Benutzer:Lombi123/Artikelentwurf

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Die Koordination menschlicher Bewegung ist ein komplexer Vorgang. Viele Beschreibungen, gerade auch in Fitnesskreisen, scheinen der Koordination etwas phänomenales anzurechnen – «der hat einfach eine super Koordination» - und gleichzeitig bleibt die Frage, wie man die Koordination in den unterschiedlichen Anspruchsgruppen von Rehabilitation bis Spitzensport trainiert. Nüchtern betrachtet ist Koordination das Bewegungsresultat aus dem Zusammenspiel zwischen zentralem Nervensystemund Skelettmuskulatur. Problemstellungen im Sport und Alltag müssen gelöst werden. So soll beispielsweise ein zufliegender Ball gefangen oder eine Treppe begangen werden. Und weil Koordination komplex und schwer greifbar scheint, ist die Frage nach der Trainierbarkeit besonders spannend.

Im Gegensatz zu Kraft und Ausdauer, wo physiologische Anpassungen im Vordergrund stehen, geht es beim Koordinationstraining vermeintlich um das Gefühl oder den Fluss in der Bewegung. Für die Konzeption des Trainings wollen wir aber genauer hinschauen und uns überlegen, welche Theorien das Lernen und Verbessern von Bewegungen erklären und wie das Training gestaltet sein muss. Der Ansatz der koordinativen Fähigkeiten (Gleichgewicht , Orientierung, Rhythmus u.a.) ist bekannt und wäre ein möglicher Bezugsrahmen. Leider konnten die Fähigkeits-Vertreter aber nie untermauern, wie viel Fähigkeit X bzw. Y in der Aufgabe A beinhaltet sind und ob nun Fähigkeit X oder Y für den Bewegungserfolg relevanter ist. Mit den Fähigkeiten lassen sich Bewegungen «phänomenal» beschreiben, darauf lässt sich aber kein Training aufbauen. Das aus unserer Sicht beste Modell sind die «Module der Motorik» von E.-J. Hossner (1995). Dabei wird eine Bewegung in ihre Strukturen (Module) unterteilt. Beim Wurf eines Handballs sind das beispielsweise die Module Schwungbewegung Oberarm, Ausfallschritt und Rotation in Hüfte und Torso. Es ist offensichtlich, dass es verwandte Wurfsituationen, wo diese Module ebenfalls (Strukturen) zu beobachten sind. Denkt man strukturell in Modulen, können diese also isoliert trainiert und später zu Gesamtbewegungen kombiniert werden und Transfereffekte sind möglich. Moderne Modelle berücksichtigen zudem (vgl. nächste Seite) auch die Erfahrung und somit die Antizipation beim Bewegunslernen, was für ein variantenreiches Lernen in verwandten Strukturen spricht.