Benutzer:Klausronja/Artikelentwurf Meurer

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Ernst Friedrich Meurer (* 20. September 1660 in Tennstedt; † 24. März 1722 in Vehra) war ein deutscher Beamter und Jurist. Er war „auf Vehra und Henschleben Ihrer Königl. Maj. in Polen und Churfürstl. Durchlaucht zu Sachsen Hochbestellter Rath und OberAmbtmann im Thüring. Kreyse[1] mit Sitz in Tennstedt sowie ab 1713 Rittergutsbesitzer in Vehra und Henschleben.

Meurer verteidigte im März 1678 an der Universität Jena seine Doktorarbeit mit dem Titel „Mediator“ bei Philipp Müller [2]. Die Bedeutung dieser Dissertation für die Geschichte der Mediation wird behandelt bei Renate Dendorfer[3] und Josef Duss-von Werdt.[4] 1683 trat Meurer bei einer Disputation in einem öffentlichen Wortkampf zu einer These unter Gelehrten als Respondent an der Universität Wittenberg in Erscheinung[5]. Er war als promovierter Jurist und ab 1720 als Rat und Oberamtmann in Vehra und Henschleben tätig[5].

Als Meurer 1722 starb, hielt Johann Christoph Ernesti die Leichenpredigt.[6]

Verheiratet war Meurer in erster Ehe mit Johanna Catharina geb. Albert († 26. Oktober 1705)[7]. In zweiter Ehe heiratete er Anna Maria Zeumer, die Schwester des Stiftkanzlers Johann Christoph Zeumer (1685-1747), die 1728 auf einer Versteigerung des in zwei Rittergüter zerfallenen Besitztums des Rittergutes Tunzenhausen das zweite Gut als Alterssitz für sich erwarb. Dort verstarb sie am 9. Juni 1749[8].

Dr. Ernst Friedrich Meurer hinterließ einen Sohn und zwei Töchter. Sein Sohn aus erster Ehe, Adolph Friedrich Meurer (* 1708 Tennstedt, † 1731 Mühlhausen) wurde nach dem Tod des Vaters Erbherr auf Vehra und Henschleben und heiratete 1730 Catharina Victoria, geb. Lutteroth (* 1711 Langensalza, † 1731 Mühlhausen), eine Cousine des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock. Ihre gemeinsame einzige Tochter, Ernestine Friederike Meurer (1731-1757), heiratete 1750 Friedrich Wilhelm von Selchow (1722-1789) und brachte die ererbten Rittergüter Vehra, Henschleben und Branderode mit in die Ehe. Da der Stiftskanzler Johann Christoph Zeumer Mitbelehnter an den Rittergütern Vehra und Henschleben seines gewesenen Schwiegervaters Ernst Friedrich Meurer war, kam es zu einem Rechtsstreit wegen geliehenem Kapital zwischen den Parteien Zeumer und von Selchow, der noch über den Tod der Nichte hinaus mit ihren Erben weitergeführt wurde[9].

