehen die Metamorphite der unterkambrischen Raschauer Folge der Keilberg-Gruppe an, die überwiegend aus Glimmerschiefern mit Skarn-Metakarbonat-Gesteinshorizonten.[1] Die Lagerstätte erstreckt sich auf einer Fläche von 408 Hektar in einer Tiefe zwischen 180 m und 350 m und verteilt sich auf insgesamt 5 Lager. Gemäß der Erkundungen befinden sich in der Lagerstätte ca. 18.000 t Wolfram in Form von Tuneptit (WO3, 80% förderbar), ca. 30.000 t Zinn (Sn, 70% förderbar) und ca. 250 t Indium. Zudem beherbergt die Lagerstätte ca. 70.000 t Flussspat (Fluorit, CaF2), 844 t Magnetit (Mt), 41 t Silber (Ag) und 22 t Zink (Zn).[2][3]

Vom 17. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in diesem Gebiet oberflächennahen Eisenerzbergbau. Die tiefere Erkundung der Lagerstätte begann in den Jahren 1957 bis 1960 durch die SDAG Wismut auf der Suche nach Uran mit Kernbohrungen bis 413 m Tiefe und Schürfgräben. Nach einer kurzen Nasskonservierung der Erkundungsgrube wurden die Erkundungen 1961 bis 1966 durch die Maxhütte Unterwellenborn auf der Suche nach Magnesitskarnen und Eisenerzen fortgesetzt. Ab ende 1967 trieb die SDAG Wismut einen Versuchsstollen bis zum Fuß des Fichtelbergs. in den Jahren 1974 bis 1977 wurde schließlich die Zinnerkundung durchgeführt und die Zinnlagerstätten Hämmerlein und Zinnkammern im Experimentalabbau aufgefahren. 1982 bis 1988 erfolgte ein weitere detaillierte Erkundung der Lager 3, 4 und 5 auf Zinn und Wolfram. Neben unzähligen Probebohrungen wurden auch 4.136 t Zinnerz und 8.079 t Wolframerz abgebaut und untersucht. Insgesamt wurden zur Erkundung 52.529 m³ Gestein abgebaut, 6.802 m Stollen und 438 Probebohrungen mit einer Gesamtlänge von 112.546 m in den Berg getrieben. 1989 wurden die Schächte geflutet.[4][5]

Aus- und Vorrichtung

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Mit dem Anstieg der Rohstoffpreise wurde eine Gewinnung der Rohstoffe wieder wirtschaftlich interessant. Zur Verwertung der geschürften Erze aus der komplizierten Skarnlagerstätte wurden in Freiberg neue Verfahren entwickelt. Erst damit wird ein wirtschaftlicher und ökologischer Abbau dieser Lagerstätte möglich. Im Juni 2012 erteilte das Sächsische Oberbergamt eine Bewilligung gemäß § 8 Bundesberggesetz (BBergG) auf die Gewinnung von Zinn und Wolfram an die Saxony Minerals and Exploration AG (SME) aus Halsbrücke, die eine Gültigkeit von 26 Jahren (bis 2037) hat.

In Vorbereitung wurden die bestehenden Schächte und Stollen entwässert. Die Ausrichtung des Bergwerks begann am 5. Dezember 2016 mit den ersten Baggerarbeiten für einen Erkundungsschacht. Vorerst ist der Vortrieb eines 25m breiten und 300m tiefen Schachtes geplant. Im Frühjahr 2017 soll ein Förderturm errichtet werden. Geplant ist der probeweise Abbau von 2.000 t bis 3.000 t Erz. Nach erfolgreichem Abschluss der Erprobungen soll der kommerzielle Abbau der Lagerstätte zwischen 2018 und 2019 beginnen. Ausgebeutet werden sollen zu erst die Wolframvorkommen der Lager 4 und 5 und anschließend die Zinnvorkommen des Lagers 5.[6][7][3]

Einzelnachweise

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  1. SME: Geologie. Abgerufen am 5. Dezember 2016.
  2. SME: Investoren. Abgerufen am 5. Dezember 2016.
  3. a b SME: Unternehmensübersicht. Abgerufen am 5. Dezember 2016.
  4. SME: Geschichte. Abgerufen am 5. Dezember 2016.
  5. Zinnkammern Pöhla: Geschichte. Abgerufen am 5. Dezember 2016.
  6. SME: Bergbau/Förderung. Abgerufen am 5. Dezember 2016.
  7. Freie Presse: [[Internetquelle | url=http://www.freiepresse.de/WIRTSCHAFT/WIRTSCHAFT-REGIONAL/Im-Erzgebirge-startet-Erkundung-von-Wolfram-und-Zinn-artikel9701620.php | titel=Im Erzgebirge startet Erkundung von Wolfram und Zinn | zugriff=2016-12-05}}