Benutzer:LokleitungRN/Rhein-Neckar-Tram

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Rhein-Neckar-Tram
Nummerierung: 1401–1431 (30m),
1801–1874* (40 m),
1501–1524* (60 m),
* je Fahrzeughälfte
Anzahl: 80
Hersteller: Škoda Transportation
Baujahr(e): 2022-
Spurweite: 1000 mm
Länge: 30 500 mm (30 m)
40 650 mm (40 m)
58 690 mm (60 m)
Höhe: 3 600 mm
Breite: 2 400 mm
Drehgestellachsstand: 1 700 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 15 m
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Raddurchmesser: 680 mm (neu)
Stromsystem: 750 Volt Gleichspannung
Stromübertragung: Oberleitung: SA Stemmann FB700
Anzahl der Fahrmotoren: 8 (30 m)
12 (40 m)
16 (60 m)
Zugbeeinflussung: Sifa, PZB
Kupplungstyp: Scharfenberg
Sitzplätze: 72 (30 m)
104 (40 m)
144+12* (60 m)
* Klappsitze
Stehplätze: 106 (30 m)
140 (40 m)
224 (60 m)
(bei 4 Personen/m²)
Niederfluranteil: 80 %

Die Rhein-Neckar-Tram (kurz RNT) ist ein Straßenbahnfahrzeug, das seit 2022 für die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) gebaut wird. Sie beruht auf der ForCity Smart Artic Plattform des Herstellers Škoda Transportation.

Gegen Ende der 2010er Jahre war abzusehen, dass die RNV für die Niederflurwagen der ersten Generation aus den 1990er Jahren (OEG-Variobahn, 6MGT/8MGT und MGT6D) sowie für einige noch im Einsatz befindliche hochflurige Fahrzeuge Ersatz benötigt. Im Jahr 2017 wurde ein Lastenheft erstellt und ein europaweites Ausschreibungs- und Vergabeverfahren gestartet. Die Ausschreibung beinhaltete die Lieferung von 80 Stadtbahnwagen in drei unterschiedlichen Längen, zuzüglich einer Option auf die Lieferung von weiteren 34 Fahrzeugen. Aufgrund der Erfahrungen mit den Multigelenkwagen vom Typ 6MGT/8MGT und Variobahn waren in der Ausschreibung ausdrücklich Drehgestellfahrzeuge und für eine universelle Einsetzbarkeit im Netz der RNV und bessere Flexibilität bei Baustellen ausschließlich Zweirichtungsfahrzeuge gefordert worden. Im Juni 2018 wurde der Auftrag an Škoda Transportation erteilt. Die Erstlieferung wird 31 dreiteilige Fahrzeuge mit 30 m Länge (Werksbezeichnung Škoda 36T), 37 vierteilige Fahrzeuge mit 40 m Länge (Werksbezeichnung Škoda 37T) und 12 sechsteilige Fahrzeuge mit 60 m Länge (Werksbezeichnung Škoda 38T) umfassen. Die vier- und sechsteiligen Einheiten sollen in der Werkstatt jeweils in zwei eigenständige Hälften getrennt werden können, sodass z.B. bei Unfallreparaturen nur die jeweils beschädigte Wagenhälfte dem Betrieb entzogen wird.

Dialogverfahren

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Zur Abstimmung der Fahrzeuggestaltung mit Fahrgast- und Behindertenverbänden wurde ein 1:1-Modell eines Wagenteils als Mock-Up gebaut und ein umfangreiches Dialogverfahren unter wissenschftlicher Begleitung durchgeführt. Gegenüber der ursprünglichen Planung resultierte das Verfahren in zahlreichen Änderungen. Die wesentlichsten Umkonstruktionen: Die Anzahl der Stufen im Wageninnern wurde zugunsten von leichten Rampen reduziert, die Türen bei den Mehrzweckbereichen wurden so versetzt, dass sich jede Tür jeweils unmittelbar gegenüber einem Mehrzweckbereich befindet. Daneben wurden viele kleinere Änderungen noch vor dem Bau der Fahrzeuge umgesetzt.[1]

Die Kosten für die 80 Fahrzeuge der Erstlieferung betragen ca 250 Mio. Euro, welche über Kredite bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) und einem Konsortium aus KfW IPEX-Bank und Nord LB finanziert werden. Das Land Baden-Württemberg fördert die Beschaffung durch einen Zuschuss von 30 Mio. Euro.

Der Bau der Wagenkästen und Drehgestellrahmen erfolgt im ehemaligen Transtech-Werk im finnischen Otanmäki, die Endmontage der Fahrzeuge wird im Škoda-Hauptwerk im tschechischen Pilsen durchgeführt.

Ursprünglich sollten die ersten Fahrzeuge bis Anfang 2021 geliefert werden. Der Termin konnte jedoch nicht gehalten werden. Als Gründe wurden neben Lieferschwierigkeiten wegen der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des russischen Überfalls auf die Ukraine besonders die umfangreichen Konstruktionsänderungen für mehr Barrierefreiheit genannt[2].

Das erste Fahrzeug mit der Betriebsnummer 1401 wurde vom 20. bis 23. September 2022 auf der Fachmesse InnoTrans in Berlin ausgestellt, und anschließend zur weiteren Inbetriebsetzung zurück nach Pilsen transportiert. Als erstes betriebsbereites Fahrzeug wurde anschließend der Wagen 1402 am 17. Oktober 2022 an den Besteller abgeliefert, wo seit dem 24. Oktober 2022 die Probefahrten zur Inbetriebnahme und Betriebszulassung erfolgen, Wagen 1403, mit dem umfangreiche Probefahrten unter Last durchgeführt werden sollen, folgte am 13. Dezember 2022.

Einzelnachweise

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  1. https://www.rnt2020.de/ergebnisse-dialogverfahren
  2. Mannheim: "Rhein-Neckar-Tram 2020" kommt später. Abgerufen am 24. August 2021.



Kategorie:Straßenbahnfahrzeug (Škoda) Kategorie:Straßenbahn Mannheim/Ludwigshafen Kategorie:Oberrheinische Eisenbahn