Ebenfalls aus erster Ehe Meurers entstammte seine Tochter Charlotte Friederike (1696-1721). Sie verheiratete sich um 1716 mit dem Stiftskanzler Johann Christoph Zeumer. In dieser Ehe wurden der spätere Hofrat Johann Friedrich Zeumer (1717-1774) und Elisabeth Charlotte († 1740) geboren. Aus der zweiten Ehe Meurers mit Anna Maria, geb. Zeumer, stammte die Tochter Christiana Friederica Meurer (1713-1774), die nach dem Tod der Mutter den mütterlichen Rittergutsbesitz von Tunzenhausen erbte[10] und damit Besitzerin des zweiten Gutes zu Tunzenhausen wurde. Im Jahr 1732 ging sie mit mit dem Fürstl. Mansfeldischen Hof- und Bergrat und späteren Kanzleidirektor in Eisleben, Dr. Johann Christoph Schmidt (1704-1781), die Ehe ein. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Gottlob Friedrich (späterer Dr. jur.) und Heinrich Wilhelm hervor sowie die Töchter Elisabeth Friederike (1740-1812), verh. von Voigt, und Johanna Louise (* 13. Oktober 1743, † 23. Mai 1824), verh. Wenck. Nach dem Ableben der Christiana Friederica Schmidt, geb. Meurer, 1774 trat ihr Ehemann Dr. Johann Christoph Schmidt in die Erbnachfolge ein. Dadurch wurde er als Ehemann der Cousine des Hofrates Johann Friedrich Zeumer, nach dessen Tod 1774, einer seiner drei Universalerben und erhielt das Rittergut Schönefeld sowie den dritten Teil des vom Kurfürsten privilegierten Messingwerkes Niederauerbach. Nach dem Ableben des Dr. Johann Christoph Schmidt 1781 ging dieser Besitz, der vom gewesenen Erblasser Johann Friedrich Zeumer in seinem Testament von 1774 in Form eines Fideikommiss einer unveräußerlichen Erbfolge unterlag, an Johann Christoph Schmidts Sohn, Dr. jur. Gottlob Friedrich Schmidt. Dieser verkaufte es 1783 an seine Schwester Johanna Louise, verh. Wenck, und von dieser ging der Besitz 1784 an den Herzogl. Sächs.-Gothaischen Hofadvokaten Johann Benjamin Zschackwitz über, der es 1788 an Caroline Wilhelmine von Einsiedel verkaufte. Das Gut Tunzenhausen ging 1784 in den Besitz von Johann Christoph Schmidts Tochter Elisabeth Friederike von Voigt, geb. Schmidt, über[8].

Weiterführende Literatur

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  • Renate Schönfuß: Das Erbe des Churfürstlich Sächsischen Hof- und Justizraten Johann Friedrich Zeumer (1717-1774); in: Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2015. E. Reinhold Verlag, Altenburg 2014, ISBN 978-3-9575-5004-0. OCLC 898076898

Einzelnachweise

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<references> [9] [1] [8] [5] [9]

  1. a b Porträt beim Bildarchiv Austria, Bildarchiv und Grafiksammlung, Inventarnummer PORT_00140056_01
  2. [1]
  3. Außergerichtliche Streitbeilegung durch Mediation. Unsinn, Alter Wein in neuen Schläuchen oder sinnvolle Tradition? In: Joachim Hengstl, Ulrich Sick (Hrsg.): Recht gestern und heute. Festschrift zum 85. Geburtstag von Richard Haase. Harrassowitz, Wiesbaden 2006, ISBN 3-447-05387-9, S. 219–226, hier S. 224..
  4. Homo mediator. Geschichte und Menschenbild der Mediation. Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-94146-0, S. 53–55..
  5. a b c Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale), Studienzentrum August Hermann Francke, GND: 124699715
  6. Johann Christoph Ernesti: Die in gläubiger Hoffnung ihrer Seligkeit festgegründete Christen … [Leichenpredigt auf Ernst Friedrich Meurer]. Mumbach, Weimar 1722.
  7. Den Frühzeitigen, jedoch Wohlseeligen Todt Der Hoch-Edlen Frauen Johannen Catharinen gebohrner Albertin, Des Hoch-Edlen Herrn Ernst Friedrich Meurers, Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen Hochbestalten Raths und Ober-Amtmanns in Thüringen Eheliebsten, Betraureten in folgenden Nachgesetzte Nahe Anverwandte. Heergarten, Langensalza 1705. Siehe auch die Normdaten der Deutschen Nationalbibliothek.
  8. a b c Personalkodex des Weißensseer Kreises / 083
  9. a b c Renate Schönfuß: Das Erbe des Churfürstlich Sächsischen Hof- und Justizraten Johann Friedrich Zeumer (1717-1774); in: Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2015. E. Reinhold Verlag, Altenburg 2014, ISBN 978-3-95755-004-0. OCLC 898076898
  10. Otto Schröter: Klopstock-Stätten in der Grafschaft Mansfeld. In: Mansfelder Blätter. 6 (1892), S. 176–186, hier S. 177..



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