Benutzer:Kolya/Ed. Kruspe

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Ed. Kruspe ist eine 1833 in Erfurt gegründete Firma, die bis 2011 Blechblasinstrumente herstellte. Sie wird seitdem unter anderem Namen weitergeführt. Internationale Bekanntheit erlangte sie vor allem durch die Erfindung des Doppelhorns.

Firmengeschichte

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Der Firmengründer Karl Kruspe (1808-1885) stammte aus einer alteingesessenen Thüringer Familie.[1] Er hatte bei Karl Zielsdorf Metallblasinstrumentenmacher gelernt und übernahm 1833 in Erfurt die Werkstatt von seinem Lehrherren.

Friedrich Wilhelm Kruspe Flötenbauer Maximilian Schwedler --> Carl Kruspe

1864: Eduard Kruspe übernimmt mit seinen Söhnen Fritz und Walter die Werkstatt.

Bei den Instrumenten von Kruspe galt das Prinzip der Fragilität (möglichst leicht und dünnwandig), im Unterschied zur amerikanischen Bauweise (siehe deutsche Konzertposaunen).[2]

Der Virtouse Richard Stegmann ließ sich von Kruspe eigene Konzerttrompeten (in Serie) und Kornetts bauen.

Der finnische Kapellmeister Adolf Leander importierte 1871 Hörner von Kruspe für die finnische Armee.[3]

Zusammen mit Friedrich Gumpert entwickelte Johann Eduard Kruspe das Doppelhorn, das vor allem durch Anton Horner, Gumperts Schüler am Konservatorium Leipzig, in den USA bekannt wurde. Beteiligung von Bartholomäus Geisig?

Hermann Ludwig Eichborn stellte in der Zeitschrift für Instrumentenbau Nr. 3, S. 4 von 1900 unter der Überschrift Ein neues Doppelhorn Kruspes Erfindung vor.[4]

1902 erfolgte die Anmeldung eines Patents.[5] Im November 1906 meldete die Firma ein weiteres Patent für eine Doppelzylindermechanik an.[6]

Die Firma stellte aber ihre Instrumente nicht komplett selber her; sie bezog auch Teile von Zulieferern wie Ernst Dölling in Markneukirchen.[2]

Am 9. Mai 1915 wurden die Witwe Auguste Kruspe (geb. Kutschmar) und ihre Kinder Ilse (* 11. Oktober 1898) und Walter (* 12. April 1904) als Inhaber der Firma Ed. Kruspe ins Handelsregister eingetragen.

Die Deutsche Gesellschaft für Musikwissenschaft berichtete 1925 in ihrer Zeitschrift über eine Oboe da caccia, die von Ed. Kruspe nach Denner gebaut wurde.[7]

Instrumente von Kruspe befinden sich u.a. in der Stearns Collection der University of Michigan.[8] oder dem The Streitwieser Foundation Historic Trumpet Museum in Pottstown, PA.[9]

  • Arne Langer: Musikinstrumente von Weltrang: die Firma Kruspe in Erfurt. Erfurt 2012. ISBN 978-3-000-38020-4
  • Reinhold Kubik: Musikinstrumente und Musizierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers. Boehlau Verlag, 2007

ISBN 978-3-205-77696-3 (Band 4 von Wiener Schriften zur Stilkunde und Aufführungspraxis)

Einzelnachweise

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  1. Der Familienname Kruspe ist z.B. seit dem frühen 16. Jahrhundert in Erfurt belegt.
  2. a b Herbert Heyde: Trompeten, Posaunen, Tuben. VEB Deutscher Verlag für Musik, 1980 (Band 3 vom Katalog des Musikinstrumenten-Museums der Karl-Marx-Universität, Leipzig)
  3. Historic Brass Society Journal, Band 9. The Society, 1998 (S. 86)
  4. Oskar Fleischer (Hrsg.): Zeitschrift der Internationalen Musikgesellschaft, Band 1. Breitkopf & Härtel, 1900 (S. 113)
  5. Musica instrumentalis. Zeitschrift für Organologie, Band 3. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, 2001 (S. 78)
  6. Patentblatt: herausgegeben von dem Kaiserl. Patentamt, Band 31, Teil 1. C. Heymanns Verlag, 1907 (S. 32); siehe auch hier (englisch)
  7. Alfred Einstein (Hrsg.): Zeitschrift für Musikwissenschaft, Band 8. Breitkopf & Härtel, 1925 (S. 241)
  8. Albert Augustus Stanley (Hrsg.): Catalogue of the Stearns Collection of Musical Instruments. University of Michigan, 1921
  9. ITG Journal. Bd. 9. International Trumpet Guild, 1984 (S. 13)