Benutzer:KuK/Marinebefehlshaber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Dienststelle Marinebefehlshaber Westfrankreich, ab Februar 1943 Kommandierender Admiral Atlantikküste, war eine Kommandobehörde der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.[1]

Nach der Besetzung der französischen Atlantikküste durch die deutsche Wehrmacht im Frühjahr 1940 richtete die Kriegsmarine unter anderem den Marinebefehlshaber Westfrankreich ein, der zunächst dem Kommandierenden Admiral Frankreich und ab November 1942 dem Marinegruppenkommando West unterstellt war. Er war für den Küstenabschnitt von der Loiremündung bis zur spanischen Grenze zuständig, wobei die Marineartilleriestellungen auf der Südseite der Loiremündung dem angrenzenden Bereich des Marinebefehlshabers Bretagne unterstanden.

Für die Aufstellung der Dienststelle war zunächst kurzzeitig der bisherige Marinebefehlshaber Niederlande-Belgien, Konteradmiral Lothar von Arnauld de la Perière, mit seinem Stab vorgesehen. Nachdem er am 19. Mai 1940 seine Zuständigkeit für die Niederlande und Belgien an den Marinebefehlshabers in den Niederlanden übergeben hatte, verlegte der Stab zunächst nach Rouen, um den Bereich Westfrankreich zu übernehmen. Dieser Plan wurde revidiert, und der Stab übernahm die Aufgabe des Marinebefehlshabers Bretagne in Brest.[2][3]

Bei einer weiteren Reorganisation der Kriegsmarine im besetzten Frankreich im Dezember 1940 wurde der Bereich des Marinebefehlshabers Bretagne aufgelöst, und er erhielt mit seinem Stab die neue Aufgabe als Marinebefehlshaber Westfrankreich mit Sitz in Royan. Der Bereich des Marinebefehlshabers Bretagne wurde aufgeteilt. Der Teil östlich von Cap Fréhel einschließlich Saint Malo wurde dem Marinebefehlshaber Nordfrankreich zugeteilt, der Rest dem neuen Marinebefehlshaber Westfrankreich.[3] Der bisherige Stab des Marinebefehlshabers Westfrankreich wurde aufgelöst. Das Stabsquartier verlegte mehrmals seinen Sitz, zunächst im März 1942 von Royan nach Nantes und im Frühjahr 1944 nach Erigné bei Angers. Nach der alliierten Landung in der Normandie wurde es im August kurzzeitig nach Royan zurückverlagert, bevor es in La Rochelle seinen endgültigen Sitz bis zum Kriegsende bezog.[1]

Am 1. Februar 1943 erhielt der Marinebefehlshaber die neue Bezeichnung Kommandierender Admiral Atlantikküste.[1] Im August 1944, nach der Verlegung des Stabsquartiers nach La Rochelle, wurde die Dienststelle zum Festungskommandanten La Rochelle umgewandelt und verblieb dort bis zum Kriegsende.[4]

Unterstellte Verbände und Einheiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während in der ersten Phase alle Verbände und Einheiten direkt dem Marinebefehlshaber unterstanden, wurde ab Dezember 1940 eine Organisation mit Seekommandanten als Zwischenebene geschaffen.[1]

Organisation Juni bis Dezember 1940

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Stellen waren in diesem Zeitraum dem Marinebefehlshaber direkt unterstellt:[1]

Weitere Marinedienststellen im Verantwortungsbereich

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marinebefehlshaber und Kommandierende Admirale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Offiziere hatten die Funktion des Marinebefehlshabers bzw. Kommandierenden Admirals inne:[3]


Weitere bekannte Personen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Konteradmiral (Ing.) Friedrich Hilbig, Direktor des Marineausrüstung- und Reparaturbetriebs (Maureb) Cherbourg, Juli 1941 - Dezember 1942
  • Kapitänleutnant/Korvettenkapitän Armin Zimmermann als 1. Führungsstabsoffizier im Stab Seekommandant Kanalinseln und zugleich Chef der 46. Minensuchflottille an der Planung des Handstreichs auf Grandville beteiligt, später Generalinspekteur der Bundeswehr
  • Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939−1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956


Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939−1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XIV, Kapitel 5, S. 1 ff.
  2. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939−1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XIII, Kapitel 1, S. 1 ff.
  3. a b c Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939−1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XIV, Kapitel 4, S. 1 ff.
  4. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939−1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XIV, Kapitel 9, S. 1 ff.

[[Kategorie:Kommandobehörde der Kriegsmarine]] [[Kategorie:Gegründet 1940]] [[Kategorie:Aufgelöst 1944]] [[Kategorie:Deutsche Besetzung Frankreichs 1940–1945]] [[Kategorie:Deutsche Besetzung Belgiens 1940–1945]]