Benutzer:Krabu/Kärrner

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Als Kärrner wurden in Teilen Mitteldeutschlands die Bauern bezeichnet, die, zumindest ursprünglich, Spanndienste mit einem Karren leisten mussten.[1]

Beispielsweise hatten in der ehemaligen Grafschaft Wernigerode die Kärrner aus dem Dorf Wasserleben vor 1813 durchschnittlich folgende Spanndienste zu leisten: ihrem Landesherren eineinhalb Tage Baufuhren, ihrem Zehntherren sechs Zehntfuhrtage und ihrem Gerichtsherren knapp viereinhalb Diensttage, obwohl letzterem eigentlich gut zehn Diensttage zustanden.[2][3]

Um 1800 bewirtschaftete ein Kärrner in Wasserleben etwa 6 ha Acker[4]. Wie Vollspänner, Halbspänner und Kothsasse hatte er vollen Anteil an der Allmende.[5]

Einzelnachweise

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  1. Lütge, Friedrich: Die mitteldeutsche Grundherrschaft, Untersuchungen über die bäuerlichen Verhältnisse (Agrarverfassung) Mitteldeutschlands im 16.-18. Jahrhundert, Jena, 1934, S. 36
  2. Landesarchiv Sachsen-Anhalt, MD, H 9-26, R XI, Nr. 10, Kärrnerdienstablösung 1813
  3. Landesarchiv Sachsen-Anhalt, MD, H 9-26, R XI, Nr. 15, Spanndienstablösung 1819
  4. Extrakt aus dem Feldregister von dem Dorfe Wasserleben, unveröffentlicht, 1822
  5. Lütge, Friedrich: Die Bauernbefreiung in der Grafschaft Wernigerode, in: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde, 56. Jahrgang, 1923/24, S. 10

Kategorie:Agrargeschichte (Deutschland) Kategorie:Agrarsoziologie