Benutzer:Kuebi/Sedes stercoraria

Der Sedes stercoraria, im Deutschen Kotstuhl genannt, ist die Bezeichnung für ein möglicherweise in der Zeit von / bis verwendeten Stuhl, der angeblich für die Überprüfung der Männlichkeit des frisch gewählten Papstes verwendet wurde.

Hintergrund

Mit dem Verbrennen eines Wergbüschels soll bei der Krönungsfeierlichkeit des neugewählten Papstes diesem die Vergänglichkeit der Welt (Sic transit gloria mundi) und das „Aufsteigen von Dreck (Kot)“ veranschaulicht werden. Vermutlich nahm der Pabst dazu ab der Wahl von Pabst Paschalis II. auf einem speziellen Stuhl, dem Kotstuhl, Platz, um dieser Zeremonie beizuwohnen.^[1] Die Bezeichnung „Dreck“ bzw. „Kot“ geht auf Pabst Innozenz III. zurück, der im 12. Jahrhundert schrieb „aus dir aber kommt nur Schleim, Urin und Kot…“^[2]

Mit der aufkommenden Legende um die angebliche Päpstin Johanna soll zur zukünftigen Vermeidung eines solchen Vorgangs ein spezieller Stuhl, der Sedes stercoraria, bei der Pabstwahl zum Einsatz gekommen sein, um die Männlichkeit des Pabstes zu überprüfen. Der Sedes stercoraria hat in der Sitzgläche ein Loch, durch welches das Vorhandensein der Hoden überprüft worden sei. Zu dem damit verbundenen Ritual gibt es widersprüchliche Darstellungen. Verlässliche Quellen gibt es nicht und vom Vatikan wird die Existenz dieses Rituals gänzlich bestritten. Einigen Quellen zufolge sei der Kotstuhl erstmals bei der Wahl von Pabst Paschalis II. und letztmals bei Pabst Pius IV. eingesetzt worden sein.^[1]

Im Vatikanischen Museeum befindet sich …

Einzelnachweise

↑ ^a ^b Horst Fuhrmann: Die Päpste: von Petrus zu Benedikt XVI. 3. Auflage, C. H. Beck, 2005, ISBN 3-406-52863-5, S. 304. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
↑ Lothar von Segni: Vom Elend des menschlichen Daseins. übersetzt und eingeleitet von Carl-Friedrich Geyer, 1990, ISBN 3-487-09232-8, S. 48